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#1 Am 26.01.2022 um 22.08 Uhr

Obsidiangarde
Meria
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Hallo und herzlich Willkommen!

Wie der Titel schon sagt, wird dies eine Gesichte aus dem Orient.
Auch wenn ich mich am persischen Reich orientiere, stammt nicht alles wirklich von dort. Namen und Orte sind teilweise frei erfunden und sicher sind andere Dinge nicht so wie sie waren.
Es soll eine Märchenwelt sein, ohne wirklichen Bezug zur Realität.
Wenn allerdings Dinge drin sind, die völlig unpassend sind, sagt es mir gern. ^^7

Da der Bereich für Geschichten leider noch sehr leer ist, möchte ich hiermit die große Leere etwas füllen und vielleicht folgen Ama und mir weitere User, die Fanfictions oder Geschichten beisteuern. ^^
*psst*Ich lese gern alles von Nevra



⋆☆*✲ In der Wüste ✲*☆⋆


Wüste wohin das Auge reichte. Über den Dünen eine Fata Morgana und eine Karawane, die in der brütenden Mittagssonne zur nächsten Oase unterwegs war. Unter ihnen der heiße Sand, stapften die voll bepackten Kamele in einer Reihe einen ihnen bekannten Weg entlang.
Männer, eingehüllt in schützende Kleidung, saßen auf den Tieren und spürten allmählich die lange Reise in ihren Knochen.
Doch die Oase lag direkt vor ihnen, in der sie ihre Tiere tränken konnten und sich selbst ausruhen.
Nicht lang und vor ihnen erstreckte sich eine karg bewachsene Gegend. An einem ausgetrockneten Flussbett, dicht an einer Felswand, blieb bisher ein kleiner See erhalten. Wenige Palme und Sträucher waren grün und fast wirkte es, als würde auch dieser Ort bald aussterben.
Die Stille wurde nur durch die wenigen Menschen unterbrochen, die bereits an dieser Oase Rast machten und der Wind, der den Sand immer weiter zu ihnen blies.
Aufgebaute Zelte beherbergten Reisende, die ebenfalls in mitten der Wüste eine Rast suchten und um Wasser auffüllen zu können.

Nazir, ein Bey und auf dem Weg nach Haus, stieg von seinem Kamel ab und nahm das Tuch von seinem Gesicht, das von der Sonne gezeichnet war. Seine helle Kleidung, einst edle Stoffe, waren vom vielen tragen und der Wüste verblichen. Die Würde des Mannes zeigte sich jedoch in seinem Blick.Vor allem, als er ein Mädchen sah, die an eine der wenigen Palmen einfach fest gekettet war.
Sein Blick wurde ernst und er überlegte nicht lang, befahl seinen Begleitern die Zelte aufzubauen und lief hinüber.
Das Mädchen, kaum elf Jahre alt, schmutzig und mit zerzausten dunkelbraunen langen Haaren blinzelte kurz, als der Bey vor ihr stehen blieb. Ihre bernsteinfarbenen Augen stachen heraus und zogen jeden in ihren Bann. Völlig dehydriert trotzte das Mädchen seinem Blick, der sich änderte, als ihr eine Wasserflasche an die Lippen gesetzt wurde.
„Was macht ihr da?“, rief ein Mann mittleren Alters und lief geradewegs zu ihnen herüber.
„Warum habt ihr das Mädchen hier festgebunden?“, fragte Nazir nur und gab der Verdurstenden die Flasche in die Hand.
„Sie hat es nicht anders verdient“, prustete er heraus und wollte schon die Flasche dem Kind wegnehmen, doch Nazir hielt ihn auf.
„Nennt mir den Grund, sofort“, zeigte der Bey sich mit scharfer Stimme.
„Was geht es euch an?“ Der Händler, so wie Nazir ihn einschätzte, schien nicht reden zu wollen, also zeigte er sich von einer anderen Seite.
„Dem Gesetz nach, ist es Händlern verboten Sklaven zu führen oder diese eigenhändig zu bestrafen. Wenn ihr nicht wollt, das ich euch dem König direkt ausliefere, dann werdet ihr mir auf der Stelle eine Antwort geben.“
Eingeschüchtert durch die Statur des Mannes vor ihm, hielt der Händler beschwichtigend die Hände hoch. „Sie wollte davon laufen. Was sollte ich machen? Sie ist so stur und bockig. Sie kann man nicht anders erziehen.“
„Wo ist sie her?“, fragte der Bey weiter.
„Ein Kaufmann hat sie mir fast geschenkt. Sie sollte eine Dienerin in meinem Haus werden, doch so wie sie sich benimmt ist sie keinen Dareikos wert.“
„Dann werde ich sie nehmen. Gebt mir den Schlüssel.“ Auffordernd hielt Nazir seine Hand hin, doch der Händler sah ihn fragend an.
„Aber sie gehört mir.“
„Ihr sagtet eben, sie sei keinen Dareikos wert. Ich nehme euch also eine Last ab.“
Der Händler schüttelte den Kopf. „Nein, Herr. Ich habe für sie bezahlt. Nur gegen hundert Dareikos werde ich sie euch überlassen.“
„Weißt du eigentlich mit wem du sprichst?“, mischte sich ein Mann ein, der im Dienste des Bey stand. „Das ist Bey Nazir.“
Der Schock, den der Händler bekam war deutlich in seinem Gesicht abgezeichnet. Er verbeugte sich mehrmals und bat um Vergebung.
„Gib mir den Schlüssel und ich lasse dich gehen. Doch sollte ich dich noch einmal mit solch einer Straftat erwischen, werde ich andere Maßnahmen ergreifen.“ Nazir griff in seinen kleinen Geldbeutel, den er am Bund befestigt hatte und nahm fünf Dareikos heraus. Im Gegenzug verlangte er den Schlüssel, warf die Münzen in den Sand und befreite das Mädchen. Sein Begleiter nahm das geschwächte Kind auf den Arm und trug es zu ihrem aufgebauten Lager.
Der Händler griff eifrig nach dem Geld und bedankte sich abermals.
Das Mädchen hielt die Wasserflasche fest in der Hand, als würde sie diese nie wieder herausgeben wollen, egal, ob direkt neben ihr ein Teich voll mit Wasser lag. Mit großen Augen verfolgte sie den Bay, jeden seiner Schritte, bis hin zu einem Zelt unter dessen Vordach sie endlich ein wenig Schatten haben konnte.
Immer noch brannte die Sonne heiß am Himmel, doch würde bald abendliche Kühle der Hitze Platz machen.
Nazir setze sich und sah das Mädchen an. „Wie heißt du?“
„Aya“, sagte sie mit kratziger Stimme und blickte sich dabei vorsichtig um. Sie wusste genau, das Flucht keine Lösung war, allerdings kannte sie den Mann vor ihr nicht, der sie eben gekauft hatte. Er schien im ersten Moment ein Heiliger zu sein, doch das Mädchen wusste es besser, zeigten doch viele Wohltäter später ihr wahres Gesicht.
Nazir nickte schwach. „Aya also. Du kannst uns begleiten wenn du möchtest. Wir reisen zurück nach Suza. Dort liegt nicht weit entfernt mein Haus. Dort kannst du neue Kräfte sammeln.“
Aya blickte den Mann nur an und sagte nichts.
Nazir nickte einem seiner Männer zu. „Du hast sicher Hunger, nicht wahr? Ich tue dir nichts, hab also keine Angst.“
„Ich habe keine Angst“, antwortete Aya nur, ließ allerdings weiterhin die Flasche nicht los.
„Hast du Eltern, die dich suchen?“
Die Braunhaarige überlegte. „Das weiß ich nicht.“
Nazir hob fragend die Augenbrauen. Vor ihm wurde ein kleiner Tisch aufgebaut und Essen und Tee serviert. Jeweils für Nazir und auch für Aya. „Iss“, sagte der Bey nur, als Aya das Essen anblickte, doch nicht traute auch etwas davon zu nehmen. Das Essen duftete herrlich und Aya knurrte hörbar der Magen, was ihr zwar unangenehm war, den Bey allerdings zum lachen brachte. „Selbst dein Magen sagt dir, du sollst es essen, also lang zu.“
Es wunderte Aya immer noch, wieso ein Mann wie dieser, so nett zu ihr war. Auch wenn ihre Erinnerungen in einem dichten Sandsturm gefangen waren, wusste sie, dass edle Leute selten um das Wohl von Gossenkindern besorgt waren. Nazir lud sie zu sich ein und selbst wenn er versuchen sollte, sie für viel Geld weiter zu verkaufen, sie würde einen Ausweg kennen, denn auch dem Kaufmann konnte sie trotzen und würde es so lang machen, bis sie ihre Freiheit gewann, egal auf welchem Weg. Wie diese allerdings aussah wusste sie nicht. Was konnte man inmitten der Wüste, ohne Wasser und Nahrung machen. Freiheit bedeutete nicht immer ohne einen Herren zu sein. Vielleicht konnte sie aber sein Vertrauen gewinnen und für ihn arbeiten. Ein Dach über dem Kopf und tägliches Essen waren immerhin besser, als inmitten der Hitze an einem Baum zum verdursten verurteilt zu sein. Wenn sie gut behandelt würde, blieb sie vielleicht bei ihm.
Aya schenkte dem Bey ein Lächeln. „Danke für das Essen.“
Nazir lächelte zurück und nickte. „Wir reisen vor Sonnenaufgang weiter und sind am frühen Nachmittag in meinem Heim. Es steht dir frei, ob du mitkommen willst.“
Das Mädchen nickte.
Sie bekam einen Platz im Zelt, eine warme Decke und die Möglichkeit ein angenehmeres Leben zu bekommen. Vorerst.., ja vorerst gab sie sich mit dieser Vorstellung zufrieden.

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#2 Am 27.01.2022 um 19.11 Uhr

Obsidiangarde
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Dips
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So, wie versprochen, so getan^^: Ich hab dein Kapitel gelesen und es macht auf jeden Fall Lust auf mehr.^^ Wie immer toll geschrieben und ich freu mich auf das Nächste. (^^)d

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#3 Am 01.02.2022 um 19.00 Uhr

Obsidiangarde
Meria
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⋆☆*✲ Eine Oase der Ruhe ✲*☆⋆


Immer noch mit ihren alten abgetragenen Kleidern am Leib und einem Tuch auf dem Kopf, das ihr Schutz vor der immer heißer werdenden Sonne geben sollte, stand Aya auf einer Anhöhe und blickte hinunter in ein weitläufiges Tal. Nicht weit von ihr schlängelte sich ein schmaler Fluss um eine dicht bewachsene kleine Siedlung, in deren Mitte ein großes Gebäude empor ragte. Blaue Dächer auf weißen Säulen zeigten den Reichtum, der dort innewohnte. Umgeben von einer flachen Mauer und einem großen steinernen und reich verzierten Torbogen als Eingang.
Je näher sie kamen, um so mehr staunte das Mädchen über den herrlichen Garten mit seinen Blumen, Springbrunnen und kleinen Teichen.
„Willkommen in Sanria“, sagte der Bey nur und lächelte das Mädchen an.
„Du wohnst in einem Palast?“, fragte sie und beobachtete Fische, die sich in einem der Teiche tummelten und als schützendes Dach mehrere Palmen hatten, zwischen denen Tücher gespannt waren.
„Der Palast des Königs ist sehr viel größer. In ihn passt eine ganze Stadt“, erklärte Nazir der sie durch den Eingang führte, weiter hinauf zum größten Teil des Gebäudes. „Du hast den Palast nie gesehen?“
Aya schüttelte nur den Kopf.
„Nun gut, zum reden bleibt genügend Zeit. Sadin teilt dir ein Zimmer zu und gibt dir frische Kleidung.“ Kaum das er es sagte, eilte eine Frau in einer langen hellblauen Robe herbei. Bestickt mit silbernen und saphirfarbenen Borten, mit einer edlen Haltung und einem warmen Lächeln.
Sie verbeugte sich vor dem Bey und stellte sich als erste Dienerin vor.
Aya wurde auf das herzlichste empfangen, bekam ein Bad, saubere und vor allem Kleidung die gut saß, ebenso wie etwas zu essen auf ihr Zimmer serviert. Ein großer lichtdurchfluteter Raum mit kunstvollen und bunten Farben an jeder Wand, einer langen Fensterfront und einer Terrasse die zu einem Innenhof führte, in der ein kleiner Garten war.
Aya konnte nicht glauben, das all das für sie sein sollte. In den letzten Jahren, an die sich erinnern konnte, hatte sie höchstens einen Platz in einer kleinen dunklen Kammer bekommen, bei der sie froh war, wenn sie Decken hatte, auf die sie sich liegen konnte.
Mit einer Hand strich sie über den weichen Stoff der Bettdecke. „Schläft noch jemand in dem Zimmer?“, fragte sie Sadin, die Aya kurz verwirrt anblickte, doch dann wieder lächelte.
„Nein, das ist für dich allein.“ Bevor Aya allerdings etwas antworten konnte schob Sadin das Mädchen sanft aus der Tür. „Bey Nazir wartet auf dich.“

Nach einer kurzen Beschreibung, wohin sie gehen sollte, fand sie schließlich in einen Garten mit einem großen Teich. In einem erhöhten Pavillon saß Nazir an einem flachen Tisch auf weichen Kissen und blickte in Richtung des Flusses. „Die Vögel sind aufgebracht, eine Großkatze scheint in der Nähe zu sein, also halte dich vom Fluss besser fern“, sagte er, ohne auf Aya zu sehen. Erst als sie den Pavillon betrat drehte er sich lächelnd um. „Setz dich.“
Aya tat wie geheißen, doch wusste nicht, was sie sagen sollte. Also blieb sie still und suchte in der Ferne den Fluss.
„Du kannst ihn von hier aus nicht sehen.“
„Warum hast du das getan?“, fragte Aya schließlich, nachdem sie sich durchgerungen hatte und hoffte nicht zu weit gegangen zu sein.
„Du meinst, dich dem Händler abzukaufen und mitzunehmen?... Ich denke, niemand sollte ein Sklave von jemanden sein. Immer noch gibt es sie, obwohl es die Gesetze verbieten. Ich kann auch in meiner Position nicht dafür sorgen, das dies ein Ende hat, aber ich werde nicht einfach zusehen. ...Schockiert dich das?“ Nazir konnte den starren Blick von Aya sehen, die versuchte ihre Emotionen zu verstecken, doch sie war nicht sehr gut darin.
„Was bin ich dann jetzt?“
„Das liegt an dir“, begann Nazir und schob eine Schale mit Früchten zu ihr herüber. „Du kannst gehen wohin du möchtest, doch überlege es dir vorher gut. Außerdem sollte ein Kind nicht allein durch die Gegend laufen. Es gibt immer noch Räuber, egal ob menschlich oder tierisch. Du kannst hier bleiben. Lernen und Sadin helfen.“
„Lernen?“
„Lesen und schreiben vor allem. Wenn du hier bleibst wären das meine Bedingungen. Du lernst und hilfst Sadin wenn sie dich braucht. Wenn du damit einverstanden bist, darfst du bleiben. Also was sagst du?“
Aya überlegte kurz. Es klang fast befremdlich, solche Worte von einem Bey zu hören. Er hätte sie auch genauso gut ignorieren können, doch das hatte er nicht. Seine Bedingungen waren leicht zu erfüllen. Um später etwas erreichen zu können war Bildung wichtig und würde Aya sogar gefallen, mehr zu lernen, als nur das, was man zum überleben brauchte. Schließlich nickte sie und Nazir lehnte sich in die Kissen zurück.
„Du sagtest, du weißt nichts von deinen Eltern. Hast du sie verloren?“
Aya schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe sie vergessen. Ich weiß nichts mehr.“
Wieder blickte Nazir sie fragend an. „Was ist das erste was du weißt?“
Die Braunhaarige überlegte und zog ihr Gesicht in Falten. „Da war ein Feuer und dann ein Mann der mich weggezogen hat. Dann war alles dunkel und dann war ich auf einmal in der Wüste und in einem Käfig.“
Nazir nickte. „Weißt du noch wo das Feuer war?“
„Nein.“ Aya schüttelte den Kopf und sah zum Wasser. Die wenigen Erinnerungen die ihr geblieben waren glichen eher einem Traum.
„An was kannst du dich sonst erinnern? Denke dabei an Farben oder Gerüche die du wahrgenommen hast.“
„Gerüche?“, fragte Aya mehr sich selbst und hatte einen blühenden Strauch vor ihrem geistigen Auge. „Sowas wie Blumen?“
„Egal was.“
Das Mädchen versuchte dem Bey ihre ganzes Wissen, welches sie noch besaß zu erklären. Manches wirkte eher, als sei es ein Traum und vielleicht war es das auch, doch da sie die Erinnerungen nicht von Träumen unterscheiden konnte, wurde es eben ihr früheres Leben, bei dem sie annahm, das es ein besseres war, als eins, bei dem sie nicht wusste, ob sie überhaupt etwas zu essen bekam.
„Du kommst vielleicht nicht aus so mittellosen Verhältnissen, wie du denkst. Vielleicht kann ich etwas herausfinden. Doch bis dahin bleibt das unter uns.“
„Wieso?“
„Es gibt nicht nur gute Menschen, wie du weißt, Aya. Manche von ihnen wollen mehr, als nur ein Kind seinen Eltern rauben und für gutes Geld verkaufen.“ Nazir konnte sehen, das die Braunhaarige nicht wirklich verstand, doch er schüttelte den Kopf. „Es ist vorerst besser, das niemand davon erfährt. Traue niemandem außer mir und Sadin, hast du verstanden?“
Aya nickte und der Bey war zufrieden. „Ist Aya dein richtiger Name?“
„Ich heiße Suraya aber mich nennen alle nur Aya.“
„Dann sollten wir es auch dabei belassen. Dein Name ist nicht selten, doch nicht viele haben Augen wie die deinen.“
„Sind die seltsam?“ Es war das erste Mal, das Aya so etwas gehört hatte. Niemand, bei dem sie in den Jahren ihrer Erinnerung war, fielen ihre Augen auf oder das sie anders sein könnten.
Nazir lachte. „Keine Sorge, sie sind ganz normal, vor allem hier in einem grünen Garten. Aber in der Wüste ...na.. sagen wir so. Du wirst eines Tages den Männern sicher den Kopf verdrehen.“
Aya verstand immer weniger. „Warum sollte ich das denn machen?“
Nazir lachte wieder und ließ schließlich das Essen kommen, bei dem Aya erst nach einigem Zögern zulangte. So herrlich hatte sie ewig nicht gegessen, wenn sie es überhaupt je hatte.

erstmal kurze Kapitel...

