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#1 Am 11.09.2021 um 17.35 Uhr

Lichtgarde
Yuzana
Kitsune-Mod
Yuzana
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Leiter: Yuzana

A brave new World

Mit diesem mysteriösen Slogan kündigt die Fantasy Star Corporation (FSC) das neue Update für das MMORPG Savage Adventure Online an. Auf dieses Update haben die Spieler von SAO Monate lang gewartet und konnten es kaum noch abwarten. Denn seit dem Start vor drei Jahren erfreut sich das Spiel an größter Beliebtheit. Deswegen erhoffen sich die Macher, durch das Update zahlreiche neue Spieler dazu zu gewinnen, um an ihren ersten Erfolg anzuknüpfen. Und es klappte. Da Update löste einen erneuten Ansturm auf die Server aus. Zahlreiche neue Spieler tauchen in die Welt von SAO ein.
Nun erwarten die Spieler neue Kontinente und Gebiete, welche sie erkunden und erforschen können. Außerdem warten zahlreiche neue Monster, Bosse, Quest und Nebenquest auf sie, welche sie bezwingen und meistern müssen.
Zusätzlich wird den Spielern eine ganz neue Gaming-Erfahrung versprochen. Tiefer eintauchen in die virtuelle Welt, die das reale Leben blass und fad erscheinen lassen wird. Bist du bereit, den Preis für ein einzigartiges Abenteuer zu bezahlen?


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Die Handlung

Willkommen in Savage Adventure Online!
Ihr seid ein Schüler oder Lehrer der privilegiert Schule Maple Hill Institut in der schönen Stadt Middelfoort. Eine Stadt, die von dem größten Konzern des Landes gegründet wurde und die zugleich die Entwickler des beliebtesten Online Games des Jahrzehntes sind.
Unwissend und begierig auf das neue Update des Online Games begebt ihr euch gleich zu Release in die Videospielwelt, sei es als erfahrener Spieler, Teilzeit-Zocker oder als kompletter Neuling.
Doch dieses Mal ist alles anders.
Denn nach dem Einloggen taucht bei euch eine merkwürdige Systemmeldung auf. In dieser Nachricht steht: “Update abgeschlossen. Möchtest du die Welt von SAO betreten?“

Plötzlich taucht ein grelles helles Licht in eurem PC auf und eure realen Körper werden in das Online Game gezogen. In diesem Moment seid ihr nicht mehr nur Spieler hinter der Maus oder dem Controller, sondern seid nun mitten drin als euer erstellter Avatar. Ein Teil des Spiels.
Doch das Merkwürdigste ist, dass ihr alle in der Hauptstadt von Savage Adventure Online startet, d.h. nicht nur wie üblich die Neuaccounts, sondern auch diejenigen, die sich an anderen Orten ausgeloggt haben. Und hier beginnt eure große Reise.
Ihr müsst einen Weg zurück in eure Welt finden. Doch wie? Und wie seid ihr überhaupt hier gelandet? Es gibt viele Fragen zu klären, die ihr nur innerhalb von Savage Adventure Online finden könnt.

Die Stadt Middelfoort



die Fantasy Star Corporation



Das Maple Hills Institut



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Die Welt von Savage Adventure Online

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Die Gebiete von Akaneiya

vor dem Update


nach dem Update


Die Währung mit dem Währungssystem



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Die verschiedenen Rassen


Grundrassen zum Start


Rassenauswahl nach dem Update



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Die verschiedenen Traits


Anders als in manch anderen MMORPG´s oder anderen Rollenspielen, gibt es in SAO keine Klassen. Denn das Spiel hat sich darauf spezialisiert, das jeder Spieler seinen Charakter individuell erstellen und skillen kann. Dafür wurde extra ein Traitsystem eingebaut, mit dem die Spieler ihre Charaktere spezialisieren können. Doch muss man hier genau aufpassen. Denn nicht jeder Trait passt zusammen. So wirken einige Traits negativ aufeinander, weshalb es besser ist, sich auf ein bis zwei bestimmte Traits zu spezialisieren.

Liste der Traits



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Die Charaktere


>> Die Lehrer
männlich

Seiichiro Kato || @Yuzana


Kai Ichiro||@MitsukiMizu




weiblich

Pandora J. Goethe||@Panthea



>> Die Schüler
männlich

Takato Kiriyama || @Yuzana


Yoichi Tsukishima||@Jassimini


Ilya Aleksay Romanow||@Panthea


Thomas Clark||@Cathayia


Shin Lee || @Yuzana




weiblich

Evelyne Monroe||@Panthea


Kayleigh Erdale||@CrazyFranky



>> Die NPCs

Sonya Remoris


Ryoma Kisaragi


Nolan Michaelis


Thalia De Luca


Lydia Anderson


Yukio Komura


Yoshio Komrua


Sakura Ichihara



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Nachwort



ausgeschiedene Spieler



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#2 Am 11.09.2021 um 18.05 Uhr

Lichtgarde
Yuzana
Kitsune-Mod
Yuzana
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Nachrichten: 363

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zu Hause → allein / im Lehrerzimmer → allein [mit Ryoma (NPC)]


Wie jeden Tag, wenn Seiichiro arbeiten musste, wurde dieser durch das laute Klingeln von seinem Wecker geweckt. Wieder einmal hatte er die Nacht fast zum Tag gemacht, da er die ganze Zeit in SAO war. Dazu kam noch, dass er in der Zeit wo er geschlafen hatte erneut einen unruhigen und schlechten Schlag gehabt hatte geschlafen hatte. Denn in dieser Nacht war er wieder von einem Albtraum heimgesucht worden. Dies war schon fast zur Gewohnheit geworden. Da er seit dem Tod seines besten Freundes Akira immer wieder diese Albträume hatte oder generell keinen ruhigen Schlaf mehr fand. Jedes Mal suchten ihn die Albträume oder die Stille der Einsamkeit heim, was ihm immer mehr aufs Gemüt schlug und er aufpassen musste, nicht wieder in sein altes Verhalten aus seiner damaligen Schulzeit zurückzufallen.
Missmutig stand er auf, ging zu seiner Kommode und betrachtete das Bild, welches auf dieser stand. Vorsicht berührte er mit den Fingerspitzen das Bild und strich etwas über die Glasscheibe. Dabei hatte er einen sanften aber schmerzvollen Gesichtsausdruck. Denn das Bild zeigte seinen besten Freund Akira, der vor 4 Wochen durch einen tragischen Unfall ums Leben kam.
Während er das Bild betrachtete, griff er nach der Halskette, welche er jeden Tag um den Hals trug. Diese Kette und seine Erinnerungen waren das Einzige, was ihn von Akira geblieben war. Seit dieser Seiichiro verlassen hatte, war für den Blauhaarigen eine Welt zusammengebrochen. In diesem Moment hatte er das Gefühl, wieder völlig allein zu sein und von der Dunkelheit verschluckt zu werden. Immerhin war es Akira, der ihn die ganze Zeit Kraft gegeben und ihn aus der Dunkelheit geholt hatte.

Nach einer Weile machte sich Seiichiro fertig und verließ die Wohnung. Doch ging er nicht direkt zur Schule, sondern fuhr mit seinem Auto in Richtung Park, um dort ein paar Runden auf dem Fußballplatz zu drehen. Er musste einfach auf andere Gedanken kommen. Das Gefühl der Einsamkeit und sein altes Ich abschütteln. Deswegen hoffte er, dass er durch ein bisschen Sport wenigstens ein bisschen bessere Laune bekam und seine Vergangenheit wegsperren konnte. Leider hatte es nicht funktioniert. Was wohl am Schlafmangel und seinen Alpträumen lag. So kam es, das Seiichiro, immer noch mit schlechter Laune, im Lehrerzimmer saß und den heutigen Unterricht vorbereitete. Zum Glück hatte er heute erst ab der 6. Stunde zu unterrichten. Somit konnte er noch etwas entspannen und sich wieder etwas sammeln. Außerdem lenkten ihn die Vorbereitungen für den Unterricht von seinen schmerzhaften Gedanken ab. So saß er mit der Nase vor seinem Lehrerkalender und überlegte welches Thema jetzt im Kunstunterricht an der Reihe war. Nach einer Weile entschloss sich Seiichiro dafür die barocke Architektur zu behandeln. Für den Sportunterricht war er am überlegen ob er heute Volleyball oder Badminton nehmen würde. Egal für welches Spiel er sich entschied, aber bei beiden Sportarten konnten sowohl die Jungs und die Mädchen gemeinsam teilnehmen. Vor allem konnte er in Badminton eine gemischte Zweiergruppe nehmen. Aber vielleicht würde er auch in der ersten Stunde Volleyball und in der zweiten Stunde Badminton drannehmen.
Während Seiichiro weiterhin die Nase in seinem Buch hatte und sich seine Notizen für seinen Unterricht machte, tauchten auch einige seiner Lehrerkollegen auf, um sich entweder Kaffee zu holen oder einfach nur vor ihren Unterricht zu entspannen. Sein Kollege Ryoma war immer einer der ins Lehrerzimmer kam, um eine zu Rauchen, was Seiichiro jedes Mal aufs Neue störte und wie jeden Tag gab es deswegen auch Streit. So auch wieder heute. Denn auch heute betrat Ryoma den Raum und zündete seine Zigarette an. „Könntest du das bitte sein lassen? Du weißt, das ich es nicht leiden kann, wenn man hier drinnen raucht. Wenn du deiner Sucht nachgehen willst, dann mach das bitte draußen und verpeste nicht meine Luft.“ kam es mal wieder sehr genervt und gereizt von Seiichiro. Es war ihm egal, dass er sich gerade mit einem Arbeitskollegen zoffte und r sich somit noch unbeliebter bei seinen Kollegen machte. Normalerweise ließ Ryoma sich das nicht gefallen und fing immer sofort einen Streit an. Doch heute nicht. Heute war der Weißhaarige einfach viel zu gut drauf und tat dieses Mal das, worum Seiichiro ihn bat. Somit saß Seiichiro wieder allein im Lehrerzimmer.





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zu Hause → mit seiner Mutter / auf den Weg zur Schule / auf dem Schulhof → allein / in einem leeren unbenutzten Klassenzimmer → alleine


Der Wecker hatte bereits zum zweiten Mal geklingelt und kündigte damit erneut an, dass es Zeit zum Aufstehen war. Doch dachte der Schwarzhaarige überhaupt nicht daran. Murrend drehte er sich um, stellte den Wecker aus und zog sich die Decke über den Kopf. Immerhin verstand er nicht, warum er aufstehen sollte. Gut, er verstand auch nicht, warum seine Mutter mit ihm hier her gezogen war und er jetzt auf diese neue Schule musste. Ihm war es immerhin egal, ob er Freunde hatte oder nicht und er war sich sicher, dass er auch auf dieser Schule, keine Freunde finden würde. Denn wer würde sich schon mit einem Mann wie ihm abgeben oder sich auf der Straße mit ihm blicken lassen?
Gut er bekam zwar immer wieder von seinen Mitschülern, egal ob Junge oder Mädchen, zu hören, wie gut er doch aussah, doch darauf legte er keinen Wert. Es war ihm einfach egal. Immerhin lag Schönheit im Auge des Betrachters und er fand sich ganz und gar nicht hübsch oder gut aussehend. Wenn würde er wirklich wie ein Model aussehen, wäre er doch nicht überall gefürchtet und sie hätten ihn nicht als Schulschläger abgestempelt. Keiner hatte eine Ahnung, wie er wirklich war und trotzdem Verurteilten sie ihn, wegen seines mürrischen und bösen Blickes.

„Takato mein Liebling, du musst aufstehen, sonst kommst du zu spät zur Schule. Hast du gehört?“ Hörte er seine Mutter laut rufen. Müde und total unmotiviert antwortete er mit einem Murren. Dann kam er halt zu spät. Wen interessierte es? Niemanden! Ohne auf die Worte seiner Mutter zu hören, drehte er sich auf die Seite und schlief weiter. Doch da hatte er die Rechnung ohne seine Mutter gemacht. Diese stand nun wütend im Zimmer, zog ihm die Decke vom Bett und schrie ihn schon förmlich an. „Takato Kiriyama, steh sofort auf oder ich verspreche dir, du wirst den morgigen Tag nicht mehr erleben. Und glaub mir junger Mann, das wird dein kleinstes Übel sein. Wenn du nicht sofort aufstehst, ist deine geliebte Gitarre weg und du kannst es vergessen, das du so schnell wieder auf ihr spielen kannst.“
Diese Drohung funktionierte und leise murrend stand der Schwarzhaarige mit den rotbraunen Augen auf. Für seine Musik würde er alles tun. Sogar in diese nervige Schule gehen. Doch dass er am Unterricht teilnehmen würde, war ausgeschlossen. Er würde nur zur Schule gehen und sich einen ruhigen Platz aussuchen, wo er Gitarre spielen und singen konnte. Was anderes brauchte er nicht.

Als er sich endlich aus seinem Bett gequält hatte, gähnte er kurz und ging anschließend ins Bad. Dort nahm er eine angenehme Dusche und machte sich anschließend fertig. Nachdem er mit allem fertig ist, ging er in sein Zimmer, schnappte sich seine Gitarre, welche sich schon in seinem Koffer befand und ging in die Küche. Dort hatte seine Mutter wie jeden Tag, das Frühstück bereits fertig und wartete darauf, dass ihr Sohn mit ihm frühstückte. Auf dieses Ritual konnte Takato eigentlich verzichten. Auch wenn er seine Mutter sehr lieb hatte, so fand er, dass er für dieses Ritual langsam zu alt war. Doch sagte er aus Liebe zu seiner Mutter nichts. Immerhin wusste er ganz genau, dass er sie damit verletzten würde und das wollte er nicht.
„Ach übrigens, das Geld für dieses berühmte Spiel 'Savage Adventure Online' hab ich dir auf den Wohnzimmertisch gelegt. Vergiss es bitte nicht, mitzunehmen und nach der Schule in den Spielshop zu gehen. Du weißt, dass du ohne dieses Spiel nicht auf das Maple Hills Institut bleiben kannst.“ Bei diesen Worten rollte Takato mit den Augen und nickte nur stumm. Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust, dieses Spiel zu spielen. Doch blieb ihn nichts anderes übrig. Die nächste Schule war außerhalb dieser Stadt und einige Stunden entfernt. Auf diesen Weg hatte er einfach keine Lust, weshalb er in den sauren Apfel biss und dieses dumme Spiel spielen würde.

Nachdem er mit dem Frühstück fertig war, schnappte er sich das Geld und verließ die Wohnung. Da er eher am Rande der Stadt wohnte, musste Takato mit dem Zug fahren, um zum Maple Hills Institut zu gelangen. Dies dauerte zum Glück nicht lange. Nach ca. 10 Minuten war er am Bahnhof angekommen und konnte auch schon das große Gebäude auf dem Hügel sehen. Mit langsamen Schritten machte er sich nun auf den Weg. Immerhin hatte er seiner Mutter ja versprochen, zur Schule zu gehen. Dort angekommen blieb er erst einmal vor dem großen Tor stehen und sah sich um. Kein Mensch war zu sehen. Das lag wahrscheinlich daran, dass es kurz vor acht war und sich alle schon in ihren Klassenräumen befanden.
Nach einer Weile betrat Takato nun auch den Hof des Schulgebäudes und es dauerte nicht lange, bis seine Augen auf eine kleine Gruppe von Schülern erblickten. Natürlich wurde er von dieser Gruppe ebenfalls entdeckt, da diese ihn ebenfalls ansahen und begannen sich zu unterhalten. Sofort wendete er den Blick wieder ab und zog seine Mütze tiefer ins Gesicht. Er mochte es nicht, wenn man ihn so anstarrte. Immerhin konnte er sich schon denken, worüber sie sich gerade unterhielten. Immerhin welcher Schüler nahm schon seine Gitarre mit in die Schule? Ohne ein weiteres Wort steckte er seine Hände in die Jackentasche und lief mit der Gitarre auf den Rücken weiter. Er wollte nur noch aus dem Blickfeld der Gruppe verschwinden und irgendwo in Ruhe auf seiner Gitarre spielen. Denn auf ein Gespräch hatte er einfach keine Lust. Er brauchte keine Freunde und konnte auch auf diese verzichten. Immerhin hielten Freundschaften eh nicht lange und brachten eh nur Kummer. Sobald er wieder von hier wegziehen würde, wäre auch der Kontakt wieder weg und man würde ihn wie immer sofort vergessen. So als wäre er nie dort gewesen und hätte mit diesen geredet oder gelacht. Deswegen genoss er es, lieber für sich allein zu sein und verzichtete auf Freundschaften oder mehr.

Als er im Schulgebäude war, begann er sich vorsichtig und leise umzusehen, da er keine Lust hatte, von einem Lehrer entdeckt zu werden. Immerhin wusste er, würde man ihn hier sehen, würde er sofort zu seiner Klasse gezogen und er musste an dem Unterricht teilnehmen. Nicht nur das. Sicher hätte er sich dann auch vorstellen müssen und darauf konnte er sehr gut verzichten. So brauchte er leider eine ganze Weile, bis er endlich einen leeren Raum fand.
Leise öffnete er die Tür und sah sich in diesem Klassenzimmer um. Zu seinem Glück schien dieser Raum nicht genutzt zu werden und war auch kein wichtiger Raum, wie Biologie oder so. Somit hatte er gute Chancen, dass er hier seine Ruhe haben würde und niemand ihn finden würde. Immerhin wurde der Raum nicht mal als reguläres Klassenzimmer genutzt. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Super. Hier wird sicher keiner vorbei kommen und mich entdecken. Dieser Raum ist perfekt, um mich ungestört der Musik hinzugeben. Schnell suchte er etwas, womit er den Staub von einigen Tischen wischen konnte und holte anschließend seine Gitarre aus dem Koffer. Anschließend setzte er sich auf einen der Tische. Dabei hatte er das eine Bein auf die Tischplatte abgestellt, während das Zweite frei baumeln konnte. Als er bequem saß, legte er sich die Gitarre um den Hals, schloss die Augen und begann zu spielen und dabei zu singen.


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#3 Am 11.09.2021 um 18.24 Uhr

Absynthgarde
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Lunafay
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In ihrem Zimmer->Auf dem Weg zur Schule->auf dem Schulhof|alleine


Ich bin bereits am frühstücken, als der Wecker klingelt. Eigentlich könnte ich ihn auch ganz abstellen, da ich eigentlich immer schon wach bin, lasse ihn aber trotzdem gestellt als Sicherheit. Nach einem kurzen Blick auf meinen Stundenplan, packe ich einige Bücher aus, die ich nicht brauchen werde. "Kunst und Musik an einem Tag zu haben spart sicherlich Platz, wenn es nicht für das dicke Chemiebuch wäre..."
Kurz bevor ich los muss, starte ich noch meinen Computer um nach dem aktuellen Stand des Updates zu sehen. 'Server sind unter Bearbeitung und während des Updates nicht erreichbar' "Haa, was hilfst...", seufze ich. Ich hatte gehofft, dass Update während der Schulzeit runterladen zu können, da es manchmal ja doch recht viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Zumal ich die letzten Wochen kaum zum spielen gekommen war, da ich mich auf die Schule konzentrieren musste und gespannt auf die neuen Inhalte war. Nicht, dass ich selbst mit dem geupdateten Spiel dazu gekommen wäre, vor dem späteren Nachmittag mich einzuloggen. Jedenfalls nicht, bevor ich die Hausaufgaben gemacht habe. "Dann muss das Update eben währenddessen im Hintergrund laufen..."
Also fahre ich den Computer wieder runter und mache mich auf den Weg Richtung Schule. Obwohl ich nun schon recht lange in Middelfoort wohne und zur Schule gehe, habe ich mich immer noch nicht ganz an den Unterschied zu meiner Heimat gewöhnt. Als meine alten Freunde nachgefragt hatten, konnte ich es nicht wirklich erklären, was genau anders war, da es eher die vielen kleinen Dinge sind, als größere, einfach zu benennenden, Unterschiede.
Je näher ich der Schule komme, desto mehr Schüler in meinem Alter sehe ich. Was soviel heiß wie, Mitschüler, die ein Jahr über mir sind. Direkt das erste Jahr hier wiederholen zu müssen, ist immer noch ein leichter wunder Punkt für mich. Aber das Gewicht der Blöcke und Hefter in meiner Tasche erinnert mich daran, dass ich es dieses Jahr nicht noch einmal soweit kommen lassen werde.
Ungewöhnlicherweise kann ich jedoch noch kein vertrautes Gesicht erkennen, weswegen ich noch für mich bleibe, bis ich den Schulhof erreiche. Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass ich noch ein wenig Zeit habe, bevor ich überhaupt darüber nachdenken muss, mich in Richtung des Chemiebereiches zu begeben. Also setze ich mich mit Kopfhörern auf eine Bank in der Sonne und schaue nochmal ein Tanzvideo zu der Choreographie, die ich im Moment versuche zu lernen.

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#4 Am 11.09.2021 um 20.41 Uhr

Absynthgarde
Thaleia
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Zuhause -> Auf dem Weg zur Schule -> Klassenzimmer (Mathe)


Ich vermisste manchmal wirklich meine alte Schule. Nicht, dass ich dort im Gegensatz zu hier Freunde gehabt hätte, nein. Die Qualität des Lehrstoffes war hier ebenfalls um einiges besser, schon alleine deswegen hatte sich der Umzug gelohnt. Doch es hatte mich sehr entspannt, morgens mit der Straßenbahn zur Schule zu kommen. Ich konnte mir nochmal in Ruhe meine Notizen zum Lernstoff des gestrigen Tages durchlesen oder zumindest kurz die Augen schließen, wenn ich Abends doch etwas zu viel Zeit am Rechner verbracht hatte. So wie gestern. Da heute das neue Update erschien, wollte ich den Guide gestern Abend noch fertig stellen, doch das hatte sich leider ungeplant in die Länge gezogen.
Naja. Zumindest bin ich rechtzeitig fertig geworden, dachte ich mir und unterdrückte ein Gähnen, als ich schließlich auf den Schulhof einbog.
Hier begegneten mir viele meiner Mitschüler, doch zu keinem hatte ich ein ausgeprägteres Verhältnis, als das ich ihren Namen kannte. Viele von ihnen schienen es nicht umbedingt eilig zu haben, in die Klassenräume zu kommen und verbrachten lieber ihre restliche Zeit quatschend mit Freunden oder sonst wie auf ihre Weise.
Schließlich im fast leeren Klassenzimmer angekommen, setzte ich mich an meinen Platz und schlug meine Notizen auf. Zum Glück saß ich relativ weit vorn und war daher auch fast unbehelligt von den Störenfrieden der Klasse. Nicht, dass ich für mein Leben gerne lernte und so, doch so lange meine Noten gut blieben, musste ich mir auch keine Gedanken darum machen, weniger Zeit fürs Gaming zu haben. So streng war meine Tante immerhin gewesen.
Ich schlug mein Notizbuch auf und ging die Aufgaben der letzten Mathestunde noch einmal durch, um mich auf diese vorzubereiten. Mit dem aktuellen Thema hatte ich zwar keine Probleme, aber es gab auch niemanden, mit dem ich mich unterhalten wollte. Zumindest sähe ich beschäftigt aus und könnte entspannt in den Unterricht starten.

Letzte Änderung durch Thaleia (Am 12.09.2021 um 13.55 Uhr)


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#5 Am 11.09.2021 um 21.11 Uhr

Obsidiangarde
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Zu Hause → alleine (bzw. mit seinem besten Freund) / Auf dem Schulhof → mit Ellena


"Guten Morgen, auch mal wach, hm?", begrüßt mich mein bester Freund Arthur schmunzelnd, als ich schlaftrunken in die Küche taumle. Da er - im Gegensatz zu mir - nicht nachts ewig wach bleiben muss, um SAO zu spielen, fällt es ihm wesentlich leichter, halbwegs bei Zeiten aufzustehen, weswegen ich den Esstisch bei Aufstehen jedes Mal bereits vollständig gedeckt vorfinde. So auch heute.
"Moin", murmle ich bloß verschlafen, lasse mich auf dem Sessel gegenüber von ihm fallen und schnappe mir etwas zu essen. Beim Gedanken daran, was heute am Stundenplan steht, vergeht mir die Lust, mich zu beeilen, vollends. Ich mein, wer braucht bitte Chemie? Wenn man ein wenig Glück hat, sprengt sich bei einem Experiment etwas in die Luft, aber ansonsten ist das Fach doch komplett einschläfernd und unnötig.
"Tja, das kommt davon, wenn man bis spät in die Nacht SAO spielen muss. Vielleicht hatte dein Vater doch nicht ganz unrecht damit, dass das Spiel viel zu gefährlich für dich ist", zieht Arthur mich nun grinsend auf, wodurch er von mir prompt einen Tritt gegen sein Schienbein kassiert und ich das Gesicht gespielt schmollend verziehe.
"Ja, ja, fünf Stunden Schlaf pro Tag sind doch vollkommen ausreichend, ich sehe da nirgends ein Problem."
"Hmh", macht Arthur daraufhin bloß, ehe seine Miene ernster wird, "Aber im Ernst: Ich glaube, dass dein Vater damit wirklich nicht unrecht hatte. Schließlich ist er einer der Entwickler und hat tiefere Einblicke hinter die Kulissen als normale Spieler. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er es dir einfach nur so verboten hat, während er dich sonst alles andere hat spielen lassen. Es kann natürlich gut sein, dass er etwas übervorsichtig ist, aber sollte dem nicht so sein, könnte ich es mir nie verzeihen, wenn dir wegen des Spieles ernsthaft etwas zustößt, weil..."
Mitten im Satz unterbricht er sich und blickt fast schon beschämt zur Seite, während ich ihn ziemlich perplex anschaue. Schon seit über einem Jahr leben wir zusammen, seit über einem Jahr spiele ich bereits SAO - und er kommt allen Ernstes erst jetzt darauf, seine Bedenken zu äußern? Nicht, dass es etwas daran geändert hätte - ich hätte so oder so mit SAO begonnen, da kann er mir noch so wichtig sein, bei manchen Dingen bin ich einfach stur -, doch ein wenig spät kommt seine Äußerung ja doch.
"Weil?", hake ich nun neugierig nach, nicht ganz wissend, wie ich seine Reaktion deuten soll.
Sogleich blickt er mir wieder entgegen, ist leicht Rot im Gesicht geworden. "Weil du mir halt verdammt wichtig bist, Mann", presst er gequält hervor und mich beschleicht das Gefühl, dass er mir irgendetwas verheimlicht, doch ich beschließe an dieser Stelle, einfach nicht weiter nachzuhaken. Ich kann ihn schließlich heute nach der Schule nochmal darauf ansprechen, allzu viel Zeit haben wir jetzt nicht mehr, sofern wir nicht zu spät zu unseren Schulen kommen wollen.
Von daher werfe ich ihm bloß ein freches "Weiß ich doch" entgegen und widme mich wieder meinem Frühstück.

Als ich wenige Minuten später fertig gegessen habe, verabschiedet sich Arthur auch schon von mir und begibt sich zu seiner Schule - die vor über einem Jahr auch noch die meinige war -, welche doch ein Stück weiter weg von uns ist als das Maple Hills Institut. Da mir noch ein wenig Zeit bleibt, bevor ich mich auf den Weg machen müsste, beschließe ich, noch einen Blick auf meinen PC zu werfen, da heute das neue Update herauskommen soll. Wie heute Nacht, bevor ich schlafen gegangen bin - zugegebenerweise wäre ich noch später schlafen gegangen, hätten mich die Server nicht wegen des Updates rausgeschmissen -, ist auch jetzt SAO zurzeit unbespielbar. Leise seufze ich. Dann werde ich mich wohl bis zum Ende des Schultages gedulden müssen, ehe ich endlich loslegen kann.
Da es zuhause nichts mehr gibt, das ich sonst noch tun könnte, beschließe ich, meinen Rucksack zu nehmen und mich zur Schule zu begeben. So früh, dass ich einer der Ersten wäre, würde ich ja doch nicht ankommen.

Beim Schulhof angekommen, sehe ich dort tatsächlich schon einige Schüler. Manche lernen brav, andere unterhalten sich angeregt mit Freunden, doch auf den ersten Blick kann ich niemand Bekannten erkennen. Es ist nicht so, dass ich mich nicht trauen würde, mir unbekannte Personen anzusprechen, aber neue Bekanntschaften will ich die paar Minuten vor Unterrichtsbeginn dann doch keine schließen.
Als ich es schon fast aufgegeben habe, ein bekanntes Gesicht anzusprechen und mich geistig schon darauf vorbereitet habe, frühzeitig im Chemiesaal zu sitzen, erblicke ich plötzlich Ellena, eine Schulkollegin, die sich den Stundenplan mit mir teilt und mit welcher ich mich glücklicherweise auch recht gut verstehe.

Von daher gehe ich auf die Bank, auf der sie es sich gemütlich gemacht hat, zu. Zwar ist sie in ihr Handy vertieft und hat Kopfhörer auf, aber so wie ich sie kenne, wird sie sich nicht daran stören, wenn ich mich zu ihr geselle, schließlich ist sie immer gerne unter Leuten.
"Hallo, bist du auch schon genauso motiviert für den Schultag wie ich?", frage ich sie, mehr ironisch als ernst gemeint, so laut, dass sie mich wohl trotz Kopfhörer verstehen würde und lasse mich neben ihr auf die Bank sinken. Dabei schenke ihr ein freundliches Lächeln.


Signatur von Neli <3
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#6 Am 11.09.2021 um 22.32 Uhr

Absynthgarde
TyraLynn
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TyraLynn
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Zuhause ⇢ mit Akira & Naomi / Auf dem zur Schule ⇢ mit Akira / Schulhof ⇢ mit Akira / Klassenzimmer (Mathe)

Wie jeder Tag beginnt meiner auch heute um 4 Uhr früh. Schon von klein auf war ich eine Frühaufsteherin, lange schlafen liegt mir einfach nicht. Mein großer Bruder ist da das komplette Gegenteil. Ein Wunder, dass er überhaupt Sport macht, so faul wie Akira manchmal ist. Ich stand auf und ging in mein privates Badezimmer in dem ich meine Zähne putzt. Danach zog ich meine Sportsachen an die mir meine Mutter ein Tag zuvor rausgelegt hat. Nun ja, andere sehen in ihr nur das Kindermädchen, was sie auch ist, aber für mich ist sie meine Mama. Zu guter letzter band ich mir meine langen Haare zu einem Zopf zusammen.
Mit voller Energie stürmte ich vom dritten Stock ins Erdgeschoss direkt auf die Haustür zu. Jemand stellte sich vor die Tür und ich rannte in die Person hinein, die mich mit einem Arm umarmte. »Ohana, du weißt ganz genau, dass du langsam gehen sollst. Außerdem hast du nichts zu trinken für unterwegs.« Es war meine Mutter aka. mein Kindermädchen. »Naomi und du weißt ganz genau, dass wir jeden Tag das gleiche Gespräch führen.«, sagte ich lachend, nahm ihr die Trinkflasche aus der Hand und zwängte mich durch die Tür.
»BIS SPÄTER MUTTI!«, schrie ich grinsend und hörte von der weite wie sich Naomi beschwert, weil ich sie Mutter nenne.

Zwei Stunden später kam ich verschwitzt vom joggen zurück und ging direkt in mein Badezimmer. Nach dem duschen und machte ich mich endgültig für die Schule fertig und zog meine japanische Uniform an, die ich noch aus meiner alten Schule aus Japan aufgehoben habe. Während ich sie anzog erinnerte ich mich lächelnd an die Zeit zurück in der ich sie trug. Den ganzen Scheiß den ich mit meinen alten Freunden veranstaltet habe. Doch das sind Erinnerung die schön waren, aber jetzt ist an der Zeit neue zu sammeln in Middelfoort.

Hehe… Sowie ich mitbekommen habe ist mein Bruder gestern sehr spät ins Bett. Da bereitet es mir umso mehr Freude Akira zu wecken. Ich schlich leise eine Etage tiefer und ging Akiras Zimmer rein. Wie immer liegt er halb nackt ohne Decke da, typisch. Ich kniete mich neben sein Bett und hauchte ihm ins Ohr. »Schatzi, die Nacht mit dir war so umwerfend… wach endlich auf.« Schlagartig sitze Akira im Bett und schaute mich schockiert an. »Du verwöhnte Göre, verschwinde.«, sagte mein Bruder und rollte lachend mit den Augen während er aufstand und ins Bad ging.
Erstaunlich, er ist schneller aufgewacht als ich erwartet habe. Bisher war kein meiner Aufweckversuche so effektiv wie dieser heute morgen. Ein Punkt für mich.

Stolz auf mich selbst, ging ich ins Esszimmer, welches im Erdgeschoss liegt und fing an zu essen. Einige Zeit später kam Akira ins Esszimmer, zu der Zeit waren Naomi und ich schon längst mit dem Essen fertig. »Wie immer brauchst du viel zu lange Bruderherz.«, sagte ich zu Akira und von ihm kam nur ein grummeln. Da freut sich, aber jemand auf die Schule.

