(von der lieben @Pilica^^)
In ihrem Verbindungshaus, auf der Party /umgeben von Partygästen
Zu Alkohol hatte ich etwa die gleiche Meinung, wie zu Süßwaren: Alles in Maßen...gut, ich griff zwar eher mal zu Süßkram, als zu Spirituosen, aber dennoch kam es vor. Vor allem auf Partys. Ich mochte das Gefühl, wie soll ich sagen... des ‚leicht sein‘ . Ja, das trifft es irgendwie am besten. Man spürt den Alkohol, ganz leichtes Taumeln, aber noch lange nicht so schlimm, dass man gegen alles mögliche knallt. Man muss halt einfach seine Grenzen kennen. Das hat bei mir zum Glück auch mein ganzes Leben geklappt. Nie hatte ich einen Kater. Bei ‚How I Met Your Mother‘ war Ted speifrei seit `93, ich aber schon mein Leben lang. Jaaa, da guckst du Ted!
Ohhhh, ohh, OH! Ich liebe dieses Lied! Ich konnte also garnicht anders, als mich unter die anderen Tanzenden zu mischen. Ich fand es erstaunlich, was ein paar bestimmte Töne für eine krasse Auswirkung auf meinen Körper hatten. Sie kamen in meine Ohren, mein Gehirn verarbeitet sie und aus irgendeinem Grund gibt es den Befehl an meinen Körper: Popo wackeln! Mein Gesäß ist ein sehr gehorsames Körperteil, wenn also eine Anweisung vom big Boss reinkommt, dann befolgt es diesen selbstverständlich pflichtbewusst. Aber diesen Arbeitsauftrag hat nicht nur mein Po erhalten, fleißig verteilt mein Gehirn diesen auch an meine andere Körperteile. Ich tanze also ausgelassen eine Weile, bis aus den ‚super Songs‘, ‚untanzbares Zeug‘ wird. Schade. Ich bin da ganz Barney Stinsons Meinung, Musiklisten sollten sich nicht steigern, sie sollten hammermäßig beginnen und auch so enden.
Aber zum Glück kann man auf Partys ja noch mehr spaßige Sachen machen. Nämlich einer meiner größten Leidenschaften: Gesellschaftsspiele! Diese Feier ist schließlich nicht nur zu unser aller Vergnügend da, sondern auch, um unsere neuen Verbindungsmitglieder kennenlernen und wie geht das besser, als spielerisch? Also mir fällt nichts ein. Da wir es gerade aber mit feierfreudigen Studierenden zu tun haben, werde ich keine trockene Vorstellungsrunde vorstellen, wo jeder seinen Namen nennt und mit dessen Anfangsbuchstaben ein mehr oder wenigen passendes Adjektiv sucht , sprich ich wäre z.B. die ‚alberne April‘. Wäre zwar ein Spiel, aber zu einer Party dürfte es dann doch etwas passenderes geben. Da fällt mir natürlich eins meiner Lieblinge ein, welches auch ein echter Klassiker ist. Also gehe ich zum DJ-Pult und nehme mir das vorhandene Mikrophon – gegen diese grässliche Musik kann ich ja unmöglich gegen schreien –. „Heyho Leute, ich hoffe ihr habt alle Spaß!“ ich werde kurz durch einem lauten „WUUHUU!“ unterbrochen. „Wie ihr wisst, findet diese Zusammenkunft heute statt, damit wir unsere neuen Verbindungsmitglieder herzlich willkommen heißen!“ Ein weiteres „WUUHUU“ und klatschen. „Aber auch, damit wir uns gegenseitig besser kennenlernen können. Wer mich kennt weiß, wie ich solche Dinge am liebsten regel...ganz genau eine Runde Flaschen drehen.“ Dabei wackelte ich mit einer leeren Flasche, die ich auf dem Boden fand. Wenn wir gerade an etwas keinen Mangel hatten dann ja wohl daran.„Wer also Lust hat, kommt gerne zu unserer Sofaecke.“
(von der lieben @Pilica^^)
In dem Mädelwohnheim, auf der Party / umgeben von Partygästen