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#4 Am 07.02.2022 um 14.42 Uhr

Obsidiangarde
Meria
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⋆☆*✲ Hohe Gäste ✲*☆⋆


Ein paar Tage vergingen und Aya machte sich mit dem Haus, Garten und der Gegend vertraut. Ihr Interesse galt vor allem dem Fluss und der kleinen grünen Oase, die direkt angrenzte. Vom Fluss konnte man weit über das Tal blicken, bis zu einer großen Felswand, an der die Sicht durch Sand und Sonne langsam verschwand.
Noch immer konnte sie nicht glauben ein gutes Leben bekommen zu haben und das ohne etwas dafür getan zu haben.
Sadin bemerkte bald, das sie in der Küche keine große Hilfe war. Nicht, weil sie zu nichts taugte, doch ihre Lustlosigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben. Da sie jedoch Interesse am Garten zeigte, durfte sie, zusammen mit dem Gärtner Amar, diesen in Ordnung halten.
„Amar, was sind das für Leute, die dort kommen?“, fragte Aya, die, mit einem Besen in der Hand, zum etwas entfernten Eingang sah, an dem eine kleine Gruppe von Männern von ihren Pferden abstieg und das Haus betrat.
„Das sind Gesandte unseres Herrschers Malik“, antwortet ein Mann, der in die Jahre gekommen war, doch seine Leidenschaft für die Pflege des Gartens nie verloren hatte. Einfache helle Kleidung und ein grauer Fez mit wenigen Stickereien schützten ihn vor der Sonne. „Sie kommen sicher wegen politischer Dinge.“
„Was sind das für Dinge?“, fragte Aya weiter, doch Amar winkte ab.
„Das weiß ich nicht, arbeite einfach weiter.“ Damit war für ihn das Thema beendet und er wand sich einem blühenden Strauch zu, dessen Knospen nicht mehr voll aufblühen wollten.
„Du musst ihm Pferdemist an die Wurzeln geben, dann blüht er wieder“, brachte Aya an und bekam ein Kopfschütteln von Amar zu sehen.
„Ach, was weißt du denn schon davon. Pferdemist. Was sich dieses Kind nur ausdenkt.“
Aya allerdings schlich sich davon, in Richtung Haus. Sie wollte die Gesandten aus dem Palast näher ansehen. So oft würden sie sicher nicht hier zu Gast sein und dieses Chance wollte sie sich nicht entgehen lassen.
Versteckt hinter Büschen, näherte sie sich dem Haus, stieg auf einen Vorsprung und kletterte zum Fenster hinein. Inzwischen kannte sie jeden Winkel des Hauses und folgte den Stimmen. Von weitem konnte sie nichts verstehen, doch viel weiter nähern konnte sie sich nicht, da eine Wache im Weg stand, die mit den königlichen Gesandten gekommen sein musste. Innerlich grinsend schlich sie sich in ihr Zimmer und kletterte aufs Dach. Von dort konnte sie zu dem Bereich, der Nazir vorbehalten war und vom gegenüberliegenden Dach alles beobachten. Hinter ein paar Zinnen hatte sie den besten Blick auf das Geschehen, doch verstand leider nicht ein Wort von dem, was in Nazirs Räumen gesagt wurde. Lippen lesen konnte sie nicht, doch die Gesichtszüge von jedem der Gäste beobachten. Einer der Männer wirkte sehr ernst und beinah arrogant. Seine Kleidung war streng. Ein purpurfarbener Turban mit einem langen Tuch über der Schulter, dazu ein schwarzer Mantel. Mehr konnte Aya nicht erkennen. Ein anderer Mann in hellerer Kleidung drehte ihr den Rücken zu. Nur Nazir war deutlich zu erkennen, der kurz nach oben blickte.
Aya schreckte zusammen und versteckte sich hinter den Zinnen. Ob es Ärger gab, wenn er sie erwischen würde, wie sie heimlich Fremde beobachtete wusste sie nicht. Bisher hatte sie noch keinen Ärger bekommen. Vielleicht konnte sie ja behaupten, den Sand vom Dach fegen zu wollen. Aber ob er ihr so etwas wohl glauben würde.
Als sie einen erneuten Blick riskierte, waren die Männer aus ihrer Sicht verschwunden und seufzend kletterte sie zurück in Richtung ihres Zimmers.

Nazir hatte eine weniger erfreuliche Zeit, solang er die Gäste unterhielt. Da Arun, der Bruder des Königs sehr anspruchsvoll war, konnte man auch als Bey es ihm schlecht recht machen. Auch Zal ein enger Vertrauter von König Malik, der Arun begleitete konnte wenig beschwichtigen. Der Bey war froh, als das Nötigste gesagt war und die Gäste am selben Tag weiter reisen wollten. Auch wenn Nazir Fragen hatte, so hielt er sich vorerst damit zurück. Er selbst traute kaum jemandem. Viel zu oft wurde er wegen seiner Lebensart verurteilt. Man sah es nicht gern, wenn man Straßenkindern half oder Diebe bei sich arbeiten ließ.
Nazir hatte vor ein paar Jahren Amar selbst beim Diebstahl geschnappt, der ihn um seinen Geldbeutel erleichtern wollte. Seine Frau war krank und nicht einmal genug Nahrung konnte er für sie auftreiben, um ihr zu helfen. Da blieb ihm nur noch eine Wahl, denn Arbeit bekam er nicht. Seine Frau war allerdings zu schwer krank, doch seine Tochter, die ebenfalls erkrankte, konnte Nazir mit frischem Essen und Medizin helfen. Amar war so dankbar, das er dem Bey alles versprach und sollte fortan für ihn arbeiten, wenn er versprach nie wieder zu stehlen.
Seine Tochter Sadin wurde für Nazir die treueste Stütze, die er je bekommen sollte.

Präsente und Höflichkeiten wurden ausgetauscht und ein Mahl serviert, das die Reisenden stärken sollte. Sanria wurde gern von adligen Reisenden für eine Rast genutzt, wenn sie auf dem Weg zur alten Stadt Merw waren.
Suza, die große Stadt am Meer, in der sich der königliche Palast befand, konnte innerhalb eines halben Tages von Sanria erreicht werden. Um nach Merw zu gelangen brauchte man etwas länger, doch zu Pferd konnte man auch diese Stadt in weniger als sieben Stunden erreichen. In Merw gab es viel Wissen, in Form von großen Akademien und Bibliotheken. Nicht selten suchte selbst der König dort  um Rat. Seine Gäste hatten vor die alte Stadt aufzusuchen, der man auch nachsagte, sie sei ein verwunschener Ort, voll von Magie und seltsamen Dingen. Wirkliche Beweise für diese Behauptungen gab es allerdings nie. Teile der Stadt waren verlassen und von Ruinen gezeichnet, wodurch viele Geschichten entstanden, auch solche, die viele Menschen ängstigte.

Die Zeit verstrich und Arun und seine Begleiter brachen auf ohne die Anwesenheit von Aya bemerkt zu haben. Allerdings wusste Nazir sehr gut, wer sie beobachtet hatte und suchte kurze Zeit später nach ihr. Völlig nass und mit einem kleinen Wüstenfuchs im Arm traf er sie an und vergaß seine eigentliche Predigt, die er ihr halten wollte. Der Blick den sie ihm entgegen brachte ließ ihn seufzen, noch bevor Aya überhaupt etwas sagen konnte.
„Du kannst nicht jedes Tier einfach auflesen, was du siehst. Er hat sicher eine Mutter, die ihn sucht“, versuchte er ihr begreiflich zu machen.
Aya allerdings war den Tränen nahe. „Aber seine Mama war tot und er hat geweint und ich bin auf die andere Seite vom Fluss und er kam direkt auf mich zu. Er hat Hunger, guck mal.“
Wieder seufzte Nazir und hob seine Augenbrauen. „Er ist ein wildes Tier, wie willst du ihm denn helfen?“
„Er bekommt was von meinem Essen ab. Bitte, darf ich ihn behalten?“ Ayas Augen wurden immer größer und dem Bey fiel einfach nichts mehr ein. Er hörte ein Kichern nicht weit entfernt und konnte aus den Augenwinkeln die schwarzen lockigen Haare von Sadin erkennen.
„Na schön“, begann er und Ayas Miene hellte sich sofort auf. „Aber du kümmerst dich um ihn und Sadin wird dir dabei helfen.“ Nazir grinste, als er den erstaunten Blick der Frau erkennen konnte und nickte ihr kurz zu.
Nun war es an Sadin zu seufzen, doch bei dem strahlenden Blick den Aya ihr zuwarf konnte sie nichts mehr erwidern.

Was frisst denn so ein Fuchs?“, fragte Aya und Sadin überlegte auf dem Weg in die Küche.
„Wir haben noch Hühnchen da und er mag sicher auch Obst. Er ist hoffentlich groß genug dafür, denn ob er Ziegenmilch verträgt weiß ich nicht.“ Auch wenn Sadin ihre neue Aufgabe förmlich aufgezwungen wurde, konnte auch sie nicht einfach den kleinen Wüstenfuchs sich selbst überlassen. Sie gab ihm etwas zu fressen und schickte Aya auf ihr Zimmer, damit sie sich trockene Kleidung anzog.
Nazir hatte seine Predigt vergessen, die er Aya halten wollte und kümmerte sich stattdessen um andere Dinge. Er hatte vor allem jemanden losgeschickt, in Suza Kleidung für Aya zu kaufen. Er hatte sich irgendwie schon gedacht, das manche Kleidung nicht lang halten sollte. Ein gutes Beispiel gab sie ihm heute. Auch wenn sie es nicht mit Absicht machte und ein gutes Herz hatte, das wusste Nazir, so musst sie ihr ein wenig mehr Etikette beibringen. Wie er das schaffen sollte wusste er nicht, denn die Waffen an seiner Wand faszinierten sie mehr, als irgendwelche Kleider.

Letzte Änderung durch Meria (Am 20.04.2022 um 18.41 Uhr)


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#5 Am 09.02.2022 um 09.00 Uhr

Obsidiangarde
Seera
Officer of the Guard
Seera
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Nachrichten: 1 498

Eine neue Orientgeschichte von Meria. Kann ja nur gut werden ^o^

Ayas Kletterkünste sind bemerkenswert :D Kann mir vorstellen, wie sie für Nazir, andere ausspioniert. Und auch das Interesse für Waffen hat Assassinen Potenzial >.>

Bin gespannt was aus ihr wird und auch, ob wir genaueres über ihre Vergangenheit erfahren. Ich bin mir 100% sicher, dass es nicht ihre Bestimmung ist Dienerin zu sein.

Ich mag Nazir voll :D Wird für Aya mehr Vaterfigur oder?
Und auf Dastan warte ich auch schon ungeduldig :D

Ansonsten weißt du ja, was ich von deiner Story halte :3 Mag das Thema, die Namen,... Bis jetzt top!

Ah und wie süß ist denn das mit dem Wüstenfuchs *3xsmiley mit schwebenden Herzen* Der könnte auch Ayas neuer Begleiter werden

Freu mich schon aufs nächste Kapitel :3



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#6 Am 13.02.2022 um 17.59 Uhr

Shadowgarde
Ama
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Ama
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Nachrichten: 91

Wie wundervoll, Meria!
Ich war ganz aus dem Häuschen als ich deine Story neben meiner gesehen – ganz wie in alten Zeiten.
Die Orient-Thematik find ich mal eine sehr willkommene Abwechslung. Ich hatte auf Belle schon gesehen, dass du was dazu geschrieben hattest, aber irgendwie kam ich doch nie dazu meine ganzen Belle-Lese-und-Schreib-Pläne umzusetzen (Schande über meine Kuh!)

Nun habe ich aber endlich die Zeit gefunden, dir zu hier einen Kommentar dazulassen.
(Wobei ich den Begriff Schwarzleser auch irgendwie cool finde - glaub, der ist von Shirin) Naja, nun zum Eigentlich:

Deine Aya-Story habe ich bislang sehr gern mitverfolgt. Sie und Nazir haben eine schöne… Dynamik, Bindung? Ich würde sie ja shippen, aber Dastan (zumindest das, was ich auf dem Bild sehe) reizt mich ja auch xD
Ich mag übrigens, dass er öfter „der Bey“ genannt wird. Ich weiß noch nicht, ob das Nachname wie Titel ist, aber es passt sehr schön ins Worldbuilding,
Bin mal gespannt, wie Ayas Ausbildung noch so verläuft und ob Nazir sie nicht völlig verhätschelt^^
Oder sie noch Daddy-Issues ausbildet xD
Dein Schreibstil reißt einen zumindest schon mal sehr mit in deine Welt. Ich bin froh, dass auch andere Storys – fern der FF-Welt hier gern gesehen sind. Die Thematik gelingt dir gut.
Auf baldigst! (Hoffentlich nicht erst in tausend Nächten ; )
Ama

Letzte Änderung durch Ama (Am 13.02.2022 um 18.00 Uhr)

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#7 Am 17.02.2022 um 13.30 Uhr

Obsidiangarde
Dips
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Dips
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Nachrichten: 3 764

Das mit dem Wüstenfuchs fand ich auch süß. :3 Nenn ihn Dips! \^0^/ ...Spaß, passt nicht so ganz in deine Geschichte. xD

Ich freu mich schon auf's nächste Kapitel. :3

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#8 Am 17.02.2022 um 14.15 Uhr

Obsidiangarde
Meria
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⋆☆*✲ Dips der Wüstenfuchs ✲*☆⋆


Es war noch früh am Morgen, als Aya durch klirrende Geräusche geweckt wurde, die aus dem inneren Hof kamen. Der kleine Fuchs hatte sich inzwischen an die Menschen gewöhnt und schlief in Ayas Zimmer. Auch wenn er ein extra großes Kissen für sich hatte, sprang er doch immer wieder aufs Bett und schlief irgendwo am Fußende von ihr ein. Als das Mädchen erkannte was für Geräusche das waren und sie den kleinen Fuchs ansprach, reagierte er zunächst nicht, doch schnell angezogen und bereit aus dem Zimmer zu stürmen animierten ihn doch und eilig rannte er der Braunhaarigen hinterher. Vorbei an der Küche, die Rufe von Sadin ignorierend, direkt in den Hof.
Nazir kämpfte mit einem Mann in dunkler Kleidung und wer gewinnen würde, konnte Aya noch nicht feststellen. Neugierig setze sie sich so nah sie konnte hin und guckte zu. Der Wüstenfuchs setze sich daneben und legte sich bald der Länge nach hin, da es ihm zu langweilig wurde.
Aya stellte sich bei diesem Training immer vor, das der dunkel gekleidete Mann der Anführer einer Diebesbande war und Nazir ihn zur Strecke brachte. Doch er war nur der Partner für Nazirs Fechtstunden und ein Freund. Aufmerksam hörte sie den Worten der Mannes zu. Auch wenn sie über alles mögliche sprachen, so kam immer wieder ein Tipp für besseres ausweichen, blocken oder die Standhaftigkeit. Zumindest hoffte Aya, es war ernst gemeint, denn meist lachten sie darüber und wie sonst sollte sie heimlich üben, wenn sie sich nichts abgucken konnte.
„Willst du nicht erst einmal frühstücken?“, fragte Sadin, die neben ihr auftauchte und sich setzte.
„Dips wollte unbedingt zugucken, da konnte ich noch nicht essen kommen.“, entgegnete Aya ihr nur und schaffte einen kurzen Blick Richtung Sadin, bevor sie wieder zu dem Kampf sah.
„Ah ha.“ Sadin hob ihre Augenbrauen als sie den gähnenden Fuchs ansah. „Ja, er beherrscht schon alles im Schlaf.“ Lächelnd dachte sie an den ersten Moment, an dem Aya bei einem Kampf zusah und sie allerdings meinte, es sei nichts für sie. Das hatte nur zur Folge, dass sie sich heimlich aus dem Hause schlich und zusah, sobald es Sadin nicht sehen konnte. Allerdings machte sich Aya nichts daraus, wenn sie dabei erwischt wurde, denn nur Sadin war es zu verdanken, das Aya nicht kämpfen lernen durfte. In einer kleinen Standpredigt hielt sie Nazir vor, dass ein Kind anderes lernen sollte, anstatt zu kämpfen. Nazir gab schnell klein bei, um den Blicken der Frau zu entgehen.
Trotzig wie Aya aber war, wollte sie noch nicht aufgeben und es würde schon noch Momente geben, in denen Sadin anderes zu tun hatte, vor allem in der nächsten Stadt einzukaufen, weil sie einem Mann einfach keinen Geschmack in Sachen Kleidung zutraute. Es war ein Segen für Sadin, das sie mit Aya nicht mehr die einzige Frau in diesem großen Hause war. Also sollte Aya folglich nicht auch noch einer werden.

Mit einem Schleifchen um den Hals gebunden, an dem ein kleiner Zettel hing, schicke Aya den kleinen Dips Richtung Nazir, der gerade an einem besonders heißen Nachmittag, die Kühle am großen Teich im Pavillon genoss und dort bei Tee und Gebäck in einem Buch las.
Versteckt hinter einem Busch rief sie Dips leise zu wohin er gehen sollte. Doch wirklich verstanden hatte er es nicht, denn die Aufmerksamkeitsspanne des Fuchses war so gering, das ein raschelndes Blatt ausreichte um lieber damit zu spielen.
Nazir versuchte sich nichts anmerken zu lassen, weil ihn interessierte, was Aya damit bezwecken wollte, grinste aber in sich hinein, als er Sadin von weitem nach Aya rufen hörte und die leise Stimme im Busch aufhörte, weil Aya sich so klein wie möglich machte, um bloß nicht aufzufallen.
Sadin hatte ihre Suche bis zu Nazir ausgeweitet und konnte Dips sehen, der es bis zum Tisch geschafft hatte und an den Keksen roch. „Hast du Aya gesehen?“, fragte sie, als sei Nazir nur ein Freund und nicht ihr Arbeitgeber.
„Nein“, flunkerte er und nahm den Fuchs vom Tisch, bevor er den ganzen Teller noch runter zerrte, samt der Teekanne.
„Aha.“ Die Schwarzhaarige verschränkte die Arme. „Und wieso ist Dips dann bei dir?“
„Darf er nicht bei mir sein? Warum suchst du Aya überhaupt?“
„Sie soll die Ziege melken aber sie drückt sich wieder davor.“
„Also hier ist sie nicht und wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern weiter lesen.“ Nazir winkte Sadin kurz entgegen, als Zeichen sie solle gehen. Eigentlich war er der Herr im Haus, aber jeder wusste, Sadin war die wahre Herrin, sie hatte sogar ihren Vater gut unter Kontrolle, der sich gern in die Gärten verzog um seine Ruhe zu haben.
Sadin ging schließlich und war bald außer Sicht.
Nazir blätterte in seinem Buch, nachdem Dips einen Honigkeks bekommen hatte und er damit vorerst Ruhe gab. „Du kannst raus kommen, sie ist weg.“
Aya stand, mit zerzausten Haaren und Blättern darin schließlich etwas peinlich berührt vor dem Bey. „Du wusstest das ich da bin?“
„Dich hört man schon von weitem“, grinste er. „Du schickst also schon Boten?“
Aya sagte nichts und blickte verlegen auf den Boden.
Nazir las den Zettel, den Dips doch irgendwie zu Nazir gebracht hatte und überlegte. „Du weißt das Sadin das nicht will.“
„Vielleicht heimlich... und nur ein bisschen“, bettelte Aya den Bey an, der über den Blick der ihm zugeworfen wurde nur seufzen konnte.
„Ich habe eine bessere Idee“, begann er und legte das Buch weg. „Ich habe dir von Merw erzählt, die Stadt in der es Akademien gibt.“
Aya nickte und setzte sich, mit Dips auf dem Schoß, dichter zu Nazir.
„Du könntest dort mehr lernen, als das, was ich dir hier je beibringen könnte. Und dort kannst du auch kämpfen lernen. Du wärst auch nicht allein und hättest Gleichgesinnte. Was hältst du davon?“
„Aber das ist teuer“, wand Aya ein, so faszinieren sie es auch fand in alten Ruinen herumzuklettern und diese zu erforschen.
„Das lass mal meine Sorge sein. Aber Sadin könnte nichts mehr sagen. Im Gegenteil, sie würde sich wünschen das ich dich unterrichtet hätte, weil du schließlich immer wieder wochenlang nicht da wärst.“ Nazir zwinkerte Aya zu, die ihn freudig anstrahlte. „Also bist du einverstanden?“
Aya sprang regelrecht auf und fiel Nazir um den Hals. „Ja, danke“, sagte sie nur und hüpfte hin und her. Dips, der sich zuerst erschrocken hatte, sprang schließlich einfach mit.
„Was sagen wir denn Sadin?“, fragte Aya schließlich.
„Hilf ihr einfach so gut du kannst, wenn du hier bist, dann wird sie es schon verkraften.“
„Muss ich die Ziege trotzdem melken? Kann ich mich nicht um die Pferde kümmern?“ Ayas Blick sprach bereits Bände, als sie daran dachte es je wieder tun zu müssen.
„Hast du Angst vor ihr?“
„Ja, sie schlägt aus und das tut weh. Sie mag mich nicht.“
„Na gut, ich rede mit Sadin.“