Als mein Bruder endlich fertig war, machten wir uns auf den Weg zur Schule. Ich sprach mit ihm auf dem Weg zur Schule, aber es kam keine Reaktion von ihm. »Was ist los beleidigte Leberwurst. So genervt bist du doch sonst nicht?«, sagte ich zu Akira und boxte ihn zum Spaß in den Oberarm. »Au! Das Fach, es ist das Fach. Ich habe Chemie gewählt, weil ich nicht mit dir in einer Klasse sein wollte.«
Es hat einige Minuten gedauert bis ich verstand was mein großer Bruder gerade von sich gegeben habe. »Really? Du hasst doch Chemie wie die Pest, warum hast es dann gewählt. Willst dich wohl selber quälen was.«, sagte ich laut lachend zu ihm während wir auf dem Schulhof standen.

Mein Bruder und ich stritten zum Spaß noch ein bisschen bis ich mich von ihm verabschiede. »WIR SEHEN UNS SPÄTER LAME ENTE!«
Ich rannte so schnell wie ich konnte zum Klassenraum, bis ich schlitternd im Raum stoppte. »JEA! Ich gehöre zu den ersten«


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Zuhause ⇢ mit Ohana & Naomi / Auf dem zur Schule ⇢ mit Ohana / Schulhof ⇢ mit Ohana / Klassenzimmer (Chemie)

Ich schlief tief und fest bis mir eine weibliche Stimme ins Ohr hauchte. »Schatzi, die Nacht mit dir war so umwerfend… wach endlich auf.« Vor Schock saß ich direkt im Bett und schaute sprachlos neben mir. Na klar, es war meine kleine Schwester Ohana. Ich habe niemals Damenbesuch warum, bin ich so schockiert gerade gewesen. »Du verwöhnte Göre, verschwinde.«, sagte ich und rollte mit den Augen. Im Badezimmer angekommen zog ich mich aus und nahm eine eiskalte Dusche. Das ist die einzige Möglichkeit, durch die ich frühs wach werde. Da hat es meine Schwester besser erwischt als ich. Sie gehört zu der seltenen Gattung Mensch die frühs nur so vor Energie strotzen. 15 Minuten später stellte ich das Wasser auf warm um und blieb noch 10 Minuten unter dem Wasser stehen. Nach dem Duschen machte ich mich fertig und chillte noch eine Weile in meinen Zimmer und lese die neuesten Beiträge der Streamer die ich aktiv verfolge.

Wach, aber immer noch müde ging ich runter zu meiner kleinen Schwester und unserem Kindermädchen Naomi, die sich statt unserer Eltern um uns kümmert. Jeden Tag aufs neue sagt Ohana, dass ich viel zu lange brauche. Am Anfang hat es mich sehr genervt, jeden morgen den Satz von ihr zu hören, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt.

Nachdem ich mich fertig gemacht habe, machten Ohana und ich uns auf den Weg zur Schule. Die ganze Zeit labert sie mich voll, daran muss ich mich gewöhnen. Früher ist sie immer mit ihren Freunden zur Schule gegangen. Doch jetzt sind sie nicht mehr da und nun muss ich bis die Schule beginnt ertragen. Ich liebe meine kleine Schwester, sie ist mir sehr wichtig, aber in der früh kann ich an manchen Tagen wirklich auf sie verzichten.
Ich war in Gedanken versunken, bis ich plötzlich einen Faustschlag auf den Oberarm bekam…- Von meiner Schwester. »Au! Das Fach, es ist das Fach. Ich habe Chemie gewählt, weil ich nicht mit dir in einer Klasse sein wollte.«, sagte ich und schaute sie grimmig an.  »Really? Du hasst doch Chemie wie die Pest, warum hast es dann gewählt. Willst dich wohl selber quälen was.«, sagte Ohana während ich mir dachte, dass sie doch ein bisschen leiser sein kann. Wegen ihr machen wir unnötig auf uns aufmerksam und das am ersten Tag. »Gehts vielleicht noch lauter, dass es die ganze Schule hört?«, flüsterte ich ihr. Sie ärgerte mich noch eine Weile bis sie sich endlich aus dem Staub machte. »WIR SEHEN UNS SPÄTER LAME ENTE!«, sagte sie und rannte weg, während ich ihr lachend hinterher sah. Oh man.

Als sie endlich weg war, schaute ich mich um und suchte mir eine leere Ecke auf dem Schulhof und setze mich gechillt hin während ich Musik hörte und ein neues Handygame testete welches aktuell nur auf japanisch verfügbar ist.

Als einige Zeit verstrichen war, bin ich auf dem Weg ins Klassenzimmer. Das Wort Klassenzimmer ist noch untertrieben, ich sollte eher sagen, dass ich auf dem Weg in die Hölle bin. Dort angekommen schaute ich mir um, gab ein kurzes »Hallo.« von mir und setze mich in die hinterste Reihe und zockte mein japanisches Handygame weiter.


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#7 Am 14.09.2021 um 17.06 Uhr

Shadowgarde
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Zuhause -> Auf dem Weg zur Schule -> Klassenzimmer (Mathe)


Zu Beginn jedes Schuljahres ist Kayleighs Motivation, dieses Jahr mehr für die Schule zu tuen so hoch, dass sie bereits am Vortag ihre Tasche packt, das Outfit für den nächsten Tag raus legt und den Wecker so früh stellt, dass sie noch in Ruhe duschen und essen kann. Diese Motivation wurde am heutigen Morgen davon überschattet, dass sie gestern nach den Vorbereitungen sich an ihren Computer gesetzt hatte. Wie es dann schnell so läuft war es plötzlich weit nach Mitternacht und die Schottin wurde wegen Wartungsarbeiten, vom SAO Server geworfen. Als der Wecker um 5:30 seinem Job nachging bekam er nur ein Grummeln zu hören. Ungläubig blickte Kayleigh auf die Uhrzeit und fragte sich, warum sie geglaubt hatte es wäre angemessen aufzustehen, wenn noch eine Fünf vorne steht. Mit wenigen Handgriffen stellte sie den Wecker eine Dreiviertelstunde weiter nach hinten und drehte sich wieder um. Duschen wurde überbewertet, sie würde sich einfach einen Zopf machen, dann viel die schlechte Frisur schon nicht auf. Außerdem hatte sie in den letzten beiden Stunden Sport, da würde sie eh noch einmal duschen müssen.
Um viertel nach Sechs rüttelte ihr Wecker sie erneut aus dem Schlaf. Wieder einmal wurde er von einem Grummeln begrüßt. Wenn ich in der Bahn Frühstücke kann ich noch zehn Minuten weiter schlafen, überlegte sie und snoozte den Wecker. Eine Viertelstunde später, waren ihr die Ausreden ausgegangen und sie musste anfangen sich zu beeilen um nicht zu spät zu kommen.
Hastig sprang sie aus dem Bett, zog sich die bereit gelegten Klamotten an, schnappte sich ihren Rucksack und rannte die Treppe runter zur Küche. "Guten Morgen Schnarchnase, sind wir auch mal aufgestanden?" begrüßte ihre Mutter sie grinsend. Wissend, dass ihre Tochter erst kurz vor knapp aufstehen würde, hatte sie ihr bereits etwas zu essen hingestellt. Jedes mal schwor sie sich, es würde das letzte Mal sein und beim nächsten mal würde sie Kayleigh einfach gegen die Wand fahren lassen, doch dann brachte sie es trotzdem nicht übers Herz ihr einziges Kind ohne Essen aus dem Haus gehen zu lassen.
"Danke", rief Kayleigh, welche das Brot in eine Dose geschoben hatte und nun bereits dabei war in ihre Schuhe zu springen. Noch 5 Minuten bis der Zug fuhr. Wenn sie zur Station rannte, würde sie es locker schaffen. Mit einem letzten Griff, schnappte sie sich die Jacke.
Schnaufend kam sie an ihrer Bahnstation an, gerade rechtzeitig um so zu tuen, als hätte sie, wie jeder vernünftige Mensch, schon länger dort gewartet. Im Zug selbst setzte sie die Kopfhörer auf und blickte durch das Fenster auf die futuristische Stadt. Früher hatte sie sich einfach nur auf ihr Mountain-Bike setzen müssen und den Berg runter rasen. Sechs Minuten und dann war sie an der Schule, dafür war der Rückweg etwas anstrengender. Trotzdem würde sie es immer vorziehen mit ihrem geliebten Mountain-Bike zur Schule zu fahren. Doch hier war der Weg zu weit und die Stadt war alles andere als was man Fahrradfreundlich nennen würde. Ihr Handy zeigte keine neuen Benachrichtigungen und die Streamer waren auch überwiegend offline.
Die Schule, die Stadt, auf das Mädchen wirkte alles unnatürlich groß. Wahrscheinlich würde sich das nie ändern. In ihrem Hinterkopf war der Vergleich zu den Highlands eingebrannt. Nicht einmal das lokale College hatte die Größe dieser Schule gehabt, vor der sie inzwischen stand. Tief einatmend schulterte Kayleigh ihre Tasche. Zeit ihre Klasse besser kennen zu lernen. Als erstes stand Mathe auf ihrem Stundenplan. Es hätte schlimmer laufen können, eigentlich mochte sie die Fächer auf ihrem Plan sehr gerne. Mit Ausnahme von Physik und Deutsch. Im Klassenzimmer angekommen zwang sie sich ein Lächeln auf und grüßte einmal kurz in die Runde, bevor sie sich in der ersten Reihe niederlies. Sie hatte gelernt, dass sie sich nur in der ersten Reihe auf den Unterricht konzentrieren würde.

Letzte Änderung durch CrazyFranky (Am 14.09.2021 um 17.06 Uhr)


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#8 Am 15.09.2021 um 21.05 Uhr

Absynthgarde
Lunafay
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Lunafay
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Auf dem Schulhof->Im Chemieraum|Alleine->Thomas


Ich bin gerade dabei, die Routine ein zweites Mal zu schauen, als sich jemand neben mich setzt und ansprichst. "Hallo, bist du auch schon genauso motiviert für den Schultag wie ich?" Als ich auf gucke, sehe ich Thomas und erwidere sein Lächeln. „Hi.“ Schnell nehme ich die Kopfhörer aus meinen Ohren und lasse sie mitsamt meinem Handy in meiner Tasche verschwinden.
„Gibt schlimmere Tage.“ „Obwohl wir Chemie haben?“ Ich lache leicht. „Obwohl wir Chemie haben. Im Gegensatz zu gefühlt den Meisten in der Klasse, hasse ich es nicht so sehr. Gehörst du etwa auch zu der Fraktion?“ "Ja, das einzig witzige an Chemie sind die Experimente und die auch nur, wenn mal etwas ein wenig schiefgeht." Thomas Antwort, gepaart mit seinem schiefen Grinsen, lässt mich in Gelächter ausbrechen. „Das ist wohl mit Abstand die interessanteste Antwort auf die Frage, die ich je gehört habe.“
„Aber ich gebe zu, heute hätte ich ausnahmsweise nichts dagegen, wenn keine AG nach der Schule noch wäre. Aber mit den anstehenden Spielen steht es natürlich außer Frage, das Training ausfallen zu lassen. Ist euer Coach im Moment auch hart am Antreiben?“
, wechsele ich etwas später das Thema. "Leider, ja. Die knappe Niederlage letztes Mal hat seinem Ego wohl nicht so gut getan... Na ja, aber dafür wird es das nächste Match hoffentlich besser ausgehen und ohne Training wird das nichts, von daher bin ich eher froh darüber, dass die AGs heute wie immer stattfinden." „Mhm.“, murmele ich zustimmend. „Es ist auch nicht das Training an sich, was mich stört. Nur, dass ich heute ausnahmsweise andere Pläne für den Nachmittag hätte.“
Nach einer kurzen Weile wird es auch schon Zeit, Richtung des Chemieraums zu gehen. „Ich sage dir, Chemie würde mir fast gar nichts ausmachen, wenn dieses Buch nicht so schwer wäre. Stell dir vor, wir hätten statt Kunst und Musik Erdkunde mit nem Atlas oder irgendein anderes Fach mit noch so einem Buch. Ich würde sterben.“ "Sagen wir es mal so... Ich habe nicht umsonst diesen Stundenplan gewählt, obwohl mich der andere mehr interessiert hätte.", sagt Thomas, während er mit den Schultern zuckt. Ich finde zwar nicht, dass ein Stundenplan interessanter wäre, als der andere, da sie am Ende trotzdem die Pflichtfächer über die Woche abdecken müssen, aber unter Berücksichtigung meiner Abneigung gegen schwere Taschen habe ich kaum einen Grund, über die Präferenzen anderer Leute zu diskutieren.
Im Klassenraum angekommen verabschiede ich mich kurz von Thomas und gehe zu meinem Platz in der ersten Reihe und packe schon mal das Buch, meinen Hefter und Block samt Stiften aus. Der Hefter ist deutlich gefüllter, als die meiner Mitschüler, da ich noch einige Unterlagen von letzten Jahr mit abgeheftet habe, um sie direkt mit zur Hand zu haben. Das zusammen mit meiner neuen Sammlung an Textmarkern und anderen bunten Stiften füllt schnell meinen Platz auf dem Tisch aus.

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#9 Am 16.09.2021 um 20.01 Uhr

Obsidiangarde
Cathayia
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Cathayia
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Auf dem Schulhof → mit Ellena / Im Chemiesaal → mit Ellena/Akira


Tatsächlich hat sie meine Worte trotz ihrer Kopfhörer wahrgenommen, denn sogleich blickt sie zu mir auf und erwidert mein Lächeln.
"Hi", begrüßt sie mich, nimmt ihre Kopfhörer aus ihren Ohren und räumt diese mitsamt ihrem Handy in ihre Tasche, während sie mir antwortet, "Gibt schlimmere Tage."
Nun werde ich ein wenig verdutzt- so gut wie jeder unserer Klasse hasst den heutigen Tag oder zumindest unsere erste Stunde, Chemie. "Obwohl wir Chemie haben?", hake ich von daher nach.
Ich vernehme ein leichtes Lachen ihrerseits, ehe sie mir antwortet. "Obwohl wir Chemie haben. Im Gegensatz zu gefühlt den Meisten in der Klasse, hasse ich es nicht so sehr. Gehörst du etwa auch zu der Fraktion?"
"Ja, das einzig Witzige an Chemie sind die Experimente und die auch nur, wenn mal etwas ein wenig schiefgeht", gebe ich meine ehrliche Meinung zu dem Fach ab und kann es mir nicht verkneifen, schief zu grinsen, was meine Gesprächspartnerin wohl amüsant findet, denn sie bricht sogleich in Gelächter aus und meint: "Das ist wohl mit Abstand die interessanteste Antwort auf die Frage, die ich je gehört habe."
Zwar habe ich meine Meinung zu Chemie schon des Öfteren in ähnlicher Formulierung gehört - alleine Arthur hat das seinerzeit mindestens einmal die Woche gemurrt, da er Chemie noch mehr hasste als ich -, dennoch lässt ihre Reaktion mein Lächeln größer werden und ich will ihr, als sie sich von ihrem Lachen erholt hat, eigentlich schon etwas antworten, doch sie kommt mir zuvor.
"Aber ich gebe zu, heute hätte ich ausnahmsweise nichts dagegen, wenn keine AG nach der Schule noch wäre. Aber mit den anstehenden Spielen steht es natürlich außer Frage, das Training ausfallen zu lassen. Ist euer Coach im Moment auch hart am Antreiben?" Mit diesen Worten wechselt sie das Thema, woraufhin ich auf ihre Frage hin zustimmend nicke.
Leider, ja. Die knappe Niederlage letztes Mal hat seinem Ego wohl nicht so gut getan... Na ja, aber dafür wird es das nächste Match hoffentlich besser ausgehen und ohne Training wird das nichts, von daher bin ich eher froh darüber, dass die AGs heute wie immer stattfinden."
Bei einer erneuten, so knappen Niederlage würde unser Trainer wohl wirklich komplett die Hoffnung in uns verlieren, schließlich können wir als Elite-Schule doch nicht gegen normale Schulen verlieren. Da werden unsere anderen, vorherigen Siege für ihn komplett irrelevant. Da lobe ich mir den Trainer der Basketball-AG an meiner alte Schule. Wir waren zwar definitiv nicht das beste Team und haben durchschnittlich zwei von drei Matches verloren, doch für ihn zählte nur, dass wir Einsatz zeigten und Spaß daran hatten. Außerdem war ich da noch mit Arthur in einem Team - das waren noch Zeiten...
"Mhm", kommt es von ihr zustimmend, ehe sie erläutert, "Es ist auch nicht das Training an sich, was mich stört. Nur, dass ich heute ausnahmsweise andere Pläne für den Nachmittag hätte."
Grinsend nicke ich ihr zustimmend zu. In diesem Punkt kann ich ihr aber nur echt recht geben, wo heute doch der neue Patch kommt. Da hat garantiert so gut wie jeder Schüler an dieser Schule heute Besseres zu tun als AGs zu besuchen.

Da ich daraufhin nichts mehr antworte, stattdessen in meine Gedanken an die alten Schule abdrifte, und Ellena ebenfalls keine Anstände macht, etwas hinzuzufügen, herrscht kurze Zeit Stille zwischen uns, ehe ich sehe, wie vermehrt Schüler die Schule betreten. Viel Zeit bis die erste Stunde beginnen würde, hätten wir wohl nicht mehr.
Meine Klassenkollegin scheint das ähnlich zu sehen, weswegen wir uns erheben und Richtung Chemiesaal losgehen.

"Ich sage dir, Chemie würde mir fast gar nichts ausmachen, wenn dieses Buch nicht so schwer wäre. Stell dir vor, wir hätten statt Kunst und Musik Erdkunde mit nem Atlas oder irgendein anderes Fach mit noch so einem Buch. Ich würde sterben", fängt sie auf dem Weg erneut ein Gespräch an. Auf die Worte hin kann ich mir ein Grinsen, was sie während des Gehens wohl minder bemerken wird, nicht verkneifen, zucke für sie sichtbar jedoch nur mit den Schultern.
Sagen wir es mal so... Ich habe nicht umsonst diesen Stundenplan gewählt, obwohl mich der andere mehr interessiert hätte."
An dieser Stelle erzähle ich ihr nicht, was der eigentliche Grund ist - nämlich dass ich mir eingebildet habe, dass dieser leichter sein müsste, weil man für Chemie und Musik schon damals an meiner alten Schule wesentlich weniger machen musste als für Physik und Erdkunde. Da ich bekanntlicherweise gerne möglichst wenig lerne, war das für mich definitiv ein Motiv, diesen Stundenplan dem anderen vorzuziehen. Dass mein Plan nur halb aufgegangen ist, zeigt sich daran, dass ich letztes Jahr in Chemie fast durchgefallen wäre.
Zu meiner Aussage, die ihr wohl etwas merkwürdig erscheinen muss, gibt sie keinen Kommentar mehr ab und kurz darauf betreten wir auch schon den Klassenraum.
Wir verabschieden uns voneinander und sie nimmt sogleich in der gut besuchten, ersten Reihe Platz, woraufhin ich auf die letzte Reihe, in der - im Kontrast zur ersten, wo sich alle auf den Unterricht vorzubereiten scheinen - gefühlt keiner irgendetwas, das auch nur im Entferntesten mit Schule zu tun hat, macht, zugehe und neben Akira, welcher in ein Handygame vertieft zu sein scheint, Platz nehme. Ich murmle ihm eine Begrüßung zu, ehe ich meinen Block (den ich zum Mitschreiben für jedes Fach verwende - sollte mich mal überhaupt das Bedürfnis, mitzuschreiben, überkommen), einen Kuli und das von Ellena so gehasste Buch hervorhole, ehe ich mich meinem Handy widme, um zu schauen, ob es bei Arthur brennt.

Letzte Änderung durch Cathayia (Am 16.09.2021 um 20.02 Uhr)


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#10 Am 17.09.2021 um 23.44 Uhr

Absynthgarde
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in ihrer Küche  |  allein

Wütend stocherte ich mit dem Pfannenwender im Ei herum.
Während ich in die Pfanne starrte, spielte ich mit dem Gedanken, einfach den Unterricht zu schwänzen. Schule an sich war bescheuert genug, aber auch noch für eine beknackte AG länger zu bleiben, das war einfach zu viel des Guten.
Aber mein Wutanfall von gestern Abend, hatte meinen Vater leider nicht im Geringsten überzeugt, in der Schule anzurufen und seine eigenmächtige Entscheidung zurückzunehmen.
Dafür konnte er heute Morgen selbst sehen, wie er rechtzeitig zur Arbeit kam.
Und beim Frühstück brauchte ich auch keine Rücksicht auf ihn zu nehmen, wenn er sie auch nicht auf mich nahm.

Gerade als ich meine Portion auf einen Teller manövriert hatte, kam Papa die Treppe heruntergestürmt. Ich hörte, wie er im Flur gegen die Kommode stieß und fluchte, ehe er gehetzt in die Küche kam. „Du hättest mich ruhig wecken können“, meckerte er, während er sich sein Hemd zuknöpfte.
Du hättest es auch unterlassen können, mich für diese bescheuerte AG anzumelden“, gab ich tonlos zurück und setzte mich mit meinem Rücken zu ihm an den Tisch. „Du solltest endlich mal Anschluss finden. Du bist seit einem halben Jahr an dieser Schule und du hast immer noch keinen einzigen Freund.“ „Ich bin keine vier mehr, Papa. Ob ich Freunde habe und wer meine Freunde sind, das such ich mir immer noch selber aus. Ich brauche dafür nicht deine Hilfe.“ Bei dem Wort Hilfe machte ich Anführungszeichen in die Luft. Denn hilfreich war er damit auf keinen Fall.
Ich wollte mich auf meine Musik konzentrieren und sicherlich nicht nach der Pfeife irgendeines Lehrers spielen.
Kann es sein, dass da Karotten und Erbsen im Ei sind?“, hörte ich Papa skeptisch fragen und musste grinsen. Papa war grundsätzlich kein besonders großer Freund von Gemüse, aber besonders Erbsen und warme Karotten konnte er nicht ausstehen.
Du solltest dich endlich mal gesünder ernähren. Wir leben schon seit über einem halben Jahr hier und du ernährst dich immer noch so ungesund wie in Altenbrunn“, gab ich ihm die Retourkutsche und aß weiter.

Papa beschwerte sich, dass er hier immer noch der Erwachsene war und nicht umgekehrt. Ich verzichtete darauf, ihm vorzuschlagen, dass er sich ja dann ab heute um das Essen kümmern konnte und dafür sorgen sollte, dass ich pünktlich war und nicht umgekehrt. Bei ihm redete ich ohnehin nur gegen eine Wand.
Stattdessen ignorierte ich seine Predigt und verkniff mir ein Grinsen, als er sich mir gegenübersetzte und sich mit angewidertem Blick das Rührei in den Mund schob.
Rache ist Blutwurst, dachte ich und murrte nur ein knappes Tschüss, als ich aufstand, mein Geschirr in die Spülmaschine räumte und mehr als eilig das Haus verließ.
Papa rief mir zwar nach, dass er mich auch fahren könnte, aber das konnte er sich sparen. Wenigstens auf dem Schulweg wollte ich meine Ruhe haben.
Kopfhörer rein - Musik an - Welt aus.

Musik war ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben. Der wichtigste.
Seit ich mich erinnern kann, liebe ich Musik.
Musik kann einfach Gefühle ausdrücken, die man selbst nicht erklären kann.
Musik verbindet Menschen, die sonst nichts gemeinsam haben.
Sie ist eine Brücke in eine andere Welt, in der man sein kann, wo man will.
In der man sein kann, wie man will.
Es gibt nichts schöneres und befreienderes.
Leider konnte sie aber nicht den Umstand verschleiern, dass der Bus irgendwann vor der Schule hielt und ich aussteigen musste.

Zweifelnd stand ich vor dem Tor und blickte auf die gläsern-graue Fassade.
Seit wir vor rund sechs Monaten hierhergezogen waren, hatte ich diese Stadt gehasst. Sie war für meinen Geschmack viel zu modern, zu groß, zu laut, zu voll. Und all das wurde perfekt von dieser Schule verkörpert.
Da sie die einzige in der ganzen Stadt war, musste sie sehr groß sein und da sie direkt der Fantasy Star Corporation unterstand war sie natürlich auf dem modernsten Stand.
Das bedeutete klare Linien, flache Struktur und eine trostlose Farbe.
Das Gebäude schrie nach Gefängnis und genau so fühlte sich auch jeder Tag dort an.
Natürlich war meine alte Schule nicht besonders besser gewesen.
Die Klassenräume waren schäbig gewesen, manche Bereiche sogar wegen Einsturzgefährdung gesperrt… aber meine alte Schule hatte immerhin eine Persönlichkeit besessen. Sie war deutlich freundlicher gewesen.
Ihre Eigenheiten hatten ihren Charme ausgemacht.
Da konnten die Lehrer hier noch so herausragend und der Unterricht noch so gut sein. Wohl fühlte ich mich keinesfalls.

Seufzend gab ich das Ringen mit mir selbst auf. Es brachte nichts, den Unterricht zu schwänzen. Ich hätte nur Ärger von meinem Vater bekommen und von der Schule wäre ich zum Nachsitzen verdonnert worden.
Außerdem hegte ich noch die Hoffnung, wegen guter Führung früher aus der AG entlassen zu werden. Wenn ich mich geschickt anstellte, würde ich meinen Vater wohlmöglich noch überzeugen können. Sicherlich aber nicht, wenn ich gleich am ersten Tag gegen die Regeln verstieß.
Also machte ich mich auf den Weg zum ersten Unterricht.

Ich war nicht die erste im Chemiesaal. Irgendein Junge, der so wirkte, als würde er am liebsten hier drin übernachten, hatte sich schon in der ersten Reihe mit allen möglichen Unterlagen breit gemacht.
Die Begeisterung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
Eine Begeisterung, die ich unmöglich teilen konnte.
Immer noch mit den Kopfhörern im Ohr setzte ich mich in der Mitte an den Rand zur Wand und kramte mein Notenheft aus dem Ranzen.
Mein Handy ließ ich die selbst aufgenommene Komposition von mir abspielen, die ich zuletzt komponiert hatte und begann mir den Text für das Lied zu überlegen.




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in seinem Zimmer  |  allein


Und so zerlegt man einen Gybrador in unter 10 Sekunden Leute. King Lev verabschiedet sich für heute wieder und mein Gebrüll hört ihr dann wieder nächste Woche. Do svidaniya.
Grinsend schloss ich die Videodatei, die ich soeben fertig gestellt hatte.
Damit war meine Arbeit für heute beendet und in ein paar Stunden würde es von meinem Programm automatisch hochgeladen werden.
Milochka, aufwachen!“, mit offenem Mund blieb meine Mutter in der Tür stehen und sofort wurde ihr Gesichtsausdruck zorniger. „Ilya Aleksay Romanow, sag mir nicht, dass du die ganze Nacht auf warst.“ Wie immer, wenn sie wütend wurde, begann die Ader an ihrer Stirn zu zucken.
Natürlich nicht Mama. Ich bin eben erst aufgestanden. Das schwöre ich, so wahr ich hier stehe“, antwortete ich ernsthaft und legte meine rechte Hand auf meine Brust.
Du sitzt“, stellte sie fest und die Ader begann stärker zu pochen.
Hupps. Das lässt sich sofort korrigieren“, meinte ich und sprang sofort auf. „Also wie ich bereits sagte, so wahr ich hier
Das kannst du dir sparen. Ich weiß schon, was du die ganze Nacht treibst. Nur diese Spielchen, was anderes hast du nicht im Kopf. Dabei solltest du lernen. Streng dich mal mehr in der Schule an, hörst du?
Wozu noch in die Schule gehen“, sagte ich achselzuckend. „Was ich wissen muss, weiß ich. Und was ich nicht weiß, brauche ich auch nicht zu wissen. Logischer Umkehrschluss.
Solange du von meinen Tellern isst, hast du gefälligst in die Schule zu gehen und anständig zu lernen, sonst kannst du deine DVD-Spiele vergessen.“
Das sind Videospiele, Mama“, korrigierte ich.
Ilyaaaaa“, sie sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. Abwehrend hob ich die Hände und kapitulierte.
Ist ja schon gut. Ich mache mich sofort fertig, versprochen.“
Immer noch mit erhobener Braue sah sie mir in die Augen, ehe sie nickte und wieder nach unten ging.

Ich klappte meinen Laptop wieder zu und sprang schnell unter die Dusche.
Dabei sammelte ich bereits Ideen für mein nächstes Video und ging die einzelnen Spiele durch, die ich im Moment spielte.
Eigentlich müsste ich etwas zum neuen Update in SAO machen, dachte ich. Allerdings war immer noch nicht durchgesickert, worum es in dem neuen Update gehen würde, also konnte ich auch schlecht sagen, ob es sich für ein Video eignete.
Ich würde also wohl oder übel bis zum Abend warten müssen.

Nach der Dusche tauschte ich meinen Pyjama gegen eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit dem Schriftzug „es gibt 10 Arten von Menschen – diejenigen, die Binär verstehen und die, die es nicht tun“ aus.
Und als ich im Bad fertig war, schnappte ich mir meinen Rucksack und stopfte schnell mein Tablet im Heruntergehen hinein.
Unten in der Küche hatte mir meine Mutter bereits mein Frühstück in einer Brotdose verpackt und hielt sie mir hin, als ich den Raum betrat.
Danke, Mamochka“, sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange, während ich leicht misstrauisch in die durchsichtige Box sah.
Wie es aussah, hatte sie mal wieder für ihr Café experimentiert und nun oblag mir die Ehre, das Versuchskaninchen zu spielen.
Schreib mir sofort, wenn du es gegessen hast und sag mir, wie du es findest, da?“
Wenn ich es überlebt habe, bestimmt“, grinste ich sie an und sofort legte sich ihre Stirn wieder in Falten.
Keine Sorge, ich schreib dir auf jeden Fall. Wo ist eigentlich Papa?“ „Der wartet schon im Auto auf dich, also solltest du dich besser mal beeilen.“ Sie drückte  mich zum Abschied und wiederholte nochmal ihre Bitte, dass ich ihr auf jeden Fall noch meine Meinung zu ihrer neuesten Kreation mitteilen sollte.
Augenrollend erwiderte ich die Umarmung und versicherte ihr erneut, dass ich schreiben würde, noch bevor ich es überhaupt heruntergeschluckt hätte.
Lächelnd drückte sie mich noch etwas fester, ehe ich endlich nach draußen entlassen wurde.
Mama konnte wirklich sehr anhänglich sein, wenn sie wollte.
Und seitdem sagen wir mal Ereignis war sie es ohnehin noch mehr.

Papa saß zwar schon im Auto, war aber derart in sein Tablet vertieft, dass er gar nicht bemerkte, wie ich einstieg. Grinsend wedelte ich mit der Hand vor seinem Tablet herum, aber es dauerte immer noch recht lang, bis er auf mich aufmerksam wurde. „Guten Morgen, Papuchka.“
Als würde er wirklich gerade erst aufwachen, sah er von seinem Tablet hoch und zu mir.
Morgen. Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr.“
Ich sehe, wie ungeduldig du gewartet hast“, erwiderte ich lachend und mein Vater startete kopfschüttelnd das Auto.
Wenn du morgen nicht etwas früher kommst, fahr ich ohne dich“, drohte er, aber ich wusste, dass er das nicht ernst meinte.
Dafür müsstest du erst einmal deine Augen von deiner Arbeit reißen können. Apropos. Hast du schonmal in Haxe etwas programmiert? Ich überlege, ob ich mir das aneignen sollte.“
Zweifelnd zog mein Vater die Augenbraue hoch.
Haxe? Wozu denn das? Das wird doch praktisch nirgends verwendet. Ich habe selbst noch nie Haxe verwendet. Ich wüsste auch gar nicht wofür.“

Den Rest der Fahrt fachsimpelten wir über die Vor- und Nachteile von Haxe und eigentlich hätte ich mich lieber mit Paps über die Sprache unterhalten, aber die Schule war leider auch nicht ewig von unserem Haus entfernt.
Ich verabschiedete mich von Paps, der versprach, dass wir das Gespräch heute Abend weiterführen würden.
Damit musste ich mich vorerst zufriedengeben.
Also drehte ich mich um und sah zum Schulgebäude hoch.
Vom Design her ähnelte sie stark meiner alten. Ich mochte diesen modernen Stil… nicht so altbacken wie viele Schulen oder andere öffentliche Gebäude. Da merkte man einfach, dass jemand Geld investiert hatte und auch ein entsprechendes Equipment und Inventar vorhanden war.
Was hätte man auch sonst von einer solch renommierten Schule erwarten sollen.
Wenn sie jetzt noch verstärkt auf Informatik ausgelegt wäre, wäre es natürlich perfekt gewesen. Allerdings waren meine Eltern da sicher auch etwas froh darüber.