Ich stand vor einer schwierigen Entscheidung: Entweder entschied ich mich für Spinat, viel Knobi und extra Käse oder für das ‚Schoten-Spezial‘ mit Paprika, Peperoni und Chili. Lust hätte ich ja auf beide Pizza-Variationen, aber mit welchem sollte ich anfangen. Ich blickte also zwischen den beiden Schachteln, die vor mir lagen, hin und her, als ob sie mir eine Antwort liefern würden. Nur wüsste ich nicht, ob es Pizzen überhaupt erstrebenswert empfanden verspeist zu werden, dann würden die beiden Speisen selbstverständlich für sich selber sprechen, wenn nicht, dann würden sie natürlich auf die jeweils anderen zeigen und beschwören, dass diese sehr viel schmackhafter sei. So oder so wäre es nicht sehr hilfreich. Ich, als Wissenschaftler, war aber dafür neue Dinge auszuprobieren. Ich nahm also jeweils ein Stück der jeweiligen Sorte und klappte sie aufeinander. Ohja, so ein ‚Doppeldecker‘ hatte echt etwas. Ich mochte meinen Magen echt gerne, dieser vertrug sowohl total Fettiges, als auch Scharfes. Somit war meine Kreation kein Problem für ihn. Generell war ich mit meinem Körper und dessen Funktionen recht zufrieden, im besonderen mit meinem Stoffwechsel, sodass ich ohne große Bedenken, diese Sünde, namens Pizza, genießen konnte. Für das Essen hat sich also schon mal gelohnt rüber zu der Party des benachbarten Verbindungshauses zu kommen. Die Musik war auch ganz in Ordnung, zwar nicht ganz das, was ich sonst so hörte, aber definitiv akzeptabel. Und eins musste man den Mädels lassen, sie hatten echt eine gemütliche Sofaecke. Vielleicht sollte wir ihnen diese mal entwenden bzw. gegen unsere austauschen. Zugegeben wäre dies der größte Schmuggelzug, den ich seit meiner Studienzeit miterlebt hätte, aber über dieses neue Möbelstück würde ich mich echt freuen. Bei diesem Gedanken wippte ich mit meinem Hinterteil etwas auf und ab, sodass es noch bequemer wurde.
Während ich also weiter aß und zwangsläufig der Musik zuhörte, wurde diese durch eine mir bekannte Stimme unterbrochen: Aprils. Da sie das gewählte Hausoberhaupt war, wunderte es mich nicht, dass sie sich am heutigen Abend zu Wort meldete. Es wunderte mich auch nicht – und das ist ja das Schlimme – dass sie Flaschendrehen vorschlug. Sie selber sagte ja ‚Wer mich kennt‘ und das taten wir leider zu gut. Ich tat es leider zu gut. Ich meine, sie erzählte einem Dinge, nach denen man nie gefragt hat, und nie fragen wollte. Ich wusste über sie Vorlieben, die ich noch nicht mal über meine damaligen Freundinnen wusste. Ich würde sogar soweit gehen, dass April anderen Dinge über sich selbst erzählte, die ich noch nicht mal über mich selbst in Erfahrung gebracht hatte. Weil ich mir einfach über so etwas keine Gedanken mache. Führt diese Frau etwa Buch über ihre sexuellen Erfahrungen und Gedanken? À la: „Logbucheintrag 86. Das Wetter ist heute stürmisch, genau so, wie die heutige Nacht zwischen mir und Matt...“ oder dergleichen. Man könnte fast die Befürchtung haben, dass sie bei ihrer möglichen späteren Tätigkeit, als Sexualtherapeutin, die Leute, die sie aufsuchen, gar nicht zu Wort kommen lassen würde, sondern viel lieber selber reden würde…Nun gut, so viel Professionalität spreche ich ihr dann doch zu und ich denke, ihre lockere Art könnten so manchen dazu ermutigen über seine Probleme zu sprechen, über die sonst meistens geschwiegen wurden.