Der Schwarzhaarigen gefiel überhaupt nicht, was Nazir vorhatte, doch konnte schlecht etwas dagegen sagen. Freunde zu finden würde Aya gefallen, anstatt nur im Haus und Garten zu sein. Viel mehr als die Angestellten und Tiere gab es hier nicht und irgendwann würde sie sich nach anderen Menschen sehnen. Der wenige Besuch der hier erschien, wollte immer nur zu Nazir oder es waren Reisende mit Geschenken, die hier rasten durften. Das alles war zwar spannend mit anzusehen und Aya fragte gern die Reisenden aus, doch es waren einfach nie Kinder dabei und auch Dips sollte wieder ausgewildert werden, sobald Aya zur Schule ging. Denn mitnehmen konnte sie den kleinen Fuchs nicht.
Solang Aya noch im Hause war, kümmerte sie sich um alles was ihr aufgetragen wurde. Verschont vom Ziegen melken striegelte sie dafür die Pferde. Das dauerte zwar um einiges länger, doch diese waren wenigstens friedlich und ließen sie einfach machen. Sie mochten es sogar wenn Aya sang. Denn die Aufmerksamkeit der Pferde richtete sich dann immer vollends auf sie und beruhigte sie sogar, wenn doch einmal eins der Pferde vor einer Schlange oder etwas anderem erschrak.
Dips allerdings dachte gar nicht daran wieder für immer in die große weite Wüste zurück zu kehren. Immer wieder tauchte der kleine Fuchs auf, bekam etwas zum fressen und verschwand, wenn er Aya nicht zu Gesicht bekam. Allerdings wurden die Besuche immer seltener, wenn auch nicht völlig außer Sichtweite. Des Nachts schlief er oft im Garten und blickte von Weitem zu dem Haus.
Sadin erzählte Aya eines Tages, er habe eine Freundin gefunden, denn sie konnte einen zweiten Fuchs an seiner Seite sehen. Somit wusste Aya zumindest er war nicht allein und es ging ihm gut. Denn auch wenn Aya ihn bereits nach ihrer Abreise vermisste, es war besser so, das wusste sie.
Doch immer wenn sie zu Hause war, stellte sie eine Schale mit Obst und Brei an den Fluss, weil sie wusste, Dips kam immer noch vorbei um hallo zu sagen.

und das war die Vorgeschichte... :D

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#9 Am 18.02.2022 um 11.19 Uhr

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Naww, so schnell wie Dips kam, so schnell ist er auch wieder weg. ;-; Aber dein Kommentar im Spoiler lässt ja hoffen. *^*
Ich bin schon auf die Akademie gespannt. °^° 

Bis zum nächsten mal. ^^/

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#10 Am 19.03.2022 um 11.57 Uhr

Obsidiangarde
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⋆☆*✲ In den alten Ruinen ✲*☆⋆


Zehn Jahre gingen ins Land, in denen Aya viel in Merw lernte.
Die Stadt selbst bestand aus zwei unterschiedlichen Welten. Die Menschen lebten, lernten und arbeiteten in dem größten Teil der Stadt die neu, modern und sauber war. Gewaltige Gebäude zeigten den Reichtum und auch die Macht, die ihr innewohnte. Manches Gebäude wirkte schon wie eine Stadt für sich, und sich zu verlaufen war nicht schwer. Darum gab es verschiedene Wachposten, die jedem neuen Gelehrten oder Besucher Hilfe geben sollten. Meist waren es ältere Männer, die sich damit ein kleines Nebenbrot verdienten. Denn selbst wenn jeder in dieser Stadt willkommen war, egal ob arm oder reich, nicht jeder konnte einen Beruf bekommen, der ihnen den Lebensabend vereinfachte.

Doch es gab immer noch einen Teil, der vor vielen hunderten Jahren bereits aufgegeben wurde und um den sich viele verschiedene Geschichten drehten. Man sagte, er sei von Flüchen belegt und es gab etwas in der Erde das nichts wachsen ließ.
Aya allerdings fand überall kleine Pflänzchen, die sich am Mauerwerk festkrallten oder im festeren Sand zwischen den zerfallenen Häusern. Selbst Bäume gab es, auch wenn sie nicht so gewaltig wuchsen, wie in dem bewohnten Teil. Imposant waren sie allemal und zeigten eine Welt, in der sich die Natur das Land zurück eroberte. Wenn auch größtenteils aus Sand.
Auch an Flüche glaubte sie nicht, denn bis auf den Wind der um die Ecke pfiff war auch am Abend nichts zu sehen oder zu hören.
Die Braunhaarige nutzte liebend gern ihre freien Zeiten, um in den Ruinen herumzuturnen und Neues zu entdecken. Viele der Ruinen hatten Tunnel oder geheime Türen mit versteckten Räumen. Meist war dort nichts zu finden, außer Wandmalereien oder vereinzelten alten und zerbrochenen Gefäßen. Doch allein des Abenteuers wegen machte Aya weiter.

Eines Tages, es wurde bereits dunkel, als sie zu ihrem Zimmer zurück laufen wollte, passierte etwas unerwartetes. Aya teilte sich ein Zimmer mit Mira, einem Mädchen in ihrem Alter, gleich groß und der gleichen Haarfarbe. Sie verstanden sich gut, doch Mira hatte nichts übrig für Abenteuer und nutze ihre freie Zeit lieber, um über den Markt zu schlendern und nach Schmuck oder neuen Kleidern Ausschau zu halten. Aya war dies auch recht, sie wollte sich nicht das Gejammer anhören, wenn Mira wieder ein Fingernagel abgebrochen war. Was würde also erst passieren, sollte eins ihrer wunderschönen Kleider schmutzig werden oder gar zerreißen. Aya wollte es lieber nicht wissen.
Gedankenverloren kam sie am Hauptgang der Zimmer an und hörte einen lauten Streit. Es waren zu  viele Stimmen auf einmal und wirklich etwas heraushören konnte sie nicht, aber so plötzlich hereinplatzen kam nicht in Frage, also schlich sie sich leise an, um etwas zu verstehen. Doch die Tür wurde aufgerissen, kaum das sie in der Nähe war.
Mira wurde von einem Mann festgehalten, der in seiner steifen Haltung wirkte, als könne er kaum einen Arm heben, geschweige denn überhaupt normal laufen. Der Gesichtsausdruck zeige sein übriges Wesen, das eines Steins. Mira allerdings war verärgert und beschimpfte einen Mann, der dem Direktor des Institutes gegenüber stand und seine Beschwichtigungen ignorierte. Es war, als hätte Aya ihn schon einmal gesehen, doch wusste nicht woher. In seiner dunklen Kleidung wirkte er sogar ein wenig furchteinflößend. Vom Gesicht war nicht viel zu erkennen, denn der flimmernde Schein der wenigen Lampen im Raum gaben nur so viel Licht wie nötig. Der Mann der die Tür aufgerissen hatte, stand Aya gegenüber, doch sein Gesicht lag völlig im Dunkel.
„Aya, lauf weg. Die wollen dich einsperren“, rief Mira und erschrocken wich Aya zurück, bevor der Mann vor ihr sie greifen konnte.
„Was?“, fragte Aya nur und wusste nicht wie ihr geschah. Doch wenn sogar Mira sie warnte, musste etwas schreckliches passiert sein. Und bei dem Rechtssystem, das sie kennengelernt hatte, würde wenig Erfolg darin bestehen sich mit Worten herauszureden, ob schuldig oder nicht. Man würde hinter Gittern vergessen werden.
Also tat sie das einzige, was ihr in diesem Moment sinnvoll erschien. Rennen. Und zwar so schnell sie konnte, weg von diesen Männern, versteckt, irgendwo, bis die Luft wieder rein war.
Um was es hier wirklich ging konnte sie später noch herausfinden, doch bis dahin musste sie auf freiem Fuß bleiben, denn sie wusste sie hatte nichts angestellt, zumindest nichts, das Wachen, die aussahen als kämen sie aus dem Palast, dazu brachte eine Schülerin aus Merw einfach einzusperren.
Aya wurde von zwei Männern verfolgt, doch dummerweise waren auch noch welche auf der unteren Straße, die man vom äußeren Gang aus sehen konnte. Geschickt wie sie allerdings war, kletterte sie die Fassade hinauf und rannte über die Dächer in Richtung der alten Stadt. Dort kannte sie sich aus und niemand würde sie dort je finden, wenn sie sich in einem der geheimen Tunnel versteckt hielt. So bedeutend konnte sie nicht sein, das eine Armee nach ihr suchte, folglich sollte sie sich vor Sonnenaufgang wieder heraus trauen können. Und bis dahin hatte sie allemal Zeit zu überlegen was passiert sein könnte.
Ob etwas mit Nazir passiert war? Sie musste unbedingt zu ihm, sobald die Luft rein war. All die Jahre wusste Aya, er hatte etwas vor ihr verborgen, doch nie danach gefragt, weil sie hoffte es gab Gründe dafür oder das er den perfekten Zeitpunkt suchte, um sie ins Vertrauen zu ziehen, dann, wenn sie erwachsen war. Doch war sie das nicht längst? Wartete er vielleicht darauf, bis ihre Ausbildung beendet war?
Die meisten Gedanken drehten sich um Nazir und Sadin, denn sie hoffte, das es jedem in Sanria gut ging. Schlimmer war momentan, das diese Männer Mira hatten. Jetzt, da sie Aya warnte, bekam sie sicher Probleme, mehr als ohnehin schon.
Den Männern zu entkommen und das als es bereits ohnehin schon dunkel wurde, war für Aya das geringste Problem. Ein wenig klettern, ein Ablenkungsmanöver hier und versteckte Gassen dort und schon war sie auf und davon. Für Mira hoffte sie, ihr reicher Vater würde das Ganze regeln, sollte sie wirklich in Schwierigkeiten sein.

In einem gut getarnten geheimen alten Gang versteckte sich Aya und suchte nach einem Platz, den sie als nächtliches Lager nutzen konnte. Da sie immer noch ihre Wüstenkleidung trug, die ihr half sich vor zu großer Hitze oder der nächtlichen aufkommenden Kälte oder auch Sandstürmen zu schützen, konnte sie es sich immerhin einigermaßen bequem machen.
Noch nie war sie eine ganze Nacht in diesen alten Gemäuern und auch wenn Aya keine Angst hatte, ein wenig unheimlich war es dann doch. Manche Geräusche konnte sie nicht zuordnen. Waren es die Wachen, die sie suchten, oder nur irgendetwas, was zu dieser Umgebung gehörte.
Aya spitzt die Ohren und versuchte sich, so leise sie konnte, im Dunkel zurechtzufinden.
Es war schwierig etwas zu verstehen, doch die Stimmen schienen nicht all zu entfernt zu sein. Also verharrte sie an ihrem Platz und atmete so leise sie konnte.
Waren da plötzlich viel mehr Männer, die nach ihr suchten?
Doch wieso?
Was konnte sie verbrochen haben, dass sie so von Bedeutung war?
Unter Aya knarzte ein hölzerner Boden und sie hielt die Luft an. Nur durch einen schmalen Spalt drang das Licht einer Fackel durch. Über ihr befand sich Stein, der bereits bröckelig war. Wenn also mehrere Männer über ihn liefen und einbrachen, hätten sie Aya gefunden. Allerdings war selbst der Boden auf dem die Frau hockte arg brüchig. Es war also nicht sehr schlau weiter zu gehen, vor allem so ohne Licht. Doch zurück konnte sie auch nicht mehr. Saß sie in der Falle?
„Ich habe die Spuren bis hierher verfolgt. Sie ist hier irgendwo. Sucht sie und bringt sie zu mir“, hörte sie eine raue kratzige Stimme. Zu wem diese allerdings gehörte, konnte sie nicht erkennen. Nur das Flackern der Fackeln schien weiterhin ab und an zu ihr durch.
„Ich höre dich atmen“, sprach der Mann über ihr und sofort hielt Aya sich den Mund zu. Ihr Herz allerdings schlug wie wild, was es schwierig machte leise zu werden.
Von weitem hörte sie Geräusche, als wollte jemand eine Mauer einreißen. Das hieß zwar, sie kannten den Weg nicht hinein, doch wussten, es musste einen Weg geben.
Was nur hatte sie getan, um so verfolgt zu werden?
Der Mann über ihr kam näher in ihre Richtung, rief zwei Männer herbei, die sogleich auf den Boden unter sich einhämmerten.
Nur noch einen Weg gab es, den über brüchige Planken. So dick das Holz auch ehemals gezimmert wurde, die vielen Jahre, selbst bei wenig Nässe, machten das Holz marode und wie weit es nach unten ging, wusste Aya nicht. Dicht an die Wand gepresst lief sie den Gang weiter, vorsichtig mit dem Fuß tastend.
Ein kühler Luftzug wehte ihr um die Nase. Es musste einen größeren Raum in der Nähe geben und hoffentlich mit haltbarem Boden.
Sie schaffte es noch um die Ecke, als Steine hinter ihr einfielen und das Holz und auch den Rückweg zerstörten.
„Mädchen, lauf nicht weiter, wenn du leben willst“, rief eine Wache, die eine Fackel in den Gang geworfen hatte und an einer Seite herunter kletterte.
„Ich habe nichts gemacht“, rief Aya und lief langsam weiter.
„Wir haben für so etwas keine Zeit, hol sie“, rief die tiefe Stimme.
Die Wache versuchte seinen Vorgesetzten zu beschwichtigen. „Aber, Herr, es heißt, hier sind tiefe Höhlen unter der Stadt. Wenn sie einbricht.“
„Dann sind wir das Problem los und jetzt hole sie“, erwiderte die Stimme über ihm.
Seufzend ging die Wache vorsichtig los, doch dadurch geriet Aya erst recht in Panik und versuchte so schnell wie möglich von ihm wegzukommen. Der Boden knarzte und brach unter ihr durch. Doch noch konnte sie sich, so leicht wie sie war, festhalten. Die Wache hatte mit all seiner Rüstung eher weniger Chancen.
Aya suchte nach einem Ausweg und sah sich um. Unter ihr pfiff der Wind. Auf einer Seite musste der Boden bereits gebrochen sein, doch genau von dort schien ein schwaches hellblaues Licht. Es fühlte sich vertraut an, als wollte es sie rufen, ihr den richtigen Weg zeigen. Und was hatte sie noch zu verlieren. Die Braunhaarige glaubte an Magie und so vielerlei anderer Sachen, das sie sich ein Herz fasste und mit großem Anlauf über die zerbrochenen Planken sprang.
Die Wache hielt sich gerade noch an den Resten der Wand fest, als der Boden unter ihm nachgab und auch der unter Aya. Mit den Händen an einem Balken, baumelte die junge Frau über einem bodenlosen Abgrund. Zumindest war der Boden nicht zu sehen, denn überall herrschte nur Dunkelheit.
Das wenige Licht der Fackel, die über die Planken rollte, zeigte nur eine große Kuppel über ihr, aus der bereits ganze Mauerteile herausgebrochen waren. Das Licht, dem Aya gefolgt war blinkte ganz schwach. Doch ob sie dort unten Halt fand wusste sie nicht. Bevor sie das allerdings herausfinden konnte, brach der Balken und Aya fiel nach unten.
Die Wache, die vorher noch versuchte ihr gut zuzureden, konnte nur zusehen, wie das Mädchen in die Tiefe fiel.
Dann war es still.

Die Wache kehrte auf mühseligem Wege zurück. Ein Mann mit schwarzer Kleidung, einem Turban und einer großen Narbe mitten im Gesicht wartete bereits auf den Bericht. Er wirkte durch den Fackelschein noch bedrohlicher. Doch er schien die Ruhe selbst zu sein.
„Also, wo ist sie?“, fragt er, als der Wachmann vor ihm stand. Doch dieser schüttele nur den Kopf.
Der Mann mit der Narbe verzog kaum das Gesicht. „Ein Problem weniger. Lasst uns gehen.“
„Rafaldi.., Herr. Vielleicht lebt sie noch.“ Die Wache blieb unsicher stehen und blickte zurück in den Tunnel unter ihnen.
„Da geht es mindestens dreißig Meter abwärts, wenn nicht mehr. Und selbst wenn sie es überleben würde, kommt sie nie wieder dort raus. Und jetzt Abmarsch.“ Rafaldi winkte seinen Männern und lief los. Die Wache, die Aya hatte abstürzen sehen, seufzte kurz, doch ging schließlich hinterher. Das sein Herr wusste, wie tief es dort war wunderte ihn kaum. Wahrscheinlich kannte er die alte Stadt besser als jeder andere. Wieso genau, wusste keiner, doch das hatte einfache Wachen auch nicht zu interessieren.

Kommi

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#11 Am 20.03.2022 um 16.57 Uhr

Shadowgarde
Ama
Rookie
Ama
...
Nachrichten: 91

Hallö Meria,
es wird ja immer bunter. Das ist schön. Der kleine Fuchs ist wirklich super süß.
Ich glaube, ich habe Dips mal als Chibi gezeichnet – ich verstehe daher die Inspiration /static/img/forum/smilies/big_smile.png
Als ich die Szene mit Aya gelesen habe, die sich im Gebüsch versteckte, musste ich an eine kleine Maus denken, die ich vor ein paar Tagen in den Sträuchern neben dem Weg sah. Als sie mich kommen sah, ist sie auch schnell zurück und saß dann zusammengekullert direkt unter einem kleinen Blatt, wo sie mich beobachtet hat. Es war so cute… wie sie dachte/hoffte, dass ich sie nicht sehe.
Ich bin schon sehr auf die Akademie gespannt. Das weckt so Erinnerungen an … Meria in Eldarya. Auch wenn es schade ist, dass Dips erst mal nicht mitkommt… Erstmal ; )
***
Uff, ich dachte irgendwie jetzt kommt erstmal… ich weiß nicht – so der typische Ankunftsteil xD und dann geht’s gleich mit einer Entführung los… owo
Okay. Ich leg mir mal gleich Schwimmflügel an. Das Wasser ist kalt xD

Huiui… Das war sehr spannend geschrieben, eine schöne Szene und ein sehr böser Cliffhanger.
Bin schon gespannt wie es weitergeht!
So schnell killst du hoffentlich den Prota nicht… oder? ODER?