Zielsicher steuerte ich auf den Eingang zu und folgte der inneren Karte in meinem Kopf bis zu dem Saal, in dem ich gleich Mathematik haben würde.
Sicherheitshalber hatte ich den Gebäudeplan bereits im Voraus auswendig gelernt. Sicherlich würde ich mich nicht verlaufen. Und dafür hatte ich eben vorgesorgt.
Im Klassenraum saßen bereits einige Schüler, die meisten davon in den ersten Reihen.
Guten Morgen, alles zusammen“, verkündete ich und ging schnurstracks auf einen der freien Plätze in der letzten Reihe zu.
Wenn man seine Zeit während des Unterrichts sinnvoll nutzen wollte, war es von Vorteil, wenn der Lehrer einen nicht direkt vor der Nase hatte.


Tränen rinnen über mein Gesicht.
Eldarya entschlafen - Leben gibt es nicht.

Es ist sehr schade, dass die Aktivität in Eldarya immer mehr abgenommen hat nach dem Brand.
Nicht nur von beemov sondern auch von uns.
Ich wünsche allen, die noch geblieben sind, möglichst viel Spaß und hoffe, dass jeder noch die schönen Zeiten in Erinnerung behalten wird.

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#11 Am 19.09.2021 um 01.17 Uhr

Obsidiangarde
Pilica
Rookie
Pilica
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Nachrichten: 133

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In ‘seinem’ Zimmer -> Schule -> Mathezimmer | alleine/mit den Eltern -> Mathezimmer mit den anderen

Erster Tag in der neuen Schule… Schon als ich die Augen an diesem Morgen aufschlug spürte ich den Knoten in meinem Magen und mir war übel. Wir zogen erst vor ein paar Wochen hierher und ich kannte noch kein Schwein wirklich. Ob das gut oder schlecht war, sei mal dahingestellt. Am liebsten wäre ich gar nicht aus dem Bett gekommen, erst recht nicht als sich Minka zu mir ins Bett gesellte. Meine wundervolle, liebenswerte Katze. Ich denke von ihr hab ich auch ein paar Wesenszüge für meinen SAO Avatar und Charakter übernommen. War Minka doch auch irgendwo eine Inspiration. Auf jeden Fall lag ich auch erst mal eine Stunde so da und knuddelte und streichelte meine Katze. Heute würde ich zuerst Mathe haben, der Rest vom Tag war eigentlich ganz cool und immerhin würde ich dann Mathe hinter mir haben. Viel mehr machte ich mir Sorgen wie ich Anschluss finden würde.
Letztendlich rief mich meine Mutter zum Frühstück. Mein Vater war schon früh aus dem Haus, arbeitete er dich in einer Bäckerei in der Stadt. Meine Mutter die Busfahrerin würde erst später aus dem Haus müssen. Beim Frühstück unterhielten wir uns und ich tat mal so als seie ich ganz freudig für die neue Schule und als wäre ich gar nicht verunsichert. Immerhin hatten wir heute auch AG und da würde ich sicher einige neue Freunde finden, dessen war ich mir sicher. So ging ich mit gemischten Gefühlen in Richtung Schule, als es Zeit war.
Auf dem Schulhof blickte ich mich mehrfach um. Das würde sicher eine Weile dauern, bis ich dann auch irgendwann mich hier ohne Probleme zurecht finden würde. Aber das würde schon gehen. Irgendwann… vielleicht. In gefühlt 100 Jahren. Mein Weg führte mich zum Klassenzimmer in welchem wir dann gleich Mathe haben würden. Vor der Tür des Mathezimmers blieb ich erst kurz stehen. Okay, Schultern gerade, normal atmen, bloss nichts anmerken lassen. Alles wird gut. Ich werde zwar heute gefühlt hundert Tode sterben aber das ist okay. Auf geht’s!
Ich musste mich doch etwas selbst anspornen doch dann gings hinein ins Klassenzimmer. Schultern gestrafft und ein grinsen auf dem Gesicht. »Guten Morgen! Ich bin recht neu in der Stadt und kenn noch niemanden hier. Mein Name ist Amano Naoyuki-kun, freut mich euch alle kennenzulernen!«, stellte ich mich gerade einmal kurz vor.  Der hiesigen Sprache war ich durchaus mächtig, aber die japanische Reihenfolge mit Nachname und Vorname war halt einfach bei mir drin. Ich wusste, dass ich mich wohl darauf gefasst machen musste mit Naoyuki angesprochen zu werden. Amano-kun war doch erträglich aber Naoyuki… urgh… Das würde alles andere als spassig werden. Irgendwann wenn ich alleine leben würde und dann wo anders nochmal ein neues Leben, dann vielleicht würde das anders sein. Aber vorerst… hiess es Freunde zu finden und nicht durscheinen zu lassen, dass ich eigentlich hier halb am krepieren war, da ich mich noch nicht an die neue Umgebung gewöhnt hatte. YEY me!


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Zuhause -> Chemiezimmer | alleine -> Mit seiner Klasse

Was für ein wundervoller neuer Tag. Schon am morgen in aller frühe war ich auf um meinen Pflanzen Wasser zu geben. Dabei bemerkte ich, dass ein paar Erdbeeren und Himbeeren reif waren. Perfekt! Sie kamen mit hinein und wurden erst einmal gewaschen bevor ich mit ihnen ein Müsli zubereitete. Es war halt auch einfach besser selbst gezogene Früchte und Gemüse zu haben als einfach nur welches im Supermarkt um die Ecke zu kaufen. Auch freute ich mich schon sehr darauf meine neuen Schüler kennen zu lernen. Dabei fiel mir aber auch SAO ein welches sich momentan in den Wartungsarbeiten befand. Persönlich hoffte ich ja darauf viele neue Pflanzen in möglichen neuen Gebieten und Regionen zu finden. Es war immer wieder faszinierend wie die Flora und Fauna in dieser Welt aufgebaut war.
Doch zuerst hiess es den Schultag zu bewältigen. Im Chemieunterricht hatte ich bereits Wasserstoffexplosionen geplant, oder viel mehr: Knallgas. Der Schulleiter und die anderen Lehrer waren natürlich informiert. So würde niemand in Panik verfallen. Denn wusste ich selbst, dass diese Knallgasexplosionen sehr laut waren. Voller Tatendrang ging es für mich als direkt ins Zimmer um alles vor zu bereiten. »Guten Morgen allerseits! Ich hoffe ihr habt euch schon darauf eingestellt heute mehr über die Chemie zu lernen.«, begrüste ich die Schüler. Im Unterricht selbst würde ich mich vorstellen und etwas von mir erzählen. Meinem Studium in Biologie und Chemie, die wichtigsten Punkte. Erst danach ging es daran, dass ich im Unterricht einen grossen Ballon mit Wasserstoff und Sauerstoff füllte. Dabei das ideale Verhältnis für Knallgas einhielt. Als dies erledigt war schloss ich den Ballon mit einer Schnur und bat die Klasse mit mir aufs Dach zu kommen. Dort durfte einer der Schüler der sich meldete auf die Nachfrage dann auch die Schnur anzünden und schon wurde der Ballon hochgeschickt. Es dauerte nicht lange und ein gewaltiger Knall war hoch oben in der Luft zu hören, der noch recht weit schallte. »Und nun schauen wir uns an was eben passiert ist.« So wurde der Rest der Zeit genutzt um dem Knallgas auf den Grund zu gehen und sich die Grundeigenschaften der verschiedenen Elementgruppen ansah. Von Alkalimetallen bis hin zu den Edelgasen. Dabei erläuterte ich auch, dass ich in den nächsten 8 Wochen jedes Mal eine der Hauptgruppen genauer behandeln würde und diese dann im ersten richtigen Test drankämen. Einfach, aber wusste ich doch auch das die Grundlagen immer eines der wichtigsten Dinge waren. Es war gut, wenn man mit etwas interessantem und peppigen in den Unterricht startete. Immerhin war es mein Ziel den Schülern auch die wunderbare Welt der Chemie zu zeigen und ihnen so die Welt zu erklären auf verschiedenen Ebenen. Sei es in der Chemie oder eben auch in Biologie. Ich freute mich ja schon darauf gleich in mein anderes Lieblingsfach einzutauchen.


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Danke Yuzalein ♥

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#12 Am 19.09.2021 um 02.16 Uhr

Lichtgarde
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Jassimini
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Zuhause → im Chemieunterricht → im Chemiesaal (mit Minoha)



„Guten Morgen, Yoichi-sama“, wurde er wie jeden Tag geweckt. Ohne zu murren, stand er auf und ging in das an sein Zimmer angrenzende Bad, wo er duschte und sich die Zähne putzte, um sich anschließend von seinem Butler ankleiden zu lassen. Darauf folgte ein Frühstück im Beisein der Bediensteten, die ihm zunächst sein Essen servierten, um dann zehn Minuten lang schweigend dabei zuzusehen, wie er es zu sich nahm. Nach Abschluss dieses alltäglichen Rituals stieg er in die vorgefahrene Limousine, um damit den Weg zwischen Anwesen und Schule zu überbrücken. Die Musik dröhnte durch die Kopfhörer in seine Ohren, während er stumm aus dem Fenster blickte. Wie mit seinem Chauffeur abgesprochen, stieg er einen Häuserblock vom Maple Institut entfernt aus und nahm seine Schultasche entgegen.
„Einen angenehmen Schultag wünsche ich Euch, Yoichi-sama“, richtete der Bedienstete ihm mit einer tiefen Verbeugung aus, bevor er wieder davonfuhr.

Yoichi war durchaus bewusst, dass seine Morgenroutine alles andere als gewöhnlich war. Nicht zuletzt deshalb hatte er – ohne das Mitwissen seiner Eltern – seinen Chauffeur darum gebeten, ihn nicht direkt vor der Schule abzusetzen. Dabei ging es ihm weniger darum, seine Herkunft zu verbergen, war diese doch sowieso bekannt, oder um weniger Aufsehen zu erregen, was er ebenfalls auch so schon zu Genüge tat. Nein, er hatte einfach für sich beschlossen, dass ihm solche Auftritte zu pompös und übertrieben waren. So etwas passte schlicht nicht zu seiner Selbstwahrnehmung oder seinen Idealen. Mehr als diese Absprache konnte er allerdings nicht aushandeln; nie im Leben würden seine Eltern ihn öffentliche Verkehrsmittel nutzen lassen oder auch nur ein schlichteres Fahrzeug erwerben. Und weil sein Chauffeur sowieso schon ein schlechtes Gewissen hatte, wollte er ihn nicht auch noch dazu zwingen, für ihn zu lügen.
Innerlich hatte Yoichi schon fast resigniert; kaum etwas davon kümmerte ihn eigentlich noch wirklich. Früher wäre seine Abneigung gegenüber dieser Protzigkeit und Arroganz stärker gewesen. Seit er in diese Stadt gezogen war, gab er mehr und mehr nach und ließ alles Prozedere stumm über sich ergehen. Man müsste meinen, jemand, der aus einem Elternhaus wie dem seinen kommt, müsste über genügend Freiheiten verfügen, tun und lassen zu können, was er will. Doch für Yoichi war seine Herkunft schon immer mehr Fluch als Segen. Die Machtlosigkeit hatte ihn immer mehr abgestumpft, sodass er sein Schicksal mehr oder weniger schweigend hinnahm.

Und auch an diesem Morgen mied er seine Mitschüler und ging auf direktem Weg in den Chemiesaal, um gehorsam dem Unterricht zu folgen. Bei Letzterem hatte er allerdings Schwierigkeiten, denn er konnte seine Konzentration einfach nicht aufrechterhalten, selbst der laute Knall bei dem Experiment auf dem Dach half nicht. Der Grund dafür war simpel: Es hatte mit seinen geliebten Freunden zu tun, um die sich in seinen Kopf alles drehte. Sie waren der einzige Grund, weswegen er sich fügte, das Einzige, das seine fragile Seele noch zusammenhielt. Doch dieser Kleber schien sich langsam zu lösen, denn obwohl sie lange Zeit beinahe täglich miteinander geschrieben und SAO gespielt hatten, brach jegliche Kommunikation vor etwa zwei Wochen abrupt ab. Natürlich gab es immer Phasen, während der er oder sie besonders beschäftigt gewesen waren oder einfach keine Lust hatten, stundenlang in irgendwelchen Dungeons herumzurennen. So etwas kam vor, das war völlig normal. Dass über lange Distanzen Freundschaften auch einmal in die Brüche gehen können, war ihm ebenfalls klar. Dennoch konnte er das Gefühl nicht abschütteln, dass diese Angelegenheit anders war. Würden seine Freunde, die er schon all die Jahre kannte, einfach so mir nichts, dir nichts den Kontakt abbrechen? Bloß, weil er nun in einer anderen Stadt lebte? Und vom einen Tag auf den anderen plötzlich nicht mehr antworten? Das wollte – nein – das konnte Yoichi sich gar nicht vorstellen. Immerhin versuchte er nun, so gut es ging, den Anforderungen seiner Eltern gerecht zu werden, in der Hoffnung, dass er so endlich wieder in seine Heimatstadt zurückkehren könnte. Sollten all diese Bemühungen umsonst gewesen sein? Sollte der letzte Strohhalm, an den er sich so verzweifelt klammerte, ins Nichts führen?

Er bemerkte, dass um ihn herum alle ihre Sachen packten, was bedeutete, dass die Stunde vermutlich um war. Gerade, als er sich daran machte, den Raum zu verlassen, wurde er zurückgehalten.
„Yoichi? Könntest du noch kurz bleiben?“
Oh nein. Da war er einmal unkonzentriert und schon fiel es seinem Lehrer auf. Dabei wollte er möglichst unter dem Radar bleiben. Er verfluchte sich innerlich dafür, so neben der Spur zu sein, und wartete wie eingefroren darauf, dass der Saal sich leerte. Als sie dann unter sich waren, versuchte er, Takahashi-sensei zu beschwichtigen.
„Es tut mir leid, dass ich heute nicht bei der Sache war. Ich wollte nicht respektlos sein. Es liegt auch nicht an Ihrem Unterricht ...“
Zum einen schämte er sich wirklich für sein unhöfliches Benehmen, zum anderen hatte er wahnsinnige Angst davor, dass sein Lehrer seine Eltern kontaktieren könnte. Alles, nur das nicht.
„Keine Sorge, ich bin nicht sauer auf dich. Man kann nicht immer bei der Sache sein. Geht es dir denn gut? Oder brauchst du jemanden zum reden?“
Er zögerte mit seiner Antwort. Konnte er ihm seine Sorgen anvertrauen? Nein, wer weiß, ob er es für sich behalten würde. Und überhaupt, er wollte nicht darüber reden, er kam sich so kindisch vor und es war ihm zu privat. Aber gleichzeitig musste er genug sagen, damit sein Gegenüber nicht zu neugierig wurde.
„Es geht mir so weit gut, ich hab nur etwas … Heimweh.“
Gut, das war keine Lüge, aber auch nicht zu detailliert. Jetzt musste sein Lehrer sich nur noch damit zufriedengeben.
„Verstehe. Vielleicht hilft es dir in Kontakt mit deinen Lieben in der Heimat zu treten?“
Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. Sie traf ihn wie ein Messer in die Brust. Natürlich hatte Takahashi-sensei keine Ahnung von seinem Privatleben und es auch nur gut mit ihm gemeint, aber jetzt, wo jemand über seine Freunde gesprochen hatte, war ihm, als hätte ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen.
„Meine Lieben …“
Er schluckte schwer und spürte die Tränen aufsteigen. Er musste so schnell wie möglich weg.
„Verzeihen Sie. Ich werde beim nächsten Mal wieder im Unterricht aufpassen, versprochen.“
Yoichi drehte sich um und verließ schnellen Schrittes den Raum. Er hörte noch, wie sein Lehrer ihm nachrief, dass er, wenn er wen zum reden braucht, sich auch immer an ihn wenden kann. Er schätzte die Geste, aber konnte das Angebot einfach nicht annehmen.
Auf dem Weg zum Geschichtsraum atmete er tief durch und versuchte, sich zu beruhigen. Für heute hatte er definitiv genug Aufsehen erregt. Er hoffte inständig, dass der Rest des Tages normal verlaufen und er seine Konzentration schnell wiederfinden würde. Und umso mehr hoffte er, dass seine Freunde ihm endlich antworteten.


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#13 Am 19.09.2021 um 13.08 Uhr

Absynthgarde
MitsukiMizu
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MitsukiMizu
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zu Hause → im Lehrerzimmer → im Klassenraum |  allein → seine Schüler


Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, die mir aufgrund der körperlichen Tätigkeit nervig vor mein Auge gefallen war, und durch die Bewegung gleichzeitig auch ein paar Schweißperlen von meiner Stirn.
Manche würden mich sicherlich für vollkommen verrückt halten, wenn man bedachte, dass ich mir diese Tortur jeden Tag vor dem Gang zu meiner Arbeit antat.
Mein Wecker ging schon recht früh. Man könnte fast meinen, dass ich ihn orientierend nach dem Sonnenaufgang gestellt hatte und zu mancher Jahreszeit mochte das sogar stimmen, je nachdem ob der Sonnenstand mit meiner Aufstehzeit übereinfiel.
Ich stellte die Mistgabel zur Seite und betrachtete mein Werk. Hier im Stall roch es nach Stroh, nach Futter und nach der typischen Note der Bewohner. Man konnte fast meinen, es roch nach Schaf, aber das passte jedoch nicht gänzlich. Manche mochten diesen Mix aus Gerüchen vielleicht nicht, ich verband ihn mittlerweile mit Ruhe und Ausgeglichenheit. Ja, ich freute mich nahezu jeden Morgen diese Arbeit zu erledigen. Danach war ich noch fokussierter für das, was danach vor mir lag.
Ich tätschelte den Hals eines meiner Alpakas, das sich über den frisch gefüllten Trog hermachte. Erstaunlich, wie weich dieses Fell einfach war. Außerdem hinterließen sie nicht einen unangenehmes Staubgefühl auf der Haut, weswegen ich es umso lieber hatte, sie zu berühren.
Dieses Hobby war zwar ziemlich ungewöhnlich, aber vielleicht mochte ich es deswegen so sehr. Meine Herde fassten 7 Tiere von der Gattung Huacaya. Das Huacaya-Alpaka besaß eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser und einige Grannenhaare, was es so unfassbar plüschig und dicklich aussehen ließ. Alle Tiere besaßen unterschiedliche Fellzeichnungen. Die Fellfarben der Tiere reichen von Reinweiß über Beige zu Braun- und Rotbrauntönen bis hin zu Grauabstufungen und Tiefschwarz. Außerdem besaßen einige Tiere mehrfarbige, gescheckte Felle, meist in der Kombination Braun-Rot und Braun-schwarz.
Ich konnte noch nicht einmal mehr sagen, wie ich auf diese Tiere gekommen war. Von meinen Eltern hatte ich den Hof am Rande der Stadt geerbt, meine Geschwister lebten mittlerweile ebenfalls hier, und ich fand es trist, dass der Hof überhaupt nicht für das genutzt worden war, wofür es eigentlich erbaut worden war: um dort Tiere zu halten. Leider konnte ich dem üblichen Vieh, wie Kühe, Schafe und Schweine nichts abgewinnen, und so entstand irgendwann die Idee einer Alpakazucht, gekoppelt mit dem Angebot einer Alpaka-Wanderung.
Und diese Idee brachte mir hier und da ein paar zusätzliche Einnahmen ein. Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, würde ich diese Wesen für kein Geld der Welt mehr hergeben. Sie waren so etwas wie eine Ersatzfamilie für mich geworden.
„Wir sehen uns dann später, macht keine Dummheiten.“
Ich blickte noch einmal im Stall umher, um sicher zu gehen, dass alles seine Richtigkeit hatte, bevor ich diesen verließ und hinter mir verschloss. Später am Nachmittag würde meine Schwester die Tiere auf die Weide lassen und dort würden sie bis in die späten Abendstunden verbleiben.
Wissend, dass meine beiden Geschwister noch lange nicht aufstehen würden – meine Schwester war freischaffende Künstlerin und besaß ihr Atelier direkt im Haus, mein Bruder hatte einen Bürojob, den er bequem von zu Hause aus ausüben konnte – ließ ich leise den Eingangsbereich hinter mich und ging in das eine von drei Bädern, um mich dort kurz zu duschen und für den weiteren Tag frisch machen.
Heute war Tag des neuen Updates. Ich war über mich selbst erstaunt, dass ich wirklich mal zu dem Punkt kommen konnte, dass ich beinahe aufgeregt diesem entgegensah. Zu Beginn hatte ich dieses Spiel nicht gemocht, musste es aber verpflichtend zu meiner Lehrerstelle anfangen zu spielen. Das hatte mich früher schon sehr erstaunt und bis heute erschloss sich mir nicht so ganz, wieso das so war. Mir war schon bewusst, dass das Spiel von den selben Leuten vertrieben wurden, die diese Schule besaßen. Aber das allein sollte doch nicht der Grund sein, oder? Nun, nichtsdestotrotz – ich hatte beschlossen, dass ich den wahren Grund eh nie herausfinden würde – fand ich nach und nach gefallen an dem Spiel, weswegen es mittlerweile zu meiner Tagesroutine gehörte. Nach der Schule musste ich erst noch ein paar Vor- und Nachbearbeitungen erledigen. Aber spätestens nach dem Abendessen setzte ich mich an den PC. Manchmal musste ich aufpassen, dass ich die Nacht nicht zum Tage machte, aber irgendwann hatte ich es geschafft, auch in diesem Bereich diszipliniert genug zu sein, um mich da im Schach zu halten.
Immerhin würden es weder meine Tiere noch meine Schüler es mir danken, wenn ich vollkommen übermüdet war.

In der Schule vermied ich es meist Zeit im Lehrerzimmer zu verbringen. Dies hatte unter anderem damit zu tun, dass Ryoma es sich angewöhnt hatte, sich in diesem eine zu rauchen. Ganz davon abgesehen, dass Zigaretten sowieso ungesund für den Körper waren, konnte ich es wahrhaftig verzichten zu einem Passivraucher gemacht zu werden. Mit ihm zu diskutieren half einfach nichts, das hatte ich schon zu genüge versucht. Also war für mich die logische Konsequenz den Raum zu meiden und stattdessen einen der leeren Klassenzimmer für etwaige Pausen und ähnliches zu nutzen.
Auch heute begutachtete ich nur kurz meinen Tisch, um zu schauen, ob es irgendwelche Nachrichten für mich gab, was meistens nicht der Fall war. Schon jetzt stank der ganzen Raum nach Qualm und ich hatte das Gefühl, dass eine Dunstwolke an der Decke hang.
Einfach nur widerlich.
Ich verdrehte die Augen, während ich zu Ryoma schielte, der gerade von Seichiro dazu aufgefordert wurde, dies seinzulassen. Jedoch hatte ich keine Nerven dafür übrig, abzuwarten, wie das Ergebnis dieser Konversation sein würde, weswegen ich sobald wieder kehrt machte und das Lehrerzimmer wieder verließ, um mich auf den Weg zu meiner Klasse zu machen.
Fast pünktlich zu 8 Uhr betrat ich den Raum und ließ meinen Blick kurz über die Schülerschaft schweifen. Die meisten saßen wie immer auf ihren gewohnten Platz. Erstaunlicherweise griff hier das Klischee der Intelligenzverteilung in dem Raum nahezu perfekt. In der ersten Reihe saßen die Streber, die versuchten bei mir einen guten Eindruck zu machen, in der hintersten Reihe dachten die Schüler, sie würden am Wenigsten beachtet werden, sodass sie sich zurücklehnen konnten.
Pech für sie, dass ich auch mal jung war und diese Spielchen noch sehr genau kannte.
In meinem Unterricht wurde das nicht gebilligt.
Das Mathebuch, das ich zuvor unter meinem Arm geklemmt hatte, ließ ich nun schnellend auf das Lehrerpult gleiten, sodass eine sofortige Stille in den Raum eintrat. Kurz kostete ich diese Stille aus, um bei meinem erneut schweifenden Blick festzustellen, dass nun auch der angekündigt neue Schüler Naoyuki Amano seinen Platz hier eingefunden hatte. Gut für ihn, Spätzügler konnte ich genauso wenig ausstehen, wie Schüler, die in meinem Unterricht nicht aufpassten.
„Wer möchte mir zu Beginn beichten, dass er seine Hausaufgaben nicht gemacht hat?“, ergriff ich schließlich das Wort. „Der kann nämlich gleich meinen Raum verlassen und die Aufgaben nachholen.“ Ich deutete auf die Ecke meines Pultes. „Der Rest darf diese jetzt hier vorne abgeben.“
Eine Prozedur, die ich mir gerade spontan überlegt hatte. „Ab heute werde ich jedes Mal die Hausaufgaben einsammeln. Ohne Wenn und Aber. Ohne Entschuldigung. Ohne Ausreden.“
Mein Blick lag streng auf meine Schülern. „Manche von euch halten Mathe vielleicht für unnötig, ihr braucht dieses Fach aber für euren Abschluss genauso wie die anderen Fächer. Also werde ich dafür sorgen, dass ihr es für nötig halten werdet. Bei 5 Strikes…“
Ich hielt meine Hand nach oben, um dies noch einmal zu unterstreichen. „Also wenn ihr 5x diesen Raum wegen nicht erledigen der Hausaufgaben verlassen müsst, bekommt ihr automatisch eine 6.“
Erneut schwieg ich kurz. „Wenn jemand von euch Probleme bei den Hausaufgaben hat, kann er sich jederzeit an mich wenden.“
Auch wenn diese Maßnahmen nun sehr überzogen wirken mussten, hatten sie doch einen ganz einfachen Hintergrund. Wer die Hausaufgaben machen musste, der setzte sich mit dem Stoff auseinander. Wenn er Fragen hatte, konnte ich es ihm noch einmal anders näher beibringen. Das bedeute im Umkehrschluss, dass die Klausuren für den einen oder anderen machbarer waren, als wenn Hausaufgaben konsequent ignoriert wurden.
„Und denkt gar nicht darüber nach voneinander abzuschreiben. Das fällt mir sowieso auf und wird ebenfalls als Strike geahndet.“
Denn ja, auch wenn die Aufgaben dasselbe Ergebnis hatten und auch den selben Rechenweg, war es doch ganz logisch, dass ein Mathemuffel nicht plötzlich zum Mathegenie mutieren konnte, wenn dieser von den Strebern der Klasse abschrieb.
„Habt ihr das alle verstanden?“
Ich zog prüfend eine Augenbraue hoch, dann legte sich mein Blick auf Naoyuki. „Du bist für heute davon ausgenommen, da du hier der Neue bist. Beim nächsten Mal gilt die Regel auch für dich.“
Und damit schlug ich das Mathebuch auf und begann mit meinem Unterricht.


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#14 Am 19.09.2021 um 22.44 Uhr

Absynthgarde
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Zuhause -> Klassenzimmer (Chemie)


Die meisten würden zu so früher Morgenstunde noch schlafen, doch ich war nun schon längst auf den Beinen und hatte mein Jogging beendet. Da man selten jemanden um diese Uhrzeit auf der Straße traf, der nicht umbedingt mit dem Hund unterwegs war oder sehr früh zur Arbeit musste, war es wunderbar ruhig und ich konnte ganz entspannt meine Runde laufen.
Nachdem ich verschwitzt zuhause ankam, nahm ich als nächstes wie jeden Morgen eine Dusche. Man wollte ja nicht verschwitzt zur Schule. Genug Zeit war, schließlich stand ich dafür ja besonders früh auf. Ich rubbelte meine Haare trocken und legte mir das Handtuch über die Schultern. Föhnen hasste ich, also ließ ich sie meist so trocknen, es sei denn, die Zeit wurde knapp. Schließlich kam das Frühstück an die Reihe. Ich setzte eine Kanne Kaffee auf und fing an, für Mama und mich etwas Leckeres zu zaubern.
Wie aufs Stichwort klingelte der Wecker aus dem Nachbarraum und wurde gefolgt von einigen Flüchen ausgeschaltet. Schließlich erschien in der Küche eine rothaarige Frau, die unter den zerstausten Haaren und den dicken Augenringen eine eigentlich wunderschöne Frau darstellte und setzte sich nach einem grummeligen "Morgen" an den Esstisch. Ich goss uns beiden eine Tasse Kaffee ein, als er fertig gebrüht war und stellte meiner Mutter die Tasse mit dem Motiv eines energischen Häschens hin. "Der Auftrag gestern hat noch lange gedauert, was?", wollte ich eine Unterhaltung beginnen und ließ dabei mehr Besorgtheit durchklingen, als ich eigentlich wollte. Ich wusste, dass meine Mutter sich jede Mühe gab, sich um mich zu kümmern. Erstrecht, nachdem wir damals in diese Stadt gezogen waren. Als ich die Einladung für das Maple Hills Institut bekam, hat sie sich geradewegs vor Stolz überschlagen und alles dafür getan, dass wir hier her ziehen konnten. "Wenn du wüsstest...", sagte sie schließlich, nachdem sie einen großen Schluck Kaffee trank und verrollte die Augen. Wahrscheinlich hatte wieder jemand geschludert oder es handelte sich wieder um irgendwelche Sonderaufträge. Wirklich genau kannte ich mich mit der Arbeit meiner Mutter nicht aus, aber ich war froh, wenn sie es nicht übertrieb und sich auch mal ausspannen konnte.
Einige Zeit quatschten wir noch und frühstückten, ehe mir der Blick auf die Uhr verriet, dass ich mich auf den Weg machen musste. Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und drückte sie kurz, ehe ich dann schließlich meine Schulsachen schnappte und losging.
Vor der Schule angekommen, traf ich auf mehr und mehr bekannte Gesichter. Ein paar Mädchen kamen direkt auf mich zu, als sie mich erblickten und verwickelten mich in Gespräche. Nichts sonderlich Weltbewegendes, Small Talk eben. Aber sie waren süß, wie sie sich freuten und versprachen, dass sie nachher beim Training der Fußball-AG dabei sein würden und mich anfeuern würden. Das freute mich wiederum. Es waren alle nette Mädchen, auch wenn vielleicht keines von ihnen die einzig Wahre war, war es ja schließlich dennoch nicht verkehrt, Zeit mit ihnen zu verbringen und sie näher kennen zu lernen.
Im Klassenzimmer angekommen blieben noch einige der Mädchen in meiner Nähe, da sie den gleichen Unterricht wie ich hatten und saßen verteilt um meinen Platz herum auf den Tischen und quatschten. Fast zu spät für den Unterricht erschien schließlich auch Leon. Er war das, was einem besten Freund wohl am nächsten kam. Er wollte noch das neue Update für SAO runterladen, aber das war wohl noch nicht verfügbar gewesen, hörte ich ihn sagen. Ich weiß nicht, was alle so toll an diesem Spiel fanden, dass es scheinbar jeder spielte. Selbst meine Mama hatte mir angeraten, es zu spielen, doch ich verstand generell nicht, wo die Faszination dabei lag, den ganzen Tag auf einen Bildschirm zu starren. Zumindest lugste er mir das Versprechen ab, mich heute Abend ebenfalls einzuloggen, damit wir zumindest über den Chat quatschen konnten. Nicht, dass wir nicht auch hätten telefonieren oder uns treffen konnten, aber zumindest den Gefallen war ich ihm nach der Sache mit May schuldig.
Schließlich begann der Chemieunterricht und alle begaben sich an ihre Plätze. Auch wenn ich die meiste Zeit dem Unterricht folgte und auch recht gut aufpasste, konnte ich dennoch einige Gespräche mit meinem Sitznachbarn nicht vermeiden. Aber das war ja das Gute, wenn man weiter hinten saß; Es fiel nicht so schnell auf.