Ich wurde gerade aus meinen Gedanken gerissen, als ich hörte, wo April ihre Spielerunde abhalten wollte. Moment. Bei meiner Sofaecke? Verdammt! Ob mir noch genug Zeit bliebe zu flüchten, um dem zu entgehen?
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Die folgenden Posts sind von @Xaliry
im μνξ-Haus, in ihrem Zimmer → auf der Party | allein → irgendwo zwischen den Partygästen
Der Partylärm hallte gedämpft von unten her zu mir nach oben durch meine Zimmertür. Es war ein einziges Geräuschchaos aus wummernder Musik, dem Klirren von Gläsern, hektischen Schritten und lauten Stimmen. Doch das konnte mich nicht aus der Ruhe bringen.
Während eine Etage unter mir scheinbar gerade der gesamte Campus im Wohnzimmer unseres μνξ-Hauses feierte, hatte ich es mir auf dem Boden meines neuen Zimmers gemütlich gemacht und verfolgte gespannt und begeistert die ersten Schritte meines neusten, mechanischen Kunstwerkes. Die kleine Roboter-Echse – oder besser gesagt das Gerippe aus Draht, Metall und Schrauben, das später einmal eine Echse werden würde – setzte wackelig einen „Fuß“ vor den anderen und verschwand schwankend aber zielsicher unter meinem Schreibtisch. Die gute Nachricht war, dass meine Programmierung bisher einwandfrei funktionierte. Aber die schlechte Nachricht war, dass das schmächtige Metallgerüst des Echsenkörpers viel zu instabil war, um das Gewicht der Platine mit dem Computerchip tragen zu können, ohne bei der Laufbewegung aus dem Gleichgewicht zu geraten. Ganz so einfach würde das mit der Konstruktion also doch nicht werden… und das wiederum bedeutete leider, dass ich diesen kleinen Roboter bis zum Montag wohl nicht mehr vorzeigetauglich machen konnte. Wie gut, dass ich noch etwas anderes in der Hinterhand hatte! Der Professor, der den Masterkurs in Robotik leiten würde, hatte nämlich darauf bestanden, sich zu Semesterbeginn einen Überblick über die bereits vorhandenen Fähigkeiten seiner Studenten zu verschaffen. Und ich hatte da noch ein fast fertiges Projekt, das sicherlich genügen würde. Vorher sollte ich wohl aber lieber die kleine „Echse“ wieder einfangen, bevor sie noch sonst wohin verschwand…
Ich war gerade mit dem Kopf unter dem Schreibtisch verschwunden, als mich ein tosender Jubelschrei der Partygäste erschrocken zusammenzucken ließ und mein Kopf mit der Tischplatte des Schreibtisches kollidierte.
Autsch! Verdammt!
Das war jetzt schon das dritte Mal, dass die Partygäste innerhalb der letzten halben Stunde in eine plötzliche Euphorie ausgebrochen waren. Was ging da nur vor sich?
Automatisch wanderte mein Blick in Richtung meines Funkweckers. Ich wusste, dass ich eigentlich auch längst da unten sein sollte. Immerhin war es eine Willkommensparty für die Neuen und na ja, ich gehörte nun mal zu diesen Neuen. Leider waren Partys überhaupt nichts für mich. Zu viele Menschen, zu laute Musik und zu viel Alkohol. Am liebsten hätte ich mich einfach für den Rest des Abends hier verkrochen und an meinem Projekt für Montag gearbeitet, aber zum einen konnte ich mich bei dieser Partykulisse unmöglich lange genug konzentrieren, und zum anderen hatte ich jetzt schon ein schlechtes Gewissen wegen April. Sie war so begeistert gewesen, als sie mir von der Party erzählt hatte… Außerdem hatte sie mich heute bei meiner Ankunft so herzlich in Empfang genommen, dass ich es ihr einfach schuldete, auf dieser Party zu erscheinen.