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#12 Am 25.03.2022 um 16.52 Uhr

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⋆☆*✲ Ein nervender Fund ✲*☆⋆


Die Sonne stand schon hoch über Merw und vereinzelte Stahlen drangen durch die Löcher und Ritzen der steinernen Kuppel, hinunter in die kühle und tiefe Höhle. In den vielen hunderten Jahren hatte sich der Sand bereits so weit aufgetürmt, dass der Absturz bei weitem nicht so tief endete, wie Aya befürchtet hatte. Trotz allem fiel sie hart, rutschte nach dem Sturz den Sandberg weiter hinunter und verlor das Bewusstsein. Erst als die Sonne ihr direkt ins Gesicht leuchtete, wachte sie auf.
Schwerfällig richtete sie sich auf und wusste nicht wo sie zuerst hinfassen sollte, denn ihr tat einfach alles weh.
Als sich ihre Augen langsam wieder an die dunklen Ecken der Höhle gewöhnt hatten, sah sie sich um. Den selben Weg zurück zu nehmen war leider keine Option und ihr erster Blick zeigte nur jede menge dunkler Ecken. Bis auf eine Seite, aus der ein kleines blaues Licht kam.
Stöhnend richtete sich Aya auf und war zumindest froh sich nichts gebrochen zu haben. Auf einem Kamel oder Pferd wollte sie trotzdem erst einmal nicht reiten.
Langsam tastete sie sich ins Dunkel, bis hin zu einer steinernen Wand. So uneben wie sie war, hatte sie vielleicht sogar die Möglichkeit an ihr direkt nach oben zu gelangen. Nach einer Weile konnte sie auch erkennen, wie sie zu dem Licht kommen konnte. Wie eine Wendeltreppe, waren kurze Vorsprünge in der Wand. Von allein waren sie sicher nicht entstanden, irgendwer hatte sie vor vielen vielen Jahren dort hinein geschlagen. Vielleicht war sogar vor der alten Stadt bereits etwas hier unten, oder ein großer geheimer Saal war unter all dem Sand begraben.
Tief atmete die Braunhaarige durch und kletterte die Stufen hinauf, die sie direkt zu einer eingehauenen schmalen Höhle führten. Wie weit diese ging, konnte sie nicht sehen, doch genau von dort kam das Licht und vielleicht gab es dort auch einen Weg nach draußen, denn sie musste unbedingt zurück nach Sanria.
Nach einigem abrutschen und aufgeschürften Händen, kam sie endlich in der Höhle an. Genau von hier kam der kühle Luftzug, den sie schon in der Nacht gespürt hatte. Der Gang war voller Sand, allerdings bot er noch genug Platz, um geduckt hindurch zu gehen. Die Steigung dieses Tunnels war kaum wahrnehmbar, doch je weiter sie in Richtung des Lichts ging, um so mehr waren die Wände zu erkennen die gemauert waren und nicht einfach nur gehauen. Also musste das alles irgendwann einmal gebaut worden sein. Aya malte sich bereits einen geheimen Unterschlupf von Räubern aus oder auch Zauberern, denn als sie am Ende des Tunnels war, zeigte sich ein weiterer Raum. Zwar völlig mit Sand bedeckt, doch die Wände waren voller Verzierungen und leuchtender kleiner Steine.
Fast war es, als gaben sie Töne von sich, wie eine kleine und ferne Melodie.
Aya hatte so oft in diesen alten Ruinen nach allem gesucht, was alt oder interessant genug war, um es als Schatz zu bezeichnen, dass sie sich nie so etwas hätte träumen lassen.
Alte zerbrochene Regale lagen unter Sand begraben und hier und da Glaskaraffen und Scherben irgendwelcher Flaschen aus buntem Glas.
Eine Flasche sah besonders schön aus und thronte noch auf einem steinernen Podest. Sie schien die einzige zu sein, die wirklich noch völlig intakt war. Mit einem dicken Bauch und schmalen Hals, waren bunte Gläser in einer metallenen Fassung eingearbeitet.
Aya hatte von Fallen gelesen, sobald man etwas von solch einem Podest herunter nahm. Allerdings wusste sie auch nicht, was sie hier hätte angreifen sollen. Löcher für vergiftet Pfeile gab es zumindest in der Wand nicht. Trotzdem griff sie vorsichtig nach der Flasche und sobald sie ihre Hand um den Hals gelegt hatte, griff sie ruckartig zu und rannte zu dem Gang, aus dem sie kam. Doch nichts passierte. Alles blieb still, bis auf die sanfte Melodie der Kristalle.
„Puh, Glück gehabt“, sagte sie sich und setze sich an die hellste Stelle im Raum.
Kurz geschüttelt zeigte ihr, die Flasche musste leer sein, was vielleicht auch besser war, denn sobald sie den Korken herauszog, wollte sie nicht unbedingt ein Gift einatmen, sollte dies einmal das Labor eines Alchemisten gewesen sein. Vielleicht verwandelte sie sich auch in eine Schlange oder gleich in Kamel. Vielleicht war ja genau das einstmals hier passiert, so chaotisch wie es hier aussah. Allerdings konnte es auch einfach der Sand der Zeit gewesen sein.
Schulterzuckend zog sie den Korken heraus und versuchte etwas im Inneren zu erkennen, doch nichts. Den Staub herunter zu pusten und daran herum zu wischen, brachten leider auch keine Schriften hervor. Somit war die Flasche nur ein hübsches Schmuckstück, das man sich in ein Regal stellen konnte.
„Ach, wie langweilig“, sagte sich die Braunhaarige nur und seufzte.
Plötzlich wackelte die Flasche in ihrer Hand und erschrocken ließ Aya sie in den Sand fallen. Dunkler Rauch stieg aus ihr empor und vernebelte den gesamten Raum.
„Erst schüttelst du mich wie verrückt und dann beleidigst du mich auch noch?“, rief plötzlich eine Stimme aus dem Rauch.
Aya musste husten und versuchte etwas zu erkennen, doch so schnell der Rauch gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder, als ob er nie da war. Doch an der Stelle der Flasche, stand plötzlich ein wütender junger Mann, mit blauschwarzen Haaren und Kleidung die einem Prinzen würdig war.
Aya erschrak so sehr das sie aufschrie, nach hinten hastete, dabei in eins der kaputten Regale griff, welches unter ihrer Hand nachgab und sie mit dem Kopf am hinteren Stein anschlug.
Der Mann konnte so schnell gar nicht reagieren, wie Aya sich bereits den Kopf hielt und vor sich hin jammerte und fluchte.
„Alles in Ordnung?“, fragte der Schwarzhaarige beinah sanft und Aya funkelte ihn wütend an.
„Natürlich ist es das nicht. Wieso erschreckst du mich denn so? Und wer bist du überhaupt?“
„Dastan“, sagte er nur und hielt die flache Hand an seine Brust. „Und du?“
„Aya.“ Mehr bekam die Frau nicht heraus, denn ihr Kopf tat weh und der Schrecken saß tief.
„Nachdem wir das hinter uns haben. Wo ist Azmir? Ah, warte mal. Wieso ist hier alles voller Sand?“ Dastan zog die Augenbrauen zusammen und blickte sich langsam um. Die zerbrochenen Flaschen weckten sein Interesse und erstaunt nahm er einige der Scherben in die Hand.
„Wo kommst du so plötzlich her?“, fragte Aya schließlich und stand langsam auf.
„Na, von hier“, zeigte Dastan in den Raum.
„Ich hatte mich komplett umgesehen. Zum verstecken gibt es hier nichts, es sei denn du bist plötzlich unter dem Sand aufgetaucht. Oder gibt’s eine geheime Tür? Vielleicht eine, bei der ich hier wieder herauskomme.“
„Ich war ja auch hier drin“, antwortete er und zeigte auf die Flasche, die in eine Ecke gerollt war.
Aya verzog ihren Mund. „Na klar. Ein Flaschengeist. Und du kannst bestimmt auch Wüsche erfüllen, wie diese komischen schwebenden Geister in den Büchern.“
„He, mach dich nicht über mich lustig, sag mir lieber was passiert ist.“
Die Frau rieb leicht an ihrem Hinterkopf und zeigte mit der anderen Hand zu dem Gang, aus dem sie kam. „Ich bin in eine Höhle gefallen, da am Ende des Ganges und das Licht von den Steinen hier hat mich hierher geführt.“
„Nein, ich will wissen was hier passiert ist“, dabei rollte der Schwarzhaarige mit den Augen.
„Das weiß ich doch nicht, das ist bestimmt tausend Jahre her.“
Dastan wurde steif und blickte sich noch einmal um. „Nein, das ist nicht wahr.“
„Geh doch raus, wenn du mir nicht glaubst, aber sag mir vorher wie ich hier rauskomme.“
„Nimm doch einen fliegenden Teppich“, antwortete Dastan nur sarkastisch.
„Weißt du was“, begann Aya. „Mach doch was du willst. Ich finde auch ohne dich hier raus.“ Wütend stapfte sie davon und versuchte eine Tür an der Seite irgendwie zu öffnen.
„So wird das nichts“, grinste Dastan und Aya funkelte ihn wütend an.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, lief sie zu der Höhle aus der sie kam. Sie nahm ein paar der leuchtenden Steine mit, die in den Sand gefallen waren und somit genug Licht geben sollten, um in der großen Höhle einen anderen Weg zu finden.
„He, warte doch mal. Nimm mich wenigstens mit“, rief Dastan ihr nach, weil sie wirklich gehen wollte.
Aya machte kehrt und blickte den Mann an. „Du hast doch Beine. Komm doch einfach mit.“
Dastan allerdings zeigte auf die Flasche. „Das kann ich nicht. Zumindest nicht weit. Los, komm schon. Nimm die Flasche.“
Nun war es an Aya mit den Augen zu rollen. Sie schnappte sich die Flasche und packte diese in ihre Jacke.
„Aber mach sie nicht kaputt“, fügte Dastan hinzu, als er er ihr hinterher lief.
„Wieso, was passiert denn dann, bist du dann nicht einfach frei? Dann kann ich sie auch gleich hier gegen die Wand werfen.“ Dastan hielt bei den Worten die Arme vor Aya und versperrte ihr den Weg, die bereits Anstalten machte, es wirklich zu tun.
„Ich weiß nicht was dann passiert. Aber wenn ich mir die anderen Flaschen so ansehe, fürchte ich eher, ich werde sterben. Also mach sie nicht kaputt, in Ordnung?“
Aya nickte. „Ja, ich will ja nicht den nervigsten Flaschengeist, der mir je begegnet ist, sofort töten.“
„Wie vielen bist du bisher begegnet?“, fragte Dastan fast hoffnungsvoll.
„Mit dir eingeschlossen? Einer. Allerdings frage ich mich, warum nicht schon andere auf die Idee gekommen waren, dich einfach an die Wand zu werfen.“
Diesmal war es an Dastan ein grummelndes Geräusch von sich zu geben. „Andere sind sehr viel zuvorkommender gewesen und würden nicht auf die Idee kommen, so etwas je zu tun. Sie hatten Anstand und Erziehung.“
„Ach, so viel wie du?“ Aya verschränkte die Arme. „Weißt du was“, begann sie erneut, nahm die Flasche und stellte sie zurück auf das Podest. „Such dir doch einen anderen Dummen, der dich mitnimmt. Vielleicht hast du ja Glück und es taucht bereits jemand in fünfhundert Jahren auf. Die Gegend hier ist ja sehr begehrt. Der nächste der auf der Flucht ist, fällt bestimmt auch hier hinein.“
„He.. he, jetzt warte doch. Es tut mir Leid“, versuchte Dastan sie aufzuhalten und versperrte abermals den Weg. „Wir versuchen es nochmal, ja? Ich bin Dastan, Gelehrter des großen Azmir.“ Dabei verbeugte er sich leicht und zeigte sogar Anzeichen von Würde und Ehrlichkeit.
Erstaunt blieb Aya stehen. „Ich bin Suraya, Tochter von Nazir, dem Bey von Sanria.“ Wenn er prahlen konnte, konnte sie das auch.
„Eine echte Prinzessin? Moment, du nimmst mich auf den Arm, oder?“
„Irgendetwas ist passiert, ich muss nach Sanria. Also kennst du noch einen anderen Weg hier hinaus oder nicht? Ich bitte dich, es ist wirklich wichtig. Ich habe ohnehin schon viel Zeit verloren, als ich vor den Wachen geflohen bin und dann in diese Höhle gefallen bin.“
Ayas Blick sprach Bände und Dastan fand keine Worte mehr. Er nickte nur, zeigte auf die Flasche, die Aya wieder einstecken sollte und verrückte ein noch halbwegs intaktes Regal. „Das war immer ein Notweg, sollte es in der Stadt brennen.“
„Kannst du mir sagen, was das hier mal gewesen ist?“, fragte Aya neugierig, die sich die Flasche und ein paar leuchtenden Steine in die Taschen steckte.
„Das ist der vergessene Raum von Meister Azmir“, beantwortete Dastan bereitwillig die Frage und lief einen schmale Gang voraus.
Anfangs war dieser nur leicht mit Sand bedeckt, doch bald schon lagen größere Steinbrocken im Weg und machten den Weg immer beschwerlicher. Eine Wache mit voller Rüstung oder einen bärenstarken Mann würden die Gänge niemals durchlassen, doch da auch Dastan eher von schmaler Statur war, schafften es beide, durch das eingestürzte Mauerwerk zu einer Treppe nach oben.
„Warum heißt er vergessener Raum?“, fragte Aya, die in dem Gang die vielen Türen sah und dachte, es war einstmals vielleicht eine Akademie oder etwas, an dem es Gelehrte gab.
„Die Außenwelt sollte davon nichts mitbekommen. Deswegen war wohl auch noch alles verschlossen.“
„Aber da war doch eine Tür und der Gang hinter dem Regal war auch nicht wirklich versteckt.“ Aya konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie das keiner sehen konnte. Offensichtlicher ging es kaum. Und dann gab es noch den Gang, aus dem sie kam und den Raum gefunden hatte. Als wäre er eher das Zentrum von irgendetwas gewesen, zu dem jeder Zugriff hatte.
„Da war auch ein Zauber der alles verschleiert hat. Von außen hat man nur Wände gesehen, aber keine Türen und selbst wenn man in den Raum gekommen wäre, man hätte nichts gefunden. Nicht, wenn man nicht die Erlaubnis hatte.“ Dastan wollte Aya gerade bei den abgebrochenen Stufen helfen als er das sagte, doch sie war bereits neben ihm an der Wand nach oben gelangt und ließ den Schwarzhaarigen kurz erstaunt zu ihr blicken.
„Und der Zauber ist jetzt weg?“, fragte Aya weiter und sah sich um.
Dastan nickte. „Ja, scheint so, sonst hättest du mich nicht gefunden.“
Die Braunhaarige hatte hunderte Fragen, doch als erstes wollte sie wieder an die Oberfläche zurück,  dort kurz verschnaufen, sich in ihr Zimmer schleichen um ihre Sachen zu holen und dann nach Sanria zu reiten. Mit einem Reisegefährten oder was auch immer Dastan werden sollte, hatte sie nicht gerechnet. Was sollte sie also jetzt mit ihm anfangen?

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#13 Am 02.04.2022 um 20.50 Uhr

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⋆☆*✲ Zurück in Merw ✲*☆⋆


Ein Kratzer mehr hier und ein Stück zerrissenen Stoff da und schon war Aya zurück an der Sonne.
Während sie sich den Sand aus der Kleidung und den Haaren schüttelte, der ihr direkt vor dem Ausgang noch regelrecht wie ein Wasserfall .. oder eben Sandfall auf die Haare fiel, schien Dastan kaum etwas abbekommen zu haben. Leichtfüßig tänzelte er über den Sand zu einer Anhöhe und sah sich um. Erst jetzt wurde ihm klar, das Aya nicht gelogen hatte. Die Stadt die er kannte war verschwunden. „Wie lang sagtest du, lebt hier niemand mehr?“
„Genau sagen kann ich es nicht. Es sind bestimmt tausend Jahre, in denen die großen Gebäude aufgegeben wurden. Aber in kleineren lebten die Leute wohl noch eine Weile. Ab und an schlägt sogar heute noch jemand ein Lager hier auf. Bis vor ungefähr vier Jahren lebte ein Mann noch hier in der Nähe in einem kleinen Haus. Aber irgendwann war er dann nicht mehr da.“ Aya hatte sich die Stiefel ausgezogen und schüttete den Sand heraus. Der musste für eine neue Wüste reichen, soviel kam es ihr vor. Ganz zu schweigen von ihren Taschen in ihrer Kleidung, die sie nach und nach ausschüttete.
Dastan stand gedankenverloren da. Er wusste selbst nicht was er denken oder tun sollte. Alles was er kannte war verschwunden und das nicht nur vor wenigen Jahren, nein, gleich einem ganzen Jahrtausend. „Die ganze Stadt ist einfach weg?“
„Nein“, widersprach Aya. „Sie ist nur ein Stück nach da drüben gewandert.“ Dabei zeigte sie in eine Richtung in der man nur ein paar Spitzen hoher Gebäude erkennen konnte. An einer schattigen Wand ließ sie sich auf den Boden sinken und atmete erst einmal durch. Sie hatte sich die Hände aufgerissen, wenn auch nicht schlimm, doch sie brannten und nirgends gab es Wasser, um wenigstens den Schmutz aus den Wunden zu spülen.
Etwas verloren trottete Dastan in Richtung der Wand, an der Aya saß und setzte sich neben sie. Auch wenn er das Ganze noch lang nicht verdaut hatte, wollte er sich nicht weiter damit beschäftigen und lenkte das Thema auf die Braunhaarige. „Also, was ist passiert? Wieso bist du weggelaufen?“
„Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. Da kamen plötzlich Männer in die Akademie und wollten mich mitnehmen. Mira rief nur das die mich einsperren wollten, also lief ich vor denen weg. Ich habe selber schon überlegt was passiert sein könnte, aber ich weiß es einfach nicht. Ich habe nichts gemacht. Ich habe sogar die Ausgehzeiten eingehalten in letzter Zeit. Ich habe niemanden verletzt, nichts gestohlen, ja.. nicht einmal den Direktor habe ich verärgert.“
„Wer ist Mira?“
„Eine Freundin. Sie hat hoffentlich keinen Ärger wegen mir.“ Aya drehte sich etwas zu Dastan und blickte ihn fragend an.
„Was?“
„Was bist du jetzt eigentlich?“ Aya malte sich inzwischen alles mögliche an Geschichten aus, doch eine Antwort hatte sich sich selber noch nicht geben können.
„Hab ich doch schon gesagt. Ein Gelehrter von Azmir.“
Aya schnaufte. „Ein Gelehrter wohnt nicht in einer Flasche und hängt da drin dann tauschend Jahre fest.“
„Wieso? Schläft man heutzutage denn nicht mehr in Flaschen?“ Dastan blickte Aya völlig fassungslos an, das es der Braunhaarigen die Sprache verschlug. Doch lang hielt es der Flaschengeist nicht aus und lachte laut los. „Dir kann man wirklich alles weiß machen, was?“
Mit offenem Mund sah sie Dastan an und schlug ihm dann die Faust gegen die Schulter. „Du Blödmann.“
„Entschuldige“, grinste Dastan und versuchte nicht mehr zu lachen. „Ich konnte einfach nicht widerstehen.“
Ayas Augen verengten sich, doch sie sagte nichts mehr. Sie hoffte er würde endlich etwas brauchbares erzählen, denn bisher waren es doch alles nur Märchen.
Dastan seufzte bei dem Blick. „Na schön. ...Flaschengeist sagt man eher gern in Geschichten. Oder Lampengeist oder auch Dschinn? Die Märchen hat sicher einer der Gelehrten in Umlauf gebracht und sich noch einiges dazu gesponnen. Aber die Wahrheit ist, solang man Gelehrter ist und nicht beendet hat, was man begonnen hat, ist man sozusagen an Azmir gebunden. Man soll nicht auf dumme Gedanken kommen, sein Wissen weiter tragen und so weiter. Sobald man die Lehre abgeschlossen hat, hätte man es freiwillig ohnehin nicht mehr getan. Denke ich zumindest. Vielleicht war es dann auch etwas anderes. Keine Ahnung.“
„Was habt ihr denn gelernt, das man euch in Flaschen einsperrt? Etwas magisches?“ Aya war fassungslos. Sie hoffte, Dastan sagte diesmal die Wahrheit. Was musste das für ein Leben sein, indem man solche Ketten angelegt bekam.
„Ja, kann man sagen. Erzähle ich dir irgendwann einmal. Das ist eine lange Geschichte.“
„Aber wie kann man denn so leben, in einer Flasche? Wie grausam ist denn dieser Zauberer?“ Ayas Blick glich langsam dem eines jungen Welpen. Sie hatte Mitleid mit ihm, nicht zuletzt deswegen, weil er tausend Jahre in einer Flasche ausharren musste und nichts mehr in dieser Welt hatte. Dieser Azmir war sicher schon längst tot.
„Man merkt nichts davon, wenn man da drin ist. Also, außer jemand schüttelt einen wie verrückt.“ Dabei zog Dastan die Brauen hoch und starrte Aya kurz an. „Die Zeit vergeht nicht.“
„Aber hattet ihr denn keine Zimmer zum schlafen? Ein ganz normales Bett?“ Auch wenn Dastan vielleicht nicht alles sofort erzählen wollte, zumindest das musste er ihr verraten.
„Du hast doch in den Gängen sicher die vielen Türen gesehen. Der Sand war damals nicht so hoch. Das sind.. waren alles Zimmer mit einem Blick über die Stadt. Das waren unsere Zimmer, aber sobald Azmir allein oder mit nur einem oder wenigen von uns unterwegs war, wurden die anderen zur Sicherheit in einer Flasche aufbewahrt. Zusätzlich war man auch an diese Flasche gebunden, damit man sich nicht zu weit entfernte.“
„Das ist grausam“, unterbrach die Braunhaarige.
„Ein Gefängnis ist schlimmer, denn wie gesagt, man merkt es ja nicht, wenn man in der Flasche ist. Und es war ja nicht für ewig... na ja.“
„Aber ihr wurdet trotzdem wie Gefangene behandelt. Ihr durftet ja nicht weit weg und was ist mit den anderen? Alle anderen Flaschen waren kaputt.“ Aya hielt sich den Mund zu und drückte ein „Entschuldigung“ hindurch.
„Schon gut“, lächelte Dastan bitter. „So viele Scherben lagen dort nicht. Vielleicht hat Azmir sie alle geholt, oder sie wurden von dem Bann befreit. Ich weiß ja nicht wirklich was passiert, wenn die Flasche kaputt geht.“ Dastan versuchte sich selbst etwas Mut zuzusprechen, denn was blieb ihm anderes übrig. Das er sein früheres Leben verloren hatte war eine Sache, doch wie konnte er nun je von diesem Bann befreit werden, der ihn an diese Flasche kettete. Ob es von Vorteil war, dass er dadurch unsterblich sein konnte wusste er noch nicht. Schon damals hatte er nicht vor ewig zu leben, vor allem wenn er gerade jetzt daran dachte, jeden Freund den man kennen lernte, irgendwann zu verlieren. Wenn Azmir noch lebte und er ihn fand, konnte er vielleicht von ihm befreit werden. Doch nach tausend Jahren würde das sicher schwierig werden, wenn selbst die Bücher längst zu Staub zerfallen sind.
Allerdings dachte sich Dastan, das sein Problem Zeit hatte... wenn auch nicht zu viel Zeit. Wenn seine Retterin hundert Jahre war, wäre sie sicher keine Hilfe mehr. „Wie wäre es, wenn wir uns gegenseitig helfen“, begann Dastan. „Ich helfe dir bei deinem... was auch immer und du nimmst mich erst einmal mit. Ohne dich oder jemand anderen komme ich ja ohnehin nicht weg. Und du scheinst jemand zu sein, dem man vertrauen kann.“
Aya blickte erstaunt zu dem Mann vor sich. Mit einem milden Lächeln hielt er ihr eine Hand entgegen. Sein hübsches Gesicht trieb ihr die Röte in die Wangen. Jetzt, im Freien, wo das Licht um einiges besser war, konnte sie ihn erst richtig sehen. Zuvor schimmerten immer nur leuchtende Steine oder ein kleiner Lichtstrahl auf sie herab. Sie räusperte sich schließlich und reichte auch ihm nickend die Hand. „In Ordnung. Vielleicht finden wir ja in einer Bibliothek auch bald etwas über diesen Azimar..“
„Azmir“, warf Dastan kurz ein und Aya nickte.
„..Azmir.“