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#15 Am 21.09.2021 um 20.59 Uhr

Lichtgarde
Yuzana
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Yuzana
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im Kunstunterricht → mit seinen Schülern | im Sportunterricht → mit seinen Schülern


Nachdem alle Schüler den Raum betreten und es dann auch zum Unterricht geklingelt hatte, ging Seiichiro wie jeden Tag die Klassenliste durch. Immerhin wollte er wissen ob auch alle da war. So dauerte es nicht lange, bis er feststellen musste, das einer seiner Schüler nicht da war. Beim genaueren nachlesen, erkannte er, dass es sich um den Neuzugang Takato Kiriyama handelte. Dieser sollte eigentlich laut Direktor heute am Unterricht teilnehmen. Doch vielleicht hatte er sich auch im Tag geirrt oder es war was dazwischen gekommen und der Junge war nicht da, weil er krank war. Egal was es war, gut war beides nicht. Trotzdem beließ er es erst einmal dabei, er hatte einen Unterricht zu leiten. Also ging er mit der Liste weiter durch. Als er bei dem Namen Yoichi Tsukishima ankam, bemerkte er sofort, dass dieser nicht ganz da war. Im Gegenteil der Junge wirkte heute so, als wäre er mit den Gedanken ganz woanders. Aber vielleicht irrte er sich auch, weshalb er auch nichts sagte.
Nachdem er mit der Anwesenheitsliste durch war begann Seiichiro mit den Worten „Also dann, beginnen wir mit dem Unterricht. Heute werden wir den Barock und dessen Architektur behandeln.“ seinen Unterricht. „Die Architektur des Barocks zeichnete sich durch Prachtbauten aus. Prunkvolle Paläste, Kirchen und Schlösser mit großzügigen Parkanlagen repräsentierten den feudalen Lebensstil von Fürsten und Klerus. Zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert entstanden Barockbauten nach einer symmetrischen Bauweise mit geschwungenen Formen im Grundriss. Die großzügig gestalteten Gebäude dienten vorrangig als monumentale Repräsentationsbauten der Adelsfamilien und der katholischen Kirche. Innenräume erhielten üppige Verzierungen oft aus kostbaren Materialien wie Marmor und Goldauflagen. Mit Kartuschen, flächigen Dekorationsrahmen und filigranen Stuckarbeiten wurden Wände, Fassaden und Decken ausgestattet. Prunkvolle Spiegelsäle sollten die Raumwirkung erweitern. Schlösser mit weitläufigen Parkanlagen bildeten prächtige Gesamtkunstwerke. Die in streng geometrischen Formen angelegten Barockgärten sind durch großzügige Rasenflächen, üppige Blumenbeete und feingeschnittenen Hecken gegliedert und mit Wasserspielen ausgestattet. Barockkirchen erhielten meist konkav und konvex geschwungene Fassaden mit einem zentralen Kuppelbau. Der Lichteinfall in Kirchen war für die barocken Architekten ein wichtiges Gestaltungselement. Effekte aus Licht und Schatten sollten den Kirchenbesuch zu einem eindrucksvollen Erlebnis machen.“ führte er hinzu und zeigte auch an der Tafel einige Beispiele, was den Barock ausmachte. Anschließend erklärte er noch die verschiedenen Bauteile und Elementgruppen. Auch bei diesen zeigte er immer wieder einige Beispiele, damit sich seine Schüler besser die Architektur vorstellen konnten. Immerhin sollten Sie ja in der nächsten Stunde ein Objekt, was an den Barock erinnert zeichnen. Dabei fragte er auch immer wieder die Klasse, ob sie etwas über den Barock wussten.
Während des Unterrichts fiel ihm aber auch immer wieder Yoichi auf. Der Junge schien dem Unterricht überhaupt nicht zu lauschen und war mehr als abwesend. Selbst wenn Seiichiro einige Fragen stellte, reagierte der Junge nicht. Er schien nicht mal seine Worte zu hören. Eine Tatsache Seiichiro Sorgen bereitete. Weshalb der Blauhaarige auch immer mal wieder unauffällig zu seinem Schüler. Wie erwartet war Yoichi mit den Gedanken vollkommen woanders und starrte nur mit leeren und nachdenklichen Blick aus dem Fenster, was Seiichiro beunruhigte und seine Sorge weiterhin anstieg. Innerlich ließ Seiichiro ein Seufzen los und entschied sich letztendlich, Yoichi in Ruhe zu lassen. Er versuchte so gut es ging es einfach zu ignorieren, dass einer seiner besten Schüler nicht aufpasste. Immerhin war der Junge bis jetzt immer voll bei der Sache gewesen und lauschte immer Aufmerksam dem Unterricht. Es war heute das erste Mal, dass er so unaufmerksam war. Zusätzlich gehörte Yoichi auch mit zu seinen besten Schülern, da konnte er auch hier mal ein Auge zudrücken. Denn auch so ein Musterschüler wie Yoichi hatte mal seine schlechten Tage, wo er unaufmerksam war. Außerdem hatte er immer noch die Möglichkeit Yoichi in der Kunst-AG zu fragen, wo er mit den Gedanken war. Sollte der Junge ihm wirklich antworten wollen. Kurz bevor die Schulglocke den Unterricht beendete, erklärte Seiichiro seinen Schülern noch, dass sie beim nächsten Mal ihr eigenes Kunstwerk im barocken Stil zeichnen würden. Dabei konnten sich die Schüler aussuchen, ob sie einen Garten, ein Gebäude oder einen Raum zeichneten. Für passendes Bildmaterial würde er dann auch sorgen. Mit diesen Worten verabschiedete er dann auch schon seine Schüler.

Nachdem Seiichiro seinen Kunstunterricht beendet hatte, machte er sich auch schon auf den Weg zur Sporthalle. Immerhin hatte er jetzt nur 10 Minuten Pause bis der Sportunterricht begann. Diese Zeit wollte er damit nutzen, sich selbst in seine Sportsachen zu schmeißen und anschließend schon einmal alles für den Unterricht vorzubereiten. Dafür musste er zuerst die Netze für Badminton aufstellen. Er würde heute mit Badminton anfangen und anschließend zum Volleyball übergehen. Inder Zeit wo die Badmintonnetze gegen das Volleyballnetz ausgetauscht werden, hatten die Schüler auch genug Zeit sich wieder auszuruhen. Vor allem da nicht jeder die ganze Zeit spielen konnte. So viele Spielfelder konnte er in der Halle nicht aufstellen. Es waren von der Größe der Turnhalle maximal 4 Badmintonfelder aufzustellen. Gerade als er mit dem Aufstellen der Netze fertig war, klingelte es auch schon zum Unterricht und seine Schüler betraten die Halle. „Willkommen zum Sportunterricht. Heute werden wir in der ersten Stunde Badminton spielen. Dazu werdet ihr jeweils Pare bilden und gegeneinander antreten. In der zweiten Stunde werden wir Volleyball spielen. Dazu werdet ihr in zwei gemischte Teams aufgeteilt.“ erklärte Seiichiro nachdem sich die Schüller aufgestellt hatten. Natürlich gab es auch einige Jungs denen der Plan nicht gefiel und anfingen sich zu beschweren, weil sie keine Lust darauf hatten. Da Seiichiro heute generell keine große Lust auf Diskussionen hatte und sich auch nicht in seinen Stundenplan reinreden lassen wollte, sah er die Jungs an und schenkte ihnen ein freundliches Lächeln, was zugleich einen aber auch eine Gänsehaut bescherte. „Wenn euch nicht gefällt, was heute auf den Plan steht, dann können wir gerne dafür sorgen dass ihr hier Klimmzüge, den Barren und solche Dinge machen dürft. Ich denke das macht viel mehr Spaß, als eine Runde Badminton oder Volleyball. Ach und glaubt mir, es werden dann sehr viele Klimmzüge werden, die ihr machen müsst und sie werden jedes Mal mehr, wenn jemand die vorgegeben Anzahl oder in der vorgegebenen Zeit schaffen. Also was wollt ihr?“ antwortete er mit leicht kühler Stimme. Sofort wurden die Schüler still und erwiderten, dass sie nichts gesagt haben. Mit einem breiten Grinsen, sah Seiichiro die Schüler an und erklärte dass Sie jetzt bitte Paare bilden sollten.
Nachdem jeder einen Partner hatte, ließ Seiichiro per Zufallsprinzip entscheiden wer gegen wen kämpft. So kämpfte jedes Team einmal gegeneinander, bis die erste Stunde vorbei war. Wie geplant, halfen die Schüler nun beim Abbauen der Badmintonnetze und zogen das Volleyballnetz auf. Anschließend bildeten die Schüler ihre Gruppen und begannen gegeneinander zu spielen. Dabei beobachtete Seiichiro ganz genau, wie jeder Einzelne spielte. Wie sie den Ball abspielten, sich bewegten und wie Sie im Team arbeiteten. Diese ganzen Sachen würde er anschließend in seine Bewertung einbauen und sie danach benoten. So verging die Zeit ganz schnell und nachdem er jeden einzelnen Schüler seine Noten mitgeteilt hatte, klingelte es auch schon zum Unterrichtsschluss und Seiichiro verabschiedete sich von seinen Schülern.


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#16 Am 28.09.2021 um 01.16 Uhr

Absynthgarde
Panthea
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Panthea
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in ihrem Wohnzimmer  |  mit ihrem besten Freund

Gott, wie kann man nur so früh am Morgen Sport machen?“, fassungslos sah mich Pierre an. Dieser saß übermüdet an unserer Kücheninsel und inhalierte gerade eine ganze Kanne Kaffee, um überhaupt irgendwie seine Augen öffnen zu können.
Das macht wach, solltest du vielleicht auch einmal versuchen“, riet ich ihm und beendete meine Übung.
Mein Morgen immer mit einer halben Stunde Training, bei dem ich mich einer meiner Kampfsportarten widmete.
Je nachdem wonach mir war trainierte ich mal Krav Maga, mal Hapkido, Karate oder Escrima.
Währenddessen wurde dann irgendwann auch Pierre wach - sofern man seinen Geisteszustand als wach bezeichnen konnte - vernichtete erst einmal den halben Kaffeebestand und sah mir zu. So gut es eben durch seine fast geschlossenen Augenlider ging.

Nach meiner Dusche saß Pierre immer noch an seinem Platz und war kaum wacher als in dem Moment, als er sich hingesetzt hatte.
Grinsend machte ich uns beiden ein Frühstück und setzte mich dann zu ihm an die Kücheninsel.
Kraftlos murrte er ein Danke.
Während Pierre langsam endlich auftaute, unterhielten wir uns über unsere Arbeit. Er war Tierarzt und teilte sich eine Praxis mit seinem ehemaligen, künftigen Schwiegerpapa, wie er Dieter heute manchmal scherzhaft nannte.
Vor Jahren war er wegen seiner damaligen Freundin hierhergezogen und hatte in der Praxis ihres Vaters angefangen. Kurz nachdem sie sich verlobt hatten, hatte sie jedoch die Beziehung beendet. Aber da er sich mit Dieter super verstand war er in der Praxis geblieben.

Da er heute einige Hausbesuche weiter weg außerhalb der Stadt machen würde, würde ich ihn erst spät abends wiedersehen. Und da heute das neue Update von SAO anlief, würde ein richtiges Wiedersehen wahrscheinlich erst am nächsten Morgen stattfinden.
Nach dem Essen zog sich Pierre hektisch um und verabschiedete sich.
Ich konnte nur darüber den Kopf schütteln. Jeden Morgen stand er früh auf, um nur irgendwie rechtzeitig wach zu werden und am Ende kam er doch immer viel zu spät von zuhause los.

Ich hingegen räumte das Geschirr in Seelenruhe in die Spülmaschine und kontrollierte noch einmal, ob ich alles für den Unterricht in meiner Tasche hatte.
Dann verließ ich ebenfalls die Wohnung und fuhr zur Schule.
Als ich an der Schule ankam und das Lehrerzimmer betreten wollte, kam Ryoma Kisaragi gerade mit einer bereits qualmenden Zigarette heraus.
Guten Morgen“, grüßte ich ihn lächelnd, erleichtert, dass er sich dazu entschieden hatte, heute seine Raucherei außerhalb des Lehrerzimmers zu verlagern. Auch wenn ich nicht begeistert war, dass er vor den Schülern rauchte. Damit gab er nicht gerade ein gutes Vorbild ab.
Morgen“, grüßte er wortkarg zurück und verschwand hinter der nächsten Ecke.

Im Lehrerzimmer saß bereits Seiichiro Kato und bereitete anscheinend seinen Unterricht vor. Ich wünschte ihm ebenfalls einen guten Morgen und lüftete erst einmal, damit der Zigarettengestank von Herrn Kisaragi sich verzog.
Herr Kato grüßte zurück und fragte, ob das Lüften nicht mehr brächte, wenn Herr Kisaragi geraucht hätte. „Ich fand die Luft bis jetzt mal erträglich. Aber gut, frische Luft schadet ja nie."
Er hat vielleicht noch nicht richtig geraucht, aber ich bin etwas empfindlich und ich hatte angenommen, dass Sie ebenfalls kein besonderer Liebhaber dieses Geruches sind“, antwortete ich und Herr Kato wirkte etwas genervt.
Klar bin ich kein Liebhaber von diesem Geruch. Ich hasse es, wenn es nach Zigarette stinkt. Aber ich sage ja, gerade ging es noch, weil Ryoma gleich den Raum verlassen hat. Aber ist das nicht egal? Ich hab doch gesagt, dass Sie gerne das Fenster öffnen können. Mir ist das egal und mich stört frische Luft nicht. Außerdem gehört das Lehrerzimmer uns allen."
Ich nickte.
Allerdings bin ich ohnehin gleich wieder weg, da ich bereits in der ersten Stunde unterrichte. Sie haben heute erst spät Unterricht, oder?
"Ja, ich habe heute einen Tag erwischt, wo ich die letzten Stunden habe. Aber schlimm ist es auch nicht, da heute ja auch wieder Kunst-AG ist."
Das verblüffte mich etwas. Ich würde nie auf die Idee kommen, extra früher zu kommen. Während ich mein Fach kontrollierte, ob der Direktor oder ein Schüler eine Nachricht hinterlassen hatte, erkundigte ich mich deshalb, weshalb er so früh schon an der Schule war.
Dies wiederum schien ihn zu verwundern. "Weil ich nicht mehr schlafen konnte und es ist ja egal ob ich den Unterricht zu Hause oder hier vorbereite. "
Da war natürlich auch was dran.
Da haben Sie Recht“, erwiderte ich lächelnd. „Dann wünsche ich Ihnen noch viel Spaß bei der Vorbereitung.
Herr Kato hob kurz die Hand.
"Vielen Dank. Ich wünsche Ihnen auch viel Spaß mit ihrer Klasse und dem Unterricht“, sagte er und ich nickte lächelnd, ehe ich das Lehrerzimmer wieder verließ.

Als ich grüßend ins Klassenzimmer kam, saßen die meisten schon auf ihren Plätzen und unterhielten sich miteinander. Kurz drehten sich ihre Köpfe zu mir um, um den Gruß zu erwidern, dann widmeten sich die Schüler wieder ihren Freunden. 
Ich setzte mich vorn ans Pult und packte meine Unterlagen aus, die ich bereits in meiner Sammelmappe den Stunden von heute entsprechend sortiert hatte.
Die erste Doppelstunde hatte ich in der fünften Klasse im Fach Englisch, gefolgt von einer Doppelstunde Informatik in der Zehnten und einer Stunde Deutsch in der Klassenstufe Sieben.
Nach einer Freistunde, die ich für Einkäufe nutzte, hatte ich dann noch zwei weitere Stunden Englisch in der elften Klassenstufe. Danach fuhr ich direkt nach Hause und mit etwas Glück war das Update schon eingespielt, wenn ich zuhause ankäme und ich könnte den ganzen Mittag erkunden, was sie sich alles Neues hatten einfallen lassen.

Ich zog die Blätter für die jetzige Stunde aus der Schutzhülle heraus und schloss die Mappe wieder. Gleichzeitig ertönte der Gong, der den Anfang der Stunde einläutete.
Wenn das mal nicht perfektes Timing ist, dachte ich und musste innerlich grinsen.
Ich erhob mich und grüßte auch die Nachzügler. Diejenigen, die noch gestanden hatten, setzten sich an ihre Plätze und alle grüßten fast schon unisono.
Let’s start with your homework“, begann ich und fragte auf Deutsch, wer die Antworten für die erste Aufgabe vorlesen wollte.
Ein paar Arme hoben sich, manche zögerlich, andere etwas selbstbewusster.
Ich merkte mir genau, wie die einzelnen Schüler reagierten, vor allem diejenigen, die nicht ihren Arm hoben.
Manche waren sicherlich schüchtern, andere hatten vielleicht wirklich Probleme mit der Aufgabe gehabt und wiederum andere hatten sicher einfach nicht ihre Hausaufgaben gemacht.
All das musste ich berücksichtigen, wenn ich jedem Schüler eine entsprechende Note für die Mitarbeit geben wollte. Und vor allem wenn die Schüler wirkliche Probleme mit dem Stoff hatten, musste ich ihnen gezielt helfen können.

Leonie, lies du bitte deine Übersetzung vor“, sagte ich schließlich und sah das Mädchen an, das zuvor zögerlich den Arm gehoben hatte und nicht besonders begeistert aussah, wirklich drangekommen zu sein.
Etwas schüchtern trug sie ihre Hausaufgabe vor und sah mich danach mit hochrotem Kopf an.
Sehr gut“, lobte ich sie und erklärte ihr, wie sie die zwei, drei Fehler, die sie gemacht hatte, ausbessern konnte.
Danach wand ich mich erneut an den Rest der Klasse und fragte nach, ob jemand das kurze Gespräch anders übersetzt hatte.
Habt keine Angst, dass es wohlmöglich falsch sein könnte“, erläuterte ich, als ich sah, dass sich nicht wirklich jemand traute. „Es gibt oft verschiedene Möglichkeiten einen Text zu übersetzen, das heißt nicht das eine Variante unbedingt falsch ist. Also keine falsche Scheu“, ermutigte ich meine Schüler und war froh als sich wieder ein paar Hände, wenn auch zurückhaltend, erhoben.

Es war mir wichtig, dass meine Schüler lernten, dass es in Ordnung war, Fehler zu machen. Nur so konnte man an sich arbeiten und sich selbst verbessern. Diese Lektion war sicher weitaus wichtiger als die Vokabeln, die sie für jede Stunde lernen oder die Grammatik, die sie beherrschen mussten.
Nur wer aus seinen Fehlern lernte, würde im Leben vorankommen.

Letzte Änderung durch Panthea (Am 28.09.2021 um 01.24 Uhr)


Tränen rinnen über mein Gesicht.
Eldarya entschlafen - Leben gibt es nicht.

Es ist sehr schade, dass die Aktivität in Eldarya immer mehr abgenommen hat nach dem Brand.
Nicht nur von beemov sondern auch von uns.
Ich wünsche allen, die noch geblieben sind, möglichst viel Spaß und hoffe, dass jeder noch die schönen Zeiten in Erinnerung behalten wird.

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#17 Am 31.10.2021 um 18.14 Uhr

Lichtgarde
Jassimini
Emerald-Mod
Jassimini
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Im Geschichts-/Musik-/Kunstunterricht → Im Englischunterricht (mit Kai) → Auf dem Flur (mit Akira)



Yoichis Hoffnungen blieben unerfüllt, denn kaum hatte der Geschichtsunterricht begonnen, spürte er seine Gedanken wieder abdriften. Er stellte sich die immer gleichen Fragen und drehte sich innerlich im Kreis. Diesmal hatte er allerdings das Glück, dass niemand seine mangelnde Aufmerksamkeit bemerkte oder ihn darauf ansprach. Auch während des Musikunterrichts wurde er in Ruhe gelassen, genauso in Kunst. Eigentlich wollte er zumindest dort aufpassen, wo Kunst doch sein Lieblingsfach war. Doch die Rolle des Musterschülers einzunehmen, verlangte ihm viel Kraft ab - Kraft, die er gerade nicht hatte, nicht heute.

Die Stunden vergingen und Yoichi folgte seinen Mitschülern zum nächsten Raum für den letzten Unterricht heute: Englisch. Als Ichiro-sensei den Saal betrat, überkam ihn direkt ein kalter Schauer. Ausgerechnet heute hatte er Englisch, ausgerechnet heute hatte er so einen strengen Lehrer. Er hatte eine böse Vorahnung, weshalb er sich in Gedanken befahl, bloß nicht an etwas anderes als den Unterricht zu denken. Hey, Englisch mochte er doch! Shakespeare mochte er auch, da sollte das kein Problem sein, das wird easy!
Das dachte er ganze zwei Minuten lang, bis sich ihm plötzlich die Frage in den Kopf schlich, was seine Freunde gerade in Englisch machten. Ob sie wohl auch Shakespeare lasen? Wobei, war nicht als nächstes Literatur aus dem 20. Jahrhundert dran? Lasen sie gerade vielleicht „The Great Gatsby“? Oder eher „Of Mice and Men“? So viele Möglichkeiten!
“Yoichi, if you believe that it‘s more important to indulge in your thoughts than follow my lesson, I’ll recommend you to leave this room”/„Yoichi, wenn du glaubst, dass es wichtiger ist, den eigenen Gedanken nachzuhängen, als sich auf meinen Unterricht zu konzentrieren, dann würde ich dir empfehlen, diesen Raum zu verlassen“, wurde er ruckartig aus seinen Überlegungen gerissen. Er schreckte auf und spürte einen Anflug von Panik, während sein Lehrer mit hochgezogener Augenbraue auf die Tür zeigte. Deeskalation war angesagt.
Er stand auf, verbeugte und entschuldigte sich. “Please excuse me, I didn’t want to offend you. I’ll pay attention from now on”/„Verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht beleidigen. Ich werde jetzt aufpassen“, versprach er in einem beschwichtigenden Tonfall, bevor er sich wieder setzte und in sein Buch starrte.
„Oh nein, das war knapp, viel zu knapp. Das darf auf gar keinen Fall noch mal passieren!!! Konzentrier dich, Yoichi, denk an Shakespeare!“
Tatsächlich schaffte er es eine Weile, bei der Sache zu bleiben. Es war doch leicht, einfach ein bisschen Shakespeare, macht doch Spaß!
Das dachte er, aber dann stolperte er über zwei Worte: “Thou art”. Und dann fiel ihm wieder ein, wie sie, seine alte Klasse, in der er mit seinen Freunden zusammen war, im Englischunterricht das erste Mal einen antiken Text gelesen hatten:
„Yoichi, ich verstehe das nicht.“
„Was verstehst du nicht?“
„Hier, dieses ‚I am thou, thou art I.‘ Was bin ich und was hat das mit Kunst zu tun?!“
Diese unschuldige Frage und dieser heftige Akzent beim Aussprechen der englischen Worte! Yoichi konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Doch dafür bekam er schnell die Quittung. Er spürte einen tödlichen Blick auf ihm ruhen, gefolgt von zwei eisigen Worten, die ihm einen Schauer über den Rücken jagten: “Get out.”/„Raus.“
Das leichte Lächeln auf seinen Lippen verschwand so schnell, wie es gekommen war, und genauso hastig sammelte er seine Sachen zusammen, bevor er sich noch einmal entschuldigte und den Raum verließ. Dabei hörte er noch, wie jemand das Wort für ihn ergriff. Aber für ihn stand fest: Nichts wie weg hier, bevor es ihn noch schlimmer erwischte.

Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, betete er innerlich dafür, dass seine Eltern nichts davon erfahren würden und seufzte anschließend kurz. “Das war das zweite Mal heute, dass ich fluchtartig einen Klassenraum verlasse ... Und das erste Mal, dass ich aus dem Unterricht fliege ...“, dachte er noch, während er seine Kopfhörer in seine Ohren stecken und anschließend das Weite suchen wollte. Doch das Geräusch der Tür, die sich hinter ihm wieder öffnete, ließ ihn in der Bewegung innehalten und er drehte sich um. „Bitte keine Strafe, bitte keine Strafe!“ Doch anstelle seines Englischlehrers sah er einen Jungen, der ihm selbst für einen Klassenkameraden fremd vorkam. Kam er wirklich aus demselben Raum?
„Endlich bin ich aus dem Zimmer raus, Shakespeare ist echt nicht der Brüller.“ Die Frage hatte sich wohl von selbst beantwortet.
Der Junge sprach ihn nun direkt an: „Hey, ich heiße Akira. Bin auch rausgeworfen worden als ich dich in Schutz genommen habe.“
Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Das Auftreten dieses Akira-kuns lockerte seine Anspannung nur bedingt. „Du musst wohl neu sein, wenn du denkst, dass das bei Ichiro-sensei was bringt.“
Er wandte sich wieder um, um das fortzuführen, bei dem er gerade unterbrochen worden war: Musik hören und vor dem Kunstsaal warten, bis die AG anfing.
„Vielleicht sehen wir uns später gut aussehende Leberwurst“, hörte er seinen Mitschüler ihm nachrufen. Er ignorierte die Bemerkung. Aber immerhin war ihm jetzt klar, welche Motivation er hatte. Wahrscheinlich war seine Aktion eben auch alles andere als selbstlos gewesen. Solche Typen kotzten ihn an.

Unbeirrt ging er weiter den Gang entlang und riskierte einen Blick auf sein Handy, bevor er es seufzend wieder in seine Hosentasche gleiten ließ. Das war wirklich nicht mehr lustig … Was auch nicht lustig war, war die Tatsache, dass dieser Typ ihm offenbar folgte. Er hatte heute echt schon genug, da brauchte er nicht auch noch einen Stalker.
Yoichi machte die Musik aus und beschloss, auf Konfrontation zu gehen: „Ich kann mir schon denken, was du willst, aber ich hab kein Interesse. Wenn du glaubst, dass ich mich durch ein paar verteidigende Worte um den Finger wickeln lasse, hast du dich getäuscht. Also such‘ dir jemand anderen zum Hinterherlaufen.“
„Chill Kleiner, ich würde dich mit Sicherheit nicht von der Bettkannte stoßen wenn du mich lässt, aber es gibt auch noch andere in meinem Leben. Eine von denen ist meine kleine Schwester und zu der möchte ich gerade.“
„Und diese Schwester befindet sich zufällig in derselben Richtung, in die ich gehe?!“
So eine faule Ausrede ... Oder doch nicht? Dieser Akira-kun sah ihn plötzlich verdutzt an und antwortete nur: „Ja? Sonst würde ich nicht in die gleiche Richtung gehen wie du. Sie hat aktuell Sportunterricht und danach darf ich mir von ihr eine Standpauke anhören.“
Sportunterricht ... die Sporthalle. Die Sporthalle, die in derselben Richtung wie der Kunstraum lag ... Yoichis Frustration wandte sich sofort in Scham um. Da ist jemand mit Anlauf ins Fettnäpfchen gesprungen. Als ob der Tag nicht schon furchtbar genug war. Er hielt sich die Hände vors Gesicht, bis er sich beruhigt hatte, und nahm sie dann wieder runter. Was für ein Desaster.
„Tut mir leid, das war anmaßend von mir. Geh nur zu deiner Schwester.“
„Kein Problem, jeder hat solche Tage. Vielleicht sieht man sich die Tage ja.“

Yoichi blieb noch für einen Moment wie angewurzelt stehen, erschrocken über sein Verhalten. Dass er mit Aufreißern kurzen Prozess machte, war nichts Neues, aber dass er so schnell aus der Haut fuhr und das auch noch größtenteils unbegründet … Seine Auffassungsgabe war doch sonst nicht so schlecht. Das alles zehrte noch mehr an seinen Nerven, als er vermutet hatte. Nach ein paar weiteren Augenblicken beschloss er, die Musik wieder anzuschalten und seinen Weg fortzusetzen.
„Hoffentlich ist dieser Tag bald vorbei ...“


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#18 Am 21.11.2021 um 19.39 Uhr

Absynthgarde
MitsukiMizu
Recrute
MitsukiMizu
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Im Matheunterricht → Lehrerzimmer → Im Englischunterricht → zu Hause  | im Wechsel mit Schülern und Lehrern → allein


Zu meiner großen Überraschung verlief mein Matheunterricht ganz ohne weitere Vorkommnisse. Es war zwar nicht so, dass ich im Genuss einer regen Beteiligung gekommen war, jedoch gab es auch keine größeren Unruhestifter, wie es sonst manchmal der Fall gewesen war. Nein, ich hatte sogar das Gefühl, dass heute alle bemüht waren, den Stoff zu verstehen. Vielleicht hatten meine Methoden endlich einmal Früchte getragen und die Schüler verstanden langsam, dass ich ihnen eigentlich gar nichts Böses wollte, auch wenn dies manchmal den Anschein haben sollte.
Sogar die Hausaufgaben hatten 90% meiner Schüler gemacht. Die restlichen 10% kamen sogar für die normalen Verhältnisse schnell wieder zurück, um auch ihre Aufgaben auf meinem Schreibtisch zu legen.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, und nachdem alle Schüler aus meinem Klassenraum verschwunden waren, sortierte ich fein säuberlich die Hausaufgabenblätter, sodass sie nicht unnötig verknickten, und verstaute sie in meine Aktentasche.
Kurz ließ ich meinen Blick über die leeren Tische und Stühle wandern. Ich erinnerte mich noch ganz genau, wie es für mich war in die Schule zu gehen. Natürlich ist mir bewusst, dass nicht jeder meine Passion für diese teilen würde, aber ich hatte die Hoffnung, dass jeder irgendwann verstehen würde, worum es hier eigentlich ging. Es ging um die Zukunft eines jeden Schülers. Natürlich konnte man sich darüber streiten, ob man wirklich Wurzeln ziehen können musste, um im Leben weiter zu kommen. Aber letztendlich war es doch immer so: Gute Noten bedeuteten automatisch einen Freifahrtschein, um alles später beruflich erlernen zu können, wonach einen stand. Ich hatte das erzwungener Maßen früher sehr schnell begriffen. Immerhin war ich einer der Besten -wenn nicht DER Beste- in meinem Jahrgang gewesen. Alles, damit ich genau von dort fliehen konnte, wo ich letztendlich wieder eingekehrt war.
Schließlich klemmte ich mir die Aktentasche unter den Arm und verließ ebenfalls den Raum, um mich in meinen Freistunden in das Lehrerzimmer zu begeben. Mir war zwar nicht wirklich danach, dort meine anderen Kollegen zu begegnen, aber ich hatte in diesem Gebäude leider sonst keinen anderen Raum gefunden, wo ich hätte mich ungestört aufhalten können. Für einzelne Stunden vielleicht. Aber ich hatte bald nicht mehr Gefallen daran gefunden, von einem leeren Raum in den nächsten zu wandern. Die erhoffte Ruhe blieb so beinahe noch schlechter aus, als wenn ich mir für ein paar Minuten das Geschwafel meiner Kollegen anhören musste.
Zu meiner Freude war heute einer der Tage, wo die meisten der anderen Lehrer gut zu tun hatten, sodass ich das Zimmer beinahe vollkommen allein für mich beanspruchen konnte. Hin und wieder kamen welche hinein, um die kleinen Pausen mit einem Kaffee zu versüßen, wiederum andere hatten auch so wie ich ab und zu eine Freistunde in ihren Stundenplan. Jedoch schien heute jeder seinen eigenen Gedanken nachhängen zu wollen, sodass mir Gespräche über Hunde oder Babys erspart blieb.
So erfreulich meine Ruhe war, desto unerfreulicher war das Ergebnis der Hausaufgaben meiner Mathestunde. Manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, dass ich für die Hälfte der Schüler eine andere Sprache sprechen musste, wenn man diese Rechenwege und diese Ergebnisse betrachtete. Aber was tat man nicht alles, um den Schülern den Stoff noch etwas näher zu bringen, weswegen ich mir besonders viel Mühe gab die Aufgaben zu kommentieren. Vielleicht verstand der eine oder andere es besser, wenn ich versuchte, die Aufgaben noch einmal auf eine andere Art und Weise zu erklären und die richtigen Wege daneben zu schreiben.