Zögerlich und mit einem flauen Gefühl in der Magengegen klappte ich also meinen Laptop zu, setzte die deaktivierte Roboter-Echse darauf ab, und trat vor den Spiegel, der neben meiner Zimmertür an der Wand hing.
Die Sekunden tickten dahin, während ich ratlos mein Spiegelbild betrachtete, und mein Spiegelbild skeptisch zurückblickte. Ich hatte nämlich keinen blassen Schimmer, wie man sich für Partys kleidete. Wie wäre es mit möglichst unauffällig?
Ich nickte mir selbst zu und trat dann an mein Bett heran, um den Koffer zu öffnen, den ich darauf abgelegt hatte. Wirklich ausgepackt hatte ich bisher noch nicht. Abgesehen von dem Nötigsten natürlich. Es dauerte daher einen Moment, bis ich mich durch all die Sachen gewühlt hatte und eines meiner liebsten T-Shirts fand. Ein dunkelblaues, auf dem eine kleine Katze abgebildet war, die aus einem Karton mit der Aufschrift „alive“ hervorschaute. Es war einfach die perfekte Wahl, denn Schrödingers Katze würde an diesem Abend genauso fehlplatziert auf dieser Party wirken wie ich!
Nach dem Umziehen kämmte ich noch schnell meine Haare, um wenigstens nicht allzu zerzaust auszusehen, und verließ dann mit nervösen Schritten mein Zimmer, um mich auf den Weg nach unten zu machen…
Ich hatte gerade das Ende der Treppe erreicht, als ich mit einem Mal auch schon das ganze Ausmaß dieses Chaoses namens Party erblickte. Menschen über Menschen, die mit Gläsern in den Händen tanzten, lachten und sich in allen Ecken tummelten. Irgendjemand verteilte Partyhüte und Tröten unter den Gästen, während weiter hinten im Wohnbereich gerade eine Studentin auf einen Tisch kletterte.
Oh je… Warum hatte ich es noch mal für eine gute Idee gehalten, mir das hier anzutun? Und viel wichtiger: war es schon zu spät, um wieder zu verschwinden?
Die Antwort darauf war leider ein Ja, denn bevor ich einen möglichen Fluchtversuch auch nur planen konnte, hatte mir bereits jemand einen Stapel leerer Plastikschüsseln in die Hände gedrückt und mit den Worten „Für die Chips!“ in Richtung April gedeutet. Dann bekam ich auch schon einen leichten Schups versetzt und befand mich schlagartig mitten im Partygetümmel.
Okay… Hilfe?
Zu behaupten, dass ich mich in diesem Moment leicht überfordert gefühlt hätte, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen! Ausgesetzt in fremder Wildbahn, sozusagen.
Wenigstens erschien es mir als gar keine so schlechte Idee, mich zu April zu begeben. April kannte ich immerhin bereits ein bisschen und sie war ziemlich nett. Wenn ich mir also schon dieses Chaos hier antun würde, dann wenigstens in Gesellschaft von jemandem wie ihr! Vorher musste ich allerdings erst einmal die Plastikschüsseln wieder loswerden…
Die Ecke zu finden, an der die Chips verteilt wurden, war zum Glück kein Problem und es fand sich auch sofort jemand, der bereits sehnsüchtig auf die Gefäße gewartet hatte. Leider hatte die kurze Zeit meiner Suche aber ausgereicht, dass April aus meinem Sichtfeld verschwunden war. Suchend ließ ich meinen Blick umherschweifen, doch bevor ich sie entdecken konnte, hallte Aprils Stimme bereits über die Lautsprecher, um die Gäste willkommen zu heißen. Ich ahnte erst einmal nichts Schlimmes, doch dann fiel plötzlich das Wort „Flaschendrehen“. Sofort sprangen in meinem Kopf sämtliche Alarmglocken an.