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#14 Am 03.04.2022 um 21.24 Uhr

Shadowgarde
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Ama
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Hey Meria,
ich nehm mir deinen neuen Part schon die ganze Zeit vor, aber du weißt ja wie das ist… Die Zeit rinnt einem durch die Finger wie heißer Sand. …
Du siehst aber, ich bin zumindest schon voll in Wüstenstimmung - und das war hoffentlich mein einziger schlechter Wortwitz heute (Edit: War es leider nicht)
Der Vorteil: Ich habe nun ZWEI Teile vor mir!
Find ich übrigens toll, dass du gerade so gut mit dem Schreiben voran kommst.
Lass dich nicht stressen, aber ich muss mal loswerden, dass es schön ist, eine Geschichte in einer gewissen Regelmäßigkeit zu verfolgen.
Gut, das kenn ich ja schon von dir
Du hast ja im Gegensatz zu mir hier bereits eine Story beendet.
Aber bevor ich weiter über irgendwelche Enden texte, fange ich erstmal mit Lesen an xD
Ich hab ja Hoffnung, dass Aya noch lebt^^

Uh, die sandige Wüstenwelt ist toll beschrieben.
In dieser Ruine hab ich fast Alladin-Vibes.
Okay xD Kommt jetzt die Wunderlampe?

Hah, das hat sich Aya auch gedacht.
Na, ich glaub der gute Dastan hat Potential ihr den ein oder anderen Wunsch zu erfüllen - ob er/sie es wissen oder nicht ; ) ... Hehe ...
Jetzt geht's los. Ich find's ja herrlich, wenn sich die Leute am Anfang erstmal nur auf die Nerven gehen. Und er scheint eine coole Story zu haben.

Ookaayyy. Dann auf in den nächsten Teil!

Oh, tausend Jahre in einer Flasche. Und plötzlich ist die Welt eine andere - das ist schon hart. Ich glaub, seine Tausend und eine Nacht-Story hat er sich anders vorgestellt... (Okay, der war schlecht) Ich hab schon ehrlich Mitleid mit ihm.

"Ich habe sogar die Ausgehzeiten eingehalten... in letzter Zeit."
Ach, Aya xD

Ich musste herzlich lachen, als Aya erklärte, er müsse wenigstens verraten, ob er da ein Bett in der Flasche hat… Ich weiß, sie denkt sie da nichts bei... aber xD Ey, ja... Prioritäten wecken Kopf-Kino.

Und eine sehr schöne Dynamik haben die zwei,
Da freu ich mich schon sehr auf... MEHR!

Bis in Bälde!

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#15 Am 11.04.2022 um 15.50 Uhr

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⋆☆*✲ Auf geheimer Mission ✲*☆⋆


„Wieso schleichen wir?“, flüsterte Dastan, als Aya wie ein geheimer Spion über die Dächer in Richtung der Akademie kletterte.
„Ich weiß doch nicht, ob die noch da sind“, gab Aya in der gleichen Lautstärke zurück.
„Wer sind DIE?“
„Wachen des Königs. Eine geheime Organisation aus dem Untergrund. Die Schulbehörde. Ich weiß es nicht.“
Dastan zog eine Augenbraue nach oben. „Ein einfaches 'keine Ahnung' hätte es auch getan.“
„Vielleicht ist es ja ein geheimer Attentäter“, spann Aya weiter und malte sich bereits eine ganze Armee aus, die ihr gegenüber stand.
„Sollte es so sein, müsstest du zumindest wissen, was du angestellt hast. Also ist es vielleicht nur ein Missverständnis. Und wieso über die Dächer? Glaubst du, dort sehen sie nicht nach?“
„Ich weiß ja nicht was ihr da alles vor tausend Jahren hattet, aber in einer Akademie laufen normalerweise keine Wachen über die Dächer. Und eigentlich könntest du ganz normal unten laufen und nachsehen, ob jemand vor der Tür zu meinen Zimmer steht. Dich kennt ja niemand.“ Aya blickte sich um und zeigte in eine Richtung, in der Dastan runter konnte, um direkt zum Gang der Zimmer zu kommen.
„Das hättest du auch früher sagen können“, beschwerte sich der Flaschengeist.
„Du hättest doch auch was sagen können“, widersprach Aya.
„Du hast gesagt 'komm mit'. Ich habe nicht wirklich eine Wahl.“
Aya grinste. „Ich kann dir Befehle erteilen?“
Dastans Augen wurden schmal.
„War nur ein Scherz, keine Sorge.“ Aya atmete tief durch. „Na schön. Kannst du die Leute ablenken, während ich meine Sachen hole?“
„Gut, machen wir es kurz. Wir sehen uns unten.“ Dastan wartete nicht auf eine Antwort und sprang nach unten, direkt zu einem Gang von dem aus er direkt zu den Zimmern gelangen konnte.
Aya blickte erstaunt hinterher. Als Flaschengeist konnte er zwar nicht fliegen, zumindest hatte er es noch nicht gezeigt, aber leicht nach unten schweben, um nicht klettern zu müssen, war sehr zum Vorteil. Jemanden wie ihn, der mit ihr mithalten konnte und nicht hechelnd hinterher hing, sollte sie  behalten. Das bedeutete, sie sollte die Flasche so gut schützen wie möglich. Was wusste sie schon wenn auch nur ein Riss drinnen war. Sein momentaner Zustand beschäftigte sie schon genug. Würde sie die Flasche zerbrechen, wäre sie am Boden zerstört. Sie wollte nie Schuld daran sein, wenn ein anderes Menschenleben zu Ende ging.

Es war noch mitten am Tag, doch spät genug, das sich die meisten Bewohner der Gegend in die kühleren Orte zurück zog, was meist ihre Häuser, große Hallen, Schwimmbäder oder einfach nur schattige Parkanlagen waren. Aya wollte zwar nicht unbedingt in der Mittagshitze ohne Wasser in der Wüste landen, doch in der Stadt war ihr die Zeit meist egal. Außer in den heißen Sommermonaten, an denen es selbst nachts kaum abkühlte.
Der Hof vor ihrem Balkonfenster war menschenleer und ein Leichtes um in ihr Zimmer zu gelangen. Wachen konnte sie zumindest keine erkennen und ein paar Menschen, die entfernt unter grünen Dächern ruhten, sollte ihr Tun wenig interessieren. So hoffte sie.
Auf dem Balkon angekommen atmete Aya tief durch, nahm sich das schützende Tuch vom Kopf und ging hinein. „Na also“, sagte sie sich nur, bevor sie einer anderen Frau gegenüber stand.
„Aya?“ Miras Erstaunen war deutlich zu sehen. „Du, du lebst.“
„Ja, wieso?“ Weiter kam Aya nicht, da Mira sie bereits umarmt hatte und zu schluchzen begann.
„Die haben gesagt du bist tot und dann sind die wieder gegangen ohne was zu sagen.“ Mira blicke ihre Freundin an. „Dir geht’s doch gut, oder?“
„Ja“, antwortete Aya nur und ging Richtung einer Karaffe, die auf einem kleinen Tisch stand. „Ich muss nur was trinken.“
„Aber was heißt das denn jetzt?“ Mira lief ihr nach und sah die zitternden Hände von Aya. „Du bist verletzt.“
„Mir geht’s gut“, beschwichtigte Aya und setzte sich hin, um einen großen Schluck Wasser zu nehmen, der ihre ausgetrocknete Kehle hinunter rann. „Aber ich muss gleich wieder los.“
„Was ist denn passiert?“ Mira wurde immer aufgelöster. Sie hatte ein Tuch geholt und eine flache Schale, um wenigstens etwas für ihr Freundin tun zu können. „Als sie dir gefolgt sind, haben sie mich in Ruhe gelassen, als wären sie nur falsch abgebogen.“
„Das ist gut zu wissen“, lächelte Aya und tauchte ihre Hände in das kühle Nass. „Wenigstens passiert dir dann nichts.“
„Ja, aber.“
„Keine Sorge, Mira. Ich finde raus was hier passiert, aber kannst du mir in der Zwischenzeit einen Gefallen tun?“
Mira nickte und verband die Hände von Aya, nachdem sie trocken waren.
„Finde etwas in der Bibliothek über einen Zauberer mit dem Namen Azmir heraus. Er lebte vor ungefähr tausend Jahren in der alten Stadt.“
„Wozu brauchst du das?“
„Das ist etwas schwer zu erklären, aber ich hatte Hilfe und er wartet draußen.“
„Er?“, grinste Mira, die ihre Freundin kannte und wusste, sie hatte nie großes Interesse an Männern gezeigt.
Aya hob die Augenbrauen. „So ist das nicht. Er hat mir nur geholfen und ich will ihm im Gegenzug auch helfen.“
„Ja, sicher.“ Mira grinste noch breiter.
„Oh, nein, tu das nicht“, begann Aya und stand auf. Doch es war zu spät. Mira ließ einen kurzen Schrei der Freude los und fiel Aya um den Hals.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Dastan stürmte hinein, bewaffnet mit dem nächsten, was er finden konnte, einer zweischneidigen Axt, in dem Fall. Einst wahrscheinlich im Besitz eines großen Kriegers und nun nur noch eine von vielen Dekoration an den Wänden der Akademie.
Mira erschrak und stellte sich hinter Aya.
„Alles in Ordnung, Dastan“, rief Aya nur, um die Situation so schnell wie möglich zu entschärfen.
„Ich habe jemanden schreien gehört, da dachte ich schon, sie sind hier drin.“ Räuspernd und leicht verlegen, stellte er die Axt neben der Tür ab.
„Dastan also, ja?“ Mira grinste den Mann an und sah ihn von oben bis unten an.
Aya rollte mit den Augen. Es war schon sehr faszinierend, wie ihre Freundin es schaffte, in einem Moment völlig ängstlich zu sein, doch sobald ein hübsches Gesicht vor ihr stand, war alles vergessen und sie die Ruhe selbst. Man konnte es vielleicht sogar als Vorteil sehen. Nur hatte man nicht immer einen Mann parat, den man neben sie stellen konnte, sollte wieder einmal etwas passieren.
„Gutaussehend, gut gekleidet. Du solltest ihn deinem Vater vorstellen.“
„Mira“, versuchte Aya sie zur Ruhe zu bringen.
„Du bist also Mira“, lächelte Dastan und neigte seinen Kopf. „Schön dich kennen zu lernen.“
„Und höflich ist er auch noch. Den solltest du festhalten.“ Mira kicherte und brachte somit nicht nur Aya in Verlegenheit.
„Wenn du wüsstest“, sagte Aya leise zu sich und räusperte sich, bevor ihr Ton wieder normal wurde. „Wir müssen los. Denk bitte an das, um was ich dich gebeten habe, ja? Es kann sein, dass ich erst mal eine Weile nicht hier sein werde.“
„Was heißt eine Weile?“, fragte Mira und packte hastig eine Tasche, damit die Reisenden genug Proviant für unterwegs hatten, wohin die Reise sie auch führte.
„Ich weiß es nicht“, begann Aya und zog sich nebenbei frische Kleidung über. „Ich lasse es dich wissen.“
„Ja, aber... wie denn?“ Mira drückte Dastan die Tasche in die Hand und stand etwas hilflos da.
„Ich schreibe dir oder komme persönlich wieder. Irgendwie schaffe ich das.“ Aya war fertig, nahm ihre Waffen, die sie unter dem Bett versteckt hatte und stellte sich lächelnd vor Mira. „Du weißt doch, ich passe schon auf mich auf und Dastan ist auch noch da. Ich muss zuerst zu meinem Vater, ich muss wissen was hier los ist und wissen, ob es ihm gut geht. Vielleicht bin ich schneller wieder zurück als du glaubst.“
Mira nickte nur und nahm ihre Freundin noch einmal in den Arm. „Und du passt wirklich auf sie auf, ja?“, sagte sie zu dem Mann, der bereits wieder an der Tür stand und nickte.
„Wäre wohl besser. Ich möchte doch keine Prinzessin zum Feind haben“, grinste Dastan und Mira winkte kichernd ab.
„Sag niemandem, ich lebe noch. Das kommt früh genug raus. Ich will erst einmal Vorsprung haben, wenn du verstehst.“ Aya blickte dabei zwar ernst, doch Mira lächelte sie an.
„Ja, keine Sorge. Ich bin nur froh das du lebst.“ Mira ging in den Gang, um zu sehen, ob die Luft auch wirklich rein war, winkte die Beiden zu sich und blickte ihnen schließlich nach, bis sie verschwunden waren.

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#16 Am 20.04.2022 um 19.13 Uhr

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⋆☆*✲ Auf nach Sanria ✲*☆⋆


Dastan blickte eine Weile immer wieder zu Aya, die gedankenversunken auf ihrem Pferd saß und einfach nur vor sich hin starrte.
Seit sie sich zumindest eins der beiden Pferde 'geborgt' hatten, sagte Aya kein Wort.
Die Sonne stand immer noch brennend weit oben am Himmel und um die Pferde zu schonen ritten sie häufiger in langsamen Tempo. Außerdem hatte Ayas nächtlicher Sturz seine Folgen hinterlassen und wäre es nicht so dringend, würde sie den ganzen Weg lieber zu Fuß hinter sich bringen.
„Was geht dir durch den Kopf?“, fragte Dastan schließlich, um die Stille zu durchbrechen. Außer ihnen war auf dem Weg niemand unterwegs. Verständlich, so mitten am Tag. Und die Aussicht war nicht die Schönste. Genau diese hatte Dastan auch früher zur Genüge gehabt und bot nichts Besonderes, Neues oder Aufregendes. Er wollte sich ablenken und nicht nachdenken.
Aya machte ein noch nachdenklicheres Gesicht als ohnehin schon und blickte zu Dastan mit offenem Mund, sagte aber nichts. Sie wusste einfach nicht wie sie beginnen sollte. Alles war einfach so verwirrend. „Weißt du“, begann sie schließlich. „...da verfolgt mich eine halbe Armee von Leuten. Ich hab sogar gehört wie einer sagte, es wäre egal wenn ich tot wäre oder so ähnlich... hab´s vergessen. Aber... dann plötzlich nichts mehr? Keiner der nachsieht ob ich auch wirklich in einen bodenlosen Abgrund falle? Weswegen auch immer die mich gejagt haben, aber bei so vielen Leuten jagt man doch nicht und lässt es auf sich beruhen. Und... irgendwie habe ich sogar das Gefühl ich sollte genau dort landen. Dieser eine Mann, der mir gefolgt war,  wusste das es dort tief runter geht. Also, ging. Damals...Und der gruselige Kerl wusste das sicher auch.“ Die Braunhaarige schüttelte den Kopf und atmete tief durch. „Ich verstehe es einfach nicht, weißt du?“
Dastan überlegte kurz. „Ein gruseliger Kerl? Hast du ihn gesehen?“
„Nein, nicht wirklich. Aber seine Stimme vergesse ich sicher nicht.“
„Ich wüsste da vielleicht jemanden, bei dem wir etwas erfahren können.“
„Jemand der noch lebt? Du weißt noch das mit den tausend Jahren, oder?“
Dastan hob eine Augenbraue und blickte sie an. „Wir können es auch lassen.“ Der Schwarzhaarige machte es sich etwas bequemer auf seinem Pferd und sah sich die karge Gegend an. „Der gruselige Kerl wird ja sicher nie wieder auftauchen und des Nachts einfach so in dein Zimmer steigen, um dich auszurauben. Oder vielleicht..“
„Ist ja schon gut“, unterbrach Aya und guckte grimmig, bevor Dastan seine Märchen noch weiter spann.
„Also das musst du aber noch üben. Siehst eher aus wie ein Welpe, der seinen Napf verteidigt“, grinste er und ritt eilig davon, bevor Aya etwas erwidern konnte.
„Heeh“, rief sie nur und ritt ihm hinterher.