Schließlich war es soweit meinen Gang zu dem letzten Unterrichtsfach zu gehen. Zur Zeit nahmen wir eine meiner Lieblingsthemen durch: Shakespeare. Für heute hatte ich mir etwas ganz besonderes überlegt und einst dafür die Schüler ein paar Auszüge aus Hamlet zum Lesen mitgegeben. Zunächst wollte ich mit Ihnen die Texte analysieren, zum Schluss ein Lied vorspielen, dass die Geschichte Hamlets perfekt zusammenfasste.
Ich war wie immer der Letzte, der den Klassenraum betrat. Darauf achtete ich immer sehr genau. Natürlich gab es immer mal wieder Schüler, die sich verspäteten. Ich wollte jedoch nicht einer der Lehrer sein, die schon 15 Minuten vorher im Raum saßen und nur darauf warteten, dass ihr Gefolge dazu kam. Nein, ich wollte lieber immer so pünktlich wie möglich dazustoßen.
Guter Dinge legte ich meine Aktentasche auf das Pult und begann mit meinem Unterricht.
Manche Lehrer wären vermutlich darüber hinweggegangen, was mir im Laufe der Minuten direkt auffiel. Manche hätten sich vermutlich vertrauensvoll nach den Unterricht an den auffälligen Schüler gewandt und sich nach seinem Befinden erkundigt. Mir ging das Ganze einfach nur unfassbar gegen den Strich.
Ich hob eine Augenbraue hoch, sah immer wieder auffordernd zu Yoichi hinüber, der jedoch scheinbar in seiner ganz eigenen Welt versunken zu sein schien. Natürlich war das eigentlich gar nicht Yoichis Art. Ganz im Gegenteil. Normalerweise war er ein Musterschüler, war derjenige, der immer am Meisten sich am Unterricht beteiligte und immer wertvolle Beiträge machte.
Wieso ich ihn dennoch nicht einen Tag in Frieden seinen Gedanken nachgehen ließ?
Da die Welt da draußen es auch nicht tun würde. Die Welt da draußen konnte mit solch einem Verhalten ganz schön grausam und hart sein. Wieso sollte ich ihn also mit Samthandschuhen anfassen?
Yoichi, if you believe that it‘s more important to indulge in your thoughts than follow my lesson, I’ll recommend you to leave this room...
Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete ich, wie der angesprochene Schüler aufstand und sich entschuldigend verbeugte. Auf seine Worte hin gab ich nur ein Nicken von mir und fuhr mit meinem Unterricht fort.
Vielleicht hätte ich das Ganze sogar ruhen gelassen, vielleicht hätte ich Yoichi nicht noch einmal auf seine geistige Abwesenheit angesprochen, wenn er nicht plötzlich angefangen hätte zu kichern.
Ich wusste, dass dieses Kichern nichts mit mir zu tun hatte. Yoichi hatte dafür viel zu viel Respekt vor meiner Person und vor meiner Autorität.
Jedoch konnte ich nach meiner zuvor ausgesprochenen Warnung, diese Störung nicht einfach unkommentiert durchgehen lassen. Immerhin saßen hier auch noch ein paar andere Schüler und bei manchen war die >Erziehung< wahrlich kein Honigschlecken. Wenn ich dieses Fehlverhalten nun durchgehen ließ, nur weil Yoichi der beste Schüler in der Klasse war, dann nahm mich nachher keiner mehr wirklich für voll.
Get. Out.“, presste ich schließlich hervor und betonte jedes einzelne Wort ganz besonders. Es war nicht so, dass ich besonders wütend darüber war. Aber ich wollte keinerlei Widerworte dulden.
Ich beobachtete, wie Yoichi hastig seine Sachen zusammenpackte und genauso hastig meinen Unterricht verließ. Kurz keimte in mir die Hoffnung auf, dass ich den Unterricht nun ungestört weiter fortfahren konnte, jedoch hatte ich nicht mit dem Neuling in der Klasse gerechnet, der scheinbar heroisch für seinen neuen Mitschülern vor die Kugel springen wollte.
Warum werfen sie ihn raus? Er sieht mir nicht nach einem Schüler aus der die ganze Zeit scheiße im Unterricht baut. Und mal so nebenbei, bei dem Thema wundert es mich nicht, dass manche nicht zu hören, so öde wie das ist.
Ich zog eine Augenbraue hoch und sah zu dem neuen Schüler namens Akira hinüber. Es war eine Sache einfach ungefragt das Wort zu ergreifen, eine, dass er Yoichi verteidigt, aber eine ganz andere Sache, dass er meinen Unterricht auch noch kritisierte.
Honorable for wanting to throw yourself in front of Yoichi to save him. Then you can accompany him right away...”, meine Worte kamen kalt und unbeeindruckt über meine Lippen, während ich dabei auf die Tür zeigte.
Es würde nie in meinen Kopf gehen, wieso Schüler die Anweisungen der Lehrer auf diese Art und Weise hinterfragten. Man sollte mich jetzt nicht falsch verstehen. Es wäre durchaus in Akiras Recht gewesen zu hinterfragen, wieso ich Yoichi nun vor die Tür setzte. Aber es kam doch immer auf die Art und Weise an, nicht wahr?
Während ich beobachtete, wie nun auch Akira den Raum verließ, hoffte ich inständig, dass ich nun keine weiteren Unterbrechungen ertragen musste. Ehrlich gesagt war mir nun auch langsam die Lust am Unterricht vergangen. Weitere Störungen würden wohl dazu führen, dass nachher die gesamte Klasse nächste Woche eine Strafarbeit schreiben musste.

Seufzend warf ich mich auf mein Sofa und massierte mir kurz meine Stirn. Es war wirkliche in sehr anstrengender Tag gewesen und gefühlt war es so, dass er nie hatte enden wollen. Der Englischunterricht war nun wirklich ohne weitere Unterbrechungen verlaufen, was sowohl gut für die Schüler, als auch gut für meine Nerven gewesen war.
Nun hieß es den Nachmittag noch ein wenig auszuspannen, bevor ich heute Abend wieder einige Pflichten im Hause und bei den Alpakas nachgehen musste.
Während ich zurückgelehnt auf meinem Sofa saß, lugte ich schließlich zu meinem PC hinüber, der schräg gegenüber an der Wand auf meinem Schreibtisch stand. Heute war das neue Update von SAO raus gekommen. Ob es schon installiert war?
Eigentlich hatte ich vor gehabt, erst später am Abend mich an den PC zu setzen und das Spiel zu spielen. Jedoch musste ich zugeben, dass meine Neugierde doch recht groß war. Immerhin war das Update so groß und breit angekündigt worden, es hatte mehrere Trailer, Teaser und auch Events dazu gegeben. Entweder das Ganze war nur heiße Luft gewesen und ich würde enttäuscht das Spiel wieder beenden, oder aber es hielt wirklich, was es zu versprechen schien.
Kurz haderte ich mit mir selbst, bevor ich mich schließlich aufrappelte, den PC startete und auf die Verknüpfung des Games auf meinem Desktop klickte.

Letzte Änderung durch MitsukiMizu (Am 21.11.2021 um 20.08 Uhr)


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#19 Am 21.11.2021 um 21.24 Uhr

Lichtgarde
Yuzana
Kitsune-Mod
Yuzana
...
Nachrichten: 363

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in einem leeren unbenutzten Klassenzimmer → alleine | in der Musik-AG → Elyana und die AG-Mitglieder| auf dem Weg nach Hause / zu Hause → alleine


Takato war vollkommen in seinem Spiel und in das Komponieren seines neuen Musikstücks vertieft das er gar nicht merkte wie die Zeit verging. So vergingen die Stunden bis der Unterricht endlich vorbei war. Sofort packte der Schwarzhaarige alles zusammen und gerade als er sich auf den Weg nach Hause machen wollte, viel ihm wieder ein, dass ja jetzt noch AG war und die Schule generell erst 17:30 Uhr zu Ende war. Er war sich sicher, wenn er jetzt nach Hause kommen würde und seine Mutter wäre zu Hause, dürfte er sich eine Standpauke anhören, dass sie ihren Sohn nicht so erzogen hat, dass er einfach schwänzte. Dabei wäre ihr auch total egal gewesen warum er das gemacht hat. Denn er war sich sicher, dass seine Mutter es nicht interessierte, dass er nicht hier sein wollte. Das es ihn nicht gestört hatte, wie sie gelebt haben. Doch da seine Mutter nur das Beste für ihn wollte war sie hier her gezogen. Deshalb entschied er sich, doch noch zu Musik-AG zu gehen und wer weiß vielleicht würde es ihm dort ja auch gefallen. Immerhin liebte er die Musik und die Mitglieder ganz sicher auch. Somit schulterte er wieder seine Gitarre auf seine Schulter und machte sich los.

Es dauerte eine Weile, bis Takato den Raum der Musik-AG gefunden hatte, da er sich hier nicht auskannte und sich auch nicht die Mühe gemacht hatte, den Plan der Schule zu studieren. Somit kam er genau in dem Moment an, wo bereits alle den Raum betreten und sich an ihre Musik machten. Sofort fielen die Blicke der Mitglieder auf ihn. Sofort erkannte Takato einige Schüler wieder. Es waren die Schüler die heute Früh in einer Gruppe standen und ihn merkwürdig angeschaut hatten. Natürlich waren sie überrascht warum Takato so plötzlich auftauchte und schienen auch irgendwie nicht darüber erfreut zu sein. Sofort kam einer der Jungs auf ihn zu, während die anderen ihm mit leichtem Abstand folgten. „Sag mal was bist du denn für ein Spinner? Wer kommt denn mit seiner eigenen Gitarre hier zur Schule? Willst du damit etwa auf dicke Hose machen?“ wollte der eine wissen, während die anderen versuchten nach Takatos Gitarre zu greifen. Natürlich gefiel das dem Schwarzhaarigen so ganz und gar nicht. „Finger weg von meiner Gitarre oder ihr werdet es bereuen.“ drohte Takato sofort und machte sich bereit seine Gitarre mit allen Mitteln zu verteidigen. Er wusste zwar, dass seine Mutter sauer werden würde, wenn sie erfuhr das er sich geprügelt hat, jedoch war es ihm in diesem Moment egal. Seine Gitarre war das Wichtigste für ihn und er würde nie zulassen, dass irgendwelche Möchtegern Musiker sie anfassten. „Außerdem ist das nicht klar? Ich bin Musiker und ich gehe niemals ohne meine Gitarre aus dem Haus. Sie begleitet mich immer überall hin. Denn wenn ich etwas spielen will, dann nur auf meiner eigenen Gitarre. Aber das versteht wohl so jemand wie du nicht, dem es egal ist auf welcher Gitarre er spielt.“ fügte er mit gereizter und provozierender Stimme hinzu. Was natürlich den Schüle vor ihm nun richtig sauer machte. Der Junge vor ihm war Hideyoshi Sakurai. Er war hatte hier eine Schulband gegründet und war sehr beliebt bei den Schülern und hatte auch schon ab und zu bei Schulwettbewerben mit seiner Band gewonnen. Hideyoshi packte sofort Takato an den Kragen. „Was hast du gerade gesagt? Nimm das sofort zurück du Stümper von einem Anfänger. Ich bin einer der besten Musiker hier auf der Schule.“ knurrte er und hob die geballte Faust um Takato eine zu verpassen. Gerade als Hideyoshi zuschlagen und Takato sich zum Ausweichen bereit machen wollte ergriff Evelyne das Wort. „Kann dir doch egal sein, ob er eine Gitarre dabei hat oder nicht. Und wenn er ein ganzes Orchester dabei hat, ist das seine Sache. Außerdem hat er doch sicher recht oder kannst du etwa nur auf einer Gitarre spielen? Wenn du plötzlich nicht mehr spielen kannst, weil du eine fremde Gitarre in der Hand hältst, solltest du dich besser nicht als guten Musiker bezeichnen, Hideyoshi.“ kam es von der Schwarzhaarigen. Etwas überrascht sah Takato zu dem Mädchen, da er nicht damit gerechnet hätte, dass jemand für ihn Partei ergreifen würde. Natürlich machten diese Worte Hideyoshi noch wütender und ließ Takatos Kragen wieder los und wendete sich an Evelyne. „Du kleine Göre. Ich kann auf jeder Gitarre spielen, deswegen muss ich nicht eine Gitarre mit in die Schule schicken. Im Gegensatz zu diesem Typen hier. Der scheint einfach nur unfähig zu sein, diese Musiker-Null. Also halt dich daraus oder stell dich auf die richtige Seite.“ erwiderte er wütend.

Gerade als Hideyoshi nun der Schwarzhaarigen an den Kragen wollte, ergriff Takato dessen Hand und sah ihn gefährlich an. „Lass ja das Mädchen in Ruhe, sie hat damit nichts zu tun. Das hier ist etwas zwischen dir und mir.“ sagte er mit bedrohlicher Stimme und funkelte Hideyoshi böse an. Sofort ließ Hideyoshi von Evelyne ab und wendete sich wieder Takato zu. „Außerdem bin ich keine Musiker-Null. Ich bin mir sicher, dass ich mehr drauf habe als du denkst. Also nimm das sofort zurück.“ fügte Takato hinzu, was Hideyoshi zum Lachen brachte. Seine Freunde stimmten mit ein und auch einige aus der AG lachten mit. „Okay du großer Musiker, dann beweise mir, dass du was drauf hast. Lass uns gegeneinander antreten. Die Mitglieder hier werden entscheiden, wer der Bessere von uns beiden ist. Nur werde ich mit meiner Band gegen dich antreten.“ schlug Hideyoshi nun zu. „Ach du kannst mit jeder Gitarre spielen, aber nicht ohne deine Band? Sollen die überspielen wie schlecht du bist? Wenn du gegen ihn antreten willst, dann mach das gefälligst auch unter gleichen Bedingungen.“ kam es erneut von dem Mädchen, welches sofort einen hasserfüllten Blick von Hideyoshi erntete. Im Gegensatz zu einigen Mädchen. Diese begannen aufgeregt darüber zu reden, dass sie Hideyoshi hören durften. Kurz schlich sich ein breites aber gefährliches Grinsen auf Taktatos Lippen. „Von mir aus. Ich nehme die Herausforderung an. Dabei ist es mir sogar egal, dass du nicht alleine gegen mich antrittst.“ Antwortete der Schwarzhaarige und holte seine Gitarre aus dem Koffer, um sich für seinen Auftritt bereit zu machen. Immerhin war es Hideyoshi der den Start mit seiner Band machte. Hideyoshi suchte sich ein bekanntes und beliebtes Lied aus, welches er mit seiner Band spielte und sang. Während Takato ruhig dem Lied lauschte, musste er zugeben, dass dieser Kerl mit seiner Band wirklich was drauf hatten und das es doch nicht nur heiße Luft war. Was das aufgeregte gekreische und die Zurufe der Mitglieder zeigten. Natürlich ließ sich Takato davon nicht beunruhigen. Er wusste dass er nicht schlecht war aber ob er wirklich besser war, konnte er nicht sagen. Immerhin hat er noch nie gegen jemanden gespielt.

So war es für Takato auch nicht verwunderlich, als es tobenden Applaus gab, als die Band fertig war. Nun war also er an der Reihe. Sofort legte er sich die Gitarre um, holte kurz tief und sah anschließend mit einem feurigen Blick in die Gruppe. Ein Blick der einige Mädchen erstarren und erschaudern ließen. Als er dann auch noch anfing auf der Gitarre zu spielen ging ein erstauntes Raunen durch den Raum und er konnte hören, wie einige Mädchen sagten, dass er nicht nur gut aussah sondern auch noch spielen konnte. Jedoch kannten sie das Lied nicht, was ganz natürlich war. Denn gerade spielte Takato sein selbst geschriebenes Lied. Doch war das nicht alles. Nachdem er mit dem Lied soweit war, begann er seine Stimme zu erheben und fing an zu seiner Melodie zu singen. Dabei ließ er seine Zuhörer sämtliche Emotionen durchleben, welche dieses Lied vermitteln sollte. Er hatte sich ein Lied raugesucht was sowohl Traurigkeit und doch auf Leidenschaft verkörperte. Etwas womit wohl niemand gerechnet hatte, da auch Hideyoshi mit offenem Mund dastand und Takato betrachtete.
Nachdem Takato fertig war, erntete er von den Leuten tobenden Applaus und einige Mädchen liefen sofort zu ihm und sagten, wie gut er war und das sie nie damit gerechnet hatten. Worte die Takato kaum wahr nahm. Viel zu sehr war er noch in dem Gefühl gefangen vor anderen Leuten seine Musik, seine Texte vorzutragen. Sie mit Leib und Seele aus tiefsten Herzen zu singen. Es war ein unglaubliches Gefühl was immer noch seinen ganzen Körper kribbeln lies. Ein Gefühl was er sehr gerne wieder erleben wollte. Erst als Hideyoshi vor ihm stand, bemerkte er die Mädchen um sich. „Ich muss mich entschuldigen. Du warst wirklich nicht schlecht, für einen Anfänger. Sag willst du mit in meine Band kommen und für uns Lieder komponieren? So jemanden wie dich können wir sehr gut gebrauchen.“ wollte Hideyoshi wissen. Eine Frage die Takato überraschte. Jedoch lehnte er sofort ab. „Nein das möchte ich nicht. Vielen Dank für das Kompliment aber ich möchte in keine Band. Ich will meine Lieder für mich und andere schreiben und singen und nicht für euch. Also entschuldige mich, ich möchte noch ein bisschen Musik machen, immerhin sind wir hier ja in der Musik-AG.“ Mit diesen Worten ließ er Hideyoshi stehen und setzte sich in eine Ecke, holte seine Notizen vor und machte sich wieder an sein neues Lied. Leider war er nicht lange alleine. Denn durch seinen Auftritt schien er nun einige Fans bekommen zu haben. Sofort wurde er von den Mädchen und einigen Jungs umzingelt und mit verschiedenen Fragen bombardiert. Etwas, was Takato mehr als nur auf die Nerven ging. Als sie es schließlich geschafft hatten, mit ihrer Fragerei seinen Geduldsfaden reißen zu lassen, wurde er dann doch laut. Mit wütender und genervter Stimme, teilte er den Leuten um ihn herum mit, dass sie ihn alleine lassen sollten und sich um ihre Musik oder so kümmern sollten. Er hätte keinen Nerv hier Babysitter zu spielen und möchte sich in Ruhe seiner Musik widmen. Mit dieser Aktion hatte er es geschafft, die Schüler um sich herum zu verstimmen und etwas beleidigt ließen sie Takato wieder in Ruhe und widmeten sich ihrer Musik oder Hideyoshi.

So dauerte es nicht lange, bis auch die Musik-AG endete. Sofort packte Takato seine Gitarre weg, schnappe sich seine Sachen und verschwand so schnell es ging aus dem Raum und aus der Schule. Immerhin musste er ja auch noch dieses komische neue Spiel kaufen. Dafür begann er auf den Weg nach Hause einen Laden zu suchen, welcher dieses neue MMORPG ‚Savage Adventure Online‘ verkaufte. Es dauerte zum Glück nicht lange, bis er den Laden erreicht und das Spiel gekauft hatte. Ein Spiel was nicht gerade sehr billig war und er sich fragte warum er gerade für so einen Mist, so viel Geld ausgeben musste? Er hätte mit diesem Geld viel lieber etwas für seine Leidenschaft der Musik gekauft. Wie zum Beispiel weitere Notenblätter, spezielle Saiten für seine Gitarre oder er hätte sich einen neues Effektgerät dafür kaufen können. Doch leider konnte er es nicht. Immerhin hatte er seiner Mutter versprochen, dieses blöde Spiel zu kaufen und auch zu spielen, da sie der Meinung war, dass Takato so vielleicht neue Freunde finden würde. Obwohl Takato darauf verzichten könnte, Er hatte keine Lust auf neue Freunde, da eh nur wieder vergessen werden würde, sollte er wieder mit seiner Mutter umziehen. So war es gleich von Anfang an besser, alleine zu bleiben, als wieder den Schmerz der Trennung und des vergessen Werdens durchlebt. Somit machte sich Takato mit dem Spiel in den Händen auf dem schnellsten Weg nach Hause.
Dort angekommen, betrat er wieder einmal eine leere Wohnung. Seine Mutter war wieder mal arbeiten und hatte das Abendessen für ihn in den Kühlschrank gestellt. Sofort lief der Schwarzhaarige in sein Zimmer, stellte seine Sachen bei Seite und setzte sich an seinen PC. Immerhin hatte er seiner Mutter versprochen, dieses MMORPG zu spielen. Während das Spiel mitsamt dem neuen Update auf dem PC installiert wurde, befasste sich Takato wieder mit seiner Gitarre. Doch während er sein Lied sang und die Melodie in seinem Ohr hatte, sah er vor seinem geistigen Auge, die Schüler aus der Musik-AG. Er sah, sie seiner Musik lauschten und vollkommen verzaubert schienen. Auch hörte er wieder ihre Worte. Dass ihnen seine Musik so gefallen hatte, dass sich Takato wirklich sehr darüber gefreut hatte. Immerhin war es ein unglaubliches Gefühl, welches er gerne wieder erleben würde. Auch wenn er es wieder einmal nicht zeigen konnte, wie sehr er sich über das Lob gefreut hatte.

Es dauerte einige Stunden, bis das Spiel mit samt dem Update komplett installiert war. Doch als es endlich fertig war, legte Takato seine Gitarre vorsichtig bei Seite und setze sich wieder an seinen PC. Als er das Spiel startete und vor der Auswahl der Rassen stand, war der Schwarzhaarige bereits das erste Mal überfordert. Es gab so viele verschiedene Rassen und jede hatte seinen eigenen Charme. Doch dauerte es nicht lange, bis er wusste, wie sein Charakter aussehen sollte. Nachdem er einige Stunden damit verbracht hatte seinen Avatar so zu gestalten, wie er ihn gerne haben wollte, klickte er auf Spiel starten.
Doch so wie er auf den Button ‚Spiel Starten‘ klickte, tauchte plötzlich eine Servernachricht auf. Mit hochgezogener Augenbrauche lass er sich die Meldung durch. „Was ist das denn für eine dumme Frage? Natürlich will ich SAO betreten. Sonst hätte ich es mir doch nicht gekauft und installiert.“ Murrte er und klickte auf den ‚Ja-Button‘.

So wie der Schwarzhaarige auf den Button geklickt hatte, wurde sein Bildschirm plötzlich gleißend hell und auch das Bild verschwand und wurde weiß. Sofort sprang Takato vom Stuhl auf und ging einige Schritte vom PC weg. Er wusste nicht, was das gerade war, doch wenn sein PC nun in die Luft liegen würde, musste er sich in Sicherheit bringen.
Doch kam er gar nicht erst dazu. Denn dieses weiße grelle Licht umhüllte ihn plötzlich und er merkte, wie ihn eine unsichtbare Kraft packte und ihn in Richtung des Bildschirms zog. Leicht in Panik, wollte sich Takato wehren, doch hatte Kraft sich zu wehren. So konnte er nur noch zusehen, wie sich das Licht plötzlich in verschiedenen Farben veränderte und er in seinen PC und was er nicht wusste, in die Welt von SAO gezogen wurde.


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#20 Am 06.12.2021 um 13.47 Uhr

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Englischklasse  |  mit der Klasse (Stufe 5)

And for the next lesson you’ll write a short text about your hobbies. Für die nächste Stunde schreibt ihr einen kurzen Text über eure Hobbies. Es reicht, wenn ihr eine halbe Heftseite vollbekommt. Schreibt einfach, welche Hobbies ihr habt und was ihr daran mögt. Have a nice day and we’ll see each other soon.
Nachdem die Stunde beendet war und die Schüler in die Pause gingen, wartete ich noch kurz, ob jemand eine Frage hatte, die er persönlich klären wollte.
Tatsächlich kam Klara noch auf mich zu und fragte, ob ich ihr noch einmal die Uhrzeiten erklären könnte, weil sie diese noch nicht ganz verstanden hatte.
Ruhig erläuterte ich ihr die englischen Uhrzeiten und half ihr das System zu verstehen.
Bevor ich sie entließ, riet ich ihr jedoch, diese Frage ruhig während dem Unterricht zu stellen.
Andere haben vielleicht dasselbe Problem, also trau dich ruhig, im Unterricht zu sagen, wenn du etwas nicht verstehst. In Ordnung?“ Schüchtern nickte Klara und verabschiedete sich.

Mit wenigen Handgriffen packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg zurück ins Lehrerzimmer.
Doch noch bevor ich dort ankam, hörte ich wie ein Schüler hinter mir, meinen Namen rief.
Ich drehte mich um und noch während ich das tat, blieb ich mit meinem Fuß an etwas hängen und stolperte nach vorn.
Im letzten Moment konnte ich mich zwar noch abfangen, aber meine Tasche segelte zu Boden und der gesamte Inhalt verstreute sich über den Flur.
Genervt fasste ich an meine Stirn und bückte mich, um alles wieder aufzusammeln.
Nicht schon wieder.
Warten Sie, Frau Goethe, ich helfe Ihnen.
Frederico aus der 10. bückte sich nun ebenfalls und half mir die Schnellhefter aufzuklauben.
Ich bedankte mich, nachdem er mir die letzten Sachen gereicht hatte und fragte, wie ich ihm weiterhelfen konnte.
Ich beantwortete ihm ein paar Fragen über die Präsentation, die er nächste Woche halten sollte, dann verabschiedete er sich und ich ging schließlich ins Lehrerzimmer.   
Von der Pause war nun natürlich nicht mehr viel übrig. Es blieb gerade noch genug Zeit, um das Durcheinander in meiner Tasche wieder in Ordnung zu bringen, ehe ich auch schon wieder zur nächsten Unterrichtsstunde losmusste.

Den Rest des Schultages gelang es mir wenigstens, meine Sachen beisammenzuhalten… irgendwie schaffte ich es des Öfteren mehr als einmal täglich irgendwelche Gegenstände durch die Gegend zu katapultieren.
Wenn ich Glück hatte, war es zumindest nicht meine Tasche, sodass ich nicht gleich hunderte Sachen aufsammeln musste.
Darum verbuchte ich diesen Tag als eindeutigen Sieg.
Einmal ist keinmal“, sagte ich grinsend, während ich mein Auto aufsperrte und einstieg.

Bevor ich das mit einer gehörigen Portion Update feiern würde, musste ich allerdings noch einiges einkaufen.
Wie ich Pierre kannte, waren seine Kaffeevorräte wieder verschwindend gering und da er eine totale Niete in der Küche war, musste ich irgendetwas für heute Abend kaufen, dass entweder wirklich leicht zuzubereiten war oder etwas, das ich kochen würde und er dann nur noch aufzuwärmen brauchte.
Als ich an der Kasse stand, ging ich in meinem Kopf nochmal durch, ob ich für die Arbeit schon alles erledigt hatte und stellte fest, dass dank der Korrektur, während der Pausen, wirklich nichts mehr auf mich wartete. Das hieß, dass ich mich voll und ganz dem Update widmen konnte.

Darum war ich mehr als fröhlich, als ich durch die Wohnungstür ging.
Die Lebensmittel waren schnell verstaut und schon saß ich vor dem PC und startete das Update.
Allerdings verpasste mir der Ladebalken einen ganz schönen Dämpfer.
Das wird ja ewig dauern“, murrte ich.
Dann werde ich mich wohl oder übel mit etwas anderem beschäftigen müssen, solange der Download läuft.
Das bedeutete, ich konnte die Zeit nutzen, um dreamprose einen Besuch abzustatten.

Ich loggte mich ein und ging als erstes auf mein Profil, um zu sehen, ob irgendjemand schon meinen letzten Beitrag bewertet oder sogar einen Kommentar dagelassen hatte.
Dreamprose war eine internationale Website, auf der man seine eigenen Geschichten und Gedichte veröffentlichen und die von anderen lesen und bewerten konnte.
Seit der Oberstufe hatte ich dort einen Account und lud ab und an eines meiner Werke unter dem Namen Cornelia Schlosser hoch.
Besonders viel Aufmerksamkeit bekamen meine Texte nicht, aber ich freute mich über jedes Herz, das auf dem Bildschirm erschien und war dankbar für die kleine, aber treue Fangemeinde, die sich über die Jahre aufgebaut hatte.

Tatsächlich hatten schon fünf Leute, das neue Gedicht gelesen, das ich gestern Abend veröffentlicht hatte. Vier davon hatten mir ein Herz dagelassen und zwei wiederum hatten einen Kommentar geschrieben.
Allerdings war nur einer davon positiv.
Den anderen ignorierte ich einfach und bedankte mich, bei der netten Rezension über das Kompliment.

Nachdem ich ein paar Texte von meinen Lieblingsautoren gelesen hatte, warf ich
noch einmal einen Blick auf den Ladebalken. Sonderlich viel fehlte nicht mehr.
Die Zeit reichte noch, um mir einen Tee zu kochen und ein paar Snacks zu schnappen, ehe ich das Spiel endlich starten konnte.
Doch kaum hatte ich dies getan und die neue Systembenachrichtigung akzeptiert, wurde ich in gleißendes Licht getaucht.





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Mathesaal  |  mit der Klasse

Du bist neu hier, oder?
Nachdem ich mich hingesetzt hatte, sprach mich ein Mädchen an, das am Nachbartisch saß.
Grinsend drehte ich mich zu ihr um.
Gut bemerkt. Mein Name ist Ilya. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Nadja. Freut mich. Aber warum wechselst du mitten im Schuljahr?
Meine Eltern wollten auf Biegen und Brechen, dass ich wechsle. Ich wäre  ja auch an meiner alten Schule geblieben. Naja, sie haben alles mit der Schule geklärt und da gab es wohl irgendwelche Verzögerungen, keine Ahnung warum.“ Ich zuckte mit den Schultern.
Wäre ja auch viel zu langweilig, wenn ich ganz normal zum Schulanfang hier reinspaziert wäre, meinst du nicht?
Ich legte den Kopf schief und lächelte sie an.
Das ist natürlich auch eine Betrachtungsweise“, lachte sie. Ein wirklich ausgesprochen schönes Lachen, das musste ich schon sagen. „Wie hat es dich denn hierher verschlagen? Wenn ich fragen darf.“ „Ich habe ein Stipendium bekommen, direkt nach der Grundschule. Gehöre also zu den Alteingesessenen. “ „Dann hast du ja sicher ein paar Tipps für mich.
Bevor sie jedoch dazu kam, zu antworten betrat der Lehrer den Raum und schlug ein Heft auf das Pult .
Augenblicklich wurde es still im Raum und alle Augen richteten sich nach vorne.

Wer möchte mir zu Beginn beichten, dass er seine Hausaufgaben nicht gemacht hat?”, begann der Lehrer den Unterricht, der laut Plan Herr Ichiro sein musste.
Eine wirklich nette Begrüßung, wie ich fand. Aber damit nicht genug.
Sofort drohte er jedem, der seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte, dass er den Raum verlassen müsste und irgendwie hoffte ich, dass ich diese Ehre auch haben durfte, selbst wenn es mein erster Tag hier war.
Wenn Herr Ichiro glaubte, dass man sich so verhalten sollte, wollte ich lieber nicht hier sein. Nadja wirkte auch alles andere als begeistert.
Bei ihm durfte man sich offensichtlich nicht das Geringste erlauben.

Manche von euch halten Mathe vielleicht für unnötig, ihr braucht dieses Fach aber für euren Abschluss genauso wie die anderen Fächer. Also werde ich dafür sorgen, dass ihr es für nötig halten werdet. Bei 5 Strikes… Also wenn ihr fünfmal diesen Raum wegen Nicht-Erledigen der Hausaufgaben verlassen müsst, bekommt ihr automatisch eine 6.
Glaubt der wirklich, dass man das Fach für nötig hält, wenn man brutal zu den Hausaufgaben gezwungen wird? Vielleicht will er noch ne Reitgerte rausholen, dann kann er uns die Wichtigkeit noch ein wenig besser einbläuen, dachte ich genervt.
Ich mochte ihn nicht. Das war das Einzige, dass er mir mit seinem bescheuerten Monolog beibringen konnte.
Ehrlich gesagt hatte ich Mathe bisher immer gemocht, aber bei ihm würde ich aufpassen müssen, dass mir das nicht noch abhandenkam.
Aber auch wenn er ein echtes Arschloch war, man musste ihm zugestehen, dass sein Unterricht nicht von schlechten Eltern war.
Wenigstens ein Gutes.

Als Herr Ichiro den Unterricht beendet hatte, atmete Nadja erleichtert aus.
Gott, wie ich Mathe hasse“, seufzte sie. „Mathe oder Herrn Ichiro?“, hakte ich grinsend nach.
Beides“, gestand sie und legte ihren Kopf auf den Tisch.
Da ist Biologie, eine echte Erleichterung, das kann ich dir versprechen.

Mit Bio konnte ich nun ehrlich gesagt weniger anfangen. Biologie war einfach nur langweilig und uninteressant. 
Da half mir auch meine Affinität zu den Naturwissenschaften nicht weiter.
Das meiste war ohnehin unnütz. Mathematik war da deutlich hilfreicher.
Irgendwie mit gelang es mir zwar mit Büffeln auf eine mittelmäßige Note zu bekommen, aber ich konzentrierte mich sowieso lieber auf die relevanten Fächer.
Physik als das darauffolgende Fach war da zum Beispiel deutlich interessanter, auch wenn es mir für mein späteres Studium nur marginal weiterhelfen würde.
Deutsch war auch sehr hilfreich, wenn auch nicht ganz so wichtig wie Englisch.
Allerdings wenn der Biolehrer freundlicher war, wie Nadja meinte, würde es wenigstens erträglich werden.

In den Pausen erzählte mir Nadja alle möglichen Geschichten über die Lehrer und die Schule. So wusste ich immerhin, was man sich bei welchen Lehrern erlauben konnte und was besser nicht. Außerdem war Nadja echt niedlich.
Ein klarer Pluspunkt für diese Schule.
Sie stellte mich auch ihren Freunden vor. Eine echt coole Truppe, mit der ich mich sofort gut verstand. Allerdings war es mir auch noch nie besonders schwergefallen, Anschluss zu finden.

Somit verging der Tag wie im Flug und schließlich war die letzte Doppelstunde angelaufen - Sport.
Ich war zwar kein begeisterter Sportler, aber ich hielt mich fit, weshalb ich im Gegensatz zu vielen anderen, die ich bisher kennengelernt hatte, das Fach auch nicht unbedingt schlecht fand.
Immerhin bekommt man einen solchen Körper nicht einfach so.
Badminton war aber nicht wirklich das, was ich dafür unter geeignetem Sport verstand.
Wenigstens würden wir die Stunde darauf Volleyball spielen. Das war zwar auch nicht mein Favorit, wenn es darum ging, an seiner Figur zu arbeiten, aber immer noch besser als Badminton.

Ich schien nicht der Einzige zu sein, der keine besonders große Lust darauf hatte, eine Feder hin- und her zu schubsen, denn ein paar meiner Klassenkameraden beschwerten sich ganz offen über die Wahl des Lehrers für die heutigen Stunden.
Was sie sich davon versprachen, war mir jedoch schleierhaft. An meiner alten Schule hatte es die Lehrer nicht interessiert, wenn den Schülern der Stoff nicht gefiel und ich bezweifelte stark, dass es hier anders war. Immerhin standen MyVision und Fernsehserien hier genauso wenig auf dem Stundenplan, wie Computerspiele.