Hatte April gerade ernsthaft Flaschendrehen vorgeschlagen? Falls ja, dann musste ich meinen Gedanken von eben korrigieren: es war doch keine gute Idee, jetzt zu April zu gehen! Leider sahen das die übrigen Partygäste wohl anders, denn überall um mich herum brach Jubel aus und die Leute strömten regelrecht in Richtung Sofaecke. Ich konnte mich gerade noch rechtzeitig an die Wand retten, um nicht mitgerissen zu werden.
Nur Verrückte hier…
im μνξ-Haus, auf der Party → in der Sofaecke | mit Bob & Kyle → bei Jasper
Als ich mit Bob und Kyle an meiner Seite das Haus meiner lieben Nachbarstudentinnen betrat, breitete sich sofort ein Grinsen auf meinem Gesicht aus. Die Partystimmung und gute Laune, die uns von der ersten Sekunde an entgegenschlug, riss einen sofort mit. Was für eine Atmosphäre! Ich wusste jetzt schon, dass das ein absolut fantastischer Abend werden würde.
„Wollen wir?“ wandte ich mich mit funkelnden Augen an meine beiden besten Freunde und bekam ohne Zögern sofort ein einstimmiges „Aber sicher doch!“ von den beiden zurück. Und dann ging es auch schon los. Zwei Schritte und wir waren mittendrin in der Party!
Auf den ersten Blick erkannte ich keinen einzigen der Partygäste, aber das hielt mich nicht davon ab, zu den Leuten zu gehen und sie freudig zu begrüßen, als würden wir uns schon ewig kennen, oder mich sofort in das ein oder andere lachende Grüppchen einzuschleusen. Die Leute waren allesamt ziemlich gut drauf und bester Stimmung. Ich bekam sogar direkt ein Partyhütchen aufgesetzt und ein Glas in die Hand gedrückt. Was für ein Service! Der Inhalt des Glases war mir zwar gänzlich unbekannt und die bläuliche Färbung machte mich zumindest für einen klitzekleinen Moment ein bisschen stutzig… aber nicht stutzig genug, um das Zeug nicht zu trinken. Wie hieß es immerhin so schön: no risk, no fun!
Ich leerte das Glas in einem Zug und schmeckte ein leicht minziges Aroma heraus. Echt nicht schlecht das Zeug! Was immer es auch war.
Ein paar Minuten plauderte und lachte ich noch mit den sympathischen Fremden um mich herum und setzte dann meinen Weg fort. Ich schlenderte von Grüppchen zu Grüppchen durch die Party, bekam hier ein paar Chips und da etwas zu trinken angeboten, und fand mich schließlich mitten zwischen den tanzenden Partygästen wieder.
Ganz ehrlich, ich war ein absolut miserabler Tänzer. Mein Körper war einfach nicht dafür geschaffen, sich rhythmisch zu irgendeiner Art von Musik zu bewegen. Aber hielt mich das davon ab, es trotzdem zu tun? Nö! Ich musste mir ja schließlich nicht selbst beim Tanzen zusehen. Und außerdem hatte ich längst Bob und Kyle unter den Tanzenden entdeckt, und was diese beiden da gerade machten, war schlimmer als alles, was ich jemals zustande bringen könnte! Ich war also auf der sicheren Seite und konnte mich nach Herzenslust austoben. Die Musikwahl war zwar mal besser und mal schlechter, aber die Ausgelassenheit der Leute um mich herum, riss mich einfach immer weiter mit. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal in so kurzer Zeit mit so vielen verschiedenen Leuten zusammen getanzt hatte. Aber was soll ich sagen… Rhythmusgefühl oder nicht, meinem Charme tat das scheinbar keinen Abbruch.
Wie lange genau ich mich auf der Tanzfläche unters Volk gemischt hatte, konnte ich nicht sagen, aber irgendwann fand ich mich schließlich in den Klauen meiner beiden besten Freunde wieder, die mir irgendetwas ins Ohr schrien, das wie „Essenssuche!“ klang. Ganz sicher war ich mir da aber nicht, denn es war nicht gerade einfach überhaupt ein Wort zu verstehen, wenn man sich so dicht an der Musikquelle befand. Und dann waren die beiden auch schon wieder verschwunden, bevor ich noch mal nachfragen konnte.