Sanria war nicht mehr weit entfernt, doch eine graue Wolke war bereits zu sehen und das verhieß nie etwas Gutes.
„Oh, nein“, gab Aya nur von sich und gab ihrem Pferd die Zügel. Dastan ritt ihr nach, ohne etwas zu sagen.
Je näher die Braunhaarige kam, um so mehr konnte sie erahnen was passiert sein musste. Sie ritt durch den Haupteingang, vorbei an den blühenden Gärten, die sie zusammen mit Amar gern gepflegt hatte, direkt zum Haus, in dem Nazir lebte. Doch von dem Haus war bereits nicht mehr viel übrig. Der Rauch den Aya von weitem gesehen hatte, kam aus den restlichen glimmenden Holzbalken, der einstmals oberen Etagen.
Von den Bewohnern fehlte jede Spur und fast unheimlich still wehte nur der Wind durch die Blätter der Bäume.
Dastan stieg nach ihr ab und nahm die Zügel beider Pferde, während Aya geschockt vor den Trümmern ihres Zuhauses stand. Sie brauchte eine Weile bis sie ins Innere ging und hoffte niemanden zu finden, der ihr lieb und teuer war. Doch außer verkohlten Resten einstiger Möbel war nichts zu sehen.
„Papa?“, rief sie schließlich, als sie aus den Ruinen in den Hof trat, doch Antwort erhielt sie nicht. Tief atmete sie durch, um wieder zu klarem Verstand zu kommen. Dastan behielt die Gegend im Blick und gab der Frau die Zeit die sie brauchte. Denn wer auch immer das war, konnte immer noch in der Nähe sein.
„Es ist niemand hier“, sagte sie schließlich, als sie wieder nach draußen kam.
„Ist das jetzt gut oder schlecht?“, fragte Dastan ehrlich.
„Das weiß ich noch nicht. Vielleicht konnten sie alle verschwinden, bevor diejenigen ankamen die alles niedergebrannt haben.“ Überlegend starrte sie ins Leere. „Nazir hatte einmal gesagt, wenn etwas passiert, hinterlässt er etwas. Ich weiß allerdings nicht was.“
„Aber du weißt wo es ist?“, fragte der Dschinn und hob die Brauen.
„Na ja. Er hat gesagt: 'Dips weiß schon wo', oder so ähnlich. Dips ist ein Fuchs.“
„Also suchen wir nach einer Höhle?“
Aya grummelte kurz vor sich hin. „Nazir war nicht gerade gesprächig was das anging.“
Dastan konnte nicht anders als leicht zu grinsen. „Ich mag deinen Vater jetzt schon. Selbst wenn er fliehen muss, für dich hält er noch ein Rätsel parat.“
„Kannst du nicht irgendwas zaubern? Eine schwebende Karte oder einen Pfeil, der die Richtung zeigt?“
„So funktioniert das nicht. Ich weiß ja nicht nach was wir suchen, ich brauche schon einen Anhaltspunkt.“
Aya überlegte und hielt schließlich einen Finger nach oben. „Ich hab da eine Idee.“ Sie lief ins Haus, in Richtung der Küche, in der Hoffnung noch etwas zu finden, das vom Feuer verschont geblieben war. Die Vorratskammer im Keller blieb sogar völlig unversehrt und ein wenig Brei und Obst zusammen mit einer Schüssel war schnell gefunden.
Dastan brachte die Pferde in den Stall, damit sie außer Sicht waren. „Na immerhin bekommt ihr das beste Futter weit und breit.“ Er gab den Pferden alles was er finden konnte und für jeden einen Eimer mit Wasser, als auch schon Aya hinter ihm stand.
„Du machst dich gut als Stalljunge“, versuchte Aya die Stimmung aufzulockern, doch Dastan antwortet nur mit einer erhobenen Augenbraue. „Komm mit, ich hoffe es funktioniert.“
„Was hast du vor?“, fragte der Schwarzhaarige und sah noch einmal zu dem verbrannten Haus, als sie daran vorbei gingen, mitten durch die Gärten, hinunter zum Fluss. Bevor Aya jedoch antworten konnte sprach Dastan seine Gedanken laut aus. „Eine normale Diebesbande war das sicher nicht. Das war ein Mahnmal.“
„Woher weißt du das?“, fragte Aya, die soweit noch lang nicht denken wollte oder konnte.
„Alles andere ist noch intakt. Nur das Haus ist abgebrannt. Irgendwelche Räuber hätten alles zerstört. So etwas ändert sich auch in tausend Jahren nicht. Außerdem wurde nichts geplündert.“
„Das klingt, als hättest du so etwas bereits erlebt.“ Aya wollte noch etwas sagen, doch wusste nicht was, denn es klang eher nach einer traurigen Geschichte.
„Ich weiß nicht wie oft in dieser Welt irgendwelche Dörfer überfallen werden, doch das kam in meiner Zeit sehr häufig vor. Bis der König Zauberer einstellte, die halfen die Übermacht zu beenden, weil selbst seine Armee nicht dagegen ankam.“
Erstaunt blieb die Frau stehen. „Es gab Zauberer die für den König gearbeitet haben?“
„Das heißt dann wohl, in deiner Welt ist das anders.“ Dastan versuchte regungslos zu bleiben, doch Aya sah ihm an, das es ihn beschäftigte.
„Ich wusste nicht einmal, das es Zauberer überhaupt gab. Aber was das angeht ist in Suza mehr zu erfahren. Merw hat zwar viele Bücher, aber was in Suza passiert ist, steht dort in der Geschichte. Vielleicht steht ja dort wohin sie alle gegangen sind.“
Dastan lächelte. „Bevor du dir darum Gedanken machst, sollten wir erst mal deinen Vater finden.“
Aya lächelte. „Ich glaube er würde dich mögen.“
„Was gibt es an mir auch nicht zu mögen“, grinste er und stemmte die Hände in die Hüften.
„Dein Ego?“
„Autsch... Da musstest du aber nicht lang überlegen.“
Aya lachte nur und stellte die Schüssel am Flussufer ab.
„Und jetzt?“, fragte der Dschinn und sah sich um.
„Hm“, begann Aya und suchte ebenfalls die Gegend ab, bevor sie laut nach Dips rief und hoffte er würde es hören. „Und jetzt warten wir.“
„Und wie soll ein Fuchs verstehen was du von ihm willst?“, fragte Dastan schließlich und setzte sich nah ans Wasser.
„Weiß ich ehrlich gesagt auch noch nicht.“
Dastan legte sich hin und nahm die Hände hinter den Kopf. Die Sonne ging bereits unter und die Hitze des Tages ließ langsam nach. So lang in einer Flasche gesteckt zu haben, macht scheinbar schnell müde, nach einem ganzen Tag frischer.. heißer Luft. Doch bevor ihm die Augen zufallen konnten stupste Aya ihn an.
Ein Wüstenfuchs näherte sich langsam, gefolgt von einem weiteren, der allerdings Abstand hielt.
Aya zeigte ein Stück Obst, damit der Fuchs es sehen konnte und schon war er da.
Erstaunt beobachtete Dastan das kleine Schauspiel, bei dem Dips mit ein paar Kunststückchen und Tricks die Obststücke von Aya stibitzte. „Ah, sieh mal“, brachte Aya schließlich an und versuchte Dips für einen Moment ruhig zu halten, um ihm ein dünnes Halsband abzunehmen. Sie stellte die Schüssel ein Stück weiter weg, damit sich auch Dips Freund näher heranwagte, um etwas von den Leckereien zu ergattern und setzte sich wieder neben Dastan. „Da ist ein Zettel drin. Es ist schon so dunkel, ich kann es nicht lesen.“
Dastan hielt seine Hand neben das Stück Papier und eine kleine Flamme erschien.
Aya allerdings erschrak und blickte erstaunt auf die kleine Flamme die auf Dastans Hand tanzte und weder seine Hand verbrannte noch wirklich heiß war. „Das ist ja der Wahnsinn.“
„Leichteste Übung, gehört zum Grundkurs.“ Dabei zuckte er mit den Schultern und grinste.
„Sehr hilfreich beim Feuer machen, oder?“
Dastans Augen wurden größer. „Du denkst in viel zu kleinen Dimensionen.“
„Wieso? Was soll man denn sonst mit Feuer machen?“
Dastan lachte, antwortete allerdings nicht und hielt seine Hand wieder nah an das Papier. „Na los, was steht denn da?“
„Da steht... hm..“ Aya musste überlegen, bei dem Text den sie las. Der Flaschengeist wurde allerdings langsam ungeduldig. Schnipste mit den Fingern und ließ die Flamme kurzzeitig größer werden. „Ich muss nachdenken. Da steht, ich soll im geheimsten der geheimen Orte nachsehen.“
Dastan ließ die Flamme erlöschen. „So drückt sich dein Vater aus?“
„Nein. Ich, vor zehn Jahren. Ich hatte viele Geheimverstecke. Und einen nannte ich den geheimsten der geheimen Orte. Aber ich habe keine Ahnung welcher das ist.“
„Wie kann man denn seine Verstecke vergessen?“
„Es waren viele, ...sehr viele. Die meisten waren aber nicht wirklich geheim. Einer war unter meinem Bett oder einer in einer Schublade. Aber es gibt eine Höhle, über dem Fluss.“ Dabei zeigte sie in eine Richtung in der man nur noch erahnen konnte, das dort steile Hänge mit Höhlen waren. „Dort könnte was sein.“
„Dann lass uns gehen“, spornte Dastan sie an.
„Jetzt in dunkeln?“
„Ist die Höhle nicht sowieso dunkel?“
„Die ist nicht so groß. Wenn, dann habe ich die Sachen einfach nur unter ein paar Steinen versteckt.“ Aya hatte ehrlich gesagt keine Lust in der Nacht durch Höhlen zu kriechen. Es gab allerlei Gefahren bei Nacht und wenn es nur die kleinen und giftigen Wüstenbewohner waren. Das reichte, um lieber bei Tag auf Erkundung zu gehen.
„Und so etwas nennst du geheimstes Geheimversteck?“ Dastan konnte nicht anders als zu grinsen, was allerdings nicht mehr so deutlich zu sehen war und Aya eher vorkam als könnte er es besser.
„Ich kann nicht zaubern“, verteidigte sie sich und stand auf, um zum Haus zurück zu gehen. „Außerdem ist doch hier nie einer gewesen. Niemanden hätten diese Höhlen interessiert und so wertvoll waren meine Schätze ja nie.“
„Hat man als Prinzessin keine Schätze wie Gold und Juwelen?“
Aya verzog den Mund. „Hör auf mich zu ärgern.“
„Das... war eigentlich eine ernstgemeinte Frage.“
„Sehe ich etwa wie eine Prinzessin aus?“
Dastan lachte. „Nein, das wohl nicht, aber du bist doch eine. Oder haben sich Titel in den letzten paar Jahren geändert?“
Aya blieb stehen und starrte ins Nichts. „Oh. Darüber hab ich nie nachgedacht. Wir waren einfach nur eine Familie und ich nie auf öffentlichen Feiern oder beim König oder was so Leute tun mit solchen Titeln.“
„Hat dich in der Akademie denn nie einer so genannt?“
„Nein.“
Dastan lachte kurz auf. „Das habe ich nicht erwartet. Na schön. Wenn wir morgen früh zu diesen Höhlen gehen, können wir auch noch was essen. Ich hab Hunger.“
„Oh. Ja“, begann Aya und zog Dastan hinter sich her. Ich hab das ganz vergessen. Es ist genug da und schlafen können wir im Stall. Da gibt es zumindest eine Liege.“
„Und wo schlafe ich? In die Flasche gehe ich sicher nicht“, beschwerte sich der Dschinn und ließ sich mitschleifen.
„Du kannst die Liege haben, die ist mir eh zu hart. Ich nehme das Stroh.“
„Und dann bekomme ich irgendwann von dir zu hören, dass ich eine Prinzessin habe im Stroh schlafen lassen? Kommt nicht in Frage.“
„Na schön. Dann befehle ich dir eben auf der Liege zu schlafen, grinste Aya, als sie vor dem Haus ankamen und dort stehen blieb.
Dastan hob eine Hand und zeigte auf die Braunhaarige. „Du spielst mit unfairen Mitteln.“
Ayas Grinsen wurde breiter und sie nickte. „Damit wäre das geklärt.“


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#17 Am 21.04.2022 um 15.58 Uhr

Obsidiangarde
Seera
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Seera
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Das ist einfach nicht Ayas Woche ._. Zuerst die Verfolgung, der Sturz und in Sanria muss sie feststellen, dass ihr zuhause zerstört wurde.
Wenigstens leistet ihr Dastan ab jetzt Gesellschaft.

Die Vorfälle sind bestimmt miteinander verknüpft.
Mal sehen wer da Jagd auf wen macht...
Ich behalte meine Vermutungen mal noch für mich... hmmm

Und nawww Dips ist wieder da ^o^ Jetzt, wo irgendwie alle verschwunden sind, wird Dips doch bei Ayas Seite bleiben, oder ;_;?

Bin schon gespannt, was Nazir da im geheimsten der geheimen Orte aufbewahrt hat..

Ich werde auf jeden Fall ganz geduldig warten :D 



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#18 Am 21.04.2022 um 22.15 Uhr

Shadowgarde
Ama
Rookie
Ama
...
Nachrichten: 91

Nabend nabend ( ͡❛ ͜ʖ ͡❛),
die Zeit vergeht immer so irre schnell – ich werde langsam wohl alt xD
wobei Ostereier suche ich immer noch gern^^
Dank dir für die Grüße!
Und man bist du schnell! Du hast grad einen Lauf, kann das sein? ᕙ(^▿^-ᕙ)
Ich wills nicht jinxen, aber kleine Kapitel sind auch gut.
Mir ist grad aufgefallen, dass ich wieder mal ein Kapitel hinterherhinke.
Dabei gab es eine Sache, die ich zum Part davor unbedingt loswerden wollte (ich hatte das in der Bahn gelesen – aber es ist ein bissl nervig, dass das mit dem Kommentieren nicht einfacher geht.)
Ich fand beide Szenen witzig. Die erste besonders:
Ich liebe es ja, wenn Charaktere voll auf geheimer Mission sind und einen riesen Aufwand betreiben, um z.B. irgendwo einzubrechen und dann stellt sich am Ende raus, dass von Anfang die Tür offen war. So etwas Ähnliches hatte ich gedacht, als Aya auf dem Dach zu Dastan meinte, er hätte auch einfach in ihr Zimmer gehen können. Tja, Aya, das wäre halt einfach zu einfach. Ich fands daher doppelt putzig, dass du das noch mal aufgegriffen und die zwei sich darüber gezankt haben ᕙ(`▿´)ᕗ

Mira tut mir ja fast ein bissl leid. Da macht sie sich voll die Sorgen und Aya ist dann wie … so ein Kerl nach nem mittelmäßigen ONS…
„Ich ruf dich dann an…“ - „Aber du hast meine Nummer gar nicht…“ - „Upsi“ xD
Auch wenn Aya das so ja nicht gemeint hat. Das macht es aber fast noch lustiger.
Die größere Schrift gefällt mir übrigens. Ich find meine fast zu groß, weil die Zeilen so ineinanderschieben. Irgendwie alles eher suboptimal.
Nun denn auf nach Sandria!
Uff, ich muss ja zugeben, dass es echt hart ist. Also ich habe mega geschluckt, als ihre Heimat völlig niedergebrandt war.
Gut, Aya scheint es etwas gelassener zu nehmen. Sie weiß vermutlich auch, dass Nazir sich nicht einfach so … auslöschen lässt.
Aber jui, trotz Drama. Dastan und Aya sind echt knuffig. Langsam brauchen sie einen Namen.
Daya? Ayastan? Hmm…

Letzte Änderung durch Ama (Am 21.04.2022 um 22.15 Uhr)

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#19 Am 06.05.2022 um 15.00 Uhr

Obsidiangarde
Meria
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Meria
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⋆☆*✲ Ein Weg durch die Berge ✲*☆⋆


Dastan wachte auf, weil eins der Pferde ihn anstupste, als wollte es sagen: Wo bleibt mein Frühstück? Er versuchte es weg zu schieben, doch vergebens, das Pferd hatte seinen eigenen Willen. „Du kennst Aya schon lange, hab ich recht?“, sagte er nur und stand schwerfällig auf. Aya selbst war nicht zu sehen, doch da er sich frei bewegen konnte und seine Flasche nirgends zu sehen war, konnte sie nicht so weit entfernt sein. Hoffte er zumindest.
„Hör auf mir nachzulaufen“, rief Dastan und drehte sich um, als Ayas Pferd direkt hinter ihm stand, kaum das er den Stall verlassen hatte. Seufzend ließ der Dschinn ihn irgendwann einfach machen was er wollte. Solang er sich nicht aus dem Staub machte und sie zu Fuß hätten weiter gehen müssen, sollte es ihm egal sein.
Aya war nirgends zu sehen, weder im Haus noch im Garten. Doch bei all dem Grün konnte man sich auch sehr gut verstecken und ohne eine gute Spürnase, könnte man sehr lange suchen.
Dastan blieb mit Händen an den Hüften vor dem Pferd stehen „Na los, such Aya.“
Schweigen... , dann ein Seufzen. „Ja, hätte mich auch gewundert.“
Der ganze Garten war verdächtig still. Wie weit sie wohl gegangen war.
Sein Weg führte in Richtung des Flusses, doch immer mit der Besorgnis, sie könnten beobachtet werden oder vielleicht sogar angegriffen. Doch nichts. Dastan hoffte, es würde auch so bleiben. Nach all dem was Aya ihm erzählt hatte, konnte schließlich alles passieren, und er hatte tausend Jahre aufzuholen. Sein Wissen half also wenig.

Aya saß am Flussufer und starrte in Richtung der Berge, ohne zu merken, wie Dastan sich näherte. Erst als er sich neben sie setzte, riss sie das Geräusch von rollenden Steinen, die sich unter Dastans Füßen in Bewegung gesetzt hatten, aus ihren Gedanken.
„Ich habe dich schon gesucht, ist alles in Ordnung?“, fragte der Dschinn mit ruhiger Stimme.
„Ja“, begann Aya und blickte wieder zu den Bergen. „Ich weiß das Nazir lebt, da bin ich sicher. Ebenso wie all die anderen, mit denen ich hier gelebt habe. Aber...“ Die Braunhaarige machte eine Pause. „Das war mein Zuhause und jetzt ist es verbrannt.“
„Ich weiß wie du dich fühlst. Versuche an das zu denken, was du noch hast und nicht an das was du verloren hast. Und spätestens wenn wir deinen Vater finden, wird es dir besser gehen.“
Aya blickte mit großen Augen zu Dastan und automatisch wich er ein Stück zurück. „Was?“, fragte er nur.
„Tut mir leid. Du hast viel mehr verloren als ich. Und ich jammere hier rum.“
Dastan wurde unruhig. Eine streunende kleine Katze, die hungrig zu einem aufblickt, war nichts dagegen. „Ich hab doch dich. So eine Nervensäge wie du, lenkt einen wunderbar ab“, konterte er und stand auf.
„Eh“, kam es nur von Aya, die in ein grinsendes Gesicht blickte.
„Na los, lass uns deinen Schatz der Schätze finden. Diese Gegend ist deprimierend.“
Aya wollte etwas erwidern, doch überlegte kurz, als sie einen Blick zu den Resten des Hauses warf. „Ja, hast recht. Wir packen alles an Essen ein was noch da ist und dann weg hier.“
„Irgendwie habe ich das Gefühl, dein halbes Leben dreht sich nur um Essen“, kam es von Dastan, als sie auf dem Weg zurück zum Stall waren und auch Ayas Pferd mitnahmen, das Dastan den halben Weg gefolgt war, doch an einer leckeren Wiese Halt gemacht hatte.
„Stimmt doch gar nicht. Aber ich weiß doch nicht, wann wir wieder an etwas zu Essen kommen. Ansonsten kannst du ja was zaubern. Oder kannst du nur Feuer machen?“
„Es gibt schon ein paar Regeln. Aus Nichts kann man kein Essen machen.“
„Ist doch genug Sand da oder Stein.“
Dastan seufzte leise. „Irgendwann erzähle ich dir vielleicht mal etwas über Alchemie und was man aus Sand machen kann. Darunter ist allerdings kein Brot.“
„Was hat das mit Alchemie zu tun? Ist das nicht was anderes?“
Der Dschinn überlegte. „Im Prinzip ist es das Gleiche. Nur ist das eine mit mehr Aufwand betrieben und beim anderen braucht es nur ein paar Worte.“
Aya nickte schwach, als sie ihr Pferd sattelte. „Na gut. Aber irgendwann erzählst du mir mehr über deine Akademie, ja?“
„Ich werde versuchen dran zu denken“, grinste Dastan und gab seinem Pferd den Befehl zum loslaufen.