Wenn euch nicht gefällt, was heute auf den Plan steht, dann können wir gerne dafür sorgen, dass ihr hier Klimmzüge, den Barren und solche Dinge machen dürft”, bestätigte Herr Kato meinen Gedankengang. „Ich denke das macht viel mehr Spaß als eine Runde Badminton oder Volleyball. Ach und glaubt mir, es werden dann sehr viele Klimmzüge werden, die ihr machen müsst und sie werden jedes Mal mehr, wenn jemand die vorgegebene Anzahl oder es in der vorgegebenen Zeit nicht schafft. Also was wollt ihr?
Herr Kato war bestimmt ein guter Freund von Herrn Ichiro. Immerhin standen beide darauf, ihren Schülern Drohungen um die Ohren zu werfen.
Sein Ziel erreichte er so auf jeden Fall, denn die Schüler, die sich vorhin noch beschwert hatten, wurden sofort still.
Herr Kato war auf jeden Fall vom Ergebnis erfreut, denn er grinste nur breit und bat alle sich in Paare aufzuteilen.

Grinsend tippte ich Nadja auf die Schulter.
Hätten Sie die Güte, meine Partnerin zu sein, werte Dame?“, erkundigte ich mich gespielt höflich und deutete eine Verneigung an.
Nadja musste bei meinem Anblick glucksen und nickte sofort.
Es wäre mir eine Ehre.
Sie schnappte sich zwei Schläger und warf mir dann einen davon zu.
Ich hoffe mal, du kannst genauso gut Badminton spielen, wie Reden schwingen, Ilya“, meinte sie zwinkernd. Ich zuckte mit den Schultern. „Werden wir sehen, bisher hab ich es noch nie gespielt. Aber wird wahrscheinlich relativ ähnlich zu Tennis sein, nehme ich mal an.

Solange die anderen noch an der Reihe waren, unterhielten Nadja und ich uns am Rand leise über Badminton und Tennis, sowie die Vorzüge der einzelnen Sportarten.
Schließlich war unser Team dran, gegen eines der anderen Paare zu „kämpfen“.
Wobei von einem Kampf kaum die Rede sein konnte.
Badminton hatte in meinen Augen in etwa so viel Action wie eine Raupe, die sich gerade verpuppte.
Nämlich keine. Selbst Fußball wäre da besser gewesen und ich mochte schon Fußball nicht.
Allerdings kamen wir ohnehin nicht besonders häufig dran, weshalb wir mehr als genug Zeit hatten, um uns zu unterhalten.

Ich erkundigte mich bei Nadja, ob es auch theoretischen Unterricht gab, aber Nadja entgegnete, dass sie eigentlich immer nur aktiven Unterricht hatten, bei dem Herr Kato nur ab und an etwas erklärte.
Das war auch etwas ungewohnt.
An meiner alten Schule hatten wir auch alles Mögliche über Muskeln lernen müssen, hatten einen ganzen Kurs allein über Reaktionszeiten und Gott weiß was für theoretischen Kram, den kein Schwein brauchte. Eine Erleichterung, dass es hier anders gehandhabt wurde.

Noch mehr überraschend war allerdings, dass Herr Kato zum Schluss jedem von uns unsere Noten mitteilte. Abgesehen davon, dass ich es seltsam fand, für jede Stunde eine Note zu bekommen, hatte er mich, meiner Meinung nach, auch zu streng bewertet.
Da mir meine Sportnote jedoch ohnehin egal war, juckte mich das nicht besonders. Auf das Fach würde man an den Universitäten, auf die ich wollte, eh keine sonderliche Rücksicht nehmen.
Deswegen konzentrierte ich mich auch lieber auf die Fächer, die mich voranbrachten.

Bevor ich nach Hause ging, verabredete ich mich noch mit Nadja, für den nächsten Tag, da sie mir unbedingt einen neuen, angesagten Gamingladen zeigen wollte. Das nannte ich mal einen wirklich gelungenen Tag.
Und das SAO-Update würde das i-Tüpfelchen werden.
Zuhause schnappte ich mir noch ein paar von Mamas Gebäckstücken, die glücklicherweise auch wirklich gut geschmeckt hatten. Mama war völlig begeistert gewesen, dass sie sogar meinen neuen Freunden gefallen hatten.
Sie hatte auch gleich vorgeschlagen, dass ich ja mal mit allen im Café vorbeischauen konnte. Etwas, das ich sofort im Keim erstickt hatte.
Mama hatte ein Talent dafür, alles zu übertreiben.

Mit dem Gebäck im Mund startete ich meinen Computer, baute mein Mikro auf und schnappte mir meine Kopfhörer. Bereit loszulegen, ging ich auf Bildschirmaufnahme und startete den Download.
Hi Leute, Willkommen zu meinem neusten Video. Freut mich, dass ihr den alten King Lev besucht. Ich nehme mal an, ihr könnt euch alle denken, was das Thema heute ist – das neuste Update zum allseits beliebten Game Savage Adventure Online. Unsere Freunde bei der FSC haben sich gedacht, dass wir uns bestimmt schon langweilen, weil sie schon ewig keinen neuen Content mehr gebracht haben. Das erste, richtig große Update, seit es auf den Markt kam. Und was soll ich sagen: der Ladebalken verrät, wie riesig die neuen Inhalte sind. Wenn man den Balken sieht, muss man an das ewige Leben glauben, soviel ist sicher. Denn anders werden wir wohl das Spiel nicht mehr zu Gesicht bekommen. Ich weiß, warten kann ätzend sein, aber dieser Balken spricht für eine gigantische Veränderung, mit der sich die FSC eindeutig toppen wollte. Wir dürfen also auf jeden Fall weiterhin gespannt bleiben.

Ich stoppte die Tonaufnahme und ließ das Bild weiterlaufen.
Das hier würde in der Tat noch ewig dauern und meine Follower wollten bestimmt kein stundenlanges Geschwafel, während ein Ladebalken im Hintergrund vor sich hin kroch, wie eine gelähmte Schnecke.
Stattdessen nutzte ich die Zeit und erledigte meine Hausaufgaben.
Nach einer Stunde nahm ich eine weitere Tonspur auf.
Ob ihr es glaubt oder nicht, Leute, aber ich bin wirklich noch am Leben. Meine Güte, eine Stunde und der Balken bewegt sich noch immer so schnell wie ich, wenn es an die Hausarbeit geht. Vielleicht versucht die FSC auch einfach unsere Lebenserwartung zu testen. Also falls ich nicht an Altersschwäche gestorben bin, bevor das Update vollständig installiert ist, verkürze ich das Ganze hier mal ein bisschen.

Die nächste Tonspur zeichnete ich erst wieder auf, als der Ladebalken endlich ein Ende gefunden hatte.
Ich bedankte mich bei den Zuschauern, dass sie das Warten ausgehalten hatten, auch wenn es für sie später nicht einmal eine Minute dauern würde und bei der FSC, dass sie sich doch endlich erbarmt und das Update herausgerückt hatten.
Als ich das Spiel wie immer startete, ploppte jedoch eine neue Mitteilung auf, ob ich das Spiel wirklich betreten wollte.
Was meint ihr Leute? Soll ich die Welt wirklich betreten? Naja, wenn wir schonmal hier sind, können wir ja auch kurz mal reinschnuppern, oder nicht?
Ohne mir etwas dabei zu denken, wurde ich sofort in helles Licht gehüllt und in meinen Kopfhörern war ein ohrenbetäubendes, monotones Pfeifen zu hören.
Hektisch riss ich mir die Kopfhörer vom Kopf und feuerte sie auf mein Bett.
Was zur Hölle ist das?
Doch anstelle einer Antwort überrollte mich eine Welle der Übelkeit und ich verlor den Boden unter den Füßen.




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Chemiesaal  |  mit der Klasse

Guten Morgen allerseits! Ich hoffe, ihr habt euch schon darauf eingestellt, heute mehr über die Chemie zu lernen”, ergriff Herr Takahashi das Wort und lenkte meine Aufmerksamkeit nach vorne. Seufzend schloss ich mein Notenheft und zog meinen Schulblock raus.
Allerdings hatte der Lehrer heute beschlossen, den Unterricht etwas interaktiver zu gestalten und verlegte den Unterricht auf das Dach. 
Ich mochte seine Art zu unterrichten. Immer nur an die Tafel zu starren und sich monotones Gelaber anzuhören war einfach nur langweilig. Und mit Spaß lernte es sich gleich viel besser, auch wenn es Chemie war.
Leider blieb es natürlich nicht bei dem Experiment, sondern Herr Takahashi erklärte uns anhand der Knallgasprobe, die er mit uns gemacht hatte, die Eigenschaften der Elemente.
So wahnsinnig es mir auch in den Fingern juckte, alles über das Periodensystem zu lernen…. es war einfach unnützes Wissen, dass ich nie mehr in meinen Leben gebrauchen konnte.
Ich verstand nicht, warum man Schüler dazu zwang, Dinge zu lernen, für die sie keinen wirklichen Nutzen haben würden, sobald sie einmal erwachsen und auf sich alleine gestellt waren.
Wenn jemand Chemie studieren wollte, konnte er sich ja gerne hierhin setzen und Herrn Takahashis Worten lauschen, aber warum sollte ich das tun müssen?
Viel lieber hätte ich so etwas wie Hauswirtschaftslehre oder Unterricht, der mich auf lästige Notwendigkeiten wie Versicherungen vorbereite, als zu lernen, was ein Alkalimetall war und was nicht.
Deswegen tat mir Herr Takahashi auch ein bisschen leid. Er war derart begeistert und enthusiastisch, aber ich konnte seinem Unterricht, so gut er ihn auch gestalten mochte, leider nichts abgewinnen.
Trotzdem war ich dankbar, dass ich ihn als Lehrer hatte, immerhin wäre der Stoff noch schlimmer, wenn er trocken rübergebracht würde.

Irgendwann entließ mich das Klingeln endlich aus der Chemielangeweile und kündigte damit noch unerträglichere Langeweile im Geschichtsunterricht an.
Seufzend stand ich auf und flüchtete mich in den hintersten Ecken des Schulhofes unter einen Baum. In diesen Ecken kam selten jemand, weshalb ich dort auch in Ruhe meine Lieder komponieren konnte. 
Leise summte ich die Melodie, für die ich den Text vor der Stunde geschrieben hatte und kontrollierte so, ob es auch wirklich zusammenpasste.
Nach ein, zwei Korrekturen sang ich das Lied, mehr geflüstert als wirklich gesungen, und war zufrieden mit dem Ergebnis.
Für den restlichen Schultag konnte ich mich also gleich an die nächsten Strophen setzen.

Ich wollte gerade weiterdichten, als das nächste Klingeln meinen Untergang einläutete.
Geschichte.
Angewidert verzog ich das Gesicht.
Noch schlimmer als Naturwissenschaften waren Geisteswissenschaften und Geschichte stand da an vorderster Front.
Und Herr Michaelis war auch alles andere als kompetent, wenn es darum ging, Interesse für etwas zu wecken, das derart staubtrocken war, wie die Pyramiden von Gizeh, die wir gerade behandelten. 
Wirklich dröge.
Wenigstens fiel es ihm nicht direkt auf, wenn ich nebenher Notizen zu meinen Liedern machte, während ich parallel mitschrieb.
Das Einzige was mich durchhalten ließ, war der Lichtblick, der auf den Geschichtsunterricht folgte.

Der Musikunterricht war das einzig Gute an einem Montag. Auch wenn mir Kompositionslehre als Thema deutlich lieber wäre, war der Unterricht nicht schlecht, um die Grundlagen zu erweitern oder sich neue Ideen zu holen. 
Auf jeden Fall war er noch mit der interessanteste Unterricht und keine komplette Zeitverschwendung, wie die meisten anderen Fächer.
Musik war neben Deutsch und Englisch auch das einzige Fach, in dem ich nicht permanent nebenher komponierte oder schrieb.
Allerdings lag es im Englischunterricht nicht allein am Stoff, sondern viel am Lehrer selbst.
Aber dieses Problem sollte mir vorerst egal sein.
Eifrig schrieb ich in Musik mit und machte mir nur hin und wieder eine kleine Randnotiz, wenn Frau De Luca mich auf eine gute Idee gebracht hatte.

Leider verflog Musik viel zu schnell und als nächstes stand Kunst auf dem Stundenplan.
Ich hatte nicht wirklich etwas gegen den Kunstunterricht, aber Musik lag mir einfach mehr.  Abgesehen davon lag dazwischen die große Pause, auf die ich auch mehr als getrost verzichten konnte. Je schneller die Schule rum war, desto besser.
Ich schnappte mir schnell in der Mensa ein Brett, lud mir das heutige Essen dauf und schlang alles in der hinteren Ecke der Mensa runter, um schnell wieder unter meinen Baum auf dem Schulhof zu kommen.
Mit einem Kopfhörer im Ohr textete ich weiter und summte leise vor mich hin.
Aber natürlich war die Pause auch wieder schnell vorbei und ich musste mich auf den Weg zum Kunstsaal machen.

Also dann, beginnen wir mit dem Unterricht”, leitete Herr Kato den Kunstunterricht ein und begann, uns etwas über die Architektur des Barocks zu erzählen.
Während ich mitschrieb, dachte ich an ein paar barocke Bauwerke, die ich mit meinen Eltern mal im Urlaub hatte besuchen müssen. Anfangs war ich nicht begeistert gewesen, aber die Schönheit der Architektur war wirklich nicht von der Hand zu weisen. Allerdings war die Kunst zu der Zeit…. etwas gewöhnungsbedürftig. Die Motive waren für meinen Geschmack oftmals viel zu düster oder schlichtweg einfach nur langweilig.
Die Musik hingegen war wirklich bewegend. Allerdings würden meine Klassenkameraden mir da wohl kaum zustimmen. Wenn es keinen Bass oder Technobeat hatte, betrachtete man es heute leider nicht mehr als Musik, dabei war die Musik von damals noch wirkliche Kunst gewesen.
Heute war das meiste nur das immer gleiche Wumm-wumm. Dem konnte ich jedoch wiederum nichts abgewinnen. Wenn ich monotone Geräusche wollte, stellte ich mich neben die Waschmaschine, wenn sie lief.
Allerdings brachte mich der Barock auf die Idee, dass man vielleicht ein paar der älteren Stücke moderner interpretieren könnte. Oder Techniken aus der Barockmusik mit neueren verknüpft.
Bisher hatte ich eigentlich immer nur rein klassische oder rein moderne Sachen komponiert. Vielleicht wäre es mal an der Zeit für etwas Neues.

Ich beschloss, nach dem Unterricht die Idee sofort umzusetzen und schob den Gedanken daran erst einmal wieder beiseite, um dem Unterricht besser folgen zu können.
Schließlich erläuterte Herr Kato die Hausaufgaben und ich seufzte innerlich.
Zeichentechnisch war ich in etwa so begabt wie ein Stein. Deshalb beschloss ich auch gleich ein einfaches Haus, anstelle eines Raumes oder gar eines Gartens zu zeichnen.
Mit einem Lineal konnte ich umgehen und ein paar Schnörkel würde ich auch noch irgendwie hinbekommen, aber etwas Lebendiges wie ein Garten oder Komplexeres wie einen Raum würde ich wohl kaum hinbekommen.
Zum Glück hatte ich etwas Zeit für diese Aufgabe, sodass ich mich nicht abhetzen brauchte und mich erst einmal meiner neuen Idee widmen konnte.
Allerdings war heute erst einmal der nächste schulische Tiefpunkt angesagt.
Englisch bei Herrn Ichiro.
Ein Lehrer, der regelmäßig Schüler zum Heulen brachte.
Ich bezweifelte stark, dass es auch nur einen Menschen gab, der ihn leiden konnte.
Herr Michaelis legte Wert auf Disziplin, aber Herr Ichiro war schlicht und ergreifend fies.
Was er heute auch gleich wieder unter Beweis stellen musste.

Irgendeiner aus der Klasse war wohl nicht ganz bei der Sache gewesen, eine Tatsache für die Herr Ichiro wohl einen siebten Sinn hatte, weswegen er gleich den ersten Schuss vor den Bug bekam. Als er dann auch noch kurz kichern musste, warf ihn Herr Ichiro auch gleich hochkant raus.
Allerdings fragte ich mich wirklich, was ihn zum Lachen gebracht hatte.
Der Unterricht dieses Sauertopfes konnte es nämlich auf keinen Fall sein.
Shakespeare in allen Ehren, aber Herr Ichiro konnte einem wirklich sämtliche Freuden mit seiner Strenge verderben.
Noch während der Junge ging, versuchte ein anderer für ihn Partei zu ergreifen.
In Gedanken beerdigte ich ihn schon.
Und wie erwartet flog auch er im hohen Bogen aus dem Klassensaal.
Herr Ichiro fackelte nie lange und Widerworte duldete er schon gar nicht.
Als Kind war er sicherlich die Schulpetze vom Dienst gewesen.
Vielleicht war er auch ein Mobbingopfer und hatte beschlossen, sich an allen Kindern zu rächen die es gab.
Möglicherweise auch beides.
Auf jeden Fall ging er mir gehörig auf die Nerven.
Bei ihm konnte der Unterricht einfach nicht schnell genug herum sein.
Dummerweise zogen sich gerade bei ihm die Stunden wie Kaugummi.

Als dann endlich die Schulklingel mich endlich erlöste, packte ich schleunigst zusammen und stürmte aus dem Klassenzimmer. Je schneller ich Abstand zwischen mich und Ichiro brachte, umso besser.
Ich wollte gerade schon die Treppe runter Richtung Ausgang eilen, da fiel mir ein, dass ich ab heute zu dieser bescheuerten AG musste.
Die Nase rümpfend blieb ich stehen.
Vielleicht sollte ich doch einfach schwänzen.
Ich würde viel lieber zuhause in Ruhe komponieren, abgesehen davon, dass heute das neue Update anstand. Es konnte jederzeit soweit sein und wenn ich zur AG ging verpasste ich das Update womöglich noch.
Seufzend ließ ich den Kopf sinken. Wer schwänzte, handelte sich nur noch mehr Ärger ein. Ich würde also meine Zeit einfach absitzen müssen.
Also schlurfte ich zum Raum, in dem die AG stattfinden würde, setzte mich an den Rand und stützte meinen Kopf auf meine Arme.
Hoffentlich ging die Zeit schnell rum.

Allerdings hatte der Narr Hideyoshi etwas anderes im Sinn, als mich eine entspannte Stunde haben zu lassen.
Er nutzte jede Gelegenheit, um sich seine eigene Herrlichkeit vor Augen zu führen. Nicht selten, indem er andere erniedrigte.
Mich hatte er auch schon ein paarmal auf dem Kieker gehabt, aber er konnte mir ohnehin nichts erzählen, was ich nicht schon an meiner alten Schule gehört hatte. Sonderlich kreativ war er nämlich auch nicht.

Diesmal hatte er einen Schüler ins Auge gefasst, den ich bisher noch nie gesehen hatte und der eine Gitarrentasche dabeihatte.
Zugegeben etwas ungewöhnlich, seine Gitarre mit in die Schule zu nehmen, nicht zuletzt, weil es hier ja nicht wirklich Gelegenheiten gab, um darauf zu spielen. Aber vermutlich bot diese AG diese Möglichkeit.
Hideyoshi war jedoch nicht dieser Meinung.
Mit seiner Gang, die er liebevoll auch Band nannte, stellte er sich vor den Gitarrenjungen, nannte ihn einen Spinner und seine Jungs wollten nach dem Instrument greifen.
Das sah der Junge aber alles andere als gern und drohte ihnen.
Außerdem ist das nicht klar? Ich bin Musiker und ich gehe niemals ohne meine Gitarre aus dem Haus. Sie begleitet mich immer überall hin. Denn wenn ich etwas spielen will, dann nur auf meiner eigenen Gitarre. Aber das versteht wohl so jemand wie du nicht, dem es egal ist auf welcher Gitarre er spielt.“ 

Offensichtlich war ihm sein Instrument ganz besonders wichtig, denn er schien immer gereizter zu werden.
Das wiederum stachelte wohl Hideyoshi nur noch mehr an. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass er sich anspannte.
Was hast du gerade gesagt? Nimm das sofort zurück du Stümper von einem Anfänger. Ich bin einer der besten Musiker hier auf der Schule.“ So etwas konnte auch wirklich nur von diesem Idioten kommen.
Genauso wie die Prügelei, die er im Begriff war zu beginnen.

Genervt wandte ich mich den beiden zu und erklärte, dass es ihm egal sein konnte, ob der andere nun eine Gitarre dabei hatte oder nicht. Und selbst wenn er beschlossen hätte, hier mit einem Akkordeon alte Seemannslieder anzustimmen, war das noch lange kein Grund, ihn zusammenzuschlagen.
Außerdem hat er doch sicher recht oder kannst du etwa nur auf einer Gitarre spielen? Wenn du plötzlich nicht mehr spielen kannst, weil du eine fremde Gitarre in der Hand hältst, solltest du dich besser nicht als guten Musiker bezeichnen, Hideyoshi.“
Der Fremde, war wohl etwas überrascht, dass ich mich einmischte.
Zumindest hoffte ich, dass es das war.

Was Hideyoshi betraf - Logik perlte an dem Idioten natürlich ab wie Wasser an Öl und meine Einmischung ließ ihn nur noch wütender werden.
Er ließ den Jungen los und drehte sich zu mir um.
Wenn er meinte, dass mich das einschüchterte, hatte er schlechte Karten.
Ich kannte Leute wie ihn. Menschen wie er, hörten nie auf, andere zu piesacken. Es brachte gar nichts, sich zusammenzuigeln und wegzusehen, denn wenn sie keine Lust mehr hatten, gingen sie ohnehin auf dich los. Da konnte man ihnen doch gleich das Leben wenigstens ein bisschen schwerer machen.

Allerdings machte er sich das ohnehin schon selbst, da er offensichtlich nicht verstand, was ich überhaupt sagte.
Deswegen wollte er nun auch mir gegenüber handgreiflich werden, aber der Gitarrenjunge meinte nun, dass Hideyoshi mich in Ruhe lassen sollte, weil ich nichts mit der Sache zu tun hatte.
Es war ja wirklich nett, dass er mich beschützen wollte, aber ich hatte mich selbst in die Schusslinie gestellt und damit sehr wohl mit der Sache zu tun.
Das rückte ihn wiederum in die Schusslinie.
Gott, Hideyoshi hatte wirklich die Aufmerksamkeitsspanne eines Kleinkindes.

Das hier ist etwas zwischen dir und mir. Außerdem bin ich keine Musiker-Null. Ich bin mir sicher, dass ich mehr drauf habe als du denkst. Also nimm das sofort zurück.“
Männer und ihr Stolz, dachte ich genervt und drehte mich wieder nach vorne.
Natürlich war ich da schnell vergessen.
Aber dass Hideyoshi nun vorschlug, mit seiner Band in einem Wettstreit gegen ihn anzutreten, brachte mein Fass gleich wieder zum Überlaufen.
Dieser Typ kotzte mich derart an.
Eigentlich hatte ich nicht vor, mich erneut einzumischen, aber ehe ich mich versah, tat ich es schon wieder.
Ach du kannst mit jeder Gitarre spielen, aber nicht ohne deine Band?“, fragte ich höhnisch, ohne ihn anzusehen.
Sollen die überspielen, wie schlecht du bist? Wenn du gegen ihn antreten willst, dann mach das gefälligst auch unter gleichen Bedingungen.“
Ich war mir zwar sicher, dass er das niemals tun würde.
Dazu müsste er ja von seinem hohen Ross runterkommen und sein Hintern war derart fest mit diesem verwachsen, dass wahrscheinlich nicht einmal eine Operation die beiden voneinander hätte trennen können.

Aber er brauchte gar nicht erst mit irgendeiner Ausrede kommen, beziehungsweise wäre es in seinem Fall wohl eher der hohle Spruch, dass wer sich mit ihm anlegte, sich auch mit seiner Band anlegte.
Denn der Gitarrenjunge erwiderte direkt, dass es ihm nichts ausmachte, gegen ihn und seine Band anzutreten.
Hideyoshi ließ es sich natürlich nicht nehmen, anzufangen.
Und wie jedes Mal, wenn es mir vergönnt war, ihnen zuzuhören, spielten sie ein berühmtes Lied, das so gut wie jeder kannte.
Was blieb einem anderes übrig, wenn man nichts Eigenes hatte und andere nur nachahmen konnte.
Sie mochten zwar gut mit ihren Instrumenten umgehen können, aber in meinen Augen war man damit noch lange kein Musiker. Im Prinzip waren sie nur Handwerker, die mit ihrem Werkzeug umzugehen wussten.
Nicht mehr und nicht weniger.
Natürlich hinderte das die Mädchen nicht daran, sie anzuhimmeln und die Jungs sie cool zu finden.
Was wollte man aber auch anderes von dieser Generation erwarten.
Wahrscheinlich waren die meisten eh nur in der AG, um Hideyoshi und die hirnlosen Zombies spielen zu hören.

Ich war gespannt, ob der Gitarrenjunge dem wirklich etwas entgegensetzen konnte. Ich hoffte es, allein damit ich sehen würde, wie jemand Hideyoshis dämliches Grinsen aus dem Gesicht wischte.
Und ich wurde tatsächlich positiv überrascht.
Der Junge konnte spielen. Ein war ein wahres Talent.
Und nicht nur das, ich war mir absolut sicher, dass es ein Lied war, dass er selbst komponiert hatte.
Das war wahre Kunst.
In seiner Stimme lag so viel Emotion, dass es den Text eigentlich schon nicht mehr gebraucht hätte, um die Melancholie zu fühlen, die er vermittelte.
Und seine Stimme war wirklich ausgesprochen kraftvoll und prägnant.
Hideyoshi konnte mit ihm in keinster Weise mithalten.
Wenn der Gitarrenjunge eine professionelle Karriere anstrebte würde er es mit Sicherheit noch weit bringen.

Der Applaus war sogar noch ausufernder als bei Hideyoshi, was natürlich nicht verwunderlich war.
Wenigstens waren die anderen in der Lage Talent zu erkennen, wenn es sie ansprang. 
Sofort war der Junge von neuen Fans umringt und erhielt allerlei Lob für sein Lied.
Doch zu meiner größten Überraschung bot Hideyoshi nun dem Gitarrenjungen einen Platz in seiner Band an. Er hatte wohl doch mehr Grips, als ich gedacht hätte. Schnell die Konkurrenz für sich gewinnen, damit von ihr keine Gefahr ausging.
Zu meiner Freude lehnte der er direkt ab, was Hideyoshi ganz schön blöd aus der Wäsche kucken ließ. Hach, nie hatte man eine Kamera zur Hand, wenn man sie brauchte.
Das wäre ein Bild für die Schülerzeitung gewesen.
Und auf jeden Fall eines, das ich mir hätte einrahmen lassen.
Dass ich diesen Idioten mal sprachlos erleben würde… pures Gold.

Danach verlief die AG ruhig. Hideyoshi wurde von seinen Fans umringt, die ihm versicherten, dass er natürlich gewonnen hätte und ließ den anderen Schülern ihren Frieden.
Ich zog meinen Block aus meiner Tasche und widmete mich meiner neuen Idee. Wenn ich schon mal hier war, konnte ich die Zeit wenigstens sinnvoll nutzen.
Auf jeden Fall war ich mehr als froh, dass die Lehrerin nur denen half, die Probleme mit etwas hatten und uns nicht zwang, im Sitzkreis Händchen zu halten und Kumbaya zu singen.
Auf diese ganzen Groupies konnte ich bestens verzichten. Und bis auf den Gitarrenjungen schienen die anderen auch nicht wirklich etwas auf dem Kasten zu haben.
Und wie er vorhin bereits gesagt hatte, hatte er ohnehin kein Interesse daran, mit jemand anderem Musik zu machen.
Zumal er ohnehin etwas genervt wirkte durch die Belagerung der Groupiebelegschaft.

Ich war zwar froh, dass ich meine Ruhe hatte, aber noch froher war ich, als die Schulglocke endlich das Ende des Tages einläutete und ich nach Hause konnte.
Montags arbeitete Paps immer länger, weshalb ich zuhause auch ganz allein war.
Was mir auch mehr als recht war, nach der beschissenen AG-Aktion.
Denn so konnte ich in Ruhe SAO spielen und die Neuerungen erkunden, ohne dass Paps mir Vorwürfe machte, dass ich zu viel Zeit allein verbrachte.

Als erstes startete ich den Download und kochte mir dann eine Tasse Tee, ehe ich es mir an meinem Schreibtisch gemütlich machte.
Eigentlich hatte ich mein neues Lied einmal richtig spielen wollen, aber irgendwie reizte es mich, die Idee mit einem neuen Barocklied auszuprobieren und mir war klar, dass ich den Rest des Tages nur noch mit SAO verbringen würde, sobald mein Computer das Update erst einmal heruntergezogen hatte.
Also konnte ich mich in der Wartezeit auch mit meinem neuen Projekt befassen.

Während ich die Grundmelodie einer eher weniger bekannten Barockkomposition aufschrieb, wanderten meine Augen immer wieder nach oben, aber der Balken verschob sich wirklich nur langsam.
Das Update musste echt gigantisch sein.
Als ich alle Noten auf dem Papier hatte, war nicht einmal die Hälfte des Downloadbalken gefüllt.
Spielerisch versuchte ich ein paar neuere Kompositionstechniken über die Melodie zu legen und nutzte mein Klavier, das direkt neben meinem Schreibtisch stand, um den Klang der Motive zu überprüfen.
Es dauerte lang, bis ich ein paar einzelne Motive übersetzt hatte und ein Blick auf den Computerbildschirm verriet mir, dass es nicht mehr allzu lange dauern konnte, bis ich spielen konnte.
Ich spielte die Motive, die ich bisher fertig hatte, um die Begleitung anzupassen und war froh, dass es sich gar nicht mal so schlecht anhörte.
Während ich die Feinheiten ausarbeitete bemerkte ich aus den Augenwinkeln, wie das Update endlich fertig wurde.
Dann mal bis morgen“, verabschiedete ich mich von meiner Komposition und wandte mich dem PC zu.
Und hallo SAO.“ Grinsend startete ich das Spiel und klopfte ungeduldig auf die Tischplatte.
Nachdem das Spiel hochgefahren hatte, ploppte eine Benachrichtigung auf.
Kurz überflogen meine Augen den Text. Ob ich wirklich die Welt betreten wollte? Was für eine dumme Frage. Wenn nicht, hätte ich ja wohl kaum das Update heruntergeladen.
Naja, ist auch nicht das erste Mal, dass bei einem Update etwas schlechter wurde. Und es wird auch nicht das letzte Mal sein. Hoffentlich bringen sie diese Meldung jetzt nicht jedes Mal beim Login“, murrte ich und wählte Ja.

Im selben Augenblick wurde der Bildschirm grell weiß und ich hielt mir erschrocken die Augen zu. Aber noch bevor ich mich fragen konnte, was das Ganze sollte oder ob das Programm einen Fehler hatte, spürte ich einen starken Sog, der mich zum Bildschirm hinzog.
Noch mit geschlossenen Augen versuchte ich mich vom Tisch wegzudrücken. Doch die Kraft, die mich nach vorne riss, war stärker als ich.
Plötzlich wurde mir schwindlig und ich hatte das Gefühl, als würde ich vom Boden abheben und dann…
Dann war es plötzlich vorbei.

Meine Augen waren noch immer geschlossen.
Trotzdem wusste ich, dass ich nicht in meinem Zimmer war. Ich saß auf weichem Boden und um mich herum konnte ich den Wind rauschen und in der Ferne ein paar Vögel singen hören.
Blinzelnd öffnete ich die Augen.
Ein Wald?
Verwirrt sah ich mich um. Wie…..
Ich war noch nie in diesem Wald gewesen und doch… irgendwie kam er mir bekannt vor. Aber wie war ich hier gelandet?
Träumte ich? War ich irgendwie… hypnotisiert worden?
Was es auch war - mir gefiel es ganz und gar nicht. Ich wollte schleunigst nach Hause.

Leicht benommen rappelte ich mich auf und sah mich nochmal um.
Einen Weg konnte ich nicht ausmachen. Fußspuren waren auf dem feuchten Boden auch nicht zu erkennen. Nicht einmal von mir selbst.
Dabei fiel mir jedoch auf, dass ich seltsame Kleider trug, die ich heute Morgen sicherlich noch nicht angehabt hatte. Einen Umhang und Lederkleidung?
Hat mich irgendein Perverser hierher verschleppt?
Ich konnte mir keinen Reim auf die Situation machen.

Plötzlich flog ein Vogel direkt an meinem Gesicht vorbei. Erschrocken taumelte ich nach hinten und fiel geradewegs in einen kleinen Teich.
Na ganz toll, dachte ich genervt und rollte mit den Augen.
Konnte es eigentlich noch schlimmer kommen?
Langsam wurde ich echt wütend.
Ich wollte gerade wieder aufstehen, als mein Blick auf mein Spiegelbild im Wasser fiel.
Fassungslos starrte ich nach unten.
Das war nicht ich.
Keine Flecken. Keine Locken.
Stattdessen blickten mir zwei grasgrüne Augen entgegen, umrahmt von einer glatten, pechschwarzen Mähne, aus der spitze Ohren rauslugten.
Dieses Gesicht kannte ich wohl besser als mein eigenes.
Das Gesicht von Rika Gardis.


Tränen rinnen über mein Gesicht.
Eldarya entschlafen - Leben gibt es nicht.