Okay. Was auch immer. Ich für meinen Teil brauchte jedenfalls erst mal einen Schluck zu trinken, denn durch das Tanzen war mir doch gut warm geworden.
Mit einer schnellen Handbewegung öffnete ich die obersten beiden Knöpfe meines Hemdes, fuhr mir mit der anderen Hand kurz durch die Haare, und begab mich dann auf die Suche nach Wasser. Zum Glück wurde ich ziemlich schnell fündig, schnappte mir im Vorbeigehen eine Flasche Wasser aus einer der Kisten, die am Boden herumstanden, und setzte dann meinen Weg durch die feiernden Leute fort.
Kaum zwei Schritte weiter entdeckte ich dann tatsächlich ein bekanntes Gesicht. Der gute Jasper hatte es sich nämlich in der Sofaecke bequem gemacht und betrachtete ziemlich intensiv die beiden Pizzakartons vor seiner Nase.
Na wenn das mal nicht gleich zwei gute Gründe waren, um mich ebenfalls zur Couch zu begeben!
Gesagt, getan, und so ließ ich mich nur einen Moment später mit einem amüsierten Grinsen im Gesicht direkt neben Jasper nieder.
„Hey, Jasper!“ begrüßte ich ihn freudig, klopfte ihm mit einer Hand auf die Schulter und wandte meinen Blick dann den Pizzakartons zu. „Und du hast unsere Versorgung gesichert! Ich darf doch, oder?“
Ohne auf eine Antwort zu warten, griff ich mir einfach ein Stück Peperonipizza und begann genüsslich daran zu kauen. Nebenbei beobachtete ich die Leute um uns herum, doch bisher hatte ich noch kein weiteres bekanntes Gesicht in der Menge entdecken können. Außer Bob und Kyle natürlich. Leider hatten die beiden mich in genau dem gleichen Moment entdeckt, wie ich sie. Und das bedeutete, dass sie leider auch die Pizza entdeckt hatten! Oh oh…
Bevor ich Jasper vorwarnen konnte, dass er lieber alles in Sicherheit bringen sollte, was er noch essen wollte, waren die beiden auch schon bei uns. Kyle schnappte sich grinsend meine Wasserflasche und ließ sich direkt neben mir auf der Couch nieder, während es Bob für eine besonders gute Idee hielt, über die Couchlehne zu springen und direkt auf Kyle und mir zu landen. Wenigstens hatte ich mein Pizzastück noch rechtzeitig retten können und steckte mir schnell den letzten Bissen in den Mund, bevor ich Bob mit einem gezielten Tritt lachend von mir schob.
„Ich kenne die beiden nicht, ich schwöre!“ wandte ich mich mit einem entschuldigenden Grinsen an Jasper. Hoffentlich nahm er es mir nicht allzu übel, dass Bob, Kyle und ich seine kleine Essenspause derart gestört hatten und uns nun auch noch über seine Pizzen hermachten…
Nebenbei bekam ich so halb mit einem Ohr mit, wie gerade jemand am Mikrofon das Wort ergriff und die Partygäste begrüßte. Durch den Jubel der Leute, in den auch Kyle und Bob sofort mit einstimmten, konnte ich nicht alles verstehen, aber das Wort „Flaschendrehen“ kam durchaus bei mir an.
Oh Mann, wie genial war diese Idee denn bitte? Ich hatte seit der Schulzeit kein Flaschendrehen mehr gespielt und war deshalb sofort begeistert!
„Na da machen wir doch glatt mit, oder?“ wandte ich mich erneut an Jasper und grinste ihn vorfreudig an…
Letzte Änderung durch Dips (Am 26.08.2021 um 18.41 Uhr)