Der Weg zu den vielen kleinen Höhlen mit den eher weniger ruhmreichen Schätzen war kurz. Aya hoffte noch zu wissen, wo genau sie hin musste, um zu finden, was Nazir dort zurückgelassen hatte.
Die Pferde ließen sie am Eingang einer höher gelegenen Höhle zurück, kletterten hinauf und suchten nach etwas, das Hinweise auf Nazirs Verbleib geben konnte.
Kleine zerbrochene Schatullen, die einst Glasperlen oder bunte Steine enthielten, lagen zerbrochen unter Geröll und Sand. Als Aya nach einer Perle greifen wollte, die noch übrig war und aus dem Sand lugte, hörte sie etwas zischen und als sich etwas schlängelnd auf sie zubewegte, schreckte sie auf und lief langsam nach hinten, bis sie über etwas stolperte und auf ihren Allerwertesten fiel. Dastan schob die Schlange mit seinem Stiefel schnell Richtung Ausgang, auf das sie sich sofort aus dem Staub machte.
„Genau aus dem Grund will ich nicht nachts hier her“, rief Aya der Schlange hinter her.
„Hast du Angst vor Schlangen?“ Dastan blickte zum Ausgang, doch von dort kam keine erneute Gefahr.
„Nein, aber ich hänge an meinem Leben“, verteidigte sich die Braunhaarige und nahm genauer unter die Lupe, über das sie soeben gestolpert war.
Eine kleine Holzkiste, die nicht zu ihren eigenen Schätzen gehörte, war in den Sand eingegraben. Ohne darüber zu stolpern hätte Aya sie wohl nicht gefunden. „Wenn das von Nazir ist, muss ich ein ernstes Wort mit ihm reden, was Hinweise und Verstecke angeht.“ Das erste Schütteln schloss nicht wirklich auf einen Hinweis was darin war, doch mehr als eine geschriebene Nachricht hoffte Aya darin ohnehin nicht zu finden.
„Er weiß wie tolpatschig du bist und wusste, du findest sie auf diese Weise?“ Dastan lehnte sich an die Höhlenwand und lachte über Ayas Blick, doch behielt gleich darauf die Gegend im Auge, die man von ihrem Standort sehr gut überschauen konnte.
Nicht weit von ihnen schlängelte sich der Fluss und die große grüne Oase direkt daneben zeigte Nazirs Anwesen, oder das, was davon übrig war. Dastans Augen wurden schmal, als er aufgewirbelten Sand in der Ferne ausmachen konnte. Es konnten Händler sein, doch auch jemand, der weniger gute Absichten hatte.
„Ich weiß wo er ist“, unterbrach Aya die Gedanken des Dschinn. Sie sprang auf, um ihm den Zettel unter die Nase zu halten. „Siehst du, siehst du? Wir müssen nach Marak.“
„Sagt mir nichts, aber wir sollten verschwinden“, meinte Dastan ernst und zeigte in die Richtung der Staubwolke.
Ayas Augen wurden groß. Sie drehte sich um, um nach dem Ausschau zu halten, was Dastan dort sah, doch dabei rutschte sie aus und schlitterte auf dem Sand nach unten, direkt vor die Füße der Pferde. Dastan wollte reagieren, doch da war auch schon alles vorbei.
„Ich hab den Brief noch“, rief sie und hielt ein Stück Papier nach oben. „Wo bleibst du? Ich denke wir haben es eilig?“
Der Schwarzhaarige seufzte. Das konnte noch lustig werden, wenn Aya dauernd irgendwo hinunter fiel und am Ende im Dreck landete.
Aya richtete sich auf und versuchte sich den Sand so gut es ging aus der Kleidung und den Haaren zu schütteln. „Ich brauche wirklich langsam mal ein Bad. Das ist zu viel Sand in so kurzer Zeit.“
„Wo müssen wir lang? Ich hoffe nicht in die Richtung, aus der wir kommen.“ Dastan stand bereits neben ihr und wurde von oben bis unten von Aya beäugt.
„Was?“
„Wie kannst du so aussehen und ich so?“, grummelte sie mehr zu sich.
„Wenn du darauf anspielst, das ich nicht aussehe, als wäre ich einen Sandberg hinuntergerutscht oder durch ganz Merw gejagt worden, dann könnte das vielleicht daran liegen, das mir das alles nicht passiert ist?“ Dastan stieg auf sein Pferd. „Deine Rutschpartie hat man sicher auch schon von weitem gesehen, also los.“
„Ja, ja.“ Aya verzog den Mund und stieg ebenfalls auf. „Könnte auch am Dschinn-Dasein liegen. Du schwebst durch die Gegend.“
„Ich laufe ganz normal.“
„Nein, tust du nicht“, beschwerte sich die Frau und ritt voraus, weiter an den steilen Hängen der Berge entlang, dessen Wege hindurch immer schmaler wurden, fast wie ein Labyrinth. „Was denkst du? Wurden wir verfolgt?“
„Schwer zu sagen, aber wir sollten wachsam bleiben. Wie weit ist es bis nach Marak?“
„Ein paar Stunden schätze ich. Die Felsen hier bieten uns eine ganze Weile Schutz vor der Sonne, dann können wir ohne zu rasten ankommen.“
An einigen Stellen war der Weg so schmal, dass sie hintereinander reiten mussten, doch, trotz, das die Sonne weit oben stand, hatten sie Schatten und fast eine angenehme Kühle, was die aufkommende Mittagshitze sehr viel erträglicher machte.

Bald schon reihte sich ein Zelt neben dem anderen auf. Dächer aus Tüchern direkt vor Felsen, teilweise mit Ständen oder Werkstätten. Ein paar Jungen holten aus einem Brunnen Wasser nach oben und schütteten es in einen Bottich. Zwei Kamele standen direkt davor und tranken das kühle Nass. Mehrere neugierige Augenpaare waren auf die Ankömmlinge gerichtet, bis sie vor dem Brunnen Halt machten.
Jetzt hieß es Nazir zu finden. Doch ob er wirklich hier war, oder sie nur hier einen Hinweis bekamen wo er wirklich war, das konnte Aya nicht wissen. Vorerst hoffte sie in Sicherheit zu sein. Bisher wurde sie nur einmal von mehreren Männern verfolgt und hoffte, das es bei dem einen Male blieb.
Gegen ein paar Münzen kümmerte sich ein Mann bereitwillig um die Pferde und die beiden Reisenden schlenderten durch die engen Pfade der Zelte und wenigen Lehmhütten. Es gab große freie Ebenen, doch meist eher enge Gassen, an denen die Lehmhütten standen, oder auch ab und an in den Fels gehauene Nischen. Vor einem Sandsturm waren sie hier zumindest sicher, denn der fegte über die hohen Klippen einfach hinweg.
„Wo suchen wir jetzt nach deinem Vater?“, fragte Dastan und sah sich die Menschen an, ohne wirklich etwas oder jemanden zu suchen.
Aya zuckte mit den Schultern. „Einfach zu rufen, ob hier jemand einen Bey namens Nazir kennt, wäre nicht so gut, oder?“
„Aya?“, hörte die Braunhaarige plötzlich hinter sich eine weibliche Stimme und sie drehte sich um.
Unter einem Tuch tauchte ein freundliches Gesicht auf und Aya strahlte. „Sadin.“

Danke für die Kommis ^^7


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#20 Am 16.05.2022 um 19.58 Uhr

Shadowgarde
Ama
Rookie
Ama
...
Nachrichten: 91

Hallö und sommerliche Grüße,
das Wetter ist ja schon mal passend ^^
Und jaaa xD… Ayastan klingt echt wie ein Putzmittel. Ich komm grad nicht auf die Marke, die so ähnlich heißt.
Dastya hätt ich aber sonst noch im Angebot… oder einfach Daya /static/img/forum/smilies/big_smile.png
Aber ehe ich jetzt schon an Namen … und Kindernamen bastle („Ama“ wäre übrigens eine hervorragende Wahl, falls sie eine Tochter kriegen (oder einen Sohn) – nur so nebenbei… xD), komme ich gleich mal zu einer wichtigen Sache:
Ich habe nämlich noch deine Anmerkung zum kritischen Lesen im Kopf – also, dass ich da nicht vorm Zaun halten soll - und muss ganz ehrlich sagen… ich weiß nicht, ob ich das wirklich kann. Zum einen fällt mir da grad wirklich nichts ein und zum anderen: Ich bin auch allgemein eher so ein Genussleser. Da fällt es mir schwer – und es widerstrebt mir auch so ein bisschen, eine Geschichte dann aus einem kritischen Blick zu zerfleischen. Im Nachhinein fällt mir das dann leichter, wenn ich das ganze „Bild“ so vor mir sehe…
Falls mir aber mal so direkt was ins Auge springt – oder wenn mich etwas hardcore irritiert, dann sag ich das gern! Vermerkt.
Ich verbastle sowas lieber in Nebensätzen, aber ich kann aber gern auch mal direkter werden. (Gib bescheid, wenn dir das Ama-Upgrade aber mal zu viel wird xD Du hast da Umtausch-Recht)
Es ist ja eh meine Meinung bzw. Leseerfahrung und damit nur ein Eindruck. Andere sehen das vermutlich völlig anders – und vielleicht lädt es die Leute ja auch ein, mich da zu korrigieren. Über Literatur zu streiten macht ja auch Spaß xD
Und ja, ich habe unsere FFs jetzt mal ganz selbstbewusst als Literatur bezeichnet.

In diesem Sinne - ran ans nächste Kapitel:

-    Die Kommunikation zwischen Dastan und dem Pferd ist witzig. Irgendwie muss ich grad an Rapunzel – neu verföhnt denken. Nur, dass das Pferd dort wirklich ne Spürnase hat.
-    Es hat mich übrigens überrascht, wie Grün es da sein soll. Ich mein, gut ihre ehemalige Heimat (Nazirs Reich) wurde oft als Oase beschrieben. Irgendwie bin ich gedanklich aber immer noch bei Wüste und zerstörter Heimat. Das wäre jetzt mal eine Sache, die mich etwas irritiert. Aber Ruine heißt ja auch nicht, dass die Natur davon unbedingt betroffen ist. Auch wenn das bei einem Feuerausbruch schwierig zu vermeiden ist.
-    Ich finde es übrigens gut, dass Aya noch einmal über Nazir nachdenkt und ihren Glauben an seine Fähigkeiten zum Ausdruck bringt – dadurch ist es noch mal verständlicher, dass sie im Kapitel vorher keinen Nervenzusammenbruch hatte. Also für mich zumindest. Ich liebe ja Nervenzusammenbrüche xD
-   

„Irgendwie habe ich das Gefühl, dein halbes Leben dreht sich nur um Essen“
Ich fühle mich hier selbst so angesprochen, was mir Aya sehr sympathisch macht /static/img/forum/smilies/big_smile.png
-    Nazir gefällt mir auch: Das beste Versteck ist genau vor deiner Nase… wenn du drüber gestolpert bist. Ich glaube auch, dass er das „für“ Aya so gemacht hat.
-    Der Dialog der beiden nach Ayas Rutschpartie fand ich sehr gelungen. Tollpatschigkeit ist einfach niedlich und irgendwie mag ich es, dass sie Dastan „beleidigt“, indem sie ihm Komplimente macht (dass er „gut aussieht“, dass er einen schwebenden Laufstil hat…) Putzig!
-    Uh!, Sadin! Bin gespannt. Sie wird ja was wissen!

Ich freu mich auf drauf, wie es weiter geht und hoffe, du hast noch angenehme Sommertage, in denen du inspiriert von der Hitze und dem Staub zum Schreiben kommst ; )
Liebe Grüße
Ama

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#21 Am 20.05.2022 um 20.26 Uhr

Obsidiangarde
Meria
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Meria
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⋆☆*✲ Vergangenheit ✲*☆⋆


Erleichtert saß Aya auf einer Kiste neben Sadin. Sie hatte die Braunhaarige von der öffentlichen Straße sofort weggezogen und gefolgt von Dastan, wartete sie nun ungeduldig auf Antworten.
„Wer ist dein hübscher Freund?“, fragte die Frau mit den schwarzen Haaren lächelnd, die in einfachen braunen Gewändern steckte und ihr Gesicht mit einem Tuch jederzeit verbergen konnte.
„Das ist Dastan. Dastan, das ist Sadin“, stellte Aya die beiden kurz vor, ohne auf genaueres einzugehen, was beide vielleicht nicht jedem verraten wollten. Hauptsächlich aber, weil sie endlich wissen wollte was hier vor sich ging.
„Du hast nie etwas von einem Dastan erzählt. Traust du ihm?“, fragte Sadin besorgt und sah zu dem Mann, der völlig unbeeindruckt an einer Wand lehnte.
„Ja, tue ich“, kam es sofort als Antwort ohne nachdenken zu müssen.
„Dann... es freut mich dich kennenzulernen, Dastan.“ Dabei nickte sie kurz zu dem Mann, der eher wortkarg blieb und lieber zuhörte, doch ebenfalls nickte.
Sadin wandte sich wieder Aya zu, um erst einmal erleichtert durchzuatmen. „Ich bin froh das du hergefunden hast, wo wir zu finden sind. Ich war mir nicht sicher, ob der Hinweis reichen würde. Aber Nazir meinte du findest ihn sofort.“
Dastan versuchte sich das Lachen zu verkneifen und drehte sich kurzzeitig weg. Aya ignorierte ihn und tat, als konzentrierte sie sich voll auf Sadin.
„Kannst du mir erzählen was nun passiert ist? Und wieso die unser Zuhause abgebrannt haben?“ Aya wollte endlich Klarheit. Seit der Begegnung mit den Wachen ging ihr bereits all das durch den Kopf und sie wusste nicht was sie denken sollte.
Sadin seufzte leise. „Das sollte dir Nazir erklären. Kommt mit.“
„Wo gehen wir hin?“ Aya stand auf und folgte Sadin sofort, doch sah dabei zu allen Seiten, als würden sie verfolgt werden. „Erkennt man nicht die Pferde, mit denen wir hergekommen sind?“
„Keine Sorge, darum wird sich gekümmert“, antwortete Sadin nur und führte die beiden in eine Gasse und zu einer versteckte Höhle. „Außerdem werden wir spätestens morgen früh verschwunden sein. Selbst mit einem Verfolger werden sie uns nicht finden.“
„Das klingt, als hättet ihr Hochverrat begangen“, sprach Aya mehr zu sich und schütteltet daraufhin gleich den Kopf, denn so etwas war für sie unvorstellbar.

Die Höhle führte in den Berg hinauf und glich einem Gewölbe. Lichtdurchflutet, trocken und, im Falle einer Gefahr, mit einer Möglichkeit nach oben zu entkommen. Irgendwie erwartete Aya ein Labyrinth welches zu Nazir oder einem geheimen Orden führte. Doch alles was sie sah war ein älterer Mann in einer provisorischen Hängematte, der schnarchte. Weit hinten an einer offenen Stelle, die in den Fels gehauen wurde, um mehr Licht hinein zu lassen, lag ein großer abgetragener Teppich, mit wenigen Decken und Kissen, für ein notdürftiges Nachtlager oder mit einem kleinen Beistelltisch auch als Essplatz dienlich. Etwas so spärlich eingerichtetes sah Aya das letzte Mal vor zehn Jahren.
Nazir saß an der offenen Stelle und blickte hinaus.Viel zu erkennen war nicht, doch genug um in die Ferne zu schweifen oder notfalls auch Feinde, oder zumindest einen warnenden Ruf zu hören, der durch die Schlucht schallte. Er drehte sich um, als er merkte, das mehrere Personen sich näherten und stand auf. „Aya.“ Bevor er Fragen stellen konnte, warf sich die Braunhaarige bereits in seine Arme. Sie hatte sich Sorgen gemacht, das spürte er, denn sie zwang sich, nicht zu emotional zu reagieren. „Geht es dir gut?“, fragte er lächelnd und Aya nickte nur.
Fragend blickte er schließlich zu Dastan und Sadin reagierte. „Oh, das ist Dastan. Aya vertraut ihm scheinbar.“
„Wie ein Assassine sieht er zumindest nicht aus“, scherzte Nazir, doch sein Blick blieb ernst. „Woher kennt ihr euch?“, stellte er schließlich Aya die Frage.
Dasta nickte als Begrüßung nur mit dem Kopf. Mit einem Vater sollte man sich nie anlegen, das kannte er bereits aus früherer Zeit. Nicht unbedingt von sich selbst, doch er hatte Freunde, die bereits von Vätern gejagt wurden, weil sie ihren Töchtern zu nahe kamen. Ein Versteck in einer Flasche, war das Beste was ihnen dann passieren konnte.
„Sagen wir einfach, er ist nicht hinter euch her. Oder dir. Also..“ Aya rückte etwas ab und blieb zwischen Nazir und Dastan stehen. „Was ist hier eigentlich los?“
Nazir taxierte Dastan, doch sagte nichts, als Aya das Thema wechselte. Er bot allen an Platz zu nehmen. Sadin allerdings ging wieder nach draußen.