Es ist sehr schade, dass die Aktivität in Eldarya immer mehr abgenommen hat nach dem Brand.
Nicht nur von beemov sondern auch von uns.
Ich wünsche allen, die noch geblieben sind, möglichst viel Spaß und hoffe, dass jeder noch die schönen Zeiten in Erinnerung behalten wird.

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#21 Am 22.12.2021 um 15.37 Uhr

Shadowgarde
CrazyFranky
Soldier of the Guard
CrazyFranky
...
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Unterrichtsstunden -> zu Hause | alleine


Kurz nachdem Kayleigh sich auf ihrem Platz in der ersten Reihe eingerichtet hatte, machte jemand auf sich aufmerksam, den sie vorher noch nicht gesehen hatte. „Guten Morgen, alles zusammen“, grüßte er in die Runde und verschwand dann in der letzten Reihe. Auch wenn die rothaarige nur kurz hochgeguckt hatte, die Zeit reichte, um das T-Shirt, des Neuen zu lesen. Bei dem Humor schloss sie es aus, ihn ein halbes Jahr lang übersehen zu haben.
Kaum ein paar Minuten kam die nächste Person durch die Tür, die Kayleigh nicht zuordnen konnte. "Guten Morgen! Ich bin recht neu in der Stadt und kenn noch niemanden hier. Mein Name ist Amano Naoyuki-kun, freut mich euch alle kennenzulernen!"
Also noch ein Neuer? Etwas verwundert legte sie den Kopf schräg, lächelte Naoyuki dann aber aufmunternd zu. Der erste Tag an einer neuen Schule konnte die Hölle sein und manchmal war es auch Jahre später immer noch nicht viel besser.

Fast pünktlich zum finalen Klingeln betrat wie üblich auch Herr Ichiro die Klasse und für alle, die es aus unerfindlichen Gründen nicht mitbekommen haben sollten, knallte er sein Mathebuch zusätzlich auf das Lehrerpult. Eine Angewohnheit, die Kayleigh jedes Mal zusammenzucken lies. Urgh, ist ja gut, alle wissen das Sie da sind, dachte Sie genervt. Bereits in der richtigen Grundstimmung, um seine Rede über Hausaufgaben über sich ergehen zu lassen.
„Der Rest darf diese jetzt hier vorne abgeben.“ Überrascht zog Kayleigh die Augenbrauen hoch. Das war neu. Seit wann verlangte ihr Lehrer die gemachten Hausaufgaben? Nicht das es sie stören würde, sie hatte sie ja gemacht, allerdings war sie sich nicht so sicher ob Herrn Ichiro ihre Sauklaue und ihre Zeichnungen am Rand des Matheheftes Wertschätzen würde. Nichtsdestotrotz stand sie, wie der Rest der Klasse auf und legte ihr Matheheft und damit die Hausaufgaben auf das Lehrerpult.
Genervt zog sie ihren Block heraus. Jetzt würde sie für den Rest der Stunde auf dem Block mitschreiben müssen und könnte erst Tage später die Notizen ins Heft übertragen, das war doch nur zusätzliche Arbeit! So wie sie sich und ihre Mappenführung kannte, würden sich in ihrem Block jetzt wohl auch führ immer Mathestunden sammeln.
Der restliche Matheunterricht verlief ziemlich Ereignislos. Auch wenn Kayleigh eine heiden Angst vor Herrn Ichiro hatte, schaffte sie es ein oder zweimal im Unterricht eine Antwort heraus zu bringen. Bei Mathe war es noch am leichtesten, entweder die Antwort war richtig oder falsch und da sie ein recht okayes Matheverständniss hatte, meldete sie sich einfach nur, wenn sie sich bereits sicher war, dass sie die Antwort auch richtig geben konnte.

Die zwanzigminütige Pause zwischen Mathe und Bio verbrachte Kayleigh damit, einfach schnell die Mathehausaufgaben zu erledigen oder zumindest schon einmal anzufangen. Schulpausen waren ein System, welches sie noch nie ganz verstanden hatte. Es waren zwanzig weitere Minuten, in denen man in der Schule gefangen war, aber in denen es nicht wirklich etwas zu tun gab. Wenn man die Pausen um seien es nur fünf Minuten, verkürzen würde, könnte man gut 20 Minuten früher nach Hause gehen und seine Zeit mit sinnvollen Dingen füllen. Zocken zum Beispiel.

Biologie ging recht schnell vorbei, was daran liegen könnte, dass Biologie eines von Kayleighs liebsten Fächern war. Es ergab einfach alles Sinn und man konnte dem Inhalt leicht folgen. Obwohl Herr Minoha ein viel freundlicher und entspannterer Lehrer war als Herr Ichiro, schaffte die Schottin es nicht, sich im Unterricht groß zu beteiligen. Im Gegensatz zu Mathe bot Biologie weit mehr Möglichkeiten falsch zu liegen und eine schlechte Formulierung könnte bereits einen Unterschied machen. Nein, da war es sicherer, einfach nur zuzuhören und das Wichtigste mitzuschreiben

Weder in Physik noch in Deutsch war Kayleigh aktiv dabei. Vielleicht hätte sie in ihren Pausen etwas essen sollen oder weiger Hausaufgaben bearbeiten. So oder so setzte das mentale Tief in der fünften und sechsten Stunde ein. Anstatt sich auf irgendwelche zu kompliziert wirkenden Prozesse oder Stilmittel zu konzentrieren, ging sie in Gedanken lieber noch einmal die letzte Folge ihrer momentanen Lieblingsserie durch. Da das jedoch keine zwei Stunden füllen würde, begann sie irgendwann auf ihrem Block Notizen zu machen, wie sich der Plot weiter entwickeln könnte. Wahrlich besser verwendete Zeit, als die Aufmerksamkeit auf Deutsch und Physik zu verschwenden.

Nachdem sie in der zehn Minuten Pause schnell etwas gegessen hatte vor dem Umziehen, war ihre Energie wieder etwas zurückgekommen. Pünktlich zum Sportunterricht. Ihre Vorfreude auf die sportliche Aktivität verflogen aber in dem Moment wo sie die Halle betrat. Da waren Netzte aufgebaut! Seufzend stellte sie sich neben ein paar der Jungs aus der Fussball AG. Als Herr Kato den Mund öffnete, bestätigte er direkt Kayleighs Befürchtung. "Heute werden wir in der ersten Stunde Badminton spielen. Dazu werdet ihr jeweils Pare bilden und gegeneinander antreten. In der zweiten Stunde werden wir Volleyball spielen. Dazu werdet ihr in zwei gemischte Teams aufgeteilt."
Weder Badminton noch Volleyball weckten in Kayleigh irgendeine Form von Begeisterung, im Gegenteil. Bei den Sportarten konnte man sich doch wirklich nicht richtig auspowern. Der einzig gute Sport mit Schläger war Baseball und was Volleyball betraf... da war Kayleigh einfach nur komplett talentlos. Baggern, Pritschen, die Angabe, hoffnungslos.
Direkt neben ihr beschwerten sich auch direkt ein zwei der Jungs. Sie bezweifelte, dass es viel bringen würde, aber sie unterstütze den Enthusiasmus lächelnd und mit verschränkten Armen.
„Wenn euch nicht gefällt, was heute auf den Plan steht, dann können wir gerne dafür sorgen, dass ihr hier Klimmzüge, den Barren und solche Dinge machen dürft. Ich denke, das macht viel mehr Spaß, als eine Runde Badminton oder Volleyball. Ach und glaubt mir, es werden dann sehr viele Klimmzüge werden, die ihr machen müsst und sie werden jedes Mal mehr, wenn jemand die vorgegeben Anzahl oder in der vorgegebenen Zeit schaffen. Also was wollt ihr?“
Kayleight erwog kurzzeitig tatsächlich die Möglichkeit in Betracht lieber Klimmzüge zu machen, als Badminton und Volleyball zu spielen. "Klimmzüge sind wenigstens zu irgendwas zu gebrauchen" murrte sie leise genug, dass sie niemand verstehen konnte.
Da sie allerdings auch keine sechs für Arbeitsverweigerung bekommen wollte, tat sie sich mit einem der Jungs zusammen und gab trotz allem ihr bestes in der Sportstunde.

Jetzt blieb nur noch die AG und dann würde sie endlich nach Hause können. Da sie sich in einer halben Stunde eh erneut umziehen müsste, behielt sie ihre Sportklamotten einfach an und besorgte sich etwas mehr zu essen. Der kleine Snack vor der Sportstunde war nicht wirklich sättigend gewesen.
Um 17:30 Uhr konnte, stopfte Kayleigh ihre inzwischen stinkenden Sportklamotten erschöpft in den Rucksack und machte sich auf den Weg zur Bahnstation. Auch wenn die Fußball AG normalerweise nach dem Sportunterricht etwas viel war, heute war sie froh noch einmal etwas richtiges Spielen gespielt zu haben.

Zu Hause angekommen füllte sie schnell die Waschmaschine mit ihren Sportsachen und denen ihrer Mutter, die diese schon davor gelegt hatte. Dann fuhr Kayleigh den Computer hoch. "SAO here I come", grinsend öffnete sie den Server und startete endlich das Update. "Holly... Das dauert ja eine Ewigkeit" überrascht blickte sie den riesigen, sich kaum vorwärtsbewegenden Ladebalken an. Da sie inzwischen auch die letzten Hausaufgaben des Tages in der Bahn zurück nach Hause erledigt hatte, beschloss sie einfach schnell unter die Dusche zu springen.
Vom warmen Wasser, frischen Klamotten und dem wohligen Duft des Duschgeles entspannt setzte sie sich nach der Dusche erneut vor ihren Computer. "Endlich!"
Grinsend starte sie das Spiel und lies sich auch nur kurz von der aufpoppenden Benachrichtigung stoppen. Der Enthusiasmus wurde aber abrupt gestoppt, als ein gleißend helles Licht sie blendete und ihr Headset unerträglich grelle und laute Geräusche von sich gab. Hastig schlug sie sich das Headset vom Kopf, war aber nicht mehr schnell genug, um auch dem hellen Licht zu entfliehen, welches sich plötzlich um sie schlang und ihre jegliche Orientierung nahm. Fast fühlte es sich so an, als würde sie den Boden unter den Füßen verlieren, doch bevor sie wirklich darüber nachdenken konnte, wurde ihr so schwindelig, dass jeglicher Gedanke aus ihrem Kopf gewirbelt wurde.


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#22 Am 03.02.2022 um 10.26 Uhr

Obsidiangarde
Cathayia
Kappa Sidekick
Cathayia
...
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In der Schule → alleine & mit Freunden / daheim → mit seinem besten Freund


Als Herr Takahashi auch schon kurz nach dem Ton, der die erste Stunde ankündigt, das Klassenzimmer betritt, lege ich mein Handy bedächtig langsam beiseite. Ich habe zwar keine Ahnung, wie er so tickt, schließlich hätten wir heute unsere Unterrichtsstunde mit ihm, doch das ist mir an dieser Stelle egal. Er ist sicher sowieso noch zu überfordert als dass er das mitbekäme - sollte er überhaupt ein Problem damit haben.
Der Elan, der nun in seiner Stimme mitschwingt, gibt mir ein wenig Hoffnung, dass ich dieses Jahr vielleicht doch nicht nur knapp an einer negativen Note vorbeischramme, weil der Lehrer keinerlei Interesse für sein Fach zeigt und nur stur den Stoff herunterbetet. Nicht, dass ich deswegen doch noch auf die Idee käme, viel im Chemieunterricht zuzuhören, aber vielleicht nähme ich ja doch zumindest ein wenig mit.
Während der Lehrer anschließend beginnt, seine Lebensgeschichte zu erzählen, widme ich mich unterdessen wieder meinem Handy. Er scheint ohnehin keinen Wert darauf zu legen.
Mein Interesse für den Unterricht wird erst geweckt, als er von dem Experiment, das wir diese Stunde machen würden, erzählt. Das klingt ja wenigstens mal nach einem aufregenderen Experiment...
Mich sogar ein wenig darauf freuend, folge ich ihm dann - wie der Rest der Klasse auch - aufs Dach und verfolge das Schauspiel gebannt. Ganz so schlimm wie erwartet scheint der heutige Chemieunterricht ja doch nicht zu sein...
So plötzlich wie mein Interesse für den Unterricht dagewesen ist, so plötzlich ist es auch wieder verklungen, denn kaum hat er mit seiner Erklärung, wie es denn zu diesem Spektakel gekommen wäre, begonnen, driften meine Gedanken auch schon ab und ich philosophiere darüber, was mich im neuen Patch von SAO den erwarten würde.

Kaum ist die Chemie-Doppelstunde, die für das Fach eigentlich ziemlich gut gewesen ist, zu Ende, packe ich mir auch schon meine Sachen, um die Pause im Pausenhof zu verbringen, mir dabei ein wenig die Beine zu vertreten. Frische Luft ist definitiv etwas, das ich brauche, um mich mental auf die nächste Doppelstunde vorbereiten zu können. Nämlich Geschichte. Noch so ein blödes Fach, wenn auch nicht ganz so schlimm wie Chemie. Wofür müssen wir all das überhaupt lernen? Inwiefern soll mich das Wissen, was Alexander der Große alles bewirkt hat, weiterbringen? Ganz zu schweigen davon, wann denn die Metalllettern erfunden gewesen worden wären. Mehr als zu wissen, dass es sie gibt, muss man doch echt nicht.

Wie gewohnt, vergehen dann quälend langsam sowohl die Geschichte-Doppelstunde als auch die darauffolgende Stunde in Musik, ehe meine geliebte Mittagspause beginnt, in welcher ich den einzigen in der Nähe befindlichen Supermarkt aufsuche, um mir etwas zum Essen zu kaufen. Anschließend lasse ich mich dann in eine ruhig gelegene Bank sinken und hole mein Handy hervor, um mich digital mit Arthur, welcher glücklicherweise heute zur selben Zeit wie ich Mittagspause hat, über den heutigen Schultag bislang auszutauschen. Ein wahrer Wettkampf dazwischen, wer denn den unnötigeren und langweiligeren Unterricht hat.

Nur wenige Minuten vor Beginn der nächsten Stunde erhebe ich mich demotiviert von der Bank. Kunst. Noch so ein Fach, auf das ich getrost verzichten könnte. Der einzige Lichtblick ist, dass die Kunsteinheit heute nur einstündig wäre.
Minder motiviert folge ich dann dem Kunstunterricht, mich dazu zwingend, halbwegs aufzupassen, da ich sonst bei der Aufgabe aufgeschmissen wäre, was mich im Nachhinein mehr Zeit kosten würde als wenn ich jetzt aufpasse. Als Herr Kato am Ende der Stunde verkündet, dass wir beim nächsten Mal ein eigenes Kunstwerk im barocken Stil zeichnen würden, bin ich mir selbst für diese Entscheidung dankbar, da ich sonst nichtmal wüsste, was zur Hölle überhaupt der barocke Baustil sein soll.

Nur mehr eine Doppelstunde Englisch, dann ist das Schlimmste heute überstanden, rede ich mir selbst Motivation zu, was eher minder von Erfolg gekrönt ist. Denn eine Doppelstunde mit Herrn Ichiro hat durchaus das Potential, ein Horror zu sein. Schon schade, denn an sich ist Englisch per se kein Fach, das ich nicht leiden kann, aber ein Lehrer kann daran nun mal viel ändern.
Die kurze Pause vor der Doppelstunde verbringe ich damit, im Pausenhof noch ein wenig Frischluft zu schnappen, ehe ich mich auch schon in den Raum für den Englischunterricht begebe.
Wie bereits in der ersten Stunde – Chemie – nehme ich auch diesmal in der letzten Reihe Platz, sitze somit auch diesmal wieder neben dem neuen Schüler namens Akira.

Während der Stunde tue ich so als würde ich aufpassen, um Ärger vom Lehrer zu vermeiden, bin gedanklich jedoch kaum beim Thema, denn seien wir mal ehrlich: Wer interessiert sich schon für Shakespeare? Ein langweiligeres Thema ist ja kaum möglich.
Ich bin mit dieser Meinung wohl echt nicht der Einzige, denn nur wenige Minuten nach Stundenbeginn wird Yoichi, welcher bislang auf mich stets den Eindruck gemacht hat, ein Streber und Musterschüler zu sein, von Herrn Ichiro zurechtgewiesen, da er angeblich mit seinen Gedanken komplett woanders wäre. Zu meinem Verwundern wird der Junge sogar aus dem Unterricht geworfen. Denn auch wenn der Lehrer einer der strengsten an der gesamten Schule ist – wenn nicht sogar der strengste –, wundert es mich doch, wenn dies auch mit einem Musterschüler passiert. Aber eigentlich kann mir das egal sein, solange es mich nicht betrifft.
Zeitgleich mit diesem Gedanken nehme ich neben mir eine Stimme wahr. Akira, welcher Yoichi in Schutz nimmt.
Man merkt ihm definitiv an, dass er noch neu ist, denn sonst würde er es nicht wagen, solch eine Bemerkung unserem Englischlehrer gegenüber zu tätigen.
Amüsant finde ich es dennoch, dass ihm ein Schüler mal Contra gibt und warte von daher gebannt die Reaktion des Lehrers ab, kann dabei ein süffisantes Grinsen gerade noch unterdrücken.
Wie es eigentlich auch zu erwarten gewesen ist, wird der neue Schüler ebenfalls aus dem Unterricht geworfen.
Würde ich damit nicht auch meine Englischnote gefährden, hätte ich jetzt glatt Lust daran gefunden, ebenfalls etwas einzuwerfen.

Der Rest der Englischeinheit zieht sich ordentlich in die Länge, was wohl einerseits damit zusammenhängt, dass zu Ichiros Strenge noch die jüngsten Ereignisse an seinen Nerven gezerrt haben, als auch dass ich es kaum erwarten kann, endlich heimzukommen.
Als Englisch endlich zu Ende ist, ärgere ich mich über die unnötige halbe Stunde Pause vor Beginn der AG. Wäre diese nicht, könnte ich eine halbe Stunde früher daheim sein. An einem Patch-Tag wie heute etwas besonders Heiliges.
Um die Pause zu überbrücken, verbringe ich die Zeit damit, mich im Hof mit ein paar Bekannten, welche ich nicht so recht als Freunde zu bezeichnen vermag, da wir – vor allem wohl deswegen, weil ich mir in meiner Freizeit kaum Zeit für sie nehme(n kann) – bloß in der Schule Kontakt zueinander pflegen, auszutauschen. Vor allem der bevorstehende Patch in SAO ist hierbei ein großes Thema.

Voller Elan haste ich dann kurz vor AG-Beginn in die Umkleiden. Nur mehr diese zwei Stunden. Und die Basketball-AG vergeht bekanntlich immer schnell.
Kaum habe ich die Sporthalle betreten, treibt uns unser Trainer auch schon zu Aufwärmübungen an. Trotz dass oder eben weil er wegen unserer vergangenen Niederlage härter zu uns ist als auch sonst schon, bin ich auch heute mal wieder voll motiviert dabei. Motivation, die ich in den vergangenen Stunden durchaus hätte brauchen können.

Völlig verschwitzt verlasse ich pünktlich nach AG-Ende die Sporthalle und schmeiße mich dann noch für eine Katzenwäsche unter eine Dusche bei den Umkleiden, da ich mich ungern verschwitzt im Zug aufhalten möchte.

Zuhause angekommen erwartet mich bereits Arthur, welcher bereits gegen 15 Uhr aus hatte. Ich entschuldige mich kurz, um meinen PC einzuschalten und nachzuschauen, ob der neue Patch bereits da wäre, da dieser besonders groß sein soll, weswegen ich damit rechne, dass das Updaten dieses Mal lange Zeit in Anspruch nehmen würde. Als ich sogleich den Ladebalken erblicke, bestätigt sich meine Vermutung und ich widme mich wieder meinem besten Freund.
„Deine Sucht für dieses Spiel ist echt unglaublich“, gibt dieser sogleich kopfschüttelnd, aber dennoch mit einem leichten Grinsen im Gesicht, von sich.
„Ich lasse SAO doch nur updaten, damit es, wenn ich spielen will, bespielbar ist. Andernfalls müsste ich dann nämlich noch ewig warten, weil das Update so groß ist“ , entschuldige ich mich, ehe ich am Sofa Platz nehme.
Daraufhin winkt dieser bloß ab. „Das ist mir schon klar, war ja kein Vorwurf.“
Alsdann setzt sich dieser mit ein wenig Abstand neben mich und macht schon Anstalten, die Fernbedienung für den Fernseher zu ergreifen – wohl, um nach einem Film zu schauen –, wird jedoch von mir unterbrochen.
„Was wolltest du mir heute in der Früh mitteilen?“, werfe ich ihm als Frage entgegen.
Daraufhin hält er kurz inne, ehe er ausweichend antwortet: „Dass du halt vorsichtiger beim Spielen von SAO sein solltest, weil das Spiel nicht so ungefährlich ist.“
„Das meinte ich nicht. Sondern was du danach sagen wolltest.“
Wie schon heute Früh, errötet er auch jetzt, blickt jedoch nicht beiseite. Dafür beißt er sich nun nervös auf die Unterlippe und schaut eher an mir vorbei als zu mir.
„Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst“ , versuche ich es nach ein paar Sekunden, in denen er noch immer kein einziges Wort über die Lippen gebracht hat.
So kenne ich ihn eigentlich überhaupt nicht. Normalerweise erzählt er mir so gut wie alles über sein Leben, doch diesmal scheint er, warum auch immer, Hemmungen zu haben.
Kurz zögert er noch, sagt dann aber: „Ich will dich damit aber nicht anwidern oder so.“
„Warum sollte mich das anwidern?“, entgegne ich Stirnrunzelnd.
Kann er nicht endlich mal mit der Sprache rausrücken? Ich habe keine große Lust, noch ewig drauf rumzuhacken.
Anstatt mir zu antworten, beugt er sich zu mir vor, um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Bevor ich auch nur in irgendeiner Weise darauf reagieren kann, ist der Spuk auch schon vorbei. „Sorry“, nuschelt er dann und blickt beschämt beiseite.
Völlig überrumpelt starre ich ihn ein paar Sekunden an, ehe ich seine Geste richtig realisiere.
Er hat mich gerade ernsthaft, wenn auch nur kurz, auf den Mund geküsst. Das war es also, was er mir schon am Morgen mitteilen wollte, sich jedoch nicht getraut hat und auch jetzt hat er keine Worte dafür gefunden.
Ehe er noch weiter im Scham versinken kann, bin nun ich die Person, die sich zu ihm vorbeugt, um die eigenen Lippen auf seine zu pressen.
Arthur wirkt zwar überrumpelt, erwidert den Kuss jedoch leidenschaftlich.
Wie oft ist mir nur der Gedanke gekommen, wie es wohl wäre, ihn mal zu küssen?
Wie oft nur habe ich mich dann für meine Gedanken geschämt?
Wie oft nur wollte ich es nicht wahrhaben, dass ich mich zu ihm angezogen fühle?
Wie oft nur habe ich mir eingeredet, dass das gar nicht wahr ist?
Und nun sitzen wir hier am Sofa und küssen uns. Nie hätte ich mir erträumt, dass dies je real sein würde. Selbst jetzt kann ich es nicht so recht glauben.
Sogleich spüre ich, wie er unsicher seine Arme um meinen Oberkörper legt, um mich an sich zu drücken, woraufhin meine Hände automatisch zu seiner Leiste wandern. Alsdann schließe ich meine Augen, um den wertvollen Moment intensiver wahrzunehmen. Mein Scham darüber, was ich für meinen besten Freund empfinde, ist in diesem Moment komplett verschwunden.

So verbringen wir einige Zeit am Sofa. Es kam mir vor als wären bloß einige Minuten vergangen, doch ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass wir über zwei Stunden damit zugebracht haben.
Als Arthur meinem Blick folgt, zuckt er leicht zusammen. „Oh, es ist schon so spät? Ich muss eigentlich noch etwas für die Schule machen. Wäre es okay für dich, wenn wir erst später weitermachen?“
„Klar“, entgegne ich lächelnd und löse mich von ihm, denn auch wenn ich die Zeit lieber weiterhin mit ihm verbringen würde, brenne ich doch auch dafür, mir den neuen SAO-Patch, welcher längst vollständig installiert sein müsste, anzuschauen. Mit einem Zwinkern füge ich noch hinzu: „Du kannst heute Nacht auch bei mir schlafen, wenn du willst.“ Dafür würde ich heute sogar trotz des neuen Patches früher mit SAO aufhören.
Auf meine Worte hin errötet er bloß, unfähig, etwas zu sagen. Doch sein Blick spricht Bände.
„Also bis später…?“, presst er unsicher hervor, erwartet anscheinend ein Zeichen meinerseits, ehe er sich trauen würde, sich ein Zimmer zu verkriechen.
Seine Unsicherheit zaubert mir ein süffisantes Grinsen ins Gesicht. „Bis später.“
Mit diesen Worten erhebe ich mich, nicht aber, ohne mit zwei Händen teasend über seine Mitte zu fahren.

Gedanklich hänge ich noch immer bei den jüngsten Ereignissen, als ich vor meinem PC Platz nehme. Wie zu erwarten, ist der Patch bereits vollkommen installiert.
„Dann wollen wir mal sehen, was der neue Patch so alles bietet“, murmle ich, als ich das Spiel starte.
Anstatt dass ich direkt im Spiel lande, poppt eine Systemnachricht mit der Frage, ob ich die Welt denn wirklich betreten wolle, auf. An diese Nachricht kann ich mich gar nicht erinnern.
Mann, die Sache mit Arthur hat mich echt aus der Bahn geworfen, dass ich mich an so etwas nicht erinnern kann, wo ich doch nahezu täglich SAO spiele.
Ohne also größer darüber nachzudenken, bestätige ich die Nachfrage, mir denkend, dass ich diese immer schon bestätigt haben muss.
Wider erwarten stellt der Bildschirm nun ein grelles Weiß, das sogar die Kraft, mich zu blenden hat, dar. Ist beim Updaten irgendetwas schiefgegangen oder was soll das?, schießt es mir durch den Kopf, als ich zu allem Überfluss noch ein irrsinnig lautes, hohes Geräusch wahrnehme. So laut, dass es bei meinen Einstellungen eigentlich gar nicht möglich wäre.
Doch bevor ich mir weiter den Kopf darüber zerbrechen kann, spüre ich einen starken Sog, welcher mich in den Monitor hinein zieht.
Schwindel überkommt mich und ich verliere jegliche Orientierung, sehe nur mehr Schwarz.


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#23 Am 03.02.2022 um 14.44 Uhr

Lichtgarde
Yuzana
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im Kunstraum → Yoichi | auf dem Weg nach Hause und zu Hause → allein


Nachdem der Sportunterricht vorbei war, hatte Seiichiro noch eine halbe Stunde Zeit bis die Kunst-AG beginnen würde. Somit nutze er die Zeit, nahm eine Dusche und zog sich seine Alltagskleidung wieder an. Anschließend ging er in die Bibliothek und begann dort nach einigen Fachbüchern für seinen nächsten Unterricht rauszusuchen. Er wollte seinen Schülern einige Beispielbilder zur barocken Architektur zeigen. Als er alles hatte und es Zeit war den Raum für die Kunst-AG aufzuschließen, machte Seiichiro sich auf den Weg zum Kunstraum. Dort angekommen warteten bereits die Schüler auf ihn und sofort öffnete er den Raum. In diesem Moment betraten die Schüler sofort den Raum und jeder ging an seinen Platz um sich seiner Arbeit zu widmen. Da es die Kunst-AG war, machte jeder Schüler etwas anderes. So gab es welche, die sich er Tonkunst widmeten und mit ihrer Töpferei die verschiedensten Dinge, wie Schalen, Teller, Becher und andere Dinge herstellten. Dann gab es welche die sich der Bildhauerei widmeten und aus Stein oder Ton Skulpturen herstellen und andere wiederum saßen vor Ihrer Staffelei und malten, entweder mit Ölfarben oder Kohle, atemberaubende und kunstvolle Bilder. Jeder in dieser AG war sehr talentiert und sehr kreativ. Sie würden es sicher einmal weit bringen, wenn sie sich weiter ihrem Hobby hingaben und ihre Zeit dafür opferten.

Während sich die Schüler mit ihren Kunstwerken beschäftigten, wollte Seiichiro ein bisschen frische Luft schnappen. Immerhin wurde er hier gerade nicht gebraucht. Jedoch wurde sein Plan sehr schnell vereitelt. Denn gerade als er den Raum verlassen wollte, kam eine seiner Schülerinnen auf ihn zu und bat ihm, doch für sie Modell zu stehen. Sie benötigt für ihr Bild ein Anschauungsobjekt und er war dafür mehr als geeignet. Außerdem war er der Einzige im Raum, der Zeit dafür hatte. Somit gab sich Seiichiro geschlagen und spielte für seine Schülerin das Modell. Wie von ihr gewünscht nahm er die Pose ein, welche sie ihm zeigte und blieb bis zum Ende der AG in dieser still sitzen. Als die AG und somit auch die Schule endlich vorbei war, war der Blauhaarige mehr als erleichtert. Das stundenlange still sitzen war mehr als anstrengend und auch nicht besonders spannend gewesen. Nie im Leben wollte er das noch einmal machen. Doch wusste er, dass er nicht drum herum kam und noch einmal als Modell dienen musste. Denn das Mädchen war leider nicht mit ihrem Bild fertig geworden. Während die Schüler dabei waren, all ihre Kunstutensilien wegzuräumen, verbrachte Seiichiro die Zeit damit, sich erst einmal ausgiebig zu strecken und zu dehnen. So dauerte es auch nicht lange, bis sich die Schüler von ihm verabschiedeten und den Raum verließen. Alle bis auf einen.
Wie immer saß noch sein Schüler mit den dunkelblauen Haaren auf seinen Stuhl vor seinem Gemälde. Es war für Seiichiro nichts Neues das dieser Junge immer als Letztes den Raum verließ. Zumal er auch immer eine halbe Stunde länger hier im Raum blieb, als die Schule eigentlich regulär ging. Auch heute war es wieder so. Während alle Schüler weg waren, blieb er sitzen und war wie immer total verträumt und in seinen Gedanken versunken. Auch hatte Yoichi wieder seine Stöpsel im Ohr und malte somit abgeschottet von der Realität sein Ölgemälde. Da Seiichiro ganz genau wusste, dass der Junge mit den dunkelblauen Haaren nicht vor hatte so schnell mit dem Malen aufzuhören, entschied er sich noch eine halbe Runde über den Schulsportplatz zu laufen. Immerhin wollte er Yoichi diese halbe Stunde länger noch schenken. Zumal es auch Seiichiro gut tat, noch ein bisschen Sport zu machen. Das stundenlange sitzen hatte ihn wirklich sehr steif werden lassen und die Dehnübungen hatten nicht wirklich geholfen. Somit verließ er den Kunstraum und drehte seine Runden. Dies tat er so lange bis die Uhr 18 schlug. Somit machte er sich wieder auf den Weg zurück zum Kunstraum. Dort angekommen, war Yoichi immer noch total in Gedanken vertieft. Mit leisen Schritten näherte er sich diesem, beugte sich leicht zu ihm nach unten und nahm ihm mit einer Hand, einen der Kopfhörer aus dem Ohr. „Na was malst du denn schönes? Ich bin schon sehr auf dein neustes Meisterwerk gespannt.“ Während er seine Worte wie jedes Mal freundlich in Yoichis Ohr hauchte, freute sich der Blauhaarige schon tierisch auf Yoichis Reaktion. Es machte ihm immer Spaß, wie der Junge erschrak und knallrot anlief. Yoichi war so unglaublich unschuldig und niedlich, dass er es immer wieder schaffte, dass Seiichiro seine Nähe suchte oder Yoichi mit seinen Blicken es schaffte Seiichiro zu verwirren und in dessen Bann zu ziehen.