Nazir hatte Tee aufgebrüht und reichte jedem ein Glas. Er wusste nicht wie er beginnen sollte, da selbst er nicht alle Antworten hatte. Also versuchte er sich kurz zu fassen, auch, um Aya nicht weiter zu beunruhigen als nötig. „Ich konnte nie den Beweis erbringen, woher du ursprünglich kommst. Das tut mir sehr leid“, begann er und machte eine Pause. Dastan blickte fragend zu Aya und wieder zu Nazir. Aya allerdings blieb stumm. „Vor etwa zwölf Jahren, kam die Familie des Großwesir Karim bei einem Feuer ums Leben. Er hatte Frau, zwei Söhne und eine Tochter, die jetzt in deinem Alter sein müsste. Ob du diese Tochter bist, weiß ich nicht, doch es gibt einige Gemeinsamkeiten. Da du dich nicht mehr erinnern kannst, weiß ich nicht, ob dich jemand vorher gerettet hat. Doch da du in die Fänge von Sklavenhändlern gekommen bist, bist du vielleicht selbst entkommen und ihnen in die Arme gelaufen.“
„Warum erzählst du mir das erst jetzt?“, fragte Aya dazwischen, doch war keineswegs verärgert. Ihre Herkunft hatte sie zwar immer interessiert, doch sie steckte ihre Energie lieber in andere Dinge, wie die Schule, in der sie kämpfen lernte und die Ruinen in denen sie immer wieder etwas neues entdeckte. Da sie sich ohnehin nicht erinnern konnte und sie seit der Zeit bei Nazir ein gutes Leben führte, war es eben zweitrangig gewesen. Ob sie darüber verärgert sein sollte, wusste sie selber nicht.
„Es ist weiterhin eine Vermutung“, begann der Bey erneut. „Allerdings kommt es mir inzwischen wahrscheinlicher vor, da die Männer, die Sanria nieder gebrannt haben, so scheint es, die selben sind, die auch Großwesir Karims Haus in Schutt und Asche gelegt haben. Damals sind sie allerdings gründlicher vorgegangen. Vielleicht auch, weil sie sich nicht mehr so viel trauen können, ohne aufzufallen.“
Aya wusste nicht was sie denken oder fragen sollte. Tief im Inneren wollte sie zu keiner Familie gehören, die es nicht mehr gab oder wegen irgendwelcher Umstände ums Leben kam. Vor allem, was würde passieren, wenn sie sich eines Tages doch wieder erinnerte? Was würde sie fühlen? War es egoistisch, wenn sie sich nicht erinnern wollte? „Was sind das für Männer? Also.. du hast gesagt es sind die selben. Woher weißt du das und wem sind sie unterstellt?“
„Die Beschreibungen von Zeugen waren denen der Männer von damals und auch diesmal zu ähnlich um ein Zufall zu sein.“ Nazir atmete tief durch und blickte nach draußen. „Irgendwo in Suza, wahrscheinlich im Palast selbst, gibt es jemanden, der gegen den König und somit gegen das Land spielt. Derjenige hat damals schon Großwesir Karim verraten. Und nun bin ich es. Da mein Ruf ohnehin seit Jahren umstritten war, bin ich der ideale Sündenbock. Das bedeutet auch, es wird etwas passieren. Vielleicht sogar ein Attentat auf den König, es kann alles sein.“
Bevor Aya antworten konnte, mischte Sadin sich ein, die aufgetaucht war, mit Händen in den Hüften. „Ist es klug, Aya mit jedem Detail zu füttern?“
„Sie hat ein Recht alles zu erfahren“, antwortete Nazir ruhig und schlürfte an seinem Tee.
Sadin seufzte. „Damit sie nach Suza schleicht und die Bösen fängt? Du kennst sie doch.“
Aya verkniff sich das Grinsen und blickte zu Nazir, um Sadins Blick auszuweichen.
„Keine so schlechte Idee“, mischte sich Dastan ein, der bisher ruhig blieb und seine Gedanken laut aussprach.
„Wa...“ Sadin blieb die Luft weg und Nazir wusste nicht, ob er Dastan erdolchen oder ihm auf die Schulter klopfen sollte.
„Ich kenne nicht alle Details, aber so wie ich mitbekommen habe, kennt niemand Aya in Suza, oder? Sie kann sich umhören und euch weiter tragen. Ich kenne jemanden der helfen kann.“ Dastan blickte in erstaunte doch auch argwöhnische Gesichter.
„Zuallererst solltest du etwas über dich erzählen, bevor ich dich überhaupt wieder von hier weg lasse.“ Nazir traute seit dem Vorfall niemandem mehr. Schon vorher war sein Vertrauen Fremden gegenüber rar gesät. Das Wort seiner Ziehtochter reichte ihm nicht, auch wenn er ihr vertraute. Bisher schwieg er und kam plötzlich mit so einem Vorschlag daher. Genau das sorgte für mehr Unbehagen als vorher.
Aya blickte zu Dastan und wollte etwas sagen, doch wusste nicht wie sie anfangen sollte, noch, ob sie die Wahrheit sagen durfte.
Doch Dastan nahm es ihr ab. Er vertraute Aya, also tat er es ihrer Familie gegenüber ebenso. „Ich wurde vor ungefähr tausend Jahren in einer Flasche eingesperrt zurückgelassen, in Merw. Aya hat mich befreit und indem ich ihr helfe, hilft sie mir. Um es etwas zu verdeutlichen, das ich nicht verrückt bin...“ Dastan schnippte mit den Fingern und ließ eine kleine Flamme auf seinem Zeigefinger tanzen. „Ich war Gelehrter eines Magiers,  Magier die früher für den König gearbeitet haben.“
Schweigen.
„Du bist ein Dschinn?“, platzte Sadin laut heraus und setzte sich zu der Gruppe auf den Teppich.
„Woher..“, begann Aya verblüfft, doch Sadin unterbrach sie aufgeregt antwortete sofort.
„Mein Vater hat mir immer die Märchen vorgelesen. Über die Magier und Dschinn, die dem König gedient haben und von der Tyrannei der Feinde befreit habe. Mit Magie und manchmal auch Flüchen. Allerdings siehst du nicht aus wie in den Büchern. Du bist so klein.“
„Klein?“, fragte Dastan verwirrt.
„Sobald ein Dschinn aus seiner Wunderlampe rauskommt, ist er groß wie ein Haus und kann es aus seinem Fundament reißen.“
„Warum sollte ich ein Haus hochheben?“, fragte Dastan und ignorierte das 'klein' einfach. Denn das musste über die vielen Jahre immer weiter gesponnen worden sein.
„Es gehört mehr dazu, als den Trick Feuer in der Hand zu machen. Das habe ich schon bei Gauklern gesehen. Und Sadin, du glaubst das auch noch?“ Nazir schüttelte unbemerkt den Kopf.
„Aber“, Aya mischte sich ein und wollte Dastan verteidigen, blickte allerdings zu ihm. „Kannst du was anderes zaubern damit er glaubt du bist echt?“
„Ich möchte ungern Aufsehen erregen, das könnten andere meiner Art merken, sofern es die gibt. Wer weiß schon, wer noch auf meiner Seite steht.“ Dastan seufzte. „Ich könnte zurück in die Flasche gehen, um es zu beweisen, wenn es denn nötig ist, solange ich nicht drinnen bleiben muss.“ Dabei sah er zu Aya, die kurz nachdachte, doch dann die Hand hob.
„Ja. Ich schwöre, ich mach den Deckel nicht drauf.“ Sie holte aus einem Beutel an ihrem Gürtel die Flasche hervor und stellte diese vor sich auf dem Teppich ab.
Dastan seufzte erneut, doch löste sich daraufhin in Rauch auf und verschwand ohne großes Aufsehen in der Flasche, nur, um kurz darauf wieder heraus zu kommen und am selben Platz zu sitzen.
Sadin, die immer die skeptische und vor allem eher ruhige war, klatschte begeistert. „Das war wunderbar. Oh, großer argwöhnischer Bey, glaubst du ihm jetzt?“, zog sie ihn auf.
Murrend nahm Nazir es hin. Auch wenn er die Wahrheit sagte, musste er ihm noch lang nicht trauen. „Du kannst genauso gut geschickt worden sein, um uns auszuspionieren und benutzt dafür meine Tochter.“
„Ach, jetzt lass doch den Jungen mal in Ruhe“, mischte sich Sadin ein. „Vertrau doch einfach mal auf das was Aya sagt. Außerdem hättest du dir das überlegen sollen, bevor du ihm alles auf einem Silbertablett servierst.“
„Da dachte ich auch noch, eine Eisenkette würde ihn zur Not festhalten, sollte er ein Spion sein.“, verteidigte sich der Bey, doch winkte schließlich ab. „Ich wollte ihn nur testen, ist ja schon gut. Das heißt aber nicht, ich lasse dich, Aya, nach Suza.“
Dafür dass Aya nicht einmal die Hetzjagd in der alten Stadt erwähnt hatte, war Nazir vorsichtiger als sonst. „Du solltest aber wissen, dass ich mich inzwischen sehr gut verteidigen kann, sollte es notwendig sein.“
„Ja“, begann Nazir. „Das befürchte ich ja.“

Kommi

Letzte Änderung durch Meria (Am 22.05.2022 um 09.03 Uhr)


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#22 Am 01.06.2022 um 19.30 Uhr

Shadowgarde
Ama
Rookie
Ama
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Nachrichten: 91

Huh? Du meinst, man sollte nicht so früh an Kindernamen basteln?
xD Das erklärt so einiges...
*Ama streicht das Thema von ihrer erste-Date-Gesprächsliste*

Und ja, du hast natürlich Recht, dass deine jetzige Story keine FF ist. Verzeih! Da war ich deutlich zu Ich-Bezogen oder noch etwas in deiner Akademie-Geschichte gefangen... Wobei Dastan auch ein guter Chara für Eldarya wäre... Wo kann man das vorschlagen?

Und ich find es tatsächlich mega, dass du da viel zu Persien recherchiert hast. Das gibt selbst der Fantasy-Welt mehr Tiefe.
Und das mit dem "alles verbrandt" war halt hauptsächlich in meinem Kopf wegen der Feuer-Sache. Das wird in meiner Fantasie schnell dramatisch. Ein Lagerfeuer zum Waldbrand sozusagen.
Zumindest ist dann ja auch etwas für Aya da, wo sie später gern wieder zurückkommt.
Dem günstigen Wind sei Dank ; )
Und wenn es in Deutschland wieder mehr regnet, dann bleibt uns unser Grün auch noch ein bissl erhalten und wird nicht zum Eden der Vergangenheit...

*beste Überleitung ever* ich komm dann mal zum neuen Kapitel ; )

xD Der Typ in der Hängematte war ein schöner Stilbruch in der Beschreibung. Geheimer Orden, imposantes Labyrinth und dann so ein Robinson Crusoe, der sich verkatert am Bauch kratzt.

Sadin seufzte. „Damit sie nach Suza schleicht und die Bösen fängt? Du kennst sie doch.“

*Sadins Mund verschließ* "Psh... Bring sie doch nicht auf dumme Ideen xD

Auch gut, dass Nazir erst einmal alle Infos ganz ungehalten vor Dastan auspackt. Da hätte Dastan eigentlich  schon stutzig werden müssen... dass Nazir ihn eventuell die Zunge abschneidet, ehe er das weitererzählen kann.
Hehe... Dazu passt auch echt Sadins Kommentar mit dem Silbertablett.
Ich finde ja, dass Nazir fast etwas enttäuscht wirkt, dass Dastan wirklich ein Dschinn ist. Ich mein, vorher war er der Coolste... zumindest für Aja.
Achja... Voll der Vater ^^

Ich bin ja froh, dass das erste Treffen - Aya stellt ihren neuen Freund ihrem Vater vor - ohne Kampf vonstatten gegangen ist.
Wann gehts nach Suza?
Also würde mich schwer wundern, wenn Aya irgendwas halten könnte. Auch Nazir Eisenketten nicht /static/img/forum/smilies/big_smile.png

Bis bald
Ama

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#23 Am 07.01.2023 um 22.21 Uhr

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⋆☆*✲ Ein unbekannter Freund ✲*☆⋆


Den restlichen Tag diskutierten sie über ihr Vorhaben.
Nazir wollte Aya zwar nicht nach Suza gehen lassen, vor allem nicht mit diesem Dschinn, doch eine bessere Idee hatte auch er nicht. Zumindest konnte ein Flaschengeist sie aus der Gefahr holen, sollte es zum Äußersten kommen.
Aya musste Nazir viele Versprechen geben, um schließlich doch mit Dastan als Begleitung zu reisen. Manche davon verstand selbst Aya nicht. Aber das musste so ein Vater-Ding sein, von denen die Mädchen in der Akademie immer sprachen, bei denen sie meist mit den Augen rollten.
Nazir selbst wollte am nächsten Morgen mit Sadin weiter reisen. Er hatte Freunde, bei denen er unterkommen konnte. Die wenigen Freunde, denen er noch vertraute und die ebenso daran interessiert waren die Geheimnisse zu lüften, welche andere versuchten zu verschleiern.
Um notfalls Kontakt zu bekommen oder falls sie in Schwierigkeiten geriet, gab Nazir einen Ort an, an dem Aya immer nachfragen konnte und notfalls auch unter kam. Allerdings hoffte er, es würde nie nötig werden. Sie sollte sich in Suza nur umhören und niemanden bedrohen oder beschuldigen, um am Ende vielleicht noch hingerichtet zu werden, weil sie in die Falle irgendeines Schurken geriet. Der Schurke an ihrer Seite hatte hoffentlich genug Anstand, um sie zu beschützen, und NUR beschützen.
Mit einem ermahnenden Blick in Richtung des Dschinn, ließ er die beiden schließlich ziehen. Dastan selbst tat unwissend, was nicht einmal so falsch war. Denn, was glaubt der Bey denn, was er mit Aya anstellen würde. Sie zu seiner willenlosen Sklavin machen oder gleich die Welt beherrschen? Es würde interessant werden ein paar der Bücher durchzublättern, um zu sehen, welche Geschichten und Mythen sich die Menschen in den vielen Jahren über Dschinn und andere Wesen ausgedacht hatten. Es waren sicher einige Erzählungen darunter, die nicht zum Vorteil der Dschinn ausfielen. Allerdings konnte das noch ewig dauern bis er ein Buch in die Hand bekam, und der Weg den die beiden zurück legen mussten war lang, also versuchte er etwas über die Welt zu erfahren, in der er gelandet war.
Durch ein karg bewachsenes Gebirge machten sie sich auf in Richtung desjenigen, der ihnen vielleicht helfen konnte. Aya wusste nicht wer oder was das sein sollte und bei Dastans Erzählungen konnte es auch ein großer sprechender Stein sein, doch sie versuchte sich zu beherrschen und fragte nicht weiter nach. Allerdings sie wollte mehr über Dastan und seine Welt wissen. Ob sie ihn fragen konnte, ohne ihn betrübt zu machen?
Aya versuchte mehrere Ansätze, als sie langsam nebeneinander herritten, doch sie wusste einfach nicht wie sie es anstellen sollte.
Dastan bemerkte es und lächelte mild. „Meine Welt hätte dir gefallen“, begann er und blickte zu seiner Begleiterin. „Die Akademie, in der ich lernte, besaß eine Kuppel aus edlen Metallen die weit entfernt noch strahlten. Sie diente als eine Art Leiter für Energie. Damit konnte man Maschinen bewegen, die es den Menschen einfacher machte Tränke zu brauen oder auch Stoffe zu weben. Pflanzen wuchsen in Windeseile. Ich habe einmal meinem Meister ein luftiges Zimmer verpasst, weil ein Baum sein Dach zerstört hat.“ Der Dschinn grinste.
Aya hörte gespannt zu und versuchte sich das Ganze bildlich vorzustellen. „Diese ganze Magie muss sehr hilfreich gewesen sein. Ich verstehe nicht, wieso sie verschwunden ist“, überlegte sie.
„Sie ist nie ganz verschwunden“, entgegnete er ihr. „Allerdings würde auch mich interessieren, wieso nirgendwo Zauberer arbeiten.“
„Ich glaube das ist eins der Geheimnisse, die damals verborgen gehalten wurden, als die alte Stadt zerstört wurde. Es gibt viele Gerüchte darum. Böse Zauberer wollten die Macht an sich reißen oder auch ein Fluch brach über die Stadt und ließ alles verwelken. Was auch immer der wirkliche Auslöser war, es wird vielleicht niemand mehr wissen. ..Allerdings..“, Aya überlegte. „in Suza gibt es alles, vielleicht erfahren wir dort auch etwas darüber.“
„Wir fragen als erstes die Wüstenprinzessin persönlich. Auch wenn ich tausend Jahre fort war. Sie ist noch da, das weiß ich.“
Aya blickte den Dschinn an. Er schien mehr als optimistisch. Vielleicht hatten magische Wesen eine Verbindung zueinander, weswegen er spüren konnte, wenn es jemanden gab, mit Kräften wie seinen. „Ich habe noch nie von einer Wüstenprinzessin gehört.“
„Sie ist keine wirkliche Prinzessin“, grinste Dastan vor sich hin. „Aber sie lebt wie eine. Zumindest war das mal so.“
„Hat sie ihren Palast mit Magie gemacht?“ Aya stellte sich bereits eine blühende große Oase vor, in der viele Diener umherliefen, die herrlichen Gärten pflegten und Kleider für die Prinzessin schneiderten.“
„Das... nicht“. Dastan druckste herum. Er wollte nicht zu viel erzählen und Aya war am Ende vielleicht enttäuscht, zumal er selbst nicht wusste, ob und was sich in den letzten tausend Jahren geändert hatte.
Vor einem schmalen Weg machte der Dschinn halt und stieg ab.
„Sind wir da?“ Verwundert blickte Aya sich um, doch sehen konnte sie nichts.
„Es wird zu schmal, um durchzureiten. Aber ich hoffe es gibt noch immer die kleine Oase, an der wir die Pferde lassen können. Den Rest müssen wir zu Fuß laufen. Der Weg wäre zu schmal für Tiere.“
Das klang für Aya nicht nach einem Palast, zu dem sie laufen würden. Allerdings, auch wenn Aya noch nicht viel herumgekommen war, in dieser Gegend einen großen Palast zu erwarten war wohl doch zu viel. Wer würde hier gern leben wollen. Inmitten hoher Felsen, ohne Grün oder Gesellschaft. Oder magische Wände schützten die eigentliche Welt vor neugierigen Blicken.
Vielleicht hatte Aya auch nur zu viele Märchen gelesen, in denen die Magie alltäglich war. Traurig machte es sie trotzdem, dass sie so vollkommen verschwunden zu sein schien.
„Kann man nicht eine neue magische Akademie aufmachen?“, fragte die Braunhaarige, als sie aus dem schmalen Fels an einen kleinen Tümpel kamen, der sehr spärlich bewachsen war.
„Das war einmal grüner hier“, sagte Dastan enttäuscht mehr zu sich, doch drehte sich dann zu Aya.
„Wie kommst du jetzt darauf?“, fragte er.
Aya zuckte mit den Schultern. „Wäre es nicht schön wieder viele Zauberer zu haben, die ein ödes Land wieder grün machen? Du meintest doch, du kannst Bäume wachsen lassen. Und vielleicht kann man dann wieder alles schön machen. Den Menschen würde das sicher auch gefallen.“
„Nicht alles war gut damals“, entgegnete Dastan nur und ließ sein Pferd an den Tümpel, damit es machen konnte was es wollte. Aya tat es ihm gleich und wartete auf eine weitere Antwort.
Dastan seufzte, als sie ihn weiter erwartungsvoll anstarrte. „Keine Ahnung. Ich habe bisher nur eine zerstörte Stadt gesehen, dein zerstörtes Zuhause, eine Oase, die keine mehr ist. Vielleicht war es besser damals, ja. Aber ich kenne bisher auch nur das.“
„Du kennst das neue Merw. Also... zumindest mein Zimmer und den Blick vom Dach aus.“ Aya versuchte ihn etwas aufzumuntern. Sie konnte sich nicht einmal vorstellen, was er alles verloren hatte.
Dastan lachte. „Dann hoffe ich, du bleibst weiter so optimistisch. Das können wir gut gebrauchen, da ich ein Fremder in dieser Welt bin.“
Aya trat dicht an Dastan heran und nahm seine Hände in die ihren. „Ich bin gern für uns beide optimistisch, wenn dir das hilft.“
Der Dschinn war leicht überfordert, als Aya ihn so erwartungsvoll anblickte und brachte kein Wort heraus. Ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten in der Wüstensonne und es fiel ihm schwer nicht hineinzusehen. Die mahnenden Worte ihres Vaters hatte er nicht vergessen und mit einem kurzen Nicken wand er sich schließlich ab und zeigte in eine Richtung. „Wir müssen dort entlang. Es ist nicht weit.“
„Du wirst schon sehen“, begann Aya erneut und stellte sich wieder vor ihn. Sie strahlte ihn an und nickte leicht. „Und ich helfe dir ein neues Leben zu beginnen, auch wenn du mir nicht helfen kannst.“ Darauf hin ging sie zielstrebig los, den Weg entlang, den Dastan ihr gezeigt hatte.
Der Junge selbst brauchte einen kurzen Moment bis er loslaufen konnte. Hoffentlich hatte sie nicht gesehen, wie ihm die Röte in die Wangen schoss. Vielleicht sollte er sich doch eine Kopfbedeckung suchen. Auch wenn ihm als Dschinn vielleicht nicht wirklich warm werden konnte, momentan war ihm heiß und das lag nicht an der Sonne.


Die Zeit verfliegt wie Sand D:


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#24 Am 05.02.2023 um 11.09 Uhr

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Ersteinmal: Willkommen zurück. :3 <3
Es freut mich sehr für dich, dass bei dir nochmal die Muse angeklopft hat. :3 Ich hoffe, dass du Spaß beim Schreiben hattest.^^ Beim Lesen hatte ich es auf jeden Fall.^^

Na, die Versprechen, die Aya abgeben musste, die sie selber nicht verstanden hat, hätte ich sehr gerne gelesen. :'D <3 Und jaaa, zu einem sprechenden Stein gehen, hätte ich auch sehr lustig gefunden. xD 
Auf die Wüstenprinzessin bin ich auch schon gespannt.^^ Als ich von ihr laß, hatte ich gleich eine Idee zu ihr.^^
Dastan ist echt süß, wenn er errötet. x3

Ich freue mich wieder von dir zu lese. ^^/

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