Zu Seiichiros Glück reagierte der Junge mit den dunkelblauen Haaren, genauso wie es sich Seiichiro erhofft hatte. Völlig erschrocken über sein plötzliches Auftauchen, schreckte Yoichi hoch, machte einen Schritt nach hinten und sah Seiichiro mit roten Wangen an. Ein Anblick der einfach unglaublich süß war, weshalb sich Seiichiro das Lächeln nicht verkneifen konnte und sogar leise lachen musste. „Tut mir leid aber du warst so in Gedanken versunken und hast nur noch deine Musik gehört, da konnte ich einfach nicht widerstehen.“ erwiderte er immer noch lachend. Nie im Leben hätte er gedacht dass es Yoichi alleine mit diesem Blick schaffen würde ihn aufzuheitern und seinen Schmerz und Sehnsucht über Akira für kurze Zeit zu vergessen. „Doch sag mal Yoichi, was ist denn heute mit dir los?“ wollte der Blauhaarige nun wissen. Immerhin war Seiichiro das neue Gemälde von Yoichi aufgefallen und dies war heute das komplette Gegenteil als sonst immer. Zumal er auch heute im Unterricht mehr als abwesend war. Was völlig untypisch für ihn war. Genauso wie sein jetziges Bild. Vorher waren seine Bilder immer voller Lebensfreude und bunt. Doch heute war das Bild trostlos und traurig. Es fehlte einfach die Farbe. Zu seiner Überraschung und Verwunderung wusste der Junge nicht warum Seiichiro ihn das fragte. „Ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen, Kato-sensei. Sind Sie wütend, weil ich heute im Kunstunterricht nicht aufgepasst habe?“

Bei Yoichis Antwort und Frage seufzte Seiichiro nur und legte seine Hand in den Nacken. Anschließend ließ er sie über seinen Nacken streifen und schüttelte leicht mit dem Kopf. „Nein ich bin nicht sauer auf dich. Ich habe zwar mitbekommen, dass du nicht ganz da warst, aber so etwas kann immer mal vorkommen.“ erklärte er und ging zu Yoichis Bild. „Ich frage, wegen, deinem heutigen Bild. Hast du es dir eigentlich schon mal genauer angesehen? Sonst malst du immer so farbenfroh. Jedes deiner Bilder ist sonst so lebensfroh und man sieht nur fröhliche Menschen. Doch heute ist alles eher schwarzgrau gehalten und keiner wirkt auf dem Bild fröhlich. Dein Bild ist einfach nur trostlos und traurig. Deswegen frag ich. Was ist denn los? Dieser Stil passt nicht zu dir.“ versuchte es Seiichiro noch einmal. Er kannte Yoichi schon so gut, dass er an dessen Bildern erkannte, wenn etwas bei dem Jungen nicht stimmte. Doch ihn zu einer Aussage drängen wollte er wiederum auch wieder nicht. Immerhin stand es dem Jungen frei, mit Seiichiro zu reden oder nicht. Außerdem war sich Seiichiro nicht einmal so sicher, ob er der richtige Ansprechpartner war. Immerhin war er gerade selbst nicht in bester Verfassung und hatte selbst furchbare Probleme, wodurch er eigentlich als Hilfe komplett disqualifiziert war.

Ruhig betrachtete Seiichiro die Reaktion seines Schülers und war über dessen Reaktion und vor allem über den traurigen Blick aufs Handy etwas überrascht. Dass er recht hatte, wusste Seiichiro und brauchte er nicht noch einmal bestätigt bekommen. Viel mehr bereitete ihm dieser Blick von Yoichi Sorgen. Er kannte den Jungen sonst immer nur vor Freude lachend und so waren auch seine Bilder. Dass dieser Junge nun so ein Bild malte und mit so einem traurigen Blick aufs Handy schaute, zeigte ihm sehr deutlich, dass da etwas nicht stimmte. Zu Seiichiros Überraschung, fing der Junge ganz von alleine an über seinen Kummer zu reden. „Heute ist Juns – Junichis Geburtstag. Er ist mein bester Freund. Wir hatten uns schon so viele Gedanken darüber gemacht, wie wir seinen Geburtstag feiern könnten, aber seit ich in diese Stadt gezogen bin, verläuft alles mehr und mehr im Sande. Bis vor Kurzem war auch alles noch normal, aber jetzt antworten meine Freunde mir nicht mehr. Jun hat mir nicht einmal auf meine Glückwünsche geantwortet ... Was ist, wenn sie mich nicht mehr brauchen? Wenn Jun einen neuen besten Freund gefunden hat?“
Aufmerksam hörte der Blauhaarige dem Jungen zu. Als dieser sich dann noch mit dem Ärmel die Augen rieb und sich bei Seiichiro entschuldigte musste er zum Schluss kurz seufzen. Leicht beugte er sich zu dem Jungen runter und strich ihm sanft mit der flachen Hand über den Kopf. Dabei schenkte er Yoichi ein freundliches und sanftes Lächeln. So hatte er auch damals immer seinen besten Freund Akira getröstet, wenn er Liebeskummer oder andere Probleme hatte. Während er Yoichi aufmunternd durch das Haar strich, musste Seiichiro feststellen wie unglaublich weich seine Haare waren. Er war noch nie jemanden begegnet, der so weiche Haare hatte und am liebsten hätte er so weiter gemacht. Doch da er hier seinen Schüler vor sich hatte und es sich nicht gehörte, so lange einen Schüler auf diese Weise zutrösten, nahm er ganz langsam die Hand wieder weg. „Natürlich möchte ich das hören. Ich denke, wenn du darüber redest, geht es dir auch etwas besser. Deswegen sag nicht so etwas und denk auch gar nicht erst, dass ich dir nicht zuhören will. Ich möchte ganz gerne hören, was dich betrifft oder bedrückt.“ sagte er mit beruhigender Stimme und schüttelte anschließend mit dem Kopf. „Nein es ist überhaupt nicht schlimm, das du wegen deinen Freunden weinst. Das zeigt nur, wie aufrichtig dein Herz ist und wie sehr du deine Freunde liebst. Ich finde das sehr schön, wenn ein Junge noch so offen seine Gefühle zeigt. Deswegen mach dich nicht kleiner als du bist.“

Nach diesen Worten strich Seiichiro sanft die Tränen von Yoichi weg. „Glaub mir, deine Freunde brauchen dich noch. Ich bin mir auch sicher, dass sie jeden Tag an dich denken und sich wünschen, bei dir zu sein. Ich bin mir sicher, das Junichi sich sehr über deine Geburtstagswünsche gefreut hat. Sicher weiß er einfach nicht, wie er dir antworten soll, weil er an dich und deine Gefühle denkt. Er hat sicher Angst, dich mit seiner Nachricht zu verletzten, weil du nicht dabei sein kannst und mit ihm und euren Freunden feiern kannst. Ich denke, Junichi hat einfach Angst, dass er für dich eine Belastung wird. Deswegen Kopf hoch. Er wird dir sicher bald antworten.“ versuchte Seiichiro seinen Schüler zu trösten und schenkte ihn dabei die ganze Zeit ein ehrliches und sanftes Lächeln. Immerhin wusste der Blauhaarige ganz genau, wie sich sein Schüler fühlte. Immerhin hat auch Seiichiro seinen besten Freund verloren und er vermisste ihn jede Minute. Er vermisste das Lachen, die Freundlichkeit und die Wärme von seinem besten Freund. Jeden Tag spürte er, dass er nicht mehr da war und nur noch eine kalte Leere zurückgelassen hatte.

Zum Glück hatten Seiichiros Worte seinen Schüler erreicht, denn binnen von Sekunden versiegten dessen Tränen und schenkte Seiichiro wieder ein fröhliches Lächeln. „Sie haben recht. Ich habe meinen Freunden versprochen, für sie stark zu sein und für immer mit ihnen befreundet zu bleiben. Was wäre ich für ein Freund, wenn ich ihre Loyalität so schnell anzweifeln würde?! Ich bin sicher, es ist so, wie Sie sagen. Und wer weiß, vielleicht planen sie ja auch die ganze Zeit schon etwas und wollen mich überraschen? Dann wäre es doch umso dümmer von mir, deswegen Panik zu schieben. Ich danke Ihnen aus tiefstem Herzen, dass Sie mich daran erinnert haben, Kato-sensei. Ihre Freunde können sich glücklich schätzen, Sie zu haben.“ Natürlich tat Seiichiro es ihm gleich und schenkte seinem Schüler ebenfalls ein Lächeln. Doch bei den darauf folgenden Worten spürte er, wie sich seine Brust zusammenzog und sein Herz einen stechenden Schmerz verspürte. Immerhin hatte Seiichiro nicht so viele Freunde. Oder besser gesagt, er hatte überhaupt keine Freunde mehr. Sein einzig wahrer Freund war Akira. Alle anderen, mit denen er in Kontakt steht, waren wohl eher Bekannte. Denn durch sein damaliges Leben als Rowdy hatten alle einen Bogen um ihn gemacht und ihn gemieden. Niemand wollte mit ihm befreundet sein und auch dann nicht, als er sich verändert hatte. Selbst jetzt noch wurde er gemieden und spürte nur Ablehnung. Weshalb er auf Freunde verzichtete.
Wieder schenkte Seiichiro seinem Schüler einen freundlichen Blick und versuchte seinen Schmerz zu verbergen. Er wollte Yoichi nicht verunsichern oder ihm das Gefühl geben, dass er an dem Schmerz schuld war. Immerhin konnte der Junge gerade wieder erst so wundervoll strahlen. Ein strahlen was so hell und aufrichtig war, dass es einen förmlich blendete. Das komplette Gegenteil von ihm. Seiichiro wusste, dass er schon immer eher die Dunkelheit angezogen hatte und niemals so hell strahlen konnte, wie Akira es tat oder dieser Junge vor ihm. Deswegen wollte er dieses Strahlen beschützen und die Dunkelheit so gut es ging, von Yoichi fern halten. „Ist schon in Ordnung. Es freut mich, dass ich dir helfen konnte und das du wieder so fröhlich bist wie sonst.“ Während er dies sah, sah Yoichi auf sein Handy und stellte fest wie spät es schon war und entschuldigte sich sofort, dass er Seiichrio so lange aufgehalten hatte. Natürlich sah auch Seiichiro auf die Uhr und musste schmunzeln. „Also eigentlich müsste ich schon von dir diese Überstunden bezahlt bekommen. Immerhin ist keiner von den Schülern freiwillig so lange in der Schule wie du. Du musst die Schule ja wirklich sehr lieben.“ witzelte er und sah zu, wie Yoichi die Zeichenutensilien wegräumte. Während Yoichi seine Sachen wegräumte, ging der Blauhaarige schon einmal zur Tür und wartete dort. Dabei lehnte er sich gelassen an den Türrahmen und hatte dabei locker die Arme verschränkt.

Nachdem Yoichi mit allem fertig war und den Kunstraum verlassen hatte, verließ auch Seiichiro den Raum und schloss wie jedes Mal den Kunstraum wieder ab. Immerhin wollte er nicht, dass irgendetwas gestohlen wurde, sollte mal wirklich irgendjemand auf die Idee kommen, in der Schule einzubrechen. Natürlich bezweifelte er, dass jemand so dumm war und ausgerechnet in diese Schule einbrechen würde aber man konnte nie wissen. Trotzdem wurde es nun langsam Zeit nach Hause zu gehen und dies traf auch für seinen jungen Schüler zu. Egal was dieser gerade durchmachte oder aus welcher Familie er stammte, niemand sollte so lange in der Schule sein und dann nicht alleine.
„Also dann, ich wünsche dir noch, einen schönen Abend komm gut nach Hause. Wir sehen uns dann morgen. Auf Wiedersehen, Yoichi.“ verabschiedete Seiichiro seinen Schüler und machte sich dann ebenfalls auf den Weg nach Hause. Natürlich ging er nicht sofort nach Hause. Wie jeden Tag machte Seiichiro einen kleinen Umweg und besuchte den städtischen Friedhof. Der Friedhof war einige Kilometer von seinem Wohnort entfernt, doch diesen Umweg nahm der Blauhaarige gern in Kauf. Für ihn war es wichtig, jeden Tag das Grab seines besten Freundes und zugleich großen Liebe zu besuchen. Dabei war es dem jungen Mann vollkommen egal, wie spät es gerade war. Auch wenn Akira nicht mehr bei ihm war, so trug er den weißhaarigen jungen Mann immer in seinem Herzen und seinen Erinnerungen. Selbst Akiras Kette, welche er damals bei Seiichiro vergessen hatte, trug er um seinen Hals. Er hatte es nicht übers Herz gebracht, diese Akiras Eltern zurück zu geben. Diese Kette wollte Seiichiro für sich behalten. Genauso wie seine Gefühle und Erinnerungen. Und genau diese Erinnerungen durchlief er wieder, als er am Grab von Akira stand. Stumm betrachtete er die Inschrift des Steines und leise Tränen rannen ihm über die Wangen.

So verblieb Seiichiro eine halbe Stunde, und als die Tränen etwas versiegt waren, machte er sich wieder auf den Weg nach Hause. Sein Herz war immer noch schwer und der Schmerz über den Verlust groß. Auch wenn er versuchte jeden Tag fröhlich und unbekümmert zu wirken, so war es in seinem Inneren komplett anders. Innerlich fühlte sich Seiichiro förmlich tot. Er hatte das Gefühl, dass mit Akiras Tod auch ein Teil von ihm gestorben war, was er nicht schaffte wieder zu erlangen. Trotzdem versuchte Seiichiro so weiter zu machen, als wäre nichts passiert und alles wäre mit ihm in Ordnung. Was ihm mehr als schwer fiel. Denn je mehr Zeit verging, umso mehr ertappte er sich, wie er überlegte alles hinzuschmeißen. Er war immerhin nur wegen Akira Lehrer geworden, hatte sein Leben als Rowdy hinter sich gelassen und es war Akira, der ihn aus den Schatten und der Dunkelheit geholt hatte. Jetzt wo dieses Licht weg war, gab es nur noch die Dunkelheit, welche ihn immer mehr verschlang. Warum sollte er dann nicht wieder zu seinem alten Ich zurückkehren? Immerhin würde es niemanden mehr stören und es gab auch niemanden mehr dem er wichtig war. Es war egal was jetzt aus ihm wurde. Immerhin war er allein und einsam.

Zu Hause angekommen packte Seiichiro erst einmal seine Sachen beiseite und schmiss seinen Computer an. Immerhin war das neue Update von SAO rausgekommen und dieses musste er sich immer noch herunterladen. Außerdem wartete sicher schon Milk sehnsüchtig auf ihn und diesen wollte er nicht noch länger warten. Bei diesem Namen konnte er nicht anders und begann wieder zu schmunzeln. Nie im Leben hätte er diese große Raubkatze Milk genannt aber es war ja damals nicht sein Tier gewesen. Jetzt hatte er Milk geschenkt bekommen und wollte den Namen auch nicht mehr ändern.
Während das Update lief, verschwand Seiichiro in der Küche und machte sich noch etwas zu essen. Er hatte heute nicht gerade großartig gegessen und wenn war es nur ein Brötchen oder Salat und das reichte dem Blauhaarigen nicht. Jetzt stand er in der Küche und kochte sich ein leckeres Mal, welches auch gut für den Körper war, da er seine Muskeln nicht verlieren wollte. Nachdem er mit dem Essen fertig war und alles in seinen Geschirrspüler gestellt hatte, verschwand er noch schnell unter die Dusche. Als er auch damit fertig war, setzte sich Seiichiro an seinen PC und startete SAO. Doch fuhr das Spiel nicht wie immer hoch, sondern präsentierte Seiichiro eine merkwürdige Systemnachricht. Ignorierend was in dieser Nachricht stand, klickte Seiichiro einfach auf den ‚Ja-Button‘. Er war sich sicher, dass in diesem Fenster nur wieder ein Warnhinweis stand. Doch als sein Bildschirm plötzlich schwarz wurde, überkam Seiichiro das Gefühl, das er einen Fehler gemacht hatte und er sich die Nachricht hätte doch lieber durchlesen sollen. Denn anscheinend war dies kein Warnhinweis gewesen, sondern ein netter Virus.
Fluchend über seine Dummheit und dem Virus von der Spielefirma, versuchte Seiichiro irgendwie wieder ein Bild zu bekommen. Leider passierte dies nicht. Ganz im Gegenteil, nun wurde sein Bildschirm komplett weiß und das Licht strahlte durch den ganzen Raum. Geblendet von diesem Licht, hielt sich Seiichiro die Augen zu und hatte das Gefühl, er würde von dem grellen Licht verschluckt werden. Anschließend durchfuhr ihn ein gleißender Schmerz und er spürte, wie ihm schwarz vor Augen wurde. Sein letzter Gedanke war nur noch“ verdammt“ gewesen und schon war er vom Licht komplett verschlungen und seine Wohnung war leer.


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#24 Am 05.02.2022 um 20.56 Uhr

Lichtgarde
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In der Kunst-AG (mit Seiichiro) → Zu Hause



Flackernd erhellte das Licht den Raum. Wie immer nahm er sich eine der Staffeleien und platzierte sie so in Fensternähe, dass er zwar nicht von einfallenden Sonnenstrahlen geblendet wurde, aber trotzdem die Aussicht genießen konnte. Während er die benötigten Materialien zusammensuchte, fiel sein Blick auf das Bild, welches er gestern in der AG angefangen hatte. Einen Moment lang dachte er daran, an diesem weiterzuarbeiten, doch er spürte, dass es Zeit für etwas Neues war. Das Bild fühlte sich fremd an, als ob nicht er, sondern jemand anderes es gemalt hätte, auch wenn es offensichtlich seins war. Doch selbst wenn er versuchen würde, daran weiterzumalen, würde er es vermutlich nur anstarren. Also nahm er sich auch eine frische Leinwand und stellte sie auf die Staffelei. Dann holte er wieder seine Kopfhörer hervor, die er vorher aus Höflichkeit kurz weggepackt hatte, und schaltete erneut mit einem betrübten Blick auf sein Handydisplay Musik ein. Augenblicklich veränderte sich die Szenerie. Der Klassenraum um ihn herum existierte nicht mehr und auch die Leinwand war verschwunden. Alles, was er sehen konnte, war der nostalgische Anblick seiner Freunde, der ihm so vertraut war und doch so fern erschien. Seine Hand ertastete problemlos einen Pinsel, so als ob sie magisch von ihm angezogen wurde, und tauchte ihn wie auf dessen Geheiß in eine der bereitgestellten Farben. Yoichi gab sich diesem Gefühl völlig hin, was das Malutensil nur so über die Leinwand tanzen ließ. Die Musik hallte durch seine Ohren in seinem Herzen wider und verstärkte den Bann noch weiter. Es war lange her gewesen, dass er eine so starke Leidenschaft beim Malen gespürt hatte; er konnte ihr einfach nicht entkommen. Pinselstrich für Pinselstrich versank er tiefer und tiefer in einen tranceartigen Zustand, in dem die Zeit stillzustehen schien.

Mit einem Mal hörte er auf einem Ohr keine Musik mehr. Stattdessen spürte er ein Hauchen: „Na, was malst du denn Schönes? Ich bin schon sehr auf dein neustes Meisterwerk gespannt.“
Damit wurde er ruckartig in den Kunstsaal zurückbefördert und zuckte vor Schreck und einer leichten Gänsehaut zusammen. Mit glühend heißen Wangen drehte er sich um und nahm einen Schritt Abstand, während er nun auch den zweiten Kopfhörer aus seinem Ohr zog. „K-Kato-sensei!? Ich bekomme noch einen Herzinfarkt, wenn Sie das immer wieder machen!“
Offenbar über seine Reaktion amüsiert, antwortete ihm sein Lehrer lachend: „Tut mir leid, aber du warst so in Gedanken versunken und hast nur noch deine Musik gehört, da konnte ich einfach nicht widerstehen.“ Noch bevor der Schüler antworten konnte, fuhr er etwas ernster fort: „Doch sag mal, Yoichi, was ist denn heute mit dir los?“

Über diese Frage war er verwirrt. „Ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen, Kato-sensei. Sind Sie wütend, weil ich heute im Kunstunterricht nicht aufgepasst habe?“
Sicher, er war etwas abgelenkter als sonst, aber jeder hatte doch einmal Tage, an denen er unkonzentriert war. Suchten alle Lehrer deswegen direkt das Gespräch? Wenn er allerdings so darüber nachdachte, war es nicht das erste Mal heute gewesen, dass ihm das passierte.

Das Seufzen und die Körpersprache seines Gegenübers verrieten Yoichi, dass er mit seiner Annahme falschlag. „Nein ich bin nicht sauer auf dich. Ich habe zwar mitbekommen, dass du nicht ganz da warst aber so etwas kann immer mal vorkommen.“ Auf das Bild deutend erklärte er weiter: „Ich frage wegen deinem heutigen Bild. Hast du es dir eigentlich schon mal genauer angesehen? Sonst malst du immer so farbenfroh. Jedes deiner Bilder ist sonst so lebensfroh und man sieht nur fröhliche Menschen. Doch heute ist alles eher schwarz-grau gehalten und keiner wirkt auf dem Bild fröhlich. Dein Bild ist einfach nur trostlos und traurig. Deswegen frag ich. Was ist denn los? Dieser Stil passt nicht zu dir.“

Yoichi wandte sich nun wieder der Leinwand zu und trat erneut mit schiefgelegtem Kopf einen Schritt zurück. „Sie haben recht“, konnte er bloß zugeben. Die Pinselstriche stammten eindeutig von ihm, aber erneut spürte er diese Ablehnung, die er auch seinem Bild von gestern gegenüber empfand. Nein, es war etwas anderes. Das gestern angefangene Bild fühlte sich entfernt an, aber es passte schon zu seinem Stil, zu seiner Seele, auch wenn es etwas finsterer als seine anderen Werke war. Dieses Gemälde allerdings war geradezu deprimierend und einsam. Könnte das bedeuten, dass es in seinem Inneren auch so aussah? Konnte sich sein Herz innerhalb eines einzigen Tages so sehr verfinstern? Die Antwort darauf kannte Yoichi leider, was ihn erneut betrübt sein Handy hervorholen und wehmütig auf das Display blicken ließ. „Heute ist Juns – Junichis Geburtstag“, setzte er vorsichtig an. Er wusste nicht direkt, was über ihn gekommen war, wo er sich eigentlich fest vorgenommen hatte, nicht darüber zu reden, und auch dementsprechend Takahashi-sensei nichts Genaues erzählt hatte. Aber irgendetwas sagte ihm, dass es okay wäre, es Kato-sensei zu sagen. Dass er es für sich behalten und nicht seinen Eltern melden würde. Und etwas in ihm drängte ihn dazu, seinen aufgestauten Kummer mitzuteilen, wenn auch nur ein wenig.

„Er ist mein bester Freund. Wir hatten uns schon so viele Gedanken darüber gemacht, wie wir seinen Geburtstag feiern könnten, aber seit ich in diese Stadt gezogen bin, verläuft alles mehr und mehr im Sande. Bis vor Kurzem war auch alles noch normal, aber jetzt antworten meine Freunde mir nicht mehr. Jun hat mir nicht einmal auf meine Glückwünsche geantwortet ... Was ist, wenn sie mich nicht mehr brauchen? Wenn Jun einen neuen besten Freund gefunden hat?“ Die sich ankündigenden Tränen aufhaltend, rieb er sich mit seinen Ärmeln die Augen. „Verzeihen Sie, das möchten Sie vermutlich alles gar nicht hören. Es muss sicher unangenehm sein, einen Jungen in meinem Alter wegen so was weinen zu sehen. Ich wollte Sie nicht belästigen.“

Gerade als Yoichi sich entschuldigend verbeugen wollte, hörte er erneut ein Seufzen und spürte kurz darauf, wie eine große, warme Hand sanft über seinen Kopf strich. Er blickte seinem Lehrer in die Augen, der ihm freundlich zulächelte und dann entgegnete: „Natürlich möchte ich das hören. Ich denke, wenn du darüber redest, geht es dir auch etwas besser. Deswegen sag nicht so etwas und denk auch gar nicht erst, dass ich dir nicht zuhören will. Ich möchte ganz gerne hören, was dich betrifft.“ Er schüttelte den Kopf, um seinen Standpunkt zu betonen. „Nein, es ist überhaupt nicht schlimm, dass du wegen deinen Freunden weinst. Das zeigt nur, wie aufrichtig dein Herz ist und wie sehr du deine Freunde liebst. Ich finde das sehr schön, wenn ein Junge noch so offen seine Gefühle zeigt. Deswegen mach dich nicht kleiner als du bist. Glaub mir, deine Freunde brauchen dich noch. Ich bin mir auch sicher, dass sie jeden Tag an dich denken und sich wünschen, bei dir zu sein. Ich bin mir sicher, dass Junichi sich sehr über deine Geburtstagswünsche gefreut hat. Sicher weiß er einfach nicht, wie er dir antworten soll, weil er an dich und deine Gefühle denkt. Er hat sicher Angst, dich mit seiner Nachricht zu verletzten, weil du nicht dabei sein kannst und mit ihm und euren Freunden feiern kannst. Ich denke, Junichi hat einfach Angst, dass er für dich eine Belastung wird. Deswegen Kopf hoch. Er wird dir sicher bald antworten.“ Mit den letzten Worten strich er ihm die Tränen aus dem Gesicht.

„Sie haben recht“, gab der Schüler erneut zu, „Ich habe meinen Freunden versprochen, für sie stark zu sein und für immer mit ihnen befreundet zu bleiben. Was wäre ich für ein Freund, wenn ich ihre Loyalität so schnell anzweifeln würde?! Ich bin sicher, es ist so, wie Sie sagen. Und wer weiß, vielleicht planen sie ja auch die ganze Zeit schon etwas und wollen mich überraschen? Dann wäre es doch umso dümmer von mir, deswegen Panik zu schieben.“ Er schenkte seinem Gegenüber sein ehrlichstes und breitestes Lächeln, bevor er fortfuhr: „Ich danke Ihnen aus tiefstem Herzen, dass Sie mich daran erinnert haben, Kato-sensei. Ihre Freunde können sich glücklich schätzen, Sie zu haben. “ Er blickte erneut auf sein Handy, diesmal, um die Zeit festzustellen. „Oh, schon so spät! Verzeihung, ich wollte Sie nicht so lange aufhalten. Ich räume hier noch eben auf und dann können Sie auch endlich nach Hause!“

„Ist schon in Ordnung. Es freut mich, dass ich dir helfen konnte und dass du wieder so fröhlich bist wie sonst.“ Nach diesen Worten wandte Yoichi sich von ihm ab und tat, was er vorher angekündigt hatte. Dabei vernahm er erneut die Stimme seines Lehrers: „Also eigentlich müsste ich schon von dir diese Überstunden bezahlt bekommen. Immerhin ist keiner von den Schülern freiwillig so lange in der Schule wie du. Du musst die Schule ja wirklich sehr lieben.“

Yoichi wusste, dass er nur einen Witz gemacht hatte und dennoch war er froh, dass sein Gegenüber sein bitteres Lächeln nicht sehen konnte. Seine Strafe zu lieben, das wäre doch seltsam. Zur Sprache wollte er seine Gedanken allerdings nicht bringen, da er seinen Lehrer schon lange genug aufgehalten hatte und auch nicht wüsste, was das bezwecken sollte, außer dass er die Situation damit noch unangenehmer machen würde.

Schnell waren auch die letzten Spuren seiner Nutzung des Kunstsaals beseitigt und nachdem er sich ein letztes Mal bedankt und verabschiedet hatte, steckte er sich auch wieder die Kopfhörer in die Ohren. Die laute Musik begleitete ihn auf dem Weg zu seinem Gefährt, wo ihn ein besorgt dreinschauender Chauffeur in Empfang nahm. Er pausierte kurz das Lied.
„Schön, Euch wohlbehalten wiederzusehen, Yoichi-sama. Ich hoffe, Ihr hattet einen angenehmen Tag in der Schule“, entgegnete er ihm und nahm ihm seine Tasche ab.
„Verzeihung, dass es heute länger gedauert hat als sonst. Es gab einen Unfall mit ausgelaufener Farbe“, rechtfertigte er seine Verspätung.
Er hoffte, dass er die Notlüge nicht weiter hinterfragte und auch seine Eltern, denen er seine Unpünktlichkeit gewiss melden müsste, sich damit zufriedengeben würden.

Endlich zu Hause angekommen wurde er vom Personal begrüßt und musste beim Abendessen erneut angestarrt werden, bevor er endlich auf sein Zimmer konnte. Er wusste, dass heute ein neues Update erscheinen würde, wie könnte er das an diesem Tag denn auch vergessen? Seine Freunde und er hatten sich schließlich über die Überschneidung mit Juns Geburtstag gefreut und beidem lange entgegengefiebert. Mit einem neuen Funken Hoffnung installierte er das Update und konnte es gar nicht erwarten, endlich spielen zu können. Ungeduldig wartend starrte er bloß den Ladebalken an, während wieder einmal Musik in seinem Kopf dröhnte – eine Angewohnheit, die ungesunde Ausmaße annahm. Die Anspannung ließ seine Hände schwitzig werden. Konnten sie hier liegen, die Antworten auf seine Fragen? Sollte Kato-sensei tatsächlich recht behalten? Konnte er diesen Strohhalm wiedererlangen, an den er sich so sehr geklammert hatte?
Die Zeit verging langsam, doch als endlich alles installiert war, klickte er sich nur so durch die Schaltflächen durch, er wollte keine Sekunde mehr verlieren.
Plötzlich, da alles weiß wurde, hatte er das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben. Es blieb ihm allerdings nicht viel Zeit, etwas zu bereuen, denn er verlor schnell das Bewusstsein.


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#25 Am 06.02.2022 um 09.51 Uhr

Lichtgarde
Yuzana
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Yuzana
...
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Mit amüsiertem Blick betrachtete der Schwarzhaarige das Geschehen in SAO. Immer mehr Spieler loggten sich ein und wurden Teil des Spieles. Alles lief genauso, wie er sich das vorgestellt und geplant hatte. Jeder einzelne Spieler wurde erfolgreich digitalisiert, verschwand aus der normalen Welt und landete als ihre erstellte Figur in der digitalen Spielwelt.
Erst als wirklich alle Spieler in SAO gelandet waren, wendete sich der schwarzhaarige Mann an seine Leute. „Okay es kann losgehen. Alle fast alle angemeldeten Spieler haben die Welt von SAO betreten. Versammelt alle auf den großen Platz vor dem Rathaus. Jetzt ist Show Time.“ Mit diesen Worten nickten seine Leute und begannen bestimmte Codes in ihre Computer einzugeben.
Binnen von Sekunden, lösten sich die Spieler in SAO auf und wurden Sekunden später direkt vor das Rathaus teleportiert. Dabei war es egal, ob sich unter den Spieler verfeinde oder befreunde Spieler befanden. Denn jetzt ging es um das eigentliche Vergnügen. Sein ganz persönliches Vergnügen. Nun konnte er zuzusehen, wie die digitalisierten Spieler reagieren werden und wer von ihnen zum Schluss am Leben bleit. Er war sehr gespannt, ob sie sich im Spiel verändern würden und auch Feinde ein Team bilden würden, um sich gemeinsam aus dem Spiel zu befreien. Denn das konnte man nur, wenn alle an einem Strang zogen und zusammen arbeiten. Da war es egal, ob die Spieler in mehreren Gruppen arbeiteten oder nicht. Sie mussten nur ans Ziel kommen.

Nachdem alle Spieler versammelt waren und sich jeder Einzelne fragte, was gerade passiert ist, verdunkelte sich der Himmel. Sofort wurde dieser komplett schwarz und lauter grelle Blitze schossen durch den Himmel. Auch wurde die Umgebung eiskalt und der Schauer des Todes umspielte jeden einzelnen Spieler.
Plötzlich ertönte ein lauter Donner und für einen kurzen Moment war ein blutroter Blitz am Himmel zu sehen. Nachdem dieser verschwunden war, tauchte eine große schwarze Sense auf, welche mit einem gezielten Hieb, förmlich den Himmel zweiteilte. Aus dem entstandenen Riss erschien nun der Besitzer der Sense. Dieser schwebte bedrohlich über alle Spieler auf dem Platz hinweg und schien förmlich die Spieler mit seinem Blick zu durchbohren. Anschließend tauchte eine unsichtbare Barriere auf, welche die Spieler daran hinderte, den Platz zu verlassen.

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Mit diesen Worten verschwand der schwarze Mann in der Kutte und mit ihm auch die Barriere. Auch der Himmel normalisierte sich wieder und es war so, als wäre dieses Wesen nie erschienen. Einzig die Spieler befanden sich noch auf dem großen Platz und das blieben sie. Der Schwarzhaarige hatte nämlich nicht vor, diese wieder an ihre Orte zurück zu teleportieren, wo sie sich beim Einloggen befunden hatten. Immerhin war es so viel Spannender und Lustiger, was nun passieren würde.

Doch das war nicht alles. In der großen Verwirrung, welche der Sensenmann hinterlassen hatte, tauchte plötzlich ein kleines flauschiges Wesen auf.

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Stellte es sich vor und begann anschließend in seinem großen Buch zu blättern. Als Succuro die richtige Seite gefunden hatte, richtete er wieder das Wort an die Spieler.

https://cdn.discordapp.com/attachments/492606444441436191/904054363415253032/Succuro_redet_neu_teil_2_verkleinert.png


Auch erklärte er den Spielern, sollten sie Fragen haben, so könnten sie ihn mit der Succuropfeife jederzeit Rufen und ihn bestimmte Fragen stelle. ER würde Sie alle beantworten, solang dies in seiner Macht lag. Er erzählte ihnen, dass er wie ein kleiner Spielleiter sei und jeden darüber informiere, sollte ein spezielles Item, wie die Schlüssel, gefunden worden sein. Auch gab er noch einmal den Hinweis, dass nicht alle neuen Weltenbosse einen Schlüssel besitzen müssen. Es könnte auch passieren, dass schon ein bereits existierender Boss einen Schlüssel bei sich trägt. Mit diesen Worten verschwand das kleine Kuscheltier und die Spieler konnten mit der abenteuerlichen Reise beginnen.

Wissens-Almanach


Die Schlüssel noch einmal einzeln